Eine Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau ist weiter unwahrscheinlich. Noch immer drosseln viele Hersteller ihre Fertigung. Ein Ende des Schrumpfkurses ist noch nicht absehbar. Immerhin: Die Talsohle könnte bald erreicht sein.
Viele Verlader und Dienstleister in Deutschland leiden unter einer rückläufigen Nachfrage. Zugleich sind die Warenlager voll. Die Geschäftserwartungen der Logistikunternehmen verdüsterten sich erneut. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Die Auswertung von Schiffsdaten deutet auf eine Belebung des globalen Güteraustauschs hin. Für Deutschland liegen die August-Werte sowohl für Ex- als auch Importe im Vormonatsvergleich im Plus. Chinas Ausfuhren dürften auch einen Schub erhalten haben. Und: Überraschend hoch ist die Aktivität in Russlands Häfen.
Vor allem durch einen Rekordzuwachs bei Neuaufträgen ist der wichtige Frühindikator im Oktober weiter gestiegen. Allerdings trübten sich die Geschäftsaussichten zum ersten Mal seit sieben Monaten wieder etwas ein.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet 2021 mit einem Aufschwung. Als sehr erfreulich bezeichnete er das Ergebnis des dritten Quartals 2020. In den drei Monaten wuchs die Wirtschaft um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Das Umsatzplus im deutschen Internet- und Versandhandel liegt weiterhin bei mehr als 20 Prozent. Schlecht lief es im September dagegen erneut im Bekleidungshandel sowie bei den Waren- und Kaufhäusern, wie aktuelle Daten zeigen.
Nach der aktuellen Schnellschätzung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) hat das Umschlaggeschehen im September ein Allzeithoch erreicht.
Die Verschärfung der Pandemie könnte die deutsche Wirtschaft um drei bis vier Jahre zurückwerfen, wie ein neu veröffentlichtes Krisenszenario des Berliner Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Prognos zeigt. Die Folgen seien gravierender als erwartet.