Maritimes Erbe in Hamburg gefährdet

Einnahmen brechen weg, aber die Kosten bleiben: Die Folgen der Corona-Pandemie gefährden den Fortbestand der Hamburger Traditionsschiffe. Davor haben die Betreiber der Flotte, der Museumshafen Oevelgönne und die Stiftung Hamburg Maritim, jetzt in einer gemeinsamen Erklärung gewarnt. Eine Meldung des Täglichen Hafenberichts (THB).

Einnahmen brechen weg, aber die Kosten bleiben: Die Folgen der Corona-Pandemie gefährden den Fortbestand der Hamburger Traditionsschiffe. Davor haben die Betreiber der Flotte, der Museumshafen Oevelgönne und die Stiftung Hamburg Maritim, jetzt in einer gemeinsamen Erklärung gewarnt.

„Wir befinden uns derzeit in einer absoluten Ausnahmesituation“, sagte der Geschäftsführer des Museumshafens, Björn Nicolaisen, dem THB. Ein Saisonbeginn, sonst üblicherweise im Mai, sei wegen der aktuell geltenden Kontakt- und Gesundheitsvorschriften nicht absehbar. „In diesem Jahr bleibt erst einmal alles anders: Die Dampfkessel sind kalt, die Segel nicