Zoll-Update: Trump lobt smarte Reaktion der EU

Dieses News-Update ist beendet. Wir informieren Sie auf DVZ.de aber weiterhin über die wichtigsten Entwicklungen rund um die US-Zollpolitik.
Trump lobt smarte Reaktion der EU
Donnerstag, 10. April, 22.08 Uhr
US-Präsident Donald Trump hat die Politik der EU im Zollkonflikt gelobt. Die Europäische Union habe sehr klug gehandelt. Sie sei bereit gewesen, Vergeltungsmaßnahmen auf seine Zölle anzukündigen, erklärte Trump. Dann habe die EU aber gemerkt, wie die USA gegenüber China gehandelt hätten und sich gesagt: „Weißt Du was, wir werden uns ein wenig zurückhalten.“ Das sei sehr smart gewesen, sagte Trump bei einem Kabinettstreffen. Auf die Frage, ob er bei Verhandlungen die EU als Einheit oder als individuelle Staaten betrachte, antwortete der Präsident: „Wir sehen sie als einen Block.“ Trump wiederholte bei aller Würdigung auch seinen Vorwurf, dass die EU nur gegründet worden sei, um die USA auszunutzen. (dpa/cs)
US-Zölle gegen China bei 145 Prozent
Donnerstag, 10. April, 20.38 Uhr
Die von Präsident Donald Trump auf den Weg gebrachten US-Zölle gegen China belaufen sich auf insgesamt 145 Prozent – und nicht 125 Prozent, wie das Weiße Haus zuvor mitgeteilt hatte. Das bestätigte ein Mitarbeiter der US-Regierungszentrale in Washington. Bei den früheren Angaben waren bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet, die Trump wegen Chinas Rolle bei der Herstellung der Droge Fentanyl in den vergangenen Monaten erhoben hatte.
In den Monaten zuvor hatte die Trump-Regierung aber bereits mit anderer Argumentation Zölle gegen China verhängt - und zwar wegen der Rolle des Landes bei der Herstellung der Droge Fentanyl, die im großen Stil in die USA geschmuggelt wird. Trump verkündete mit dieser Begründung bereits Anfang Februar Zölle in Höhe von 10 Prozent auf Einfuhren aus China. In einem zweiten Schritt wurden die dann verdoppelt auf 20 Prozent. Und diese 20 Prozent gelten weiter – müssen also zu den 125 Prozent hinzuaddiert werden.
Am Donnerstag traten die angekündigten chinesischen Vergeltungszölle auf US-Importe offiziell in Kraft. Für Einfuhren aus den USA nach China greifen damit nun Sonderabgaben in Höhe von 84 Prozent. Diesen Schritt hatte Peking allerdings schon vor Trump jüngster Eskalation angekündigt. Bisher kam aus China noch keine Reaktion auf die abermalige Erhöhung der US-Zölle auf 125 Prozent – auch nicht auf die neue Berechnung mit Gesamtzöllen in Höhe von 145 Prozent.
Trump äußerte sich trotz der großen Spannungen jedoch optimistisch, dass es am Ende gelingen werde, in dem Handelskonflikt mit China eine Verhandlungslösung zu finden. „Wir würden gerne eine Einigung erzielen“, sagte der Republikaner bei einer Kabinettssitzung in Washington. Mit dem aktuellen Vorgehen würden die bisherigen Ungleichgewichte im Handel mit China lediglich ausbalanciert, argumentierte er und betonte: „Ich denke, dass wir am Ende etwas ausarbeiten werden, das für beide Länder sehr gut ist.“ (dpa/cs)
EU setzt Gegenzölle ebenfalls für 90 Tage aus
Donnerstag, 10. April, 15.45 Uhr
Obwohl die USA ihre Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium und daraus gefertigte Produkte aus der EU nicht ausgesetzt haben, legt die EU ihre Gegenzölle für 90 Tage auf Eis. Das gab EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag bekannt. Am Mittwoch hatten die EU-Staaten für die Gegenzölle gestimmt, die in drei Stufen am 15. April, am 16. Mai und am 1. Dezember in Kraft treten sollten. Diese Termine sollen jetzt um drei Monate verschoben werden. Mit dem Drücken des „Pausenknopfes“, wie es ein Kommissionssprecher nannte, hofft die EU die Tür für Verhandlungen mit Washington über sämtliche seit Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle zu öffnen. Sie reagiert damit auf dessen Aussetzen der sogenannten reziproken US-Zölle für 90 Tage.
„Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben“, erklärte von der Leyen. „Wenn die Verhandlungen nicht zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmaßnahmen in Kraft treten.“ An einer Liste von Gegenzöllen für die reziproken US-Zölle werde weitergearbeitet, was darauf stehe werde aber in nächster Zeit nicht angekündigt, sagte ein Kommissionssprecher. Vorerst plane die EU auch nicht, die Welthandelsorganisation (WTO) wegen der US-Handelsschranken anzurufen. Persönliche Treffen mit US-Regierungsvertretern für Verhandlungen seien derzeit noch nicht vereinbart, „das kann sich aber sehr kurzfristig ändern“, sagte der Sprecher weiter. (fh)
Chinas Gegenzölle auf US-Waren treten offiziell in Kraft
Donnerstag, 10. April, 6.12 Uhr
Die angekündigten chinesischen Vergeltungszölle auf US-Importe sind offiziell in Kraft getreten. Für Einfuhren nach China aus den USA gilt damit nun ein Zusatzzoll von 84 Prozent. Bisher gab es aus Peking jedoch keine Reaktion auf die bereits nächste Eskalationsstufe der USA. US-Präsident Donald Trump kündigte an, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf 125 Prozent zu erhöhen. Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten gegenüber „mangelnden Respekt“ entgegenbringe. Peking hatte zuvor als Reaktion auf die US-Zollankündigungen der vergangenen Tage klargemacht, dass es im Zollstreit bereit sei, „bis zum Ende zu kämpfen“, und warf den USA „Erpressung“ vor.
Zugleich wirbt China bei anderen Handelspartnern um bessere Beziehungen. Wie am Donnerstag von chinesischer Seite bekannt wurde, hatten EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und Handelsminister Wang Wentao am Dienstag telefonisch über mehr wirtschaftlichen Austausch beider Seiten gesprochen. Wang betonte laut Mitteilung, dass die wechselseitigen Zölle der USA die Interessen aller Länder verletzen und die globale Wirtschaftsordnung schädigen. China und die EU schützten derzeit gemeinsam das auf Regeln basierende multilaterale Handelssystem, was die Weltwirtschaft stabilisiere, betonte Wang. Nach chinesischen Angaben einigten sich beide Seiten darauf, so bald wie möglich Beratungen zu Fragen des Marktzugangs und zur Schaffung eines vorteilhafteren Geschäftsumfelds für Firmen aufzunehmen. (dpa/cs)
Trump lenkt bei Zollstreit ein
Mittwoch, 9. April, 20.36 Uhr
US-Präsident Donald Trump rudert im internationalen Handelskonflikt zurück und setzt bestimmte gerade in Kraft getretene Zölle für 90 Tage aus. Trump schrieb auf der Plattform Truth Social, er habe eine 90-tägige Pause angeordnet und während dieses Zeitraumes greife ein gesenkter Zollsatz in Höhe von 10 Prozent. Für China gilt das jedoch explizit nicht: Für chinesische Einfuhren hob Trump den Zollsatz vielmehr noch mal an – auf insgesamt 125 Prozent.
Für viele Staaten wurden gerade erst je nach Handelsdefizit noch mal deutlich höhere sogenannte reziproke Strafabgaben eingeführt. Auf US-Einfuhren aus der EU zum Beispiel galten damit neue Zölle in Höhe von insgesamt 20 Prozent. Damit wird nun auch der Zollsatz für Deutschland und die EU halbiert. Und was ist mit den Zöllen auf bestimmte Einfuhren wie Autos, Stahl und Aluminium? Diese sind nach allem, was bekannt ist, weiter in Kraft. Allerdings lieferte die US-Regierung nur spärliche Informationen zu Trumps unerwarteter Kehrtwende.
Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, kritisierte das wirtschaftspolitische Vorgehen des Präsidenten scharf. „Das ist Chaos“, sagte Schumer. „Er ändert die Dinge von Tag zu Tag. Seine Berater streiten sich untereinander und beschimpfen sich gegenseitig. (...) Mit so einer Unberechenbarkeit, so derart mangelhafter Kenntnis dessen, was in der Welt geschieht, kann man kein Land regieren.“
Trumps Finanzminister Scott Bessent bemühte sich indes, das Vorgehen seines Chefs als Erfolg darzustellen – es sei dessen Strategie gewesen, die mehr als 75 Länder dazu gebracht habe, an den Verhandlungstisch zu kommen. Bessent ging auch auf die Marktschwankungen ein, die Trumps Zollpolitik in den vergangenen Tagen verursacht hatte. Die Börsen bekämen nun mehr Gewissheit, argumentierte er. (dpa/cs)
Trump: Firmen sollen jetzt in die USA kommen
Mittwoch, 9. April, 16.11 Uhr
Mit einer Reihe von Nachrichten auf seiner Plattform Truth Social hat US-Präsident Donald Trump am Tag nach Inkrafttreten seiner neuen Zölle seine Position verteidigt und zur Ruhe aufgerufen. „Bleibt Cool! Alles wird sich zum Guten wenden. Die USA werden größer und besser sein als je zuvor!“, schrieb Trump. Dies sei ein großartiger Zeitpunkt zum Kauf, schrieb er in einem anderen Post, offenbar in Anspielung an die Talfahrt der Börsen. Zuvor hatte er sein Slogan in Großbuchstaben gepostet: „Make America Great Again“.
Firmen in aller Welt rief er dazu auf, sich in den USA anzusiedeln. „Dies ist ein großartiger Zeitpunkt, um Ihr Unternehmen in die Vereinigten Staaten von Amerika zu verlegen, wie es Apple und so viele andere es in Rekordzahlen tun“, schrieb Trump. Es gebe hier null Zölle, und die Unternehmen bräuchten auch keine Verzögerungen durch Umweltauflagen zu fürchten. „Warten Sie nicht, tun Sie es jetzt!“, schrieb Trump in Großbuchstaben. In anderen Posts forderte er seine republikanischen Parteifreunde im Repräsentantenhaus auf, seine Steuerkürzungen zu billigen. Damit würden die USA aufschwingen wie nie zuvor. (dpa/cs)
EU-Staaten stimmen für Gegenzölle wegen Stahl- und Aluminiumzöllen
Mittwoch, 9. April, 15.37 Uhr
Die EU-Staaten haben am Mittwoch für von der EU-Kommission vorgeschlagene Listen von US-Produkten gestimmt, auf die künftig Zölle von teils 10 Prozent, teils 25 Prozent erhoben werden. Es handelt sich um eine Reaktion auf die US-Zölle auf Stahl und Aluminiumimporte aus der EU. An einer Liste von Gegenzöllen für die jüngsten „reziproken“ US-Zölle arbeitet die Kommission noch. Die jetzt beschlossenen Gegenzölle werden stufenweise eingeführt. Für eine erste Reihe von Produkten gelten sie ab dem 15. April, für andere ab Mitte Mai und für weitere ab dem 1. Dezember. Sie könnten sofort wieder aufgehoben werden, wenn die USA einer „fairen und ausgewogenen Verhandlungslösung zustimmen“, teilte die Kommission mit.
