Verkehrssektor wird am Montag massiv bestreikt

Auf der Schiene, in der Luft und auf Wasserstraßen in Deutschland wird am Montag nicht viel gehen. Grund ist ein großangelegter Verkehrs-Warnstreik.

Die Deutsche Bahn rechnet aufgrund des angekündigten Warnstreiks im Verkehrssektor für kommenden Montag mit „massiven Beeinträchtigungen“ für den gesamten Bahnbetrieb. „Genauere Informationen zu Auswirkungen auf den Verkehr folgen“, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zusammen mit der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor am Montag aufgerufen. Die EVG und ihre Mitglieder reagieren damit auf die aus ihrer Sicht Verweigerungshaltung der Arbeitgeber. Eine erste Runde der Tarifverhandlungen, die die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft derzeit mit rund 50 Unternehmen in der Eisenbahn- und Verkehrsbranche führt, ist ohne nennenswerte Ergebnisse zu Ende gegangen.  Die Bahn kritisierte den Arbeitskampf als „grundlos und unnötig“ und forderte die EVG auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Der großangelegte Verkehrs-Warnstreik wird nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auch die Schifffahrt stark beeinträchtigen. Sowohl zahlreiche Schleusen auf wichtigen Wasserstraßen würden bestreikt als auch erneut der Hamburger Hafen, sagte die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende, Christine Behle, am Donnerstag in Berlin. Demnach werden große Schiffe beispielsweise den Hamburger Hafen nicht anlaufen können. Zudem soll es zu deutlichen Verzögerungen bei der Beladung von Schiffen kommen. Schon von Mittwoch bis Freitag dieser Woche hat es Warnstreiks im Hafen gegeben.

Wie Behle weiter ankündigte, sollen am Montag auch Straßentunnel bestreikt werden, ließ aber offen, welche Tunnel betroffen seien. Es würden bestimmte Tunnel geschlossen, „durch die man dann faktisch nicht fahren kann, beispielsweise der Elbtunnel“ in Hamburg.

Der große Warnstreik wird nach Einschätzung des Flughafenverbands ADV Hunderttausende Passagiere treffen. „Rund 380.000 Geschäfts- und Privatreisende werden ihren Flug nicht antreten können“, teilte der Verband am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. Der ADV sprach von „Streikeskalation nach französischem Vorbild“. Das Unverständnis bei den Flughäfen sei deshalb so groß, da nächste Woche Tarifgespräche in Potsdam in dritter Runde bevorstünden. Die jüngste Serie der Warnstreiks an Flughäfen brächten erhebliche Folgeprobleme mit sich. „Das Image des Luftverkehrsstandorts Deutschland bei internationalen Reisenden nimmt Schaden.“

BGL fordert Aufhebung von Lkw-Sonntagsfahrverbot

Wegen des am Montag geplanten bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor warnt die Logistikbranche vor einem „Versorgungschaos“ und fordert die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots am Sonntag. „Der Streik wird auch viele Lkw-Fahrer und -Fahrten massiv treffen“, sagte der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der „Bild“. „Es droht Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden können.“

Engelhardt sagte, Verdi nötige Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum Handeln. „Es wäre daher sinnvoll, wenn Verkehrsminister Wissing das Fahrverbot für Lkw an diesem Sonntag aufheben würde. Das könnte viel von dem Chaos und dem Schaden für die Wirtschaft abmildern, den Verdi anrichten will.“

(dpa/jpn)

 

Ihr Feedback
Teilen
Drucken

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ, DVZ-Brief oder DVZ plus 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt 4 Wochen kostenlos testen

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ, DVZ-Brief oder DVZ plus 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt 4 Wochen kostenlos testen

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben