EU-Staaten einigen sich zunächst nicht auf neue Russland-Sanktionen

Die EU-Staaten haben sich anders als geplant am Donnerstag nicht abschließend auf das zehnte Sanktionspaket geeinigt. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, wollen die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten die Verhandlungen am Freitag abschließen. Bis auf ein Detail sei man sich einig, hieß es.

(Foto: ffikretow/iStock)

Die EU-Staaten haben sich anders als geplant am Donnerstag nicht abschließend auf das zehnte Paket mit Sanktionen gegen Russland geeinigt. Wie die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel von mehreren Diplomaten erfuhr, wollen die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten die Verhandlungen am Freitag – dem Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine – abschließen. Bis auf ein Detail sei man sich einig, hieß es.

Eine Einigung müsste anschließend noch in einem schriftlichen Verfahren formalisiert werden, ehe die Sanktionen mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft treten können. Fraglich ist, ob dies wie ursprünglich geplant noch am Freitag gelingen kann.

Das Paket sieht unter anderem zusätzliche Handelsbeschränkungen gegen Moskau vor. Sie werden nach früheren Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen insbesondere Exporte industrieller Güter betreffen, die die russische Industrie nicht über Drittstaaten wie China beziehen kann. Dazu zählen demnach Maschinenteile, Antennen, Kräne, Spezialfahrzeuge sowie Ersatzteile für Lkw und Triebwerke. Zudem soll es Exportrestriktionen für rund 50 neue elektronische Bauteile geben, die für russische Waffensysteme sowie Drohnen, Raketen und Hubschrauber verwendet werden können. (dpa/cs)

Sanktionen gegen Russland

Seit einem Jahr wütet der Krieg in der Ukraine. Schon im Februar 2022, wenige Tage nach den ersten Angriffen, wurde Russland mit mehr als 1.000 wirtschaftlichen Sanktionen belegt. Seitdem sind jeden Monat mindestens 100 bis teilweise über 3.000 Beschränkungen hinzugekommen, wie eine Auswertung der Open-Sanctions-Datenbank von Correctiv zeigt. Aktuell werden etwas mehr als 14.500 aktive Sanktionen gegen russische Unternehmen, Institutionen oder Einzelpersonen gezählt. Mit rund 2.100 die meisten Maßnahmen wurden von den USA oktroyiert. Die Schweiz folgt mit etwa 1.500 Sanktionen. Das Vereinigte Königreich und die EU haben jeweils knapp 1.200 Blockaden verhängt.

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