Ein Algorithmus des Kieler Instituts für Weltwirtschaft prognostiziert sowohl für den Welthandel als auch für die Warenströme vieler Volkswirtschaften aktuell einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat. Der schwächere Handel führt zu einer weiteren Entspannung im Containerschiffnetzwerk.
Die Normalisierung der Lieferketten hat im letzten Quartal 2022 zu sinkenden Preisen im Sektor Verkehr und Lagerei geführt, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das ist maßgeblich auf den Preiseinbruch in der Schifffahrt zurückzuführen. Lkw-Transporte haben sich dagegen massiv verteuert.
Wegen des Preisverfalls und der Aussicht auf entspanntere Kapazitäten haben die Verlader keine Eile, neue Vereinbarungen einzugehen. Viele spekulieren darauf, dass die Raten noch weiter fallen.
Der Anteil an Waren, die sich global auf wartenden Containerschiffen befinden, war im Oktober so gering wie zuletzt Anfang 2021. Das zeigt eine aktuelle Analyse. Demnach hat sich auch die Lage in der Nordsee etwas entspannt. Eine weitere Erkenntnis: Bei Russland zeigen die Sanktionen Wirkung.
Der Einkaufsmanagerindex ist auf den niedrigsten Wert seit Frühjahr 2020 gefallen. Ein Grund: Es gibt immer weniger Neuaufträge. Ein Ende des Negativtrends ist nicht in Sicht. Zudem sind die Lieferkettenprobleme noch nicht ausgestanden.
Die klar dominierenden Zulieferer für Deutschland sind zwar EU-Länder. Bei kritischen Gütern und Rohstoffen ergibt sich aber eine mitunter hohe Abhängigkeit vom Reich der Mitte. Das zeigt eine Analyse, die das Ifo Institut bereits im Frühjahr veröffentlicht hatte.
Die klare Mehrheit der Unternehmen in den Sektoren Straßengüterverkehr sowie Lagerei und Spedition blickt pessimistisch auf die kommenden Monate. Die Lage wird aber noch häufiger gut als schlecht bewertet.
Ob Logistikdienstleister, Hersteller oder Händler: So ziemlich überall verschlechtert sich die Lage zusehends. Mit Blick auf die kommenden Monate sieht es finster aus in der deutschen Wirtschaft.