Die große Zahl der weltweit in Umlauf befindlichen Container erschwert die Sicherheitsbemühungen entlang der Lieferketten. Dies sagteDr. Christoph Seidelmann, Präsident der ICSO International Container Security Organisation in Brüssel, während des 8. Logistics Forum Duisburg. Er moderierte einen Workshop mit dem Fokus Export USA. Der Zuwachs betrage pro Jahr acht Prozent, sagte Seidelmann, und somit verdopple sich der Bestand alle zehn Jahre.

Der 57-Jährige ist geschäftsführender Gesellschafter von Söllner Logistic in Kleintettau.

»Ökologie und Ökonomie sind so wenig Widersprüche wie Sicherheit und freier Handel.«

Robert Völkl, Geschäftsführer des Vereins Bremer Spediteure erläutert, wie Spediteure und Verlader ihre Abläufe inzwischen an die strengeren Sicherheitsregeln angepasst haben.

Die zweitgrößte deutsche Linienreederei Hamburg Süd musste für die eigene Containerschiffsflotte schon vor drei Jahren ein umfassendes Sicherheitsmanagement einführen.

Vergangenen November wurde der Chemiekonzern Degussa als vollwertiges Mitglied der Customs-Trade Partnership Against Terrorism (C-TPAT) anerkannt. Damit werden die Sendungen des Unternehmens zum US-Importeur Degussa Corporation bevorzugt abgefertigt. Auch bekommt das Unternehmen einen persönlichen Ansprechpartner beim US-Zoll, um Probleme rasch zu klären. Eine Verifizierung der Anforderungen durch Zollbeamte einer US-Spezialeinheit am Standort Marl sei mit „bestem Ergebnis“ absolviert worden. Es werde mit einer Aufnahme in die dritte Stufe von C-TPAT gerechnet, der bislang nur 20 Unternehmen angehören, erklärt Ingrid de Wilde.

Angesichts der heftigen Kritik und dem drohenden Scheitern im EU-Ministerrat und Europäischen Parlament sah sich EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot gezwungen, den Verordnungsvorschlag zur Transportkettensicherheit kurzerhand „einzufrieren“. Offizielle Begründung: Durch die im Rahmen des neuen Zollkodex erfolgende Einführung des Status „zugelassener Wirtschaftsbeteiligter“ (ZWB) hätte sich die Situation grundlegend verändert.

Angesichts steigender Anforderungen seitens des Zolls und der Behörden schirmen Verlader nicht nur die eigenen Prozesse stärker ab. Auch der Druck auf Spediteure und Logistiker wächst.

Der erste Anlauf der EU-Kommission für eine Verordnung zur Erhöhung der Lieferkettensicherheit mag ins Stocken geraten sein. Dem Vernehmen nach soll der Vorschlag bald wieder auf Arbeitsgruppen­ebene beim EU-Ministerrat landen. An schärferen Auflagen dürfte auf lange Sicht aber kein Weg vorbeiführen.

Zwei Vertreter der Arbeitsgruppe um den ISO 28000 Standard wurden für ihre fortschrittlichen Beiträge zur Normung im Bereich der Transportkettensicherheit anerkannt.

Der 50-Jährige ist Gründer und Vorstandsvorsitzender der TransCare AG in Wiesbaden.