Unternehmen müssen mit Unterbrechungen rechnen

Die Auswirkungen auf die israelischen Straßen-, Luft- und Seefrachtnetze könnten sich durch den Israel-Hamas-Krieg in den kommenden Wochen noch weiter verschärfen und zu Transport-Unterbrechungen führen.

Israelisches Unternehmen StoreDot: Die Lieferkettenrisiken im Technologiesektor vergrößern sich. Foto: picture alliance / REUTERS | Amir Cohen

Der Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas gefährdet wichtige Produktionsbereiche. Hersteller von Technologie, medizinischer Ausrüstung, Chemikalien und andere haben über unterschiedlich starke betriebliche Auswirkungen berichtet. Das teilt Everstream Analytics mit. Demnach können sich die Auswirkungen auf die israelischen Straßen-, Luft- und Seefrachtnetze in den kommenden Wochen noch weiter verschärfen und zu Transport-Unterbrechungen führen. Ähnlich äußerten sich auch Teilnehmer einer Podiumsdiskussion über globale Lieferketten vorige Woche auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Insgesamt wird das Risiko für weltweite Lieferketten allerdings noch als gering angesehen.

Die große Mobilisierung von Reservisten und die Möglichkeit weiterer Einberufungen von Arbeitnehmern führt zu Personalmangel, schreiben die Experten von Everstream Analytics. Unternehmen sind verstärkt der Gefahr ausgesetzt, dass es an Gebäuden zu Schäden aufgrund von Raketenangriffen der Hamas-Terroristen kommt.

Auch das Internet ist Kriegszone. Zwischen 40 und 50 Organisationen – darunter Ransomware-Gruppen und Hacker – haben aktiv israelische Domains, Infrastruktur und Unternehmen ins Visier genommen.

Im Technologiesektor müssen Unternehmen aus den Bereichen Softwareentwicklung, Verteidigung, Cybersicherheit und Halbleiter mit Unterbrechungen rechnen. Betroffen sind unter anderem Intel Corporation, Nvidia Corporation, International Business Machines Corporation (IBM), Applied Materials, Inc., Microsoft Corporation, Google LLC, Cisco Systems, Inc. und Apple Inc. Zudem könnte die sich verschlechternde Sicherheitslage in Nordisrael Auswirkungen auf medizintechnische Produkte haben. Unternehmen wie Simat Industries Ltd., ein Hersteller von Bearbeitungsteilen, und Tadiran Batteries GmbH, ein Produzent von Lithiumbatterien, beliefern Kunden im Bereich medizinischer Ausrüstung. Auch Simplivia Healthcare Ltd. und Thermo Fisher Scientific Inc. betreiben Einrichtungen in der Northern Industrial Area von Kiryat Shmona.

Betroffen ist Everstream Analytics zufolge auch die chemische Industrie. Mehrere Produktionsstätten der ICL Group befinden sich östlich des Gazastreifens und somit im Kriegsgebiet. Die ICL Group ist einer der weltweit größten Lieferanten von Brom, einem Rohstoff, der in Textilien, Pharmazeutika, Öl und Gas, Lebensmittel- und Getränkeherstellung, Energieerzeugung, Bauwesen und Elektronik verwendet wird. Darüber hinaus befinden sich auch ADAMA Agricultural Solutions Limited, ein Düngemittelproduzent, und Frutarom Industries Ltd., ein Hersteller von Aromen, Düften und kosmetischen Wirkstoffen, in Tel Aviv und den umliegenden Gebieten. (rok)

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