Ein Algorithmus des Kieler Instituts für Weltwirtschaft prognostiziert sowohl für den Welthandel als auch für die Warenströme vieler Volkswirtschaften aktuell einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat. Der schwächere Handel führt zu einer weiteren Entspannung im Containerschiffnetzwerk.
Die Normalisierung der Lieferketten hat im letzten Quartal 2022 zu sinkenden Preisen im Sektor Verkehr und Lagerei geführt, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das ist maßgeblich auf den Preiseinbruch in der Schifffahrt zurückzuführen. Lkw-Transporte haben sich dagegen massiv verteuert.
Wegen des Preisverfalls und der Aussicht auf entspanntere Kapazitäten haben die Verlader keine Eile, neue Vereinbarungen einzugehen. Viele spekulieren darauf, dass die Raten noch weiter fallen.
Erstmals seit Beginn des Jahres 2021 sinkt der Anteil der weltweit verschifften Waren, die im Stau feststecken, auf unter 10 Prozent. Das geht aus Daten für die erste Monatshälfte hervor. Sorge bereitet derzeit allerdings die Corona-Lage in China.
Nach Analysen des Europäischen Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure weisen zahlreiche Indikatoren auf eine nahende Krise hin. Spediteuren und Frachtführern rät der Verbund deshalb, Entscheidungen über langfristige Investitionen besonders zu überdenken und nach Möglichkeit zu verschieben.
Zwar ist eine leichte Entspannung zu verzeichnen. Gut zwei Fünftel der deutschen Firmen im Ausland sehen in Supply-Chain-Störungen aber weiterhin ein erhebliches Geschäftsrisiko. Das liegt vor allem an der chinesischen Null-Covid-Politik.
Nach aktuellen Daten waren im Oktober so viele Lkw auf Autobahnen unterwegs wie im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat stieg die Fahrleistung leicht an. Den stärksten Zuwachs gab es in Baden-Württemberg. Bei den grenzüberschreitenden Fahrten haben die aus und nach Österreich am deutlichsten zugenommen.
In der Projekt- und Schwergutschifffahrt entspannt sich die Marktlage zusehends. Allerdings sind die Einbußen bei den Fracht- und Charterraten im Vergleich zur Containerschifffahrt sehr moderat.