Weihnachtsgeschäft bringt keine Besserung im E-Commerce

Zum ersten Mal seit Beginn der Messungen wird der Weihnachtsumsatz im Onlinehandel geringer ausfallen als im Vorjahr. Besonders stark von der Flaute betroffen sind Multichannel-Händler.

Zum ersten Mal seit Beginn der Messungen wird der Weihnachtsumsatz im Onlinehandel geringer ausfallen als im Vorjahr. Besonders stark von der Flaute betroffen sind Multichannel-Händler. (Foto: dpa/Zoonar/Ingrid Balabanova)

Erstmals seit Anfang der Messungen im Jahr 2014 schrumpft der Versandhandel mit Waren zu Weihnachten gegenüber dem Vorjahr: Die vorläufigen Umsätze der Onlinehändler zwischen 1. Oktober und 30. November, inklusive Black Friday, liegen (nicht preisbereinigt) über alle Branchen 16,8 Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2021.

Mit Blick auf den Vergleichszeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019 bleibt allerdings ein Plus von 13,1 Prozent erhalten. Die stärksten Einbußen im schwachen Weihnachtsgeschäft verzeichnete im direkten Vergleich mit 2021 die Modebranche.

„Etwaige Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft können sich nicht bewahrheiten. Auch deshalb werden wir für das Gesamtjahr ein Minus im Online-Versandhandel verzeichnen“, so Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh).

Auch die KEP-Dienste sind von der Entwicklung betroffen. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) bestätigte, dass das Paketvolumen gegenüber den Corona-Jahren rückläufig sei, wie die DVZ kürzlich berichtete.

Mehrheit der Händler pessimistisch

Zwischen Oktober und November hat der bevh das aktuelle Stimmungsbild seiner Mitglieder, die rund 90 Prozent des Umsatzes im B2C-Geschäfts repräsentieren, in einer Stichprobe erhoben: Nach ihrer aktuellen Geschäftslage gefragt, rechneten 34,8 Prozent derzeit mit „niedrigeren Umsätzen“ und 17,4 Prozent sogar mit „deutlich niedrigeren Umsätzen“. Mit „höheren Umsätzen“ rechneten 24,6 Prozent und „deutlich höheren Umsätzen“ 4,4 Prozent. 18,8 Prozent der Befragten erwarten hingegen keine Veränderungen.

Marktplätze versus Multichannel

Auffällig ist der Absturz der Multichannel-Händler, also der stationären Anbieter mit Onlinegeschäft, mit Blick auf die Umsätze gegenüber Weihnachten 2021. Sie haben nichts von den Zuwächsen aus 2020 oder 2021 retten können und sogar gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 verloren. Anders sieht es bei den D2C-Vermarktern aus. Sie haben gegenüber dem Weihnachtsgeschäft 2021 zwar ebenfalls verloren, laufen gegenüber 2019 aber mit einem Plus von fast 85 Prozent nominal auf eine Verdoppelung des Umsatzes zu. (ab/mit dpa)

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