Auf den Listen stehen unter anderem Stahl- und Aluminiumprodukte, Agrargüter wie etwa Sojabohnen, Orangensaft und Geflügel, Holzmöbel, Textilien, Tabak, Luxusgüter und Haushaltswaren. Bourbon-Whiskey wurde von der Liste herunternommen. US-Präsident Donald Trump hatte gedroht, das mit einem Zoll von 200 Prozent auf EU-Alkoholprodukte zu vergelten. (fh)
China schlägt mit weiteren Gegenzöllen zurück
Mittwoch, 9. April, 13.37 Uhr
Der Zollkonflikt zwischen den USA und China spitzt sich zu. Als Antwort auf weitere US-Zölle in Höhe von 50 Prozent hat Peking Gegenzölle im gleichen Umfang verkündet. Die zunächst auf 34 Prozent angelegte Sonderzölle auf alle US-Einfuhren sollen nun 84 Prozent betragen und am Donnerstag in Kraft treten, teilte die chinesische Führung mit.
Damit erreicht der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften der Welt eine weitere Eskalationsstufe. In der Nacht zum Mittwoch um 0:01 Uhr Ortszeit (6.01 MESZ) waren weitere Sonderzölle gegen Waren aus China, die damit nun insgesamt 104 Prozent betragen, in Kraft getreten. China ist verglichen mit anderen Ländern, die mit den USA Handel betreiben, von besonders hohen Zöllen betroffen. (dpa/cs)
China droht USA mit Gegenmaßnahmen
Mittwoch, 9. April, 10.45 Uhr
China hat den USA nach dem Inkrafttreten weiterer Sonderzölle mit Gegenmaßnahmen gedroht. Das Recht der Volksrepublik auf Entwicklung dürfe nicht verletzt werden, und China werde weiter wirksame Maßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking. Zuvor waren neue Sonderaufschläge der US-Regierung unter Präsident Donald Trump in Kraft getreten, wodurch für Waren aus China 104 Prozent Zölle anfallen.
Die USA erheben weiterhin überhöhte Zölle, wie Lin erklärte. China lehne diese Schikane entschieden ab. Wenn die USA die Probleme durch Verhandlungen lösen wollten, sollten sie eine ebenbürtige und respektvolle Haltung einnehmen, sagte Lin. Ähnlich äußerte sich das Handelsministerium. China werde bis zum Ende kämpfen, wenn die Vereinigten Staaten auf eine weitere Eskalation der wirtschaftlichen und handelsbeschränkenden Maßnahmen bestünden, sagte ein Beamter der Behörde nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Peking sei bereit, mit Washington über bilaterale Wirtschafts- und Handelsfragen zu kommunizieren, hieß es weiter. Bis zum Nachmittag (Ortszeit) hatte Peking noch keine Gegenmaßnahmen zu den jüngsten US-Zöllen verkündet. (dpa/cs)
Trump: Länder betteln um Deal
Mittwoch, 9. April, 9.43 Uhr
Die Welt ist bestürzt, aber US-Präsident Donald Trump feiert seine Zollpolitik: Bei einem Abendessen der Republikaner in Washington sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit), betroffene Länder riefen verzweifelt an, um über die neuen Zölle zu verhandeln. „Sie küssen mir den Arsch“, fügte der 78-Jährige laut dem Videomitschnitt seiner Rede auf der Plattform des US-Senders C-Span hinzu. „Sie brennen darauf, einen Deal zu machen. Sie sagen, ‚bitte, bitte, mach einen Deal, ich mache alles für einen Deal, Sir‘“, sagte Trump vor Mitgliedern des National Republican Congressional Committee weiter. Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass sogar China – das mittlerweile Zölle von 104 Prozent auf Importe in die USA zahlen muss – einen Deal wolle. „Aber sie sind stolze Menschen.“ (dpa/cs)
Trump zündet nächste Stufe im Zollkrieg mit China
Mittwoch, 9. April, 7.39 Uhr
Neben den besonders hohen generellen Sonderzöllen für China hat US-Präsident Donald Trump zusätzlich Zölle von 90 Prozent auf geringwertige Waren aus dem Land angeordnet – eine Verdreifachung der bisher vorgesehenen Abgaben für diese Artikel. Das geht aus einem Dekret hervor, dass der Republikaner am Dienstagabend (Ortszeit) unterzeichnete. Ursprünglich wollte Trump Waren mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 724 Euro) ab dem 2. Mai mit einem Zoll von 30 Prozent belegen. Bisher waren solche Güter von Zöllen ausgenommen. Dank dieser Regel lieferten chinesische Onlinehändler wie Temu und Shein in großem Stil ihre Produkte in die USA.
In dem Dekret verankerte der Präsident auch die bereits angekündigten besonders hohen US-Sonderzölle für China. Damit ersetzte er die zunächst geplanten zusätzlichen 34 Prozent durch Zölle in Höhe von 84 Prozent. Trump hatte so auf die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent reagiert. Die USA hatten seit Januar Waren aus China zunächst mit zusätzlichen Zöllen von 20 Prozent belegt. Insgesamt betragen die neuen Zölle damit nun 104 Prozent. (dpa/cs)
Trumps länderspezifische Sonderzölle in Kraft
Mittwoch, 9. April, 6.05 Uhr
Seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MESZ) gelten für US-Importe aus zahlreichen Ländern deutlich höhere Abgaben. Für jedes betroffene Land wurde ein individueller Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab.
Deutschland wird dabei nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter den Satz von 20 Prozent für die gesamte EU. Ökonomen zweifeln jedoch an der Berechnungsgrundlage für die Länderliste und kritisieren, dass sie auf teils fehlerhaften Annahmen beruhe. Gegen China verhängte Trump nochmals höhere Zölle – wiederum als Reaktion von Gegenmaßnahmen Pekings. (dpa/cs)
Ökonom Felbermayr: „Ja, es ist ein Handelskrieg“
Mittwoch, 9. April, 5.50 Uhr
US-Präsident Donald Trump hat aus Sicht des Ökonomen Gabriel Felbermayr einen Handelskrieg ausgelöst. Dieser Konflikt müsse jedoch nicht von Dauer sein, betont der ehemalige Chef des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, der aktuell das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in Wien leitet. „Ja, es ist ein Handelskrieg, aber man sollte es mit dieser Vokabel nicht übertreiben“, meinte er. Der Begriff werde dann verwendet, wenn ein Land ein anderes Land mit Zöllen überziehe, die nicht den normalen völkerrechtlichen Abmachungen entsprechen, sagte Felbermayr der Deutschen Presse-Agentur.
Der Ökonom hält die EU-Strategie für richtig, Verhandlungsbereitschaft mit der Androhung von Gegenmaßnahmen zu verbinden. Neben Zöllen auf US-Importe könnte die EU „Nadelstiche“ setzen, indem sie Exportzölle auf Produkte erhebt, die nur in Europa hergestellt werden – etwa gewisse pharmazeutische Mittel oder Maschinen zur Chip-Herstellung, sagte Felbermayr. „Das wäre dann für die Amerikaner schwer zu verkraften.“
Mit seiner fast globalen Zoll-Strategie will Trump die heimische Produktion stärken und Handelspartner zu Zugeständnissen bewegen. Wie stark die EU darunter leide, hänge von der Dauer der Maßnahmen ab, sagte Felbermayr. Würden die 20-prozentigen Zusatzzölle auf EU-Exporte sowie die 25-prozentigen Aufschläge auf Automobile und Metall bis 2027 gelten, „dann würden wir damit rechnen, dass der Handel um 20 bis 40 Prozent abnimmt“.
„Das Gute an Handelskriegen ist ja, dass man sie sehr schnell wieder beenden kann“, meinte Felbermayr. Eine ideale Lösung des Konflikts wäre aus seiner Sicht, wenn beide Seiten sich am Ende auf eine engere Handelskooperation einigen würden. Dazu müsste die EU Handelsbarrieren abbauen – etwa in den Bereichen Landwirtschaft oder im Digitalsektor, sagte er. (dpa/cs)
Meloni am Gründonnerstag bei Trump
Dienstag, 8. April, 19.44 Uhr
Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird am Gründonnerstag von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Meloni bestätigte in Rom entsprechende Berichte, und auch das Weiße Haus kündigte den Besuch an. Bei dem Treffen soll es nach Informationen der Tageszeitung „La Repubblica“ insbesondere um den Zollstreit zwischen den USA und Europa gehen. Über eine solche Begegnung noch vor Ostern wurde bereits seit einigen Tagen spekuliert.
Meloni wird am 16. April in Washington landen. Am nächsten Tag soll das Treffen im Weißen Haus stattfinden. Die Vorsitzende der italienischen Rechtspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) war bereits im Januar bei Trumps Amtseinführung dabei und zuvor in dessen Residenz in Florida zu Gast. Im Kreis der europäischen Regierungschefs gilt sie als bevorzugte Ansprechpartnerin des US-Präsidenten von den Republikanern. Fast zeitgleich wird Vizepräsident JD Vance am 18. April in Rom erwartet.
Wie die meisten anderen europäischen Regierungschefs hatte Meloni Trumps Ankündigung von Strafzöllen gegen europäische Nationen und viele andere Länder kritisiert. Zugleich bemüht sie sich darum, zu dem US-Präsidenten einen guten Draht zu bewahren. In einem Interview der „Financial Times“ gab sie der Trump-Regierung bei deren Kritik an Europa teilweise recht. Protektionismus und Zölle seien keine Erfindung des US-Präsidenten. Zugleich bot sie sich als „Brückenbauerin“ an. (dpa/cs)
Musk geht Zoll-Architekten an: „Dümmer als ein Sack Ziegel“
Dienstag, 8. April, 19.44 Uhr
Tech-Milliardär Elon Musk eskaliert seine Fehde mit dem Architekten von Donald Trumps Zoll-Rundumschlag mit öffentlichen Beschimpfungen. Peter Navarro sei „wirklich ein Idiot“ und „dümmer als ein Sack Ziegel“, schrieb Musk bei seiner Online-Plattform X. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die hohen Einfuhrzölle für Risse im Verhältnis des Tesla-Chefs und des US-Präsidenten sorgen. Der 75-jährige Navarro gilt als die treibende Kraft hinter der harten protektionistischen Handelspolitik Trumps.
