Nach recht kräftigen Zuwächsen im April zeichnet sich für den Welthandel im Mai eine Seitwärtsbewegung ab. Dies zeigt das jüngste Update für den Kiel Trade Indicator, berechnet anhand von Containerschiffbewegungen in der ersten Monatshälfte. Auffällig ist die Entwicklung der Frachtmenge im Roten Meer.
Das Geschäftsklima in der Industrie und im Handel hat sich laut Ifo Institut im Mai merklich eingetrübt. Die Umfragen für den Einkaufsmanagerindex bestätigen den Negativtrend. Die Logistikauftraggeber blicken pessimistisch auf die kommenden Monate. Auch Volkswirte sind skeptisch.
Der Anteil von Amazons Eigenhandel am deutschen E-Commerce sinkt zwar mittlerweile von Jahr zu Jahr. Dafür gewinnt das Marketplace-Geschäft weiter deutlich hinzu, wie aktuelle Berechnungen zeigen. Alle Marktplätze zusammen kommen in Deutschland bereits auf 50 Prozent am Onlinehandel.
Die Dezember-Daten zeigen vor allem für die EU und für Deutschland nach eher schwachen Monaten wieder ein positiveres Bild. Und: „Chinas Wirtschaft könnte in den kommenden Monaten durch die Aufhebung der Null-Covid-Politik einen positiven Impuls erhalten“, meint IfW-Ökonom Vincent Stamer.
Immer weniger Industriefirmen in Deutschland melden einen Materialmangel. Die aktuellen Umfragewerte liegen jedoch teilweise noch immer deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Und Rückschläge sind nicht ausgeschlossen.
Die prall gefüllten Orderbücher der deutschen Industrie leeren sich langsam, während sich die Material- und Warenlager weiter füllen. Zwar funktionieren die Lieferketten reibungsloser. Dennoch fahren viele Hersteller ihre Fertigung zurück, wie die aktuellen Einkäuferumfragen zeigen.
Das Geschäftsklima hat sich im Dezember verbessert. Die Pessimisten sind zwar weiterhin klar in der Mehrzahl. Doch die Lage bleibt zum Jahresende im positiven Bereich. Für das erste Quartal wird eher mit steigenden Erlösen gerechnet – und die Zeichen stehen auf Personalaufbau.
Die dieses Jahr ungewöhnlich langen Schiffsstaus in der Nordsee haben sich inzwischen so gut wie aufgelöst. Die Analyse von Schiffsdaten 2022 zeigt zudem: Die Frachtmenge im Roten Meer, der wichtigsten Seehandelsroute zwischen der EU und China, ist deutlich gesunken.