Bahntransporte auf der Neuen Seidenstraße waren im Handel zwischen Europa und Asien als Alternative zur Seefracht zunehmend interessanter geworden. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine fragen sich viele Akteure, welche Perspektiven der Landweg nach China noch bietet.
Als Folge der Strafmaßnahmen der USA ist der Iran in eine schwere Rezession geraten. Der Handel mit den EU-Staaten hat sich stark abgeschwächt. Die Wettbewerbsfähigkeit geht im internationalen Vergleich zurück. Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht.
Die EU hat ihre wegen der Destabilisierung der Ukraine verhängten Handelssanktionen gegen Russland ein weiteres Mal um ein halbes Jahr verlängert. EU-Unternehmen, die Waren nach Russland oder andere mit Sanktionen belegte Länder bringen, müssen bestimmte Auflagen beachten.
Die Lage am Persischen Golf bleibt wegen des USA-Iran-Konflikts unberechenbar. Einige Länder müssen weiter um ihre Ölimporte zittern. Die Hauptrolle dabei spielt eine kleine Meerenge, von der ein Land besonders abhängig ist.
Europäische Unternehmen arbeiten deutlich stärker mit iranischen Partnern zusammen als US-Firmen. Vor allem nach dem Inkrafttreten des Atomabkommens im Jahr 2015 haben sich die Handelsbeziehungen intensiviert, wie eine aktuelle Grafik zeigt.
Die Perspektiven für die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen verdüstern sich. Verbände und Unternehmen hoffen nun auf den Einsatz von EU und Bundesregierung.
Die Proteste im Iran, bei denen in der vergangenen Woche Tausende auf die Straße gegangen sind, haben geringe bis keine Auswirkungen auf Aktivitäten der Transport- und Logistikbranche.
Das Schweizer Logistikunternehmen Militzer & Münch hat sich frühzeitig im Iran engagiert. Die DVZ hat nach den neuen Unruhen in dem Land bei CEO Lothar Thoma nachgefragt, wie attraktiv der Markt für Logistiker aktuell wirklich ist.
Der Iran bleibt für alle interessant, die das Land nicht nur als Exportmarkt betrachten, sagt der stellvertretende Geschäftsführer der deutsch-iranischen Handelskammer Amir Alizadeh.