Nach recht kräftigen Zuwächsen im April zeichnet sich für den Welthandel im Mai eine Seitwärtsbewegung ab. Dies zeigt das jüngste Update für den Kiel Trade Indicator, berechnet anhand von Containerschiffbewegungen in der ersten Monatshälfte. Auffällig ist die Entwicklung der Frachtmenge im Roten Meer.
Das Geschäftsklima in der Industrie und im Handel hat sich laut Ifo Institut im Mai merklich eingetrübt. Die Umfragen für den Einkaufsmanagerindex bestätigen den Negativtrend. Die Logistikauftraggeber blicken pessimistisch auf die kommenden Monate. Auch Volkswirte sind skeptisch.
Der Anteil von Amazons Eigenhandel am deutschen E-Commerce sinkt zwar mittlerweile von Jahr zu Jahr. Dafür gewinnt das Marketplace-Geschäft weiter deutlich hinzu, wie aktuelle Berechnungen zeigen. Alle Marktplätze zusammen kommen in Deutschland bereits auf 50 Prozent am Onlinehandel.
Die Mehrzahl der Industriefirmen rechnet weiter mit einer Zunahme bei den Ausfuhren. Zudem schätzen die Betriebe ihre Lage deutlich besser ein als im Juli. Auch der Handel ist etwas zufriedener, bleibt aber nahezu unverändert pessimistisch.
Der Containerumschlag-Index ist im Juli deutlich gestiegen. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut RWI erreicht die Belebung mehr und mehr Regionen, vor allem auch die Nordsee-Häfen. In den chinesischen Häfen sei der Umschlag auf ein Allzeithoch gestiegen.
Der Wert für das sogenannte Goods Trade Barometer hat sich zwar seit Mai weiter verschlechtert. Andere Frühindikatoren deuten laut Welthandelsorganisation WTO aber auf eine beginnende Erholung hin.
Eine neue Untersuchung zeigt: Die Erderwärmung könnte die Wirtschaftsleistung im globalen Durchschnitt um 10 Prozent bis 2100 senken. Schäden durch Wetterextreme kämen noch hinzu. CO2-Preise müssten deshalb angehoben werden, sagen Klimaforscher.
Die Deutschen gehen in Zeiten von Corona weniger shoppen – zumindest offline. Viele Modeeinzelhändler sowie Bekleidungs- und Textilhersteller kämpfen deshalb ums Überleben. Die Krise könnte auch für manchen Logistiker zum Desaster werden.