Wann erholen sich die globalen Supply Chains? Zwar gibt es Anzeichen einer Verbesserung, zugleich aber auch neue Risiken. So dürfte die Lage vorerst angespannt bleiben.
Nach aktuellen Daten waren im Juli weniger Lkw auf deutschen Autobahnen unterwegs als im Vormonat und vor allem im Vorjahresmonat. Den stärksten Rückgang gegenüber Juni gab es in Sachsen. Bei den grenzüberschreitenden Fahrten haben die aus und nach Polen am deutlichsten abgenommen.
Lockdowns durch strikte Null-Covid-Politik und die Immobilienkrise plagen die zweitgrößte Volkswirtschaft. Doch der starke Außenhandel überrascht Experten. Vor allem mit Russland fällt das Plus deutlich aus. Deutschlands Exporteure aber haben weniger vom China-Geschäft.
Im Sektor Verkehr und Lagerei ist nach neuesten Schätzungen des Ifo Instituts die Zahl der Kurzarbeiter im Juni weiter gesunken. Auch in der Gesamtwirtschaft ist die Zahl deutlich zurückgegangen, und zwar auf den niedrigsten Stand seit Februar 2020.
Etwa drei Viertel des Online-Umsatzwachstums von fast 15 Milliarden Euro in Deutschland im Coronajahr 2020 entfielen auf die Plattform des Handelsriesen. Das zeigen aktuelle Zahlen von Marktforschern. Demnach landet zudem bereits jeder zehnte Euro im Nonfood-Handel bei dem Konzern.
Trotz der bereits starken Vorjahreswerte sind die E-Commerce-Umsätze erneut deutlich gestiegen. Am meisten profitierten wieder die Marktplätze, während Multichannel-Anbieter deutlich weniger zulegen konnten.
Die Lockerungen der Verkaufsbeschränkungen bringen offenbar wieder Leben in die Innenstädte zurück. Die Händler haben im Mai gegenüber dem Vormonat deutlich mehr eingenommen. Das gilt vor allem für die zuletzt besonders von den Geschäftsschließungen betroffene Modebranche.
Das Wachstum in der deutschen Industrie hat im Juni wieder etwas an Schwung gewonnen. Sowohl Produktionsraten als auch Neuaufträge legten erstmals seit drei Monaten stärker zu. Engpässe sorgten aber für eine weitere Zunahme der Auftragsbestände und des Kostendrucks.