Navarro hatte zuvor nahegelegt, dass Musk unzufrieden mit den hohen Importzöllen sei, da der von ihm geführte Tesla-Konzern auf die Einfuhr günstiger Teile für seine Elektroautos angewiesen sei. Besonderen Zorn von Musk löste Navarros Behauptung aus, Tesla sei eigentlich kein Autohersteller, sondern montiere die Fahrzeuge nur aus fremden Zulieferungen. „Er will die billigen ausländischen Bauteile“, sagte Navarro am Montag im US-Sender CNBC. Musk konterte, Tesla habe den höchsten Anteil von US-Inhalt in seinen Autos.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte CNBC zu Musks Attacken, Trumps Regierung sei die transparenteste in der US-Geschichte: „Wir tragen unsere Meinungsverschiedenheiten in der Öffentlichkeit aus.“ Später ergänzte sie in einer Pressekonfernz: „Jungs bleiben Jungs – und wir werden sie ihren öffentlichen Schlagabtausch fortsetzen lassen.“ Die „Washington Post“ berichtete zuvor, Musk habe am Wochenende vergeblich versucht, Trump zu einer Abschwächung der weitreichenden Einfuhrzölle zu überreden. (dpa/cs)
Klarstellung der Frist für China
Dienstag, 8. April, 15.08 Uhr
In dem von US-Präsident Donald Trump begonnenen weltweiten Handelskonflikt wächst der Druck – vor allem auf China. Trump gab der chinesischen Führung bei einem Termin im Weißen Haus bis Dienstag Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Er sprach von 12 Uhr. Unklar war zunächst, ob er sich dabei auf 12 Uhr mittags (Ortszeit) oder auf Mitternacht bezog. Das Weiße Haus erklärte auf Nachfrage, dass damit Mitternacht gemeint war. Die Antwort aus Peking folgte umgehend: Bestünden die USA weiterhin auf diesen Weg, werde „China sie definitiv bis zum Ende begleiten“, teilte das Pekinger Handelsministerium mit.
Trump hatte bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gedroht, er werde China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen, sollte Peking nicht einlenken. Die neuen Zölle für China würden am Mittwoch verhängt, warnte Trump – an diesem Tag soll auch der zweite Teil des riesigen amerikanischen Zollpakets in Kraft treten. Geplant sind nach den schon geltenden 10 Prozent Grundzöllen nochmals deutlich höhere Zölle für Länder, mit denen die USA aus Sicht der Regierung ein besonders großes Handelsdefizit aufweisen. Dazu gehört auch die EU. (dpa/cs)
Von der Leyen spricht mit China über globale Überkapazitäten
Dienstag, 8. April, 11.20 Uhr
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in einem Telefongespräch mit Chinas Premierminister Li Qiang unterstrichen, dass China eine entscheidende Rolle dabei spiele, Warenströme zu steuern, die wegen der neuen US-Zölle auf neue Märkte außerhalb der Vereinigten Staaten umgelenkt würden. Das gelte insbesondere für Branchen, in denen es weltweit bereits Überkapazitäten gebe. Von der Leyen und Li hätten darüber diskutiert, einen Mechanismus einzurichten, mit dem mögliche Umlenkungen von Warenströmen nachvollzogen werden können, teilte die EU-Kommission nach dem Gespräch mit. Dadurch solle sichergestellt werden, dass auf Veränderungen angemessen reagiert wird. Die Kommissionspräsidentin habe zudem unterstrichen, dass die Handelsbeziehungen zwischen China und der EU dringend wieder ins Gleichgewicht gebracht werden müssten und dass europäische Unternehmen, Güter und Dienstleistungen besseren Zugang zum chinesischen Markt bräuchten. Gesprochen worden sei auch über die internationale Klimaschutzagenda und über den Übergang zu einer „sauberen Industrie“. Gelegenheit zu persönlichen Diskussionen bietet ein für Juli geplantes EU-China-Gipfeltreffen. (fh)
China gibt sich unbeeindruckt
Dienstag, 8. April, 8.01 Uhr
Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde „China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen“, teilte das chinesische Handelsministerium weiter mit. Für China würden die neuen Strafmaßnahmen von 50 Prozent dann schon Zusatzzölle in Höhe von mehr als 100 Prozent bedeuten, die seit dem Amtsantritt von Trump verhängt wurden. Die USA hatten seit Januar Waren aus China zunächst mit zusätzlichen Zöllen von 20 Prozent belegt. Die neuen weltweiten Zölle sehen für China weitere 34 Prozent vor. Trump hatte zuvor geschrieben, China habe seine „Vergeltungszölle“ in Höhe von 34 Prozent trotz seiner Warnung verhängt, dass er weitere Zölle erheben werde, sollte ein Land solche Gegenmaßnahmen ergreifen. (dpa/cs)
Börsen weltweit weiter im Tiefflug
Montag, 7. April, 19.28 Uhr
Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt setzt sich fort. Mit einem Minus von 4,13 Prozent auf 19.789,62 Zähler konnte der Leitindex Dax seinen zum Auftakt verbuchten Verlust von über 10 Prozent aber zumindest deutlich eindämmen. Dennoch war es der dritte tiefrote Handelstag in Folge – die Kursgewinne von bis zu knapp 18 Prozent seit Jahresbeginn sind Geschichte. Am Nachmittag war der Dax vorübergehend ins Plus gedreht. Die Erholung, ausgelöst von einem Medienbericht über eine mögliche 90-tägige Zollpause, war aber nur von kurzer Dauer. Das Weiße Haus in Washington sprach gleich darauf von einer Falschnachricht. Auch in New York gab es weitere Verluste: Der Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss 2,8 Prozent tiefer, der technologielastige Nasdaq 100 verlor 1,7 Prozent. (dpa/cs)
EU-Staaten stimmen Mittwoch über Gegenzölle ab
Montag, 7. April, 18.14 Uhr
Die EU-Staaten werden am 9. April über eine Liste von Gegenzöllen abstimmen, mit denen die Europäische Union auf die US-Zölle auf Stahl, Aluminium und ähnliche Produkte antwortet. Die endgültige Liste werde den Mitgliedsstaaten am Montagabend zugeleitet, sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic nach einem Ratstreffen der Handelsminister in Luxemburg. Nach einer Konsultation von Mitgliedsstaaten und Wirtschaft hatten diese zuvor noch einmal über die Gegenzölle geredet. Deren Wert werde unter der Grenze von 26 Milliarden Euro bleiben, sagte Sefcovic. Die Gegenzölle würden in zwei Etappen am 15. April und am 15. Mai in Kraft treten.
Was die am 2. April verkündeten neuen US-Zölle angeht, habe die Diskussion der Handelsminister „wertvolle Hinweise zu möglichen Gegenmaßnahmen“ geliefert, sagte der polnische Ratsvorsitzende Michal Baranowski. Konkrete Ankündigungen machten die Minister aber nicht, sondern sie betonten, sie wollten den Handelsstreit nicht weiter eskalieren. „Die EU bedauert die neuen US-Zölle sehr und bleibt weiter dialogbereit, um eine Verhandlungslösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Der heutige Rat hat gezeigt, dass die Mitgliedsstaaten geeint sind und entschlossen, die Interessen ihrer Bürger und Unternehmen zu verteidigen“, sagte Baranowski. Es sei weiter nicht klar, was die US-Regierung mit den „sogenannten reziproken Zöllen“ erreichen wolle.
Wenn es tatsächlich um den Ausgleich der Handelsbilanz im Warenhandel gehe, sollten sich relativ rasch Lösungen finden lassen, sagte Sefcovic. Die Europäer „brauchen sicherlich mehr Flüssigerdgas” und seien auch an anderen US-Produkten wie Sojabohnen, kritischen Rohstoffen oder Halbleitern interessiert. Sefcovic zweifelt aber, dass es Washington am Ende wirklich primär um die Handelsbilanz geht. „Wir erleben einen Paradigmenwandel im globalen Handelssystem“, sagte er.
„Ich glaube, dass wir früher oder später miteinander am Verhandlungstisch sitzen werden“, so Sefcovic. Bis dahin werde die EU dreigleisig fahren: Sie werde Gegenmaßnahmen vorbereiten, sich um neue Handelsabkommen kümmern und versuchen, einer Umleitung von Warenströmen aus aller Welt in die EU vorzubeugen, die durch die US-Zölle ausgelöst werden könnte. Als Länder, mit denen Wirtschaftsbeziehungen rasch vertieft werden sollten, nannte der Kommissar Indien, Indonesien, die Philippinen, Thailand und die Golfstaaten. Intensivere Gespräche seien auch mit China nötig. In den Handelsbeziehungen zu Peking hätten sich eine Reihe von Problemen angesammelt, darunter ein wachsendes Handelsbilanzdefizit der EU und unfaire Wettbewerbsbedingungen. „Es ist Zeit, dass wir einige dieser Probleme vom Tisch bekommen.“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte in Luxemburg vor steigenden Warenmengen aus China, die wegen der US-Zölle auf den EU-Markt kommen könnten. Das würde in einer ersten Phase zwar zunächst niedrigere Preise für EU-Verbraucher bedeuten, „aber längerfristig kann das Industriezweige in der EU kaputtmachen“, sagte er.
Bei der Reaktion auf die neuen US-Zölle stehe die EU nicht unter Zeitdruck. Einige Reaktionen auf Verluste an den Finanzmärkten wertete Habeck als Zeichen, dass die USA „verwundbar“ seien. Druck könne die EU zum Beispiel beim Handel mit Pharmaprodukten oder bei digitalen Dienstleistungen ausüben. Derzeit sei wichtig, dass die EU „ruhig, umsichtig aber auch klar und entschieden“ reagiere und geeint auftrete, sagte Habeck. Baranowski berichtete, nahezu alle Mitgliedsstaaten hätten unterstrichen, dass die EU die Möglichkeiten ihres Binnenmarktes angesichts des Handelsstreits optimal nutzen müsse. Es komme darauf an, noch bestehende Hürden abzubauen und Regeln zu vereinfachen und zu harmonisieren. (fh)
Trump droht China mit weiteren Zöllen
Montag, 7. April, 17.48 Uhr
US-Präsident Donald Trump steuert trotz einer weltweiten Talfahrt der Börsen auf eine weitere Eskalation des Handelskonflikts zu. Er drohte China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent. Er gebe Peking bis Dienstag Zeit, die Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Sonst würden seine neuen Zölle am Mittwoch in Kraft treten. Trump schrieb weiter, China habe die „Vergeltungszölle“ in Höhe von 34 Prozent trotz seiner Warnung verhängt, dass er weitere Zölle erheben werde, sollte ein Land solche Gegenmaßnahmen ergreifen. In einem Post hatte Trump zuvor China als „größten Übeltäter“ bezeichnet. (dpa/cs)
Trump hält an harter Zollpolitik fest
Montag, 7. April, 15.41 Uhr
US-Präsident Donald Trump zeigt keine Bereitschaft, von seiner aggressiven Zollpolitik abzurücken. Die „seit langem geschundenen USA“ nähmen bereits jetzt „wöchentlich Milliarden von Dollar“ durch bestehende Zölle gegen Länder ein, die Amerika „ausnutzen“, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Als „größten Übeltäter“ nannte Trump China. Die dortigen Märkte befänden sich auf Talfahrt, obwohl Peking Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Importe angekündigt habe, schrieb er.
