Eine Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau ist weiter unwahrscheinlich. Noch immer drosseln viele Hersteller ihre Fertigung. Ein Ende des Schrumpfkurses ist noch nicht absehbar. Immerhin: Die Talsohle könnte bald erreicht sein.
Viele Verlader und Dienstleister in Deutschland leiden unter einer rückläufigen Nachfrage. Zugleich sind die Warenlager voll. Die Geschäftserwartungen der Logistikunternehmen verdüsterten sich erneut. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Die Auswertung von Schiffsdaten deutet auf eine Belebung des globalen Güteraustauschs hin. Für Deutschland liegen die August-Werte sowohl für Ex- als auch Importe im Vormonatsvergleich im Plus. Chinas Ausfuhren dürften auch einen Schub erhalten haben. Und: Überraschend hoch ist die Aktivität in Russlands Häfen.
Das neueste Datenupdate für den Kiel Trade Indicator zeigt: Der Welthandel kann seine positive Tendenz aus dem Vormonat fortsetzen. Zudem haben sich die Schiffsstaus vor wichtigen Containerhäfen größtenteils aufgelöst. Die Ausnahme bildet hier China.
Die Dezember-Daten zeigen vor allem für die EU und für Deutschland nach eher schwachen Monaten wieder ein positiveres Bild. Und: „Chinas Wirtschaft könnte in den kommenden Monaten durch die Aufhebung der Null-Covid-Politik einen positiven Impuls erhalten“, meint IfW-Ökonom Vincent Stamer.
Immer weniger Industriefirmen in Deutschland melden einen Materialmangel. Die aktuellen Umfragewerte liegen jedoch teilweise noch immer deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Und Rückschläge sind nicht ausgeschlossen.
Die prall gefüllten Orderbücher der deutschen Industrie leeren sich langsam, während sich die Material- und Warenlager weiter füllen. Zwar funktionieren die Lieferketten reibungsloser. Dennoch fahren viele Hersteller ihre Fertigung zurück, wie die aktuellen Einkäuferumfragen zeigen.
Das Geschäftsklima hat sich im Dezember verbessert. Die Pessimisten sind zwar weiterhin klar in der Mehrzahl. Doch die Lage bleibt zum Jahresende im positiven Bereich. Für das erste Quartal wird eher mit steigenden Erlösen gerechnet – und die Zeichen stehen auf Personalaufbau.