Aufgelegte Schiffe: Versicherer warnt vor Risiken

Die Anzahl der Schiffe ohne Beschäftigung steigt. Bei einer längeren Stilllegung besteht laut einer Studie des Versicherers AGCS die Gefahr, dass erhebliche Kosten für die Wiederinbetriebnahme entstehen.

Das Auflegen nicht beschäftigter Schiffe stellt erhebliche Anforderungen an Besatzung und Schiffseigner. (Foto: iStock)

Der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) hat in einer Studie untersucht, welche Auswirkungen es auf die Schifffahrtsbranche hat, wenn Schiffe, die infolge der Coronavirus-Pandemie ohne Beschäftigung sind, nicht ordnungsgemäß aufgelegt werden. In diesem Fall könnten Probleme bei der  Wiederinbetriebnahme auftreten, heißt es. Verzögerungen bei der Wartung und Inspektion von Schiffen und der Notfallausrüstung könnten dazu führen, dass mögliche Gefahren unentdeckt bleiben. Durch unterbrochene Versorgungsketten bestünde die Gefahr, dass Schmierstoffe und andere Gebrauchsmittel nicht rechtzeitig an Bord eintreffen, was die technische Sicherheit beeinträchtigen würde. 

Während Schiffe bei einem „Warm Lay-up“ dank der Besatzung an Bord relativ schnell wieder fahrbereit wären, verhalte sich dies bei einem „Cold Lay-up“ mit lediglich einer Stammbesatzung für Aufgaben wie die Wartung an Bord anders. Da die meisten Systeme abgeschaltet würden, erfordere die Wiederinbetriebnahme der Schiffe vergleichsweise viel Zeit und umfangreiche Tests, was zu beträchtlichen Kosten führe.

Bei einem längeren ,Cold Lay-up‘ kann die Wiederinbetriebnahme sogar zu einem ungeplanten Werftaufenthalt führen. Daher sind umfassende Vorkehrungen und Pläne einschließlich umfangreicher Risikobewertungen, die das Aufliegen umfassen, entscheidend, um die Sicherheit des Schiffes während der Aufliegezeit und die anschließende Wiederinbetriebnahme zu gewährleisten.

Die Schiffseigner sollten bei der Ausarbeitung derartiger Pläne die von den Klassifikationsgesellschaften und P&I-Clubs zur Verfügung gestellten Leitfäden und Checklisten beachten, empfiehlt AGCS. Der Aufliegeplan sollte ein klares Bild der orts- und schiffstypspezifischen Risiken vermitteln, wie etwa die Gefährdung durch Wind oder Strömung. Die Wartung der Hauptmaschinen, der nautischen Ausrüstung und der Feuerlöschvorkehrungen sowie die Verfügbarkeit von Schleppern im Notfall sollten ebenfalls zu den Schwerpunktbereichen gehören. (bek/ben)

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