Trumps Kurs sorgt weltweit für Verunsicherung. Die Märkte sind unter Druck. US-Notenbankchef Jerome Powell warnte zuletzt vor steigender Inflation und einem verlangsamten Wirtschaftswachstum. Der US-Präsident schrieb hingegen, die Preise für Öl und Lebensmittel seien gesunken – es gebe außerdem „keine Inflation“. Die gefallenen Ölpreise sind Experten zufolge allerdings eher Ausdruck wachsender Rezessionsängste und damit rückläufiger Nachfrage. Zudem rechnen Ökonomen damit, dass die neuen Zölle die Lebensmittelpreise in den USA steigen lassen werden. (dpa/cs)
Spediteure warnen vor Gegenzöllen
Montag, 7. April, 15.31 Uhr
Hamburgs Spediteure haben im Handelskonflikt mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump vor einer Eskalation durch Europa gewarnt. „Wir sollten das (...) nicht mit irgendwelchen Zollmaßnahmen regeln“, sagte der Vorsitzende des Vereins Hamburger Spediteure, Axel Plaß. Sein Stellvertreter Willem van der Schalk betonte, er hoffe, dass die Politik Maß halte. „Es darf kein Auge um Auge, Zahn um Zahn geben.“ Es werde auch eine Zeit nach Trump geben, erinnerte Plaß. „Und dann wollen wir uns auch alle wieder in die Augen gucken. Und wenn wir jetzt alles Geschirr zerschlagen, dann ist es egal, wer da an der Macht ist, dann bleibt das Geschirr zerschlagen.“ Seine Branche sei zwar von dem Konflikt betroffen. Allerdings gehe er davon aus, dass es sich zurecht rütteln werde. Außerdem sei der Anteil der Waren für die USA auch nicht so groß, dass etwa der Hamburger Hafen kollabieren würde. Und hinzu komme: Das Lösen komplexer Handelsprobleme böte auch Chancen. „Dafür sind wir Spediteure ja auch da“, sagte Plaß. (dpa/cs)
Audi hält Importe in die USA zurück
Montag, 7. April, 15.31 Uhr
Audi hat den Import von Autos in die USA als Reaktion auf die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle vorläufig angehalten. Dies gilt einem Bericht der „Automobilwoche“ zufolge für alle Autos, die nach dem 2. April an Häfen in den USA geliefert wurden. Fahrzeuge, die früher eingetroffen sind, würden dagegen wie geplant ausgeliefert. Das Branchenblatt beruft sich dabei auf ein internes Memo an Händler. Von Audi war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Audi hat dem Bericht zufolge derzeit mehr als 37.000 Autos in den USA auf Lager, die nicht von den neuen Zöllen betroffen sind. Sie sollen im Bestand und beim Verkauf besonders gekennzeichnet werden. Zudem plane Audi Anfang kommender Woche, ein „Zoll-Toolkit“ bereitzustellen, das kurzfristige Kommunikationsstrategien und Verkaufsimpulse für den aktuellen Bestand liefern soll. Von Audi hieß es dem Bericht zufolge, man analysiere derzeit die Auswirkungen der neuen Importzölle auf das Geschäft. „Wir konzentrieren uns darauf, unser Händlernetz bestmöglich zu unterstützen und die Auswirkungen auf Kunden und Handelspartner zu minimieren.“ (dpa/cs)
EU bietet USA Deal zu Freihandel mit Industriegütern an
Montag, 7. April, 15.04 Uhr
Im Zollstreit mit den USA bemüht sich die Europäische Union um Deeskalation: Die EU bietet den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter an. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die Europäische Union bereit zu verhandeln, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde das Angebot bereits vor Trumps Zollentscheidungen unterbreitet und zuletzt am Freitag erneuert. Auf Nachfrage ergänzte von der Leyen, vor allem das Thema Freihandel für Autos sei bereits mehrfach auf dem Tisch gewesen, es habe allerdings keine adäquate Antwort gegeben. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagte nach dem Handelsministerrat in Luxemburg, die EU biete den USA an, dass beide Seiten ihre Zölle auf „alle gewerblichen Güter und Autos“ auf Null setzen.
Von der Leyen machte deutlich, dass die EU neben ihren Bemühungen um Verhandlungen mit den USA weiterhin mögliche Gegenmaßnahmen für den Fall eines Scheiterns von Verhandlungen vorbereitet. Dies war auch Gegenstand von Beratungen der EU-Handelsminister in Luxemburg. Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnte dort vor überhasteten Reaktionen, sprach sich zugleich aber für die Vorbereitung von umfangreichen Gegenmaßnahmen aus. Wichtig sei, dass Europa sich nicht spalten lasse, betonte der Grünen-Politiker. Auch eine Eskalation sollte aus seiner Sicht möglichst verhindert werden. „Es geht aus meiner Sicht darum zu vermeiden, dass wir in einen Zollkrieg, Zollwettlauf einsteigen“, sagte Habeck. (dpa/fh/cs)
US-Zollpolitik dämpft Erwartungen in der Seefracht
Montag, 7. April, 14.38 Uhr
Nach den Zollankündigungen der US-Regierung und ersten Gegenreaktionen wichtiger Handelspartner wie China trübt sich die Stimmung im Seefrachtgeschäft merklich ein. Logistiker in Nordwesteuropa, für die der Export nach Nordamerika eine wichtige Rolle spielt, stellen sich jetzt auf schmerzliche Rückgänge beim Geschäftsvolumen ein. Spediteure in Bremen rechnen mit Mengeneinbußen von rund 15 Prozent für das Gesamtjahr, wie eine Verbandsumfrage ergab. Mehr dazu
Zollstreit erstickt Hoffnung bei Exporteuren im Keim
Montag, 7. April, 11.23 Uhr
Im Zollstreit zwischen den USA und der EU zeichnet sich keine Entspannung ab. Weltweit gingen die Börsen auf Talfahrt, der deutsche Leitindex Dax stürzte in den ersten Minuten am ersten Handelstag der neuen Woche um rund 10 Prozent ab. Der Zollstreit überlagert auch die positive Februar-Bilanz der deutschen Exporteure. Der Aufwind dürfe nicht täuschen, sagt Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA): „Der Handelskrieg ist entfacht.“ Die Handelsminister der EU-Staaten beraten in Luxemburg, mit welcher Strategie US-Präsident Donald Trump zu einer Rücknahme der Sonderzölle bewegt werden könnte. Gleichzeitig sollen Vorbereitungen für Gegenzölle vorangetrieben werden – für den Fall, dass Verhandlungsversuche scheitern sollten.
Gerade für die Exportnation Deutschland sind steigende Zölle Gift. „Sollten Verhandlungen wider Erwarten überhaupt nichts bringen, droht für dieses Jahr erneut eine Rezession“, warnt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Es wäre für Europas größte Volkswirtschaft das dritte Jahr in Folge ohne Wirtschaftswachstum. „Deutschland und die EU müssen in der neuen Weltordnung rasch ihre Rolle finden“, mahnt BGA-Präsident Jandura. „Nicht nur die asiatischen, sondern auch die afrikanischen Märkte bieten erhebliches Potenzial für Wachstum und Geschäfte in der Zukunft.“
Seit Trump sein XXL-Zollpaket verkündet hat, ist die Handelswelt eine andere. „Der Welthandel befindet sich in einem grundlegenden Umbruch, der sich spürbar auf deutsche Unternehmen auswirken wird“, sagt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). 70 Prozent der Unternehmen erwarten nach DIHK-Angaben negative Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre Geschäfte. Ein möglicher Aufschwung werde „komplett ausgebremst“, sagt Treier. (dpa/cs)
US-Regierung bereit zu Deals?
Montag, 7. April, 3.07 Uhr
US-Präsident Donald Trump ist bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. „Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben“, sagte Trump auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. „Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.“
Trump sagte, er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen. „Sie brennen darauf, einen Deal zu machen.“ Er habe aber betont, dass er nicht länger bereit sei, Handelsdefizite zu akzeptieren – also Ungleichgewichte im Handelsvolumen, bei denen ein Land deutlich mehr in die USA exportiert als es von dort importiert. Es müsse entweder einen Handelsüberschuss für die US-Seite geben oder ein ausgeglichenes Ergebnis im gegenseitigen Handel, fordert er.
Mit Blick auf China sagte der US-Präsident, es gebe ein gewaltiges Handelsdefizit gegenüber der Volksrepublik. „Hunderte von Milliarden Dollar gehen jedes Jahr mit China verloren. Und wenn wir dieses Problem nicht lösen, werde ich keinen Deal machen.“ Trump betonte: „Ich bin bereit, mit China zu verhandeln, aber sie müssen ihren Überschuss abbauen.“
Zudem beklagte er sich einmal mehr bitterlich über den Handel mit europäischen Staaten, die ebenfalls einen enormen Überschuss gegenüber den USA hätten. Sie hätten Amerika „sehr, sehr schlecht behandelt“ und damit ein Vermögen gemacht, behauptete der Republikaner. „Die Europäische Union wurde aus einem einzigen Grund gegründet: (...) um die Vereinigten Staaten abzuzocken.“ (dpa/ab)
Sonntag, 6. April, 20.09 Uhr: Keine Zölle gegen Russland wegen Ukraine-Verhandlungen
Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre „nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen“. US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen.
Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hassett. Der Präsident lege lediglich einen besonderen Fokus auf die Gespräche mit Moskau über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. „Russland befindet sich inmitten von Friedensverhandlungen, die das Leben Abertausender Menschen betreffen – und genau darauf konzentriert sich Präsident Trump im Moment.“ (dpa/ab)
Sonntag, 6. April, 19.57 Uhr: US-Handelsminister bleibt hart: „Die Zölle kommen“
Trotz Kritik hält die US-Regierung unnachgiebig an ihrem globalen Zollpaket fest. Auf die Nachfrage, ob die nächste Runde neuer Zölle noch verhandelbar sei und das Inkrafttreten verschoben werden könnte, sagte Handelsminister Howard Lutnick dem Fernsehsender CBS: „Es gibt keinen Aufschub.“ Er schob nach: „Die Zölle kommen.“ US-Präsident Donald Trump habe diese verkündet und das nicht als Scherz gemeint. Die Zölle würden auch nicht so schnell verschwinden. „Der Präsident muss den Welthandel neu regeln“, sagte Lutnick.
Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, berichtete in einem Interview mit dem Sender ABC, mehr als 50 Länder hätten bereits Kontakt zur US-Regierung aufgenommen, um Verhandlungen über die Handelsbeziehungen aufzunehmen.
