Das Geschäftsklima in der Industrie und im Handel hat sich laut Ifo Institut im Mai merklich eingetrübt. Die Umfragen für den Einkaufsmanagerindex bestätigen den Negativtrend. Die Logistikauftraggeber blicken pessimistisch auf die kommenden Monate. Auch Volkswirte sind skeptisch.
Der Anteil von Amazons Eigenhandel am deutschen E-Commerce sinkt zwar mittlerweile von Jahr zu Jahr. Dafür gewinnt das Marketplace-Geschäft weiter deutlich hinzu, wie aktuelle Berechnungen zeigen. Alle Marktplätze zusammen kommen in Deutschland bereits auf 50 Prozent am Onlinehandel.
Die Zinshöhe wird mittlerweile von fast jedem dritten Unternehmen der Branche als problematisch angesehen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der DIHK. Für weiterhin negative Erwartungen sorgt aber vor allem der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.
Immer weniger Industriefirmen in Deutschland melden einen Materialmangel. Die aktuellen Umfragewerte liegen jedoch teilweise noch immer deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Und Rückschläge sind nicht ausgeschlossen.
Die prall gefüllten Orderbücher der deutschen Industrie leeren sich langsam, während sich die Material- und Warenlager weiter füllen. Zwar funktionieren die Lieferketten reibungsloser. Dennoch fahren viele Hersteller ihre Fertigung zurück, wie die aktuellen Einkäuferumfragen zeigen.
Das Geschäftsklima hat sich im Dezember verbessert. Die Pessimisten sind zwar weiterhin klar in der Mehrzahl. Doch die Lage bleibt zum Jahresende im positiven Bereich. Für das erste Quartal wird eher mit steigenden Erlösen gerechnet – und die Zeichen stehen auf Personalaufbau.
Die dieses Jahr ungewöhnlich langen Schiffsstaus in der Nordsee haben sich inzwischen so gut wie aufgelöst. Die Analyse von Schiffsdaten 2022 zeigt zudem: Die Frachtmenge im Roten Meer, der wichtigsten Seehandelsroute zwischen der EU und China, ist deutlich gesunken.
Logistiker und Verlader sind weiterhin sehr pessimistisch. Die Geschäftslage jedoch bleibt noch verhältnismäßig stabil. Und: Die Lagerbestände sind so hoch wie lange nicht mehr. Das geht aus den Ergebnissen für den Logistik-Indikator der Bundesvereinigung Logistik hervor.