Wann erholen sich die globalen Supply Chains? Zwar gibt es Anzeichen einer Verbesserung, zugleich aber auch neue Risiken. So dürfte die Lage vorerst angespannt bleiben.
Nach aktuellen Daten waren im Juli weniger Lkw auf deutschen Autobahnen unterwegs als im Vormonat und vor allem im Vorjahresmonat. Den stärksten Rückgang gegenüber Juni gab es in Sachsen. Bei den grenzüberschreitenden Fahrten haben die aus und nach Polen am deutlichsten abgenommen.
Lockdowns durch strikte Null-Covid-Politik und die Immobilienkrise plagen die zweitgrößte Volkswirtschaft. Doch der starke Außenhandel überrascht Experten. Vor allem mit Russland fällt das Plus deutlich aus. Deutschlands Exporteure aber haben weniger vom China-Geschäft.
Materialknappheit und Lieferengpässe haben die Fertigung der deutschen Industrie von Mai auf Juni 2021 sinken lassen. Doch trotz eines Rückgangs um 1,3 Prozent zum Vormonat fällt die Halbjahresbilanz positiv aus.
Im Sektor Verkehr und Lagerei ist nach neuesten Schätzungen des Ifo Instituts die Zahl der Kurzarbeiter im Juli weiter gesunken. Auch in der Gesamtwirtschaft ist die Zahl merklich zurückgegangen. In der Industrie allerdings gab es einen Anstieg.
Das Lkw-Aufkommen auf den deutschen Autobahnen ist im Juni fast auf demselben Niveau des Vormonats geblieben. Im Vergleich zur Situation vor der Corona-Krise waren aber deutlich mehr Fahrzeuge unterwegs.
Volle Auftragsbücher, brummende Produktion – die Geschäfte von Deutschlands Exporteuren laufen derzeit gut. Die weltweite Konjunkturerholung beflügelt. Doch wegen Materialknappheit und Lieferengpässen wachsen die Sorgen.
Bis 2025 soll der Straßengüterverkehrsmarkt in Europa um knapp 11 Prozent wachsen. Das internationale Transportgeschäft soll dabei stärker wachsen als das nationale, wie die Zahlen von Transport Intelligence zeigen.