Hermes feiert Jubiläum – und will Hamburg bald emissionsfrei beliefern

Anlässlich seines 50. Geburtstags blickte der KEP-Dienst zurück in die Vergangenheit und stellte zugleich das Projekt „Green Delivery Hamburg“ vor. Das soll die Zustellung in der Hansestadt verändern und neue Maßstäbe setzen.

Einige Mecedes eVito stehen vor dem Hermes Logistik-Center in Hamburg. (Foto: Hermes)

Am Ende müssen wir hier auch schnell wieder raus. Hier sollen heute schließlich noch 100.000 Pakete sortiert werden.“ Mit diesen Worten begrüßte Olaf Schabirosky, CEO Hermes Germany, die Gäste zum 50. Jubiläums des KEP-Dienstes. Die Feier fand im Logistikzentrum im Hamburger Stadtteil Billbrook statt und wurde laut Hermes nur für eine Schicht, also von 7 bis 14 Uhr, für die Feierlichkeiten freigeräumt.

Der Paketdienstleister blickt auf ein halbes Jahrzehnt Geschichte zurück. Laut Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group, habe man bereits Anfang der 70er Jahre mit dem Gedanken gespielt, einen eigenen Zustelldienst ins Leben zu rufen. „Dann kam plötzlich ein Poststreik und wir konnten unsere Pakete nicht mehr an unsere Kunden zustellen“, sagte Otto. „Dadurch hat unser Grundgedanke, ein eigenständiges Unternehmen aufzubauen, richtig an Fahrt aufgenommen.“ Nach nur drei Jahren sei das Unternehmen flächendeckend in Deutschland unterwegs gewesen.

Die nächsten 50 Jahre

„Was wünschen wir uns für die Zukunft von Hermes?“, fragte Otto weiter. „Vor allem Digitalisierung und Prozessoptimierung entlang der kompletten Logistikkette.“

Auch Kay Schiebur, Otto Group Konzernvorstand Services, sieht Digitalisierung als eins der wichtigsten Zukunftsthemen für den Paketdienstleister. Diese müsse ganzheitlich und aus Sicht des Kunden gedacht werden: „Das heißt, der Fokus liegt auf der gesamten Kunden-Interaktion, der Tourenplanung und kurzfristigen Reaktionsmöglichkeiten. Es geht darum, Transparenz zu schaffen“, sagt Schiebur. Auch mit Hinblick auf internationale Lieferketten.

Der durch Corona verursachte Onlineboom geht langsam zurück. Schiebur sieht darin eher eine Normalisierung. „Die führt jetzt natürlich dazu, dass Pläne für die kommenden Jahre überarbeitet werden“, sagt der Konzernvorstand. Er glaube aber, dass der Trend langfristig fortgesetzt werde.

„Ich glaube, ich habe in meiner beruflichen Laufbahn noch kein Jahr gehabt, in dem es so schwer war, eine wirklich belastbare Prognose abzugeben“, ergänzt Schabirosky. Allerdings verschaffe es dem KEP-Dienst einen Moment, „um Luft zu holen und sich auf Themen, wie beispielsweise E-Mobilität und andere strategische Projekte zur Weiterentwicklung zurückzubesinnen.“

Große Pläne für 2023

Anlässlich des Jubiläums stellte der Paketdienstleister sein Projekt „Green Delivery Hamburg“ vor. Demnach soll bis Ende kommenden Jahres die gesamte Stadt emissionsfrei beliefert werden.

Noch im Juli soll der Spatenstich für das sogenannte E-Mobility-Hub in Billbrook getan werden. Zudem sollen weitere Standorte mit Lademöglichkeiten für elektrische Zustellfahrzeuge ausgestattet werden. Ende des kommenden Jahres verfüge der Logistiker dann über 240 Ladepunkte in der Stadt. Alle in Hamburg zugestellten Pakete (rund 12 Millionen im Jahr) würden dann CO₂-frei zugestellt werden.

Die Umstellung geschehe in mehreren Etappen. Bereits bis zum diesjährigen Weihnachtsgeschäfts soll sich die Zahl der elektrifizierten Zustellfahrzeuge verdoppelt haben. Bis Ostern sollen es dann schon um 160 Fahrzeuge sein, was nach Angaben von Hermes 1.100 Tonnen CO₂ im Jahr einsparen werde. Sobald die Maßnahmen Ende 2023 abgeschlossen sind, liege das Einsparpotential bei 1.400 Tonnen CO₂. (wes)

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