Nach recht kräftigen Zuwächsen im April zeichnet sich für den Welthandel im Mai eine Seitwärtsbewegung ab. Dies zeigt das jüngste Update für den Kiel Trade Indicator, berechnet anhand von Containerschiffbewegungen in der ersten Monatshälfte. Auffällig ist die Entwicklung der Frachtmenge im Roten Meer.
Das Geschäftsklima in der Industrie und im Handel hat sich laut Ifo Institut im Mai merklich eingetrübt. Die Umfragen für den Einkaufsmanagerindex bestätigen den Negativtrend. Die Logistikauftraggeber blicken pessimistisch auf die kommenden Monate. Auch Volkswirte sind skeptisch.
Der Anteil von Amazons Eigenhandel am deutschen E-Commerce sinkt zwar mittlerweile von Jahr zu Jahr. Dafür gewinnt das Marketplace-Geschäft weiter deutlich hinzu, wie aktuelle Berechnungen zeigen. Alle Marktplätze zusammen kommen in Deutschland bereits auf 50 Prozent am Onlinehandel.
Logistiker und Verlader sind weiterhin sehr pessimistisch. Die Geschäftslage jedoch bleibt noch verhältnismäßig stabil. Und: Die Lagerbestände sind so hoch wie lange nicht mehr. Das geht aus den Ergebnissen für den Logistik-Indikator der Bundesvereinigung Logistik hervor.
Nach amtlichen Daten waren im November weniger Lkw auf Autobahnen unterwegs als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat stieg die Fahrleistung erneut leicht an. Den stärksten Zuwachs gab es in Niedersachsen. Bei den grenzüberschreitenden Fahrten haben die aus und nach Dänemark am deutlichsten zugenommen.
Das Ausmaß des Rückgangs überrascht selbst Experten: Hohe Inflation dämpft die Kauflust und damit den Bedarf an Waren „Made in China“. Der Einbruch kommt für China zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Auch deutsche Exporteure leiden unter dem Abschwung.
Die zuletzt nachlassende Konjunktur bremst den globalen Warenaustausch offenbar zunehmend aus. Der Kiel Trade Indicator weist für Deutschlands Exporte und den Welthandel insgesamt ein deutliches Minus im November zum Vormonat aus. Andere Frühindikatoren bestätigen den Negativtrend.
Im November ist der Anteil der weltweit verschifften Waren, die auf wartenden Schiffen feststecken, deutlich gesunken. Damit dürften sich die Lieferengpässe weiter entschärfen. Ein Risiko für die Supply Chains bleibt aber Chinas Null-Covid-Politik.