Coronakrise: Gewinn bei Logwin bricht ein

Der Rückgang im ersten Halbjahr betrifft sowohl die Luft- und Seefracht als auch die Kontraktlogistik. Vor allem die Ladenschließungen machten dem Konzern zu schaffen. Dafür gelang aber der Turnaround beim operativen Cashflow.

Im kleineren Geschäftsfeld Solutions ist Logwin auch für Kunden aus der Bekleidungsbranche unterwegs, die von der Coronakrise besonders stark betroffen ist. (Foto: Logwin)

Der Logistikkonzern Logwin konnte sich im ersten Halbjahr den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie nicht entziehen. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis waren rückläufig, wie aus dem jetzt vorgelegten Zwischenbericht hervorgeht. Demnach hat der Dienstleister mit Sitz in Grevenmacher (Luxemburg) in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 537,7 Mio. EUR erzielt und damit 4 Prozent weniger als in der Vorjahreshälfte.

Der operative Gewinn (Ebita) brach um 23,8 Prozent auf 18,2 Mio. EUR ein. Damit sank die operative Marge von 4,3 auf 3,4 Prozent, was der Konzern aber angesichts der weltweiten Einschränkungen noch als „achtbare Entwicklung“ bezeichnet. Der Periodengewinn verringerte sich entsprechend der operativen Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr um 29,5 Prozent auf 12,6 Mio. EUR. Aufgrund einer deutlich gesunkenen Bilanzsumme erhöhte sich die Eigenkapitalquote allerdings zum 30. Juni 2020 auf 38,7 Prozent (31. Dezember 2019: 35,5 Prozent).

Beim operativen Cashflow, der anzeigt, wie es um die Liquidität eines Unternehmens bestellt ist, schaffte Logwin den Turnaround. Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit lag im ersten Halbjahr bei 7,3 Mio. EUR und damit deutlich um 10,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (2019: minus 2,9 Mio. EUR). Die Verbesserung sei vor allem auf einen verminderten Anstieg des saisonalen Working Capital zurückzuführen. Gegenläufig hat sich der Rückgang des operativen Ergebnisses ausgewirkt. Die Nettoliquidität betrug zum 30. Juni rund 45,1 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 72,9 Mio. EUR).

Seine Ergebnisprognose hatte der Konzern bereits im April angepasst. Sowohl das operative Ergebnis (Ebita) als auch das Periodenergebnis werden sich demnach deutlich rückläufig entwickeln im Vergleich zum Vorjahr. Zudem rechnet der Konzern mit einem leichten Rückgang des Umsatzes für das laufende Geschäftsjahr. Für die Sparte Solutions wird sogar ein deutlicher Rückgang erwartet. Ausgehend von den Volumen- und Preisentwicklungen des ersten Halbjahrs geht der Konzern für das Luft- und Seefrachtgeschäft von einem moderaten Umsatzanstieg aus.

Solutions-Umsatz bricht ein

Im ersten Halbjahr musste Logwin im Geschäftsfeld Solutions starke Umsatzeinbußen hinnehmen und begründet dies mit den coronabedingten Ladenschließungen im Einzelhandel. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten zu deutlichen Mengenrückgängen im deutschen Transportnetz und in der Kontraktlogistik geführt. Darüber hinaus hätten Standortschließungen aufgrund beendeter Kundengeschäfte und der Verkauf des Kontraktlogistik-Standorts in Karlsruhe letztlich zu dem drastischen Rückgang von 16,9 Prozent auf 157,8 Mio. EUR beigetragen.

Angesichts der Entwicklungen verzeichnete das Geschäftsfeld Solutions nur noch einen operativen Gewinn von 1,8 Mio. EUR (minus 67,3 Prozent). Belastend wirkten sich dabei wie im Vorjahr auch Aufwendungen aufgrund eines ungeplanten Sanierungsbedarfs einer gemieteten Immobilie aus. Die Marge betrug nur noch 1,2 Prozent nach 2,9 Prozent vor einem Jahr.

Leichter Anstieg bei Luft- und Seefracht

Die Sparte Luft- und Seefracht erreichte insgesamt sogar eine leichte Umsatzsteigerung von 2,6 Prozent auf 379,9 Mio. EUR. Rückläufige Volumina wurden nach Angaben des Konzerns durch deutlich gestiegene Frachtraten kompensiert. Volumenbedingt ging der operative Gewinn in dem Segment im Vergleich zur Vorjahreshälfte um 9,5 Prozent auf 19,9 Mio. EUR zurück. Die Marge verringerte sich von 5,9 auf 5,2 Prozent. (cs)

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