Aber auch US-Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse. Die Turbulenzen an den Börsen nach der Verkündung des Zollpakets wiederum tat Bessent ab: „Es gibt solche kurzfristigen Marktreaktionen ab und an“, argumentierte er. Die Märkte unterschätzten Trump und dessen effektive Wirtschaftspolitik konsequent. Das sei auch schon zu Beginn von dessen erster Amtszeit so gewesen. (dpa/ab)
Sonntag, 6. April, 15.15 Uhr: Taiwan möchte keine Gegenzölle gegen die USA verhängen
Taiwans Präsident Lai Ching-te hat angekündigt, auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle nicht mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Stattdessen hat der 65-Jährige während einer Rede mehrere entgegenkommende Maßnahmen gegenüber der US-Wirtschaft in Aussicht gestellt.
So sprach sich Lai unter anderem dafür aus, dass Taiwan mehr US-Produkte importieren solle, um den vom Inselstaat erzielten Handelsüberschuss zu verringern. Ebenso sollen taiwanische Unternehmer stärker in den Vereinigten Staaten investieren. Zusätzliche werde man Handelsbarrieren gegenüber US-Unternehmen abbauen.
Donald Trump hatte vergangene Woche 32-prozentige Zölle für Waren aus Taiwan angekündigt. Das für seine Hightech-Produkte bekannte Land ist der siebtgrößte Handelspartner der USA. Im Jahr 2024 stiegen die Exporte in die USA um 32,5 Prozent.
Der hohe Zollsatz gegen Taiwan kam für Beobachter durchaus überraschend, da der Inselstaat über eine der weltweit führenden Industrien für hochwertige Computerchips verfügt, von denen auch die US-Techkonzerne im Silicon Valley abhängen.
Zudem befindet sich Taiwan wegen der militärischen Bedrohung durch China in einer sicherheitspolitisch prekären Lage. Peking möchte sich die Insel einverleiben. Washington verpflichtete sich, die Verteidigung des Landes zu unterstützen und liefert regelmäßig Waffen. (dpa/ab)
Samstag, 5. April, 12.16 Uhr: Trumps universelle 10-Prozent-Zölle in Kraft
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten pauschalen Zölle in Höhe von 10 Prozent auf Waren aus allen Ländern sind in Kraft getreten. Eine am Mittwoch von dem Republikaner unterzeichnete Anordnung gilt nun. Trump hat kürzlich zudem einen komplexen Mechanismus angekündigt, der noch höhere Zölle für Länder vorsieht, mit denen die USA nach Auffassung der US-Regierung ein besonders großes Handelsdefizit haben. Dieser wird ab 9. April gelten.
Bestimmte Waren sind von den Zöllen ausgenommen. Dazu gehören Produkte, für die bereits andere Zollregelungen gelten wie Stahl- und Aluminiumprodukte oder Autos und Autoteile. Außerdem sind einige weitere Produkte wie Kupfer, Arzneimittel, Halbleiter, Holzprodukte oder bestimmte kritische Mineralien ausgenommen. Das Weiße Haus hatte allerdings deutlich gemacht, dass Trump für derartige Waren bald ebenfalls Sonderzölle ankündigen könnte.
In den USA wurde indes auch von konservativer Seite Kritik am Zollpaket laut. So fürchtet der republikanische Senator Ted Cruz ernste Folgen für die Republikaner. „Sollten wir in eine Rezession geraten – insbesondere in eine schwere –, dann würde 2026 aller Wahrscheinlichkeit ein politisches Blutbad werden“, sagte der Senator aus Texas in seinem Podcast „Verdict“.
Die konservative US-Denkfabrik American Enterprise Institute stellte die Berechnung der Zölle infrage. Die Formel sei fehlerhaft und ergebe ökonomisch keinen Sinn, teilte das Institut mit. Im Ergebnis seien die Zölle deutlich überhöht angesetzt worden. Eine Korrektur würde die Zölle demnach auf maximal 14 Prozent senken, im Fall der Europäischen Union auf 10 Prozent.
Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) warnte unterdessen vor schwerwiegenden Folgen besonders für die wirtschaftlich am wenigsten entwickelten Länder und kleine Inselstaaten unter den Entwicklungsländern. (dpa/ab)
Freitag, 4. April, 20.45 Uhr: EU-US-Gespräch nach Zollankündigung: „Bleiben in Kontakt“
Nach der Ankündigung eines umfangreichen Zollpakets von US-Präsident Donald Trump haben sich die EU und die USA in einer Videoschalte ausgetauscht. In einem offenen, zweistündigen Austausch mit US-Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer habe er klar zum Ausdruck gebracht, dass die US-Zölle „schädlich und ungerechtfertigt“ seien, schrieb EU-Handelskommissar Maros Sefcovic auf der Plattform X.
Die Handelsbeziehung zwischen der EU und den USA brauche einen frischen Ansatz. Die EU sei zu sinnvollen Verhandlungen bereit, aber auch bereit, ihre Interessen zu verteidigen, schrieb Sefcovic weiter. „Wir bleiben in Kontakt.“ Über Details wurde zunächst nichts bekannt. (dpa/ab)
Freitag, 4. April, 16.38 Uhr: EU-Handelsminister diskutieren über Reaktion
Wenn sich Robert Habeck am 7. April in Luxemburg mit seinen für Handel zuständigen Ministerkollegen aus den anderen EU-Staaten zur Ratssitzung trifft, geht es hauptsächlich darum, wie die EU auf den „Zollhammer“ der USA reagieren soll. Die Minister würden nicht über konkrete Listen von Produkten und Dienstleistungen reden, auf die es Gegenzölle geben könnte, sagte eine hochrangige Diplomatin in Brüssel. Vielmehr sei eine „offene politische Debatte“ geplant. Sie soll der EU-Kommission, die konkrete Vorschläge für eine Reaktion machen muss, Hinweise geben, welche Strategie die Mitgliedsstaaten gegenüber Washington verfolgen wollen.
Ob sie sich etwa entschließen, digitale US-Dienstleistungen ins Visier zu nehmen, könne sie nicht absehen, sagte die Diplomatin. Die EU sei jedenfalls der Meinung – anders als offenbar Donald Trump –, dass Dienstleistungen neben dem Warenaustausch zu einer seriösen Beurteilung der Handelsbilanz dazu gehörten. Unmittelbares Ziel des Handelsministertreffens sei es, eine „gemeinsame Botschaft“ zu senden. Diese dürfte nach Einschätzung der Diplomatin so ähnlich aussehen, wie die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen formulierte: Die EU wolle in dem Konflikt nicht eskalieren und Raum für Verhandlungen lassen, sei aber bereit, ihre Interessen zu verteidigen.
Welche Zugeständnisse die US-Regierung von der EU wirklich erwarte, sei weiterhin nicht klar. Im Ministerrat gehe man aber nicht davon aus, dass Trump seinen Kurs grundlegend ändern werde, etwa wegen Reaktionen von Ökonomen oder Finanzmärkten. „Wir bereiten uns auf ein Szenario vor, in dem diese Zölle bleiben“, sagte die Diplomatin. (fh)
Freitag, 4. April, 14.20 Uhr: China verhängt Gegenzölle auf US-Produkte
Mit der Ankündigung Chinas, Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Importe zu verhängen, eskaliert der Handelskonflikt mit den USA. Die Regelung soll bereits zum 10. April in Kraft treten. Zudem hat Peking elf amerikanische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt, welche es den betroffenen Firmen de facto unmöglich macht, weiter Handel in China oder mit chinesischen Unternehmen zu betreiben.
Ebenfalls rief die chinesische Regierung mit sofortiger Wirkung Ausfuhrkontrollen für mehrere seltene Erden in die USA aus. Schlussendlich kündigte Peking an, bei der Welthandelsorganisation (WTO) eine Klage gegen die USA einzureichen. Die von China getroffenen Maßnahmen werden von Beobachtern als klares Zeichen gedeutet, dass man im Handelskrieg gegen die USA nicht klein beigeben werde.
Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump chinesische Produkte mit Zöllen in Höhe von 34 Prozent belegt. Bereits vor der Ankündigung hatten die USA Waren aus China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, mit 20 Prozent Zöllen belegt. Peking verurteilte die Zölle als „Schikanen“, die nicht im Einklang mit den internationalen Handelsregeln stehen und Chinas legitime Rechte sowie Interessen ernsthaft untergraben, so heißt es in einer Stellungnahme der Zollkommission des chinesischen Staatsrats. (ben)
Freitag, 4. April, 10.58 Uhr: DSLV: USA brechen Regeln der Welthandelsorganisation
„Die aktuelle Zollpolitik der USA ist geprägt von Protektionismus und Unberechenbarkeit und hat weitreichende Auswirkungen auf die globalen Handelsbeziehungen. Sie verändert die Rahmenbedingungen von Importen und Exporten und ist auch eine Bedrohung für das globale Wirtschaftsmodell und die Stabilität freier Märkte“, sagt Jutta Knell, Zollexpertin des DSLV Bundesverbands Spedition und Logistik, der DVZ.
Die Verhängung von Strafzöllen durch die USA zur Förderung der eigenen Industrie wertet der DSLV als Verstoß gegen das Meistbegünstigungsprinzip der Welthandelsorganisation (WTO). Dieses Prinzip verpflichte die USA als WTO-Mitglied dazu, andere Mitgliedsstaaten nicht schlechter zu behandeln als den Handelspartner mit den günstigsten Konditionen. „Die unilateralen Maßnahmen der USA untergraben somit die Grundlagen des internationalen Handels und führen zu einer Verschlechterung der Handelsbedingungen“, so Knell.
Der Expertin zufolge werden die zusätzlichen US-Zölle voraussichtlich zu einem massiven Rückgang der Exporte und der transatlantischen Transportvolumina führen. Besonders betroffen seien die Bereiche Seefracht und Luftfracht, was zu erheblichen Umsatzeinbußen für Spediteure und Logistikdienstleister führen könne. Diese Entwicklungen stellten nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung dar, sondern auch eine logistische, da Unternehmen gezwungen seien, sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und noch mehr zu diversifizieren.
„Um den negativen Auswirkungen der Zolleskalation entgegenzuwirken, sollten die Bundesregierung und die EU angemessene und wirksame Gegenmaßnahmen vorbereiten, um die Interessen der europäischen Wirtschaft zu schützen“, ist Knell überzeugt. Gleichzeitig sei es wichtig, dass auf beiden Ebenen weiterhin Verhandlungsbereitschaft gezeigt werde, um einen Handelskrieg zu vermeiden. Ein solcher Konflikt würde sowohl Unternehmen als auch Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks als Verlierer zurücklassen. „Nur durch Zusammenarbeit und Dialog können wir die Herausforderungen meistern und eine positive Entwicklung der Handelsbeziehungen sicherstellen.“ (sl)
Freitag, 4. April, 10.53 Uhr: Bitkom erwartet starke Effekte auf Digitalwirtschaft
„Die Zollentscheidung der US-Regierung ist ein fatales Signal. Auch die deutsche Digitalwirtschaft wird stark betroffen sein: Insgesamt exportieren 29 Prozent der Unternehmen digitale Technologien und Leistungen ins Ausland, die USA sind für sie nach der EU der zweitwichtigste Handelspartner“, kommentiert Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Auf der Exportliste stünden unter anderem Software- und Cybersicherheitsanwendungen, Kommunikationstechnik, Technologien für die industrielle Fertigung und Hardwarekomponenten. Wichtig sei es, dass die EU jetzt die Folgen für die hiesige Wirtschaft abmildert und Wege aus der Eskalationsspirale findet.
