Ein Algorithmus des Kieler Instituts für Weltwirtschaft prognostiziert sowohl für den Welthandel als auch für die Warenströme vieler Volkswirtschaften aktuell einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat. Der schwächere Handel führt zu einer weiteren Entspannung im Containerschiffnetzwerk.
Die Normalisierung der Lieferketten hat im letzten Quartal 2022 zu sinkenden Preisen im Sektor Verkehr und Lagerei geführt, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das ist maßgeblich auf den Preiseinbruch in der Schifffahrt zurückzuführen. Lkw-Transporte haben sich dagegen massiv verteuert.
Wegen des Preisverfalls und der Aussicht auf entspanntere Kapazitäten haben die Verlader keine Eile, neue Vereinbarungen einzugehen. Viele spekulieren darauf, dass die Raten noch weiter fallen.
Während sich die Stausituation vor Shanghai weiter verbessert, verschlechtert sich die Lage in der Nordsee eher noch etwas. Auch die Überlastung der Häfen an der Ostküste der USA steigt. Damit befinden sich global noch immer viele Güter auf wartenden Containerschiffen.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in Deutschland ist im August auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren gesunken. Zudem blieb der wichtige Frühindikator den zweiten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle, da sich die Nachfrage weiter abgeschwächt hat.
Der Preisindex Massivholz für Paletten ist erneut stark gesunken. Er liegt aber noch immer über dem Vorkriegs- und vor allem dem Vor-Corona-Niveau. Die Neubeschaffung von Europaletten dürfte damit weiterhin kostspielig bleiben.
Aktuell melden 62 Prozent der deutschen Industriefirmen einen Materialmangel. Der August-Wert ist der niedrigste seit mehr als einem Jahr. Ist das die Trendwende? Die DVZ hat sich die Umfragedaten zur Einordnung einmal etwas genauer angeschaut.
Die deutliche Mehrheit der Unternehmen in den Sektoren Straßengüterverkehr sowie Lagerei und Spedition erwartet in den kommenden sechs Monaten eine Verschlechterung der Geschäfte. Zudem sind im August die Umsatzerwartungen ins Negative gekippt.