Wichtige Frühindikatoren für die deutsche Industrie deuten erneut darauf hin, dass sich die Lage in den Lieferketten weiter verbessert. In Bezug auf die Stimmung gibt es in den März-Umfragen aber durchaus unterschiedliche Ergebnisse.
Ein Algorithmus des Kieler Instituts für Weltwirtschaft prognostiziert sowohl für den Welthandel als auch für die Warenströme vieler Volkswirtschaften aktuell einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat. Der schwächere Handel führt zu einer weiteren Entspannung im Containerschiffnetzwerk.
Die Normalisierung der Lieferketten hat im letzten Quartal 2022 zu sinkenden Preisen im Sektor Verkehr und Lagerei geführt, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das ist maßgeblich auf den Preiseinbruch in der Schifffahrt zurückzuführen. Lkw-Transporte haben sich dagegen massiv verteuert.
Der russische Krieg gegen die Ukraine, die Pandemie und der Klimawandel belasten den Welthandel – vor allem das kommende Jahr dürfte hart werden. Das sind keine guten Aussichten für den deutschen Export, der im August zulegte.
Wenn weniger produziert wird, wird auch weniger verschifft. Experten bezweifeln, dass die Carrier ihr Stellplatzangebot für die kommende Zeit ausreichend verringert haben, um die Auslastung der Schiffe zu stabilisieren, geschweige denn zu verbessern.
In der deutschen Logistikwirtschaft stehen die Zeichen nun ganz klar auf Abschwung. Das Geschäftsklima sackt im laufenden Quartal weiter ab. Bei den Logistikdienstleistern trübten sich die Perspektiven deutlich ein. Und auch die Zufriedenheit mit der aktuellen Lage nahm merklich ab.
Höhere Kraftstoffkosten sowie der Fahrermangel haben die Beförderung von Gütern per Lkw in Deutschland so stark verteuert wie nie seit Erhebungsbeginn. Die Preise erhöhten sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 14 Prozent. Noch stärker stiegen sie aber in der Seeschifffahrt.
Nach aktuellen Daten waren im August mehr Lkw auf Autobahnen unterwegs als im Vormonat und im Vorjahresmonat. Den stärksten Zuwachs gegenüber Juli gab es in Nordrhein-Westfalen. Bei den grenzüberschreitenden Fahrten haben die aus und nach Tschechien am deutlichsten zugenommen.