Nach recht kräftigen Zuwächsen im April zeichnet sich für den Welthandel im Mai eine Seitwärtsbewegung ab. Dies zeigt das jüngste Update für den Kiel Trade Indicator, berechnet anhand von Containerschiffbewegungen in der ersten Monatshälfte. Auffällig ist die Entwicklung der Frachtmenge im Roten Meer.
Das Geschäftsklima in der Industrie und im Handel hat sich laut Ifo Institut im Mai merklich eingetrübt. Die Umfragen für den Einkaufsmanagerindex bestätigen den Negativtrend. Die Logistikauftraggeber blicken pessimistisch auf die kommenden Monate. Auch Volkswirte sind skeptisch.
Der Anteil von Amazons Eigenhandel am deutschen E-Commerce sinkt zwar mittlerweile von Jahr zu Jahr. Dafür gewinnt das Marketplace-Geschäft weiter deutlich hinzu, wie aktuelle Berechnungen zeigen. Alle Marktplätze zusammen kommen in Deutschland bereits auf 50 Prozent am Onlinehandel.
Nach drei nervenaufreibenden Jahren mit Laderaumengpässen, Verzögerungen und höheren Transportschäden beruhigt sich die Lage allmählich. Die Verfügbarkeit von Schiffsraum und Containern für verderbliche Waren nimmt wieder zu, die Frachtraten geben teilweise deutlich nach, die Prozesse in den Häfen normalisieren sich.
Im Straßengüterverkehr berichten mittlerweile mehr Firmen von einer schlechten als von einer guten Geschäftslage. Zudem nimmt der Pessimismus zu. Im Sektor Lagerei und Spedition überwiegen dagegen noch die positiven Lageeinschätzungen und der Pessimismus nimmt weiter ab.
Der Bruttoumsatz mit Waren im Onlinehandel ist in Deutschland 2022 deutlich gesunken. Damit konnte der E-Commerce nicht an die hohen Vorjahresumsätze anknüpfen, die noch durch die Corona-Pandemie bedingt waren. Gero Furchheim, der Präsident des Branchenverbands bevh, bleibt dennoch zuversichtlich.
Im vergangenen Jahr gab es deutlich weniger Fusionen und Übernahmen in Transport und Logistik als im Vorjahr. Die Ausssichten für 2023 sind ebenfalls verhalten.
Das neueste Datenupdate für den Kiel Trade Indicator zeigt: Der Welthandel kann seine positive Tendenz aus dem Vormonat fortsetzen. Zudem haben sich die Schiffsstaus vor wichtigen Containerhäfen größtenteils aufgelöst. Die Ausnahme bildet hier China.