Bahn und EVG treffen sich zu Gesprächen am Mittwoch

Nach der Warnstreik-Absage bei der Deutschen Bahn kommen Vertreter des Konzerns und der Gewerkschaft EVG an diesem Mittwoch zu weiteren Gesprächen zusammen. „In kleinem Kreis“ wollen beide Seiten die offizielle Tarifverhandlungsrunde in der kommenden Woche in Fulda vorbereiten.

Die EVG lässt nicht locker und drohte bereits mit dem nächsten Streik. (Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt)

Nach der Absage eines zweitägigen Warnstreiks bei der Deutschen Bahn kommen Vertreter des Konzerns und der Gewerkschaft EVG an diesem Mittwoch zu weiteren Gesprächen zusammen. „In kleinem Kreis“ wollen beide Seiten dabei die offizielle Tarifverhandlungsrunde in der kommenden Woche in Fulda vorbereiten, teilte die Bahn am Montag mit. Über den Ort, die genaue Uhrzeit und Inhalte wurde demnach zunächst Schweigen vereinbart. Zuvor hatte die Gewerkschaft die Deutsche Bahn zu einem raschen Treffen aufgefordert und dafür ursprünglich diesen Dienstag vorgesehen – und drohte mit einem neuen Warnstreik, wenn das nicht zustande kommt.

„Die Verhandlungen müssen jetzt konstruktiv geführt werden“, teilte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Montag mit. „Dazu müssen ganz schnell die Grundlagen gelegt werden.“

Die EVG hatte im laufenden Tarifkonflikt bei der Bahn und Dutzenden weiteren Eisenbahnunternehmen ursprünglich für diesen Montag und Dienstag zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Nachdem unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt ein Vergleich zwischen EVG und Bahn beim Tarifthema Mindestlohn zustande gekommen war, hatte die Gewerkschaft den Arbeitskampf beim bundeseigenen Konzern am Wochenende kurzfristig abgesagt.

Einschränkungen im Güterverkehr am Montag und Dienstag

Auf der Schiene lief es trotz der kurzfristigen Absage des Arbeitskampfes bereits am Montag wieder weitgehend reibungslos. „Wir hatten ja schon begonnen, den Zugverkehr runterzufahren und mussten ihn dann wieder hochfahren“, sagte ein Bahnsprecher. „Eine solche Situation hat es bisher noch nie gegeben.“ Im Fernverkehr seien am Montag nahezu alle Züge unterwegs gewesen. An diesem Dienstag sollen es dann 100 Prozent sein. Im DB-Regionalverkehr habe es bereits am Montag keine Einschränkungen mehr gegeben. „Im Güterverkehr wird am Montag und Dienstag noch mit Einschränkungen zu rechnen sein“, teilte die DB am Montagvormittag weiter mit.

„Die Deutsche Bahn hat vor dem Arbeitsgericht unmissverständlich erklärt, unsere Forderungen zum Mindestlohn zu erfüllen“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. „Vor diesem Hintergrund können wir nun in die Verhandlungen eintreten – sofern der Arbeitgeber Wort hält. Ansonsten sind wir jederzeit in der Lage, wieder zu einem Streik aufzurufen und das auch schon ab Mittwoch.“

Mindestlohn ist nur ein Konfliktherd

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 23. und 24. Mai in Fulda angesetzt. Es ist die vorerst letzte geplante Runde im laufenden Tarifstreit. Mit dem Vergleich vor dem Frankfurter Arbeitsgericht konnten beide Seiten einen großen Knackpunkt bei den Verhandlungen weitgehend ausräumen: Für 2000 Bahn-Beschäftigte, die den gesetzlichen Mindestlohn bislang nur über Zulagen erhalten haben, wird dieser nun rückwirkend zum 1. März in die Tariftabellen aufgenommen. Damit beziehen sich zukünftige Tarifsteigerungen auf diese höhere Basis.

Bei vielen anderen Punkten liegen Arbeitgeber und Arbeitnehmer allerdings noch weit auseinander. Die EVG fordert in den Verhandlungen mit der Bahn mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder 12 Prozent für die oberen Einkommen. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Die Bahn hat neben einer Inflationsausgleichsprämie bislang prozentuale Steigerungen angeboten sowie eine Laufzeit von 27 Monaten. (dpa/cd)

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