„Gegenmaßnahmen müssen sorgfältig und klug abgewogen werden. Insbesondere bei einer Digitalsteuer würden die Zeche eines solchen in den digitalen Raum verlagerten Handelskrieges dann die hiesigen Unternehmen, Verwaltungen und Bürgerinnen und Bürger zahlen, die in vielen Bereichen wie Standardsoftware und Cloudlösungen aktuell noch auf US-Anbieter angewiesen sind“, erklärt Wintergerst weiter. Kosten würden erhöht, wo sie gegenwärtig eigentlich gesenkt werden müssten. Die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung würde gebremst, wo sie doch dringend beschleunigt werden müsste. Derzeit fehle es in Europa noch an ausreichenden Alternativen. „All das zeigt: Europa und Deutschland müssen echte digitale Souveränität aufbauen, Abhängigkeiten verringern und den Handlungsspielraum vergrößern“, zieht der Digitalexperte sein Fazit. (ben)
Freitag, 4. April, 9.10 Uhr: Wirtschaftsweise erwartet „Inflationsschock“ in den USA
Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier geht davon aus, dass US-Präsident Donald Trump wegen der Auswirkungen seiner Zollpolitik innenpolitisch unter Druck stehen wird. Die US-Amerikaner seien nicht bereit, auf Wohlstand zu verzichten, sagte die Ökonomin von der University of California Berkeley im Deutschlandfunk.
Den USA stehe aber ein „Inflationsschock“ bevor, und der werde der Trump-Regierung zugerechnet werden. „Wenn ich es nicht mehr schaffe, das Essen für meine Familie auf den Tisch zu bringen, wenn ich mir Sorgen mache bei meinen täglichen Ausgaben, betrifft mich das unmittelbar.“ Es sei die Frage, wie Trump damit umgehe. Die negative Reaktion der Börsen und Finanzmärkte sei ein deutliches Signal, was die Wirtschaft davon halte. Es habe die größten Kursverluste der letzten Jahre gegeben. Das treffe auch die US-Pensionskassen, die Geld in Wertpapieren angelegt haben, und die Leute, die sich auf die Zahlungen der Kassen verlassen.
Freitag, 4. April, 8.57 Uhr: Olaf Lies befürchtet negative Folgen für Niedersachsen
Niedersachsens Wirtschaftsminister und designierter Ministerpräsident Olaf Lies befürchtet negative Auswirkungen der neuen US-Zölle auf sein Bundesland. „Ich betrachte das mit großer Sorge, denn jede Aktion löst unweigerlich eine Reaktion aus“, sagte der SPD-Politiker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Ziel müsse es sein, die drohende Spirale zu unterbrechen. „Wir dürfen uns nicht von bewährten und erfolgreichen Maßstäben eines freien Welthandels entfernen“, betonte Lies. Die USA seien für Niedersachsen ein extrem wichtiger Markt für den Export. „Dabei geht es längst nicht nur um die Automobilindustrie, sondern um viele Produkte und Branchen“, sagte der SPD-Politiker.
Freitag, 4. April, 8.50 Uhr: Saarland besonders stark betroffen
Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) und IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé haben angesichts der neuen Strafzölle von US-Präsident Trump zu Selbstbewusstsein, aber auch zu Besonnenheit und Einigkeit in der EU aufgerufen. Im Saarland mit seiner hohen Industriequote und Exportorientierung in die USA würden die Auswirkungen ebenfalls zu spüren sein. „Wir dürfen jetzt aber nicht in Panik verfallen oder vorzeitig Zugeständnisse machen“, teilte Barke auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Laut IHK ist das Saarland von den Plänen der US-Regierung besonders betroffen: Im vergangenen Jahr habe die Industrie Waren in der Größenordnung von 2,2 Milliarden Euro direkt in die USA exportiert. „Hinzu werden indirekte Belastungen kommen, da sich auch zahlreiche Exportgüter verteuern, die zwar aus anderen Teilen Deutschlands und der EU exportiert werden – in denen aber saarländische Komponenten verarbeitet wurden“, erläuterte Thomé.
Freitag, 4. April, 8.45 Uhr: Mexiko sucht nach Zollerleichterungen für Autobauer
Angesichts des Zollstreits mit den USA sucht Mexiko nach Wegen, um die Folgen für deutsche Autobauer in dem lateinamerikanischen Land zu minimieren. Laut Präsidentin Claudia Sheinbaum sind Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz bereit, ihre Produktion anzupassen, um die Ursprungsregeln des nordamerikanischen Freihandelsabkommens USMCA einzuhalten, das die USA, Mexiko und Kanada während Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021) unterzeichnet hatten. Mexiko wolle mit Washington weiter über eine Präferenzbehandlung für Autoimporte im Rahmen des Abkommens verhandeln.
„Das erste, was deutsche Unternehmen tun sollten, und sie sind dazu bereit, ist, dass sie alle über USMCA exportieren“, sagte Sheinbaum auf einer Pressekonferenz. Das Abkommen hatte Importe von Zöllen befreit, wenn der Wertschöpfungsanteil in Nordamerika bei mindestens 75 Prozent liegt. Trump verhängte aber trotzdem Zölle von 25 Prozent auf Autoimporte, für Autoteile gilt unter USMCA zunächst eine Sonderregelung. (ben)
Freitag, 4. April, 8.30 Uhr: Kanada verhängt Gegenzölle
Kanada reagiert im Handelskrieg prompt auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump und verhängt Gegenzölle auf bestimmte Fahrzeugimporte aus den Vereinigten Staaten. Ottawa werde alle Autos, die nicht im Rahmen des nordamerikanischen Handelspaktes USMCA produziert wurden, mit 25 Prozent Einfuhrgebühren belegen, sagte der kanadische Ministerpräsident Mark Carney.
Die Maßnahmen sollten maximalen Schaden für die US-Wirtschaft anrichten, die kanadische Ökonomie aber so weit wie möglich verschonen. Carney betonte, dass die Vereinigten Staaten kein freundschaftlicher Partner für Kanada mehr seien und das Land seine Interessen und Souveränität verteidigen werde.
Der kanadische Ministerpräsident hatte am Morgen eigenen Angaben zufolge auch mit dem geschäftsführenden Bundeskanzler Olaf Scholz telefoniert. Dabei sei es um die Stärkung der vielfältigen Handelsbeziehungen beider Länder gegangen. „Angesichts der durch Präsident Trumps Zölle verursachten Krise sind verlässliche Handelspartner wichtiger denn je“, schrieb Carney auf der Plattform X. (ben)
Freitag, 4. April, 8.23 Uhr: WTO-Generaldirektorin zutiefst besorgt
Die Welthandelsorganisation (WTO) fürchtet wegen der geplanten und bereits eingeführten US-Zölle einen Rückgang im weltweiten Warenhandel um ein Prozent. Das entspreche einer Korrektur der aktuellsten Prognose um 4 Prozentpunkte nach unten, teilte WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala in Genf mit.
„Die jüngsten Ankündigungen werden erhebliche Auswirkungen auf den Welthandel und die Aussichten für das Wirtschaftswachstum haben. Während sich die Situation schnell weiterentwickelt, deuten unsere ersten Schätzungen darauf hin, dass diese Maßnahmen, zusammen mit den seit Anfang des Jahres eingeführten Maßnahmen, in diesem Jahr zu einem Rückgang des globalen Warenhandelsvolumens um insgesamt etwa 1 Prozent führen könnten, was einer Abwärtskorrektur von fast 4 Prozentpunkten gegenüber früheren Prognosen entspricht“, sagte Okonjo-Iweala in ihrer Erklärung. Sie sei zutiefst besorgt über diesen Rückgang und die Gefahr, dass er zu einem Zollkrieg mit einem Kreislauf von Vergeltungsmaßnahmen eskaliert, die zu weiteren Handelsrückgängen führen. (fw)
Donnerstag, 3. April, 17.02 Uhr: SPD beklagt Rückkehr zum Protektionismus
„Trumps neue Zölle zeigen, wie wenig handelspolitisches Verständnis die amtierende US-Regierung hat“, kommentiert Markus Töns, Beauftragter für Handelspolitik, die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Sein „Tag der Befreiung“ sei höchstwahrscheinlich der Beginn eines globalen Handelskrieges und diene nicht der Balance der Weltwirtschaft. „Reziproke Zölle führen uns zurück in die Zeit des Protektionismus, worunter am Ende immer die Verbraucherinnen und Verbraucher leiden“, so Töns. Mit der seit Jahren geschwächten WTO fehle zu diesem kritischen Zeitpunkt ein Regulationsgremium. Nun sei es an der EU, die volle Verantwortung für die hiesige Wirtschaft zu übernehmen und harte, gerechtfertigte Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu zählen laut Töns eigene Schutzzölle, aber auch der Abschluss weiterer Handelsabkommen, insbesondere mit asiatischen Ländern. „Die Möglichkeit eines TTIP 2.0 wurde hierbei schon vor Jahren beidseitig ausgeräumt, weshalb auch deutsche Politikerinnen und Politiker diese Idee endlich aus ihren Köpfen streichen sollten“, ist der Handelsexperte überzeugt.
Die EU habe noch versucht mittels Verhandlungen über die Anwendung der Zölle eine Abschwächung herbeizuführen. Nun sei klar, dass die USA kein vertrauensvoller Partner mehr ist. Der Weg nach vorne gelinge nur, wenn die europäischen Staaten zusammenstehen und Freihandelsabkommen zügig ihren Abschluss finden. „EU-only ist der einzige Weg“, betont Töns. Keine Umwege über Nationalparlamente mehr. Gemeinsam, auch mit internationalen Partnern, könne der regel- und wertebasierte globale Handel aufrechterhalten und gestärkt werden. Dafür müsse sich die neue deutsche Bundesregierung intensiv einsetzen.“ (sl)
Donnerstag, 3. April, 16.57 Uhr: Ifo Institut: Trump-Zölle könnten BIP um 0,3 Prozent reduzieren
Die von US-Präsident angekündigten Zölle würden die deutsche Wirtschaft massiv schädigen. Nach ersten Berechnungen des Ifo Instituts würden die neuen Zölle das BIP in diesem Jahr um 0,3 Prozent reduzieren. Einige Schlüsselbranchen wie Auto und Maschinenbau wären besonders stark betroffen. „Da Deutschlands Wirtschaft bereits stagniert, ist es möglich, dass die US-Zölle das Wirtschaftswachstum in Deutschland unter die Nulllinie drücken“, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest.
„Wenn die USA bei den angekündigten Zöllen bleiben, ist das der größte Angriff auf den Freihandel seit dem 2. Weltkrieg“, sagt Fuest. Die deutsche Wirtschaft leidet nach Ansicht der Ifo-Experten dreifach: Erstens, weil Deutschland weniger in die USA exportieren kann. Zweitens, weil Deutschland aufgrund der geringeren Wettbewerbsfähigkeit Chinas weniger nach China exportieren kann. Drittens, weil Länder wie China dann stärker auf andere Exportmärkte ausweichen müssen und damit deutsche Unternehmen zusätzlich unter Druck setzen werden.
„Die Zolldifferenz zwischen den USA und der EU beträgt durchschnittlich nur 0,5 Prozentpunkte. Dass gegenüber der EU dennoch zusätzliche Zölle in Höhe von 20 Prozent verhängt wurden, zeigt, dass die US-Regierung das Niveau gegenseitiger Zölle willkürlich festgelegt hat und dabei auch handelsfremde Aspekte wie Mehrwertsteuersätze miteinbezogen hat“, sagt Ifo-Außenhandelsexpertin Lisandra Flach. „Da eine solche Interpretation von Reziprozität von nur wenigen Handelspartnern weltweit geteilt wird, macht das bilaterale Verhandlungen mit der US-Regierung schwierig“, so Flach. (sl)
Donnerstag, 3. April, 14.30 Uhr: Dachser-CEO Burkhard Eling: Belastung ja, aber kein Abgesang der Globalisierung
Burkhard Eling, CEO von Dachser, geht davon aus, dass mit der Anhebung der Zölle eine Verteuerung von Produkten einhergeht und daher ein allgemeiner Absatzrückgang zu erwarten ist.
Die viel größere Problematik sieht Eling jedoch darin, dass die Zölle nicht planbar sind. „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass Zölle anzukündigen, Zölle zu erheben und Zölle dann zurückzunehmen alles andere als gut für das Vertrauen in einen Wirtschaftsstandort sind“, sagte Eling heute auf der Jahrespressekonferenz seines Unternehmens. Das werde das größte Problem sein für Unternehmen, die darüber nachdenken, in den USA zu investieren.
„Für die Logistik wird das nicht der Abgesang der Globalisierung werden“, weigerte sich der CEO, angesichts der Zollmaßnahmen eine Krise herbeizureden. Es werde die Globalisierung erschweren und die Warenströme verändern. „Darauf werden sich alle in der Logistik, darauf werden auch wir uns einstellen müssen“, so Eling. Dachser sieht er in dieser Hinsicht gut gerüstet, weil das Unternehmen über ein weltweites Netzwerk verfügt, mit dem den Kunden Alternativen angeboten werden können. (cd)
Donnerstag, 3. April, 14.25 Uhr: Maersk warnt vor den weltwirtschaftlichen Effekten der Zölle
Auch der dänische Logistiker Maersk schlägt warnende Töne an. Die Zölle seien „signifikant“ und in ihrer jetzigen Form „keine gute Nachricht für die Weltwirtschaft, die Stabilität und den globalen Handel“, so das Unternehmen.
Das Unternehmen betont, dass es noch zu früh sei, um die genauen Auswirkungen abzuschätzen. Viel hänge davon ab, ob betroffene Länder zu Verhandlungen bereit seien oder mit Gegenzöllen und Anpassungen bei Einfuhrabgaben reagieren. Die aktuelle Unsicherheit unterstreiche jedoch bereits jetzt, wie volatil und komplex die weltpolitische Lage geworden sei – mit unmittelbaren Folgen für die globale Logistik.
Bereits im Vorfeld der Zollankündigungen habe man beobachtet, dass viele Unternehmen ihre Importe in die USA vorgezogen und zusätzliche Lagerkapazitäten gesichert hätten. Kurzfristig erwartet Maersk nun unter anderem einen Anstieg bei eiligen Luftfrachtlieferungen sowie eine stärkere Nachfrage nach zollversiegelten Lagerflächen, um die Verzollung hinauszuzögern, bis mehr Klarheit über die politische Entwicklung besteht. (ol)
Donnerstag, 3. April, 13.47 Uhr: BDI fordert geschlossene Reaktion
„Die angekündigten Zölle sind ein beispielloser Angriff auf das internationale Welthandelssystem, den freien Handel und die globalen Lieferketten“, sagt Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI. Die Begründung für diese protektionistische Eskalation sei nicht nachvollziehbar. Sie bedrohe die exportorientierten Unternehmen Deutschlands und gefährde Wohlstand, Stabilität, Arbeitsplätze, Innovationen und Investitionen weltweit.
„Die europäische Wirtschaft darf nicht zum Spielball geopolitischer Interessen werden. Die Europäische Union ist nur geschlossen handlungsfähig. Das gilt für die 27 Mitgliedsstaaten ebenso wie über Branchen hinweg“, so Niedermark weiter. „Die EU hat eigene Instrumente für eine wirksame Gegenreaktion, die sie entschlossen ausspielen kann. Die Strategie der Kommission, in Kenntnis der europäischen Stärken weiterhin verhandlungsbereit zu bleiben und auf mögliche Angebote flexibel zu reagieren, unterstützen wir.“ (ben)
Donnerstag, 3. April, 12.45 Uhr: Habeck: „Wir müssen auf die Zölle die richtigen Antworten finden“
Der amtierende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle als einen Akt der Willkür und fürchtet verheerende Folgen für die deutsche und europäische Wirtschaft. Die Grundannahme von Trump, dass der globale Handel ein Nachteil für die amerikanische Wirtschaft sei, sei falsch, so Habeck. Im Gegenteil: Die USA seien der größte globale Gewinner der internationalen Arbeitsteilung. „Wir müssen auf die Zölle die richtigen Antworten finden“, sagte der Minister.
Erstens: Die EU müsse geschlossen auftreten und gemeinsam handeln. Zweitens: Deutschland und die EU müssen neue Allianzen, unter anderem mit Kanada und Mexiko, schmieden. Drittens: Die EU muss eine Binnenmarktreform anstoßen, die von den USA unabhängig macht. Viertens: Die EU muss Gegenmaßnahmen vorbereiten. Das sei bereits der Fall. „Wir müssen Druck aufbauen und Trump muss den Druck spüren“, sagte Habeck. Die EU sei in einer starken Position.
Der nächsten Regierung empfiehlt Habeck, strategische Investitionen in die Resilienz der eigenen Wirtschaft zu tätigen. Deutschland benötige eine eigene Cloud, eine eigene künstliche Intelligenz, eigene Raketen. „Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass alle freundlich zu uns sind“, sagte der Minister. Mit Blick auf Russland habe die EU einen hohen Preis für ihre ökonomische und energiepolitische Blindheit bezahlt.
Von der Wirtschaft wünscht er sich, dass sie hilft, eine gemeinsame Linie aufzubauen. (sl)
Donnerstag, 3. April, 12.44: Hohe Betroffenheit beim Maschinen- und Anlagenbau
Rund 60 Prozent des Verbandes des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) haben in einer Umfrage bestätigt, dass sie sehr stark oder stark von den US-Strafzöllen betroffen sind. Die genauen Auswirkungen sind indes noch nicht abschätzbar. Das schreibt der Verband als Reaktion auf die Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump. „Durch Strafzölle werden bilaterale Handelsprobleme nicht gelöst, sondern sie führen zu einer Spirale der Abschottung“, warnt VDMA-Präsident Bertram Kawlath. Denn die EU werde wohl mit Gegenzöllen auf die US-Zölle reagieren. Bei der geplanten Stärkung der amerikanischen Industrie seien amerikanische Unternehmen bei bestimmten Schlüsseltechnologien auf Anbieter von Maschinen und Anlagen aus dem Ausland angewiesen. Hier stünden seit Jahrzehnten die deutschen und europäischen Maschinenbauunternehmen als zuverlässige Lieferanten zur Verfügung. (sl)
Donnerstag, 3. April, 12.43 Uhr: Unternehmerverband beklagt Vertrauensverlust
„Wenn der über Jahrzehnte wichtigste Wirtschaftspartner der Hauptstadtregion auf einen Schlag die Partnerschaft kündigt, kann das nicht ohne Folgen bleiben. Donald Trumps irrationaler Feldzug gegen den freien Welthandel wird auch die Unternehmen in Berlin und Brandenburg treffen“, kommentiert Sven Weickert, Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, die Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Neue Zölle verzerrten die Preise und damit den Wettbewerb. Waren und Dienstleistungen aus der Hauptstadtregion würden durch sie auf dem US-Markt teurer und weniger wettbewerbsfähig. Selbst Unternehmen, die gar nicht direkt in die USA verkaufen, könnten betroffen sein – wenn sie Kunden in Mexiko oder Kanada beliefern, die ihrerseits in die USA exportieren. Dies sei kein gutes Zeichen in einer ohnehin krisenhaften Wirtschaftslage. Hinzu komme der Vertrauensschaden durch das Agieren des US-Präsidenten. Die unberechenbare Wirtschafts- und Außenpolitik der weltgrößten Volkswirtschaft verunsichere die Unternehmen in Berlin und Brandenburg. (sl)
Donnerstag, 3. April, 12.42 Uhr: DIHK: „Deutschland ist auf den Weltmärkten gut vertreten“
Die geplanten 20-prozentigen Einfuhrzölle auf alle europäischen Waren bedeuten einen Rückschlag für die deutschen Exporteure. Denn die USA sind für Deutschland der wichtigste Handelspartner. So kommentiert Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer, die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Die Lieferungen in die Staaten lägen allerdings bei weniger als 10 Prozent der Gesamtexporte, da Deutschland auch auf anderen Weltmärkten gut vertreten sei. Das müsse jetzt erst recht ausgebaut werden. „Viele andere Wirtschaftsregionen strecken uns die Hand aus“, so Treier. „Die Abkommen mit den Mercosur-Staaten sowie mit Indien müssen jetzt endlich unter Dach und Fach gebracht werden.“
Auf die neuen US-Zölle sollte die EU nicht impulsiv, sondern entschieden und mit Weitsicht reagieren. Europa müsse seine Unternehmen ohne weitere Verzögerungen fit für den Wettbewerb machen. Brüssel, aber auch die künftige Bundesregierung in Berlin müssten jetzt ihre wirtschaftspolitischen Hausaufgaben machen: Energiekosten senken, Bürokratie abbauen und Abgaben senken. Das seien neben der Gewinnung von Fachkräften nur einige Stellschrauben, an denen Europa drehen müsse.
