Eine Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau ist weiter unwahrscheinlich. Noch immer drosseln viele Hersteller ihre Fertigung. Ein Ende des Schrumpfkurses ist noch nicht absehbar. Immerhin: Die Talsohle könnte bald erreicht sein.
Viele Verlader und Dienstleister in Deutschland leiden unter einer rückläufigen Nachfrage. Zugleich sind die Warenlager voll. Die Geschäftserwartungen der Logistikunternehmen verdüsterten sich erneut. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Die Auswertung von Schiffsdaten deutet auf eine Belebung des globalen Güteraustauschs hin. Für Deutschland liegen die August-Werte sowohl für Ex- als auch Importe im Vormonatsvergleich im Plus. Chinas Ausfuhren dürften auch einen Schub erhalten haben. Und: Überraschend hoch ist die Aktivität in Russlands Häfen.
In den Hochzeiten der Lieferengpässe seit Corona-Ausbruch steckten fast 14 Prozent aller weltweit verschifften Güter fest. Doch damit ist es vorerst vorbei. Inzwischen ist Forschern zufolge ein Niveau erreicht, das nicht mehr als Störung eingestuft werden muss.
Nach drei nervenaufreibenden Jahren mit Laderaumengpässen, Verzögerungen und höheren Transportschäden beruhigt sich die Lage allmählich. Die Verfügbarkeit von Schiffsraum und Containern für verderbliche Waren nimmt wieder zu, die Frachtraten geben teilweise deutlich nach, die Prozesse in den Häfen normalisieren sich.
Im Straßengüterverkehr berichten mittlerweile mehr Firmen von einer schlechten als von einer guten Geschäftslage. Zudem nimmt der Pessimismus zu. Im Sektor Lagerei und Spedition überwiegen dagegen noch die positiven Lageeinschätzungen und der Pessimismus nimmt weiter ab.
Der Bruttoumsatz mit Waren im Onlinehandel ist in Deutschland 2022 deutlich gesunken. Damit konnte der E-Commerce nicht an die hohen Vorjahresumsätze anknüpfen, die noch durch die Corona-Pandemie bedingt waren. Gero Furchheim, der Präsident des Branchenverbands bevh, bleibt dennoch zuversichtlich.
Im vergangenen Jahr gab es deutlich weniger Fusionen und Übernahmen in Transport und Logistik als im Vorjahr. Die Ausssichten für 2023 sind ebenfalls verhalten.