„Intelligente Kombination vieler Technologien“
Stückgutumschlag Dachser testet gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund, den Einsatz eines digitalen Zwillings für den Stückgutumschlag. Mit einem Überwachungsterminal wird vollautomatisch und in Echtzeit ein komplettes digitales Abbild aller Packstücke, Assets und Abläufe eines Umschlaglagers erstellt. Damit beschleunigen sich dem Logistikdienstleister zufolge die Eingangs- und Ausgangsprozesse. Die DVZ befragte Stefan Hohm, CDO von Dachser und Mitglied des Vorstands, zu dem Projekt.
Wie aufwendig ist die Implementierung eines digitalen Zwillings in einem Umschlaglager?
Die Vorbereitung der ersten beiden Implementierungen dauerte jeweils sechs Monate, die Forschungs- und Entwicklungsarbeit mehrere Jahre. Die Investitionen lagen bei rund 200 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten und die Zeitintervalle sollten aber bei einer Skalierung im Rahmen eines industriellen Roll-outs merklich gesenkt werden können.
Welche Voraussetzungen müssen dafür vorhanden sein?
Die Innovation besteht aus der intelligenten Kombination einer Vielzahl von Technologien: Datamatrix-Codes auf den Paletten, umfangreiche Verkabelung, kalibrierte optische Scanner an der Decke der Umschlaglager, WLAN im Umschlaglager, Anbindung an das Transportmanagementsystem Domino sowie eine Verschachtelung von leistungsfähigen Algorithmen.
In welchem Zeitraum will Dachser die Lösung auf weitere Standorte übertragen?
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt ist mit dem Echtbetrieb Unterschleißheim bei München und Öhringen bei Heilbronn erfolgreich abgeschlossen. Sollte eine positive Grundsatzentscheidung zum Roll-out bis Mitte des Jahres 2023 getroffen werden, so werden wir die Technik sukzessive in allen großen Dachser-Umschlaghallen in Europa zum Einsatz bringen. (rok)