Mit ihrer aggressiven Zollpolitik schade die US-Regierung vor allem der eigenen Bevölkerung. Treier zufolge beziehen die Amerikaner ein Fünftel ihres Konsums aus dem Ausland. (sl)
Donnerstag, 3. April, 12.30 Uhr: Bimco warnt vor den globalen Effekten der US-Zölle
In einer scharfen Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle hat der internationale Schifffahrtsverband Bimco vor weitreichenden wirtschaftlichen Folgen gewarnt. „Diese Zollmaßnahmen werden vor allem den US-Unternehmen und Verbrauchern schaden“, so die Interessenorganisation in einer offiziellen Mitteilung. Die Preise für rund 80 Prozent der Importe dürften steigen – ein Effekt, der sich direkt auf die Kostenstruktur amerikanischer Firmen und auf die Geldbörsen der Verbraucher auswirken werde.
Die Bimco sieht darüber hinaus die Gefahr einer Eskalation im globalen Handel. Wichtige Handelspartner wie China, Südkorea, Japan und die Europäische Union hätten bereits angekündigt, mit Vergeltungsmaßnahmen zu reagieren. Die Folge wäre ein Anstieg der weltweiten Handelskosten, von dem ausgerechnet die USA am stärksten betroffen wären. In der Mitteilung heißt es: „US-Firmen dürften stärker unter den Gegenmaßnahmen leiden als ihre internationalen Konkurrenten.“
Auch für die weltweite Schifffahrt sieht die Organisation unmittelbare Auswirkungen. So träfen die Zollerhöhungen vor allem den Containerhandel. Sollte das Importwachstum in den USA in diesem Bereich zum Erliegen kommen, könne dies das weltweite Wachstum des Containerumschlags um bis zu 0,5 Prozentpunkte dämpfen. (ol)
Donnerstag, 3. April, 12.15 Uhr: VDA-Chefin Müller sieht fundamentalen handelspolitischen Einschnitt
„Die von US-Präsident Donald Trump heute angekündigten umfangreichen neuen reziproken US-Zölle gegenüber weiten Teilen der Welt, die in den nächsten Tagen schrittweise in Kraft treten sollen, markieren einen fundamentalen handelspolitischen Einschnitt. Es ist die Abkehr der USA von der regelbasierten globalen Handelsordnung – und somit die Abkehr von der Grundlage für weltweite Wertschöpfung und entsprechendes Wachstum und Wohlstand in vielen Regionen der Welt. Das ist kein America first, das ist America alone“, so fasst Hildegard Müller, die Präsidentin des Bundesverbandes der Automobilwirtschaft, ihre Einschätzung der Lage zusammen.
Die angekündigten Maßnahmen stellten eine massive Belastung und Herausforderung sowohl für die Unternehmen als auch die globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar, so Müller weiter. „Die Folgen der 25 Prozent-Zölle, die ab dem 3. April mindestens auf Pkw, leichte Nutzfahrzeuge und bestimmte Autoteile erhoben werden, sind noch schwer einzuschätzen. Klar ist allerdings schon jetzt, dass diese Entwicklung weltweit negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben wird. Das wird auch Arbeitsplätze betreffen.“
Die EU ist laut Müller jetzt gefordert, geschlossen und mit entsprechender Stärke aufzutreten – und gleichzeitig weiterhin die Bereitschaft zu Verhandlungen zu signalisieren. Die Staatengemeinschaft könne und müsse dabei selbstbewusst agieren und alle Optionen auf den Tisch legen. (ben)
Donnerstag, 3. April, 12.07 Uhr: EP-Abgeordneter spricht von „Vodooökonomie“
Der CDU-Europaabgeordnete Christian Ehler fühlt sich durch Trumps Entscheidungen an den vom damaligen US-Präsidentschaftskandidaten George W. Bush gebrauchten Begriff der „Voodoökonomie“ erinnert und spricht von „ökonomischem Selbstmord“ der USA. „Leider hat Präsident Trump die EU–US-Handelsbilanz nicht verstanden und verbreitet Fake News: Der Handelsüberschuss zwischen der EU und den USA ist, wenn man auch die Dienstleistungen vor allem aus dem Digitalsektor einbezieht, sehr viel geringer“, sagte Ehler. Für die deutsche Exportwirtschaft sei die Entwicklung bedrohlich. „Die Europäische Union und die neue Bundesregierung müssen nun schnellstmöglich eine Antwort finden – wenn möglich durch Einvernehmen, um den schlimmsten Schaden abzuwenden. Sollte Präsident Trump für eine solche Vereinbarung nicht bereit sein, müssen schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden.“ (fh)
Donnerstag, 3. April, 11.10 Uhr: EU soll Handelsabkommen ratifizieren
Laut dem EU-Industrieverband Businesseurope sollte die EU rasch die Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten und mit Mexiko ratifizieren, und ihre Investitionen diversifizieren. Es gehe darum, die eigenen wirtschaftlichen Interessen zu schützen und die Resilienz zu stärken. Ein eskalierender Handelsstreit werde die globalen Lieferketten weiter beeinträchtigen und das Vertrauen in den Welthandel untergraben, ohne einer Seite nennenswerte Vorteile zu bringen. „Die EU muss geeint mit einem rechtlich fundierten, verhältnismäßigen und zielgerichteten Ansatz antworten, der unbeabsichtigte Konsequenzen für wirtschaftliche Akteure der EU vermeidet“, erklärte Markus J. Beyrer, Generaldirektor von Businesseurope. (fh)
Donnerstag, 3. April, 11.07 Uhr: BGA: Frontalangriff auf den Welthandel
„Das ist ein Frontalangriff auf den Welthandel. Mit drastischen Zollanhebungen für mehr als 100 Handelspartner stürzt der amerikanische Präsident mit einem amerikanischen Brexit die Welt in einen offenen Handelskrieg. Ich gehe davon aus, dass der Konflikt unser Wirtschaftswachstum erheblich beeinträchtigen wird. Je länger es dauert, desto schmerzhafter wird es für alle, auch die USA“, kommentiert Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), die Entwicklung.
Die EU müsse mit deutlichen Gegenmaßnahmen reagieren, fordert er. Aber das funktioniere nur gemeinsam. „Unser Ziel muss es sein, diesen Handelskrieg schnell zu beenden, aber wir müssen auch zeigen: Europa ist nicht erpressbar“, so Jandura weiter.
„Wir sollten uns auch mit den anderen betroffenen Staaten koordinieren. Neue Freihandelsabkommen fördern die Unabhängigkeit von den USA. Deutschland und die EU müssen hier jetzt schnell in Verhandlungen kommen und bereits anverhandelte Abkommen abschließen.“
Jandura versteht den Auftritt des US-Präsidenten als einen Weckruf an uns: „Wir müssen selbst wettbewerbsfähiger werden. Die nächste Bundesregierung muss die Unternehmen bei Steuern, Abgaben, Energie und vor allem Bürokratie entlasten. Wenn wir im Konflikt bestehen wollen, müssen wir mit Wirtschaftswachstum zu alter Stärke zurückfinden.“ (ben)
Donnerstag, 3. April, 5.46 Uhr: EU-Kommission erwartet steigende Transportpreise
Transport wird infolge der neuen US-Zölle teurer werden. Das sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Reaktion auf Washingtons Entscheidungen. Sie nannte Transport neben Lebensmitteln und Medikamenten als einen Bereich, in dem Verbraucher in aller Welt unmittelbar mehr bezahlen müssten. „Die Inflation wird steigen.“ Sie bedauere die Entscheidung der US-Regierung zutiefst, sagte von der Leyen: „Die Weltwirtschaft wird massiv leiden.“
Sie stimme mit US-Präsident Trump überein, dass das Welthandelssystem gravierende Mängel habe, aber „zu Zöllen zu greifen als erstes und letztes Mittel, wird daran nichts ändern.“ Die EU glaube daran, dass es noch nicht zu spät sei, die negativen Konsequenzen durch Verhandlungen abzuwenden, bereite aber „Gegenmaßnahmen“ vor, für den Fall, dass Verhandlungen scheitern. „Wir werden zudem genau beobachten, welche indirekten Effekte diese Zölle haben, denn wir können keine globale Überkapazität absorbieren und wir werden auch kein Dumping auf unserem Markt akzeptieren“, sagte die Kommissionspräsidentin. Viele Europäer seien „von unserem ältesten Verbündeten enttäuscht“. Die EU-Staaten müssten jetzt zusammenhalten. „Europa hat den größten Binnenmarkt der Welt mit 450 Millionen Verbrauchern. Das ist unser sicherer Hafen in turbulenten Zeiten“, sagte von der Leyen. (fh)
Mittwoch, 2. April, 23.35 Uhr: Reaktionen im EP: Lange warnt vor wirtschaftlicher Abwärtsspirale
„Diese ungerechtfertigten, illegalen und unverhältnismäßigen Maßnahmen können nur zu einer weiteren Eskalation und einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale für die USA und die Welt insgesamt führen“, sagte Bernd Lange (SPD), Vorsitzender des Handelsausschusses im Europäischen Parlament. „Die EU wird auf diese Zölle mit legalen, legitimen, verhältnismäßigen und entschlossenen Maßnahmen reagieren.“ Auch wenn das „einigen US-Milliardären missfällt“, werde die EU ihre im Interesse ihrer Bürger demokratisch beschlossenen Rechtsvorschriften nicht ändern. Die Türen für Gespräche stünden in Brüssel immer offen. „Ich hoffe, dass diese Regierung wirklich an einem Dialog mit der EU interessiert ist, aber sicher bin ich mir dessen nicht“, sagte Lange.
Die EU müsse „mit Einigkeit, kühlem Kopf und Entschlossenheit reagieren“, sagte Anna Cavazzini (Grüne), Vorsitzende des EP-Binnenmarktausschusses. Zum Beispiel könne für US-Unternehmen der Zugang zu Banken-, Versicherungs- und Kapitalmärkten der EU beschränken, US-Bieter von öffentlichen Aufträgen der EU augeschlossen oder Werbung auf US-Plattformen für soziale Medien beschränkt werden. „Eine EU-Digitalsteuer träfe Trumps enge Unterstützer ins Mark und schafft der EU neue Eigenmittel, um die Folgen dieser Krise für die betroffenen Industrien abzumildern“, sagte Cavazzini.
Die FDP-Europaabgeordnete Svenja Hahn erklärte, die „Berechnung eines angeblichen Handelsdefizits durch die Trump-Regierung anhand selbst definierter Kriterien entbehrt jeglicher internationaler Logik. Nur wenn die EU eine Position der Stärke einnimmt, wird es überhaupt eine Möglichkeit für Verhandlungen geben.“ Es gehe „um nicht weniger als das Fortbestehen einer regelbasierten Wirtschaftsordnung.“
CDU-Handelsexperte Daniel Caspary, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im EP, sprach von einer „Vollkatastrophe“ und einem Schock. „Als Europäer muss unsere Agenda klar sein: Wir brauchen schnell eine umfassende Entbürokratisierung, die Vollendung des Binnenmarkts in Europa und neue Handelsabkommen, um unseren Unternehmen Perspektiven und neue Wachstumsfelder zu erschließen“, sagte Caspary. (fh)