Wichtige Frühindikatoren für die deutsche Industrie deuten erneut darauf hin, dass sich die Lage in den Lieferketten weiter verbessert. In Bezug auf die Stimmung gibt es in den März-Umfragen aber durchaus unterschiedliche Ergebnisse.
Ein Algorithmus des Kieler Instituts für Weltwirtschaft prognostiziert sowohl für den Welthandel als auch für die Warenströme vieler Volkswirtschaften aktuell einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat. Der schwächere Handel führt zu einer weiteren Entspannung im Containerschiffnetzwerk.
Die Normalisierung der Lieferketten hat im letzten Quartal 2022 zu sinkenden Preisen im Sektor Verkehr und Lagerei geführt, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das ist maßgeblich auf den Preiseinbruch in der Schifffahrt zurückzuführen. Lkw-Transporte haben sich dagegen massiv verteuert.
Ob Logistikdienstleister, Hersteller oder Händler: So ziemlich überall verschlechtert sich die Lage zusehends. Mit Blick auf die kommenden Monate sieht es finster aus in der deutschen Wirtschaft.
Bereits im vergangenen Jahr wurde der pandemiebedingte Rückgang durch ein deutliches Plus wieder mehr als ausgeglichen, wie aktuelle Berechnungen zeigen. Auch für 2022 gehen Experten von einem deutlichen Anstieg aus. Real dürfte es aber kaum noch Wachstum geben.
Die deutsche Wirtschaft steht vor schwierigen Monaten. Die Verlader sehen schwarz. Die Ladengeschäfte und der Onlinehandel leiden unter der miesen Kauflaune. Die Energiekrise bereitet große Sorgen. Engpässe bleiben ein Problem. Und: Die nächste Corona-Welle rollt an.
Die klare Mehrheit der Unternehmen in den Sektoren Straßengüterverkehr sowie Lagerei und Spedition blickt pessimistisch auf die Herbst- und Wintermonate. Auch die Lage hat sich verschlechtert. Sie ist zwar noch überwiegend gut, könnte aber bereits im Oktober zumindest in einem der Bereiche ins Negative kippen.
Noch immer zeichnet sich keine eindeutige Entspannung ab. Und Anfang Oktober war in keinem der großen Wartebereiche mehr Frachtkapazität gebunden als in der Nordsee. An zweiter Stelle folgt die Seeregion vor Shanghai, wie die aktuellste Auswertung von Schiffspositionsdaten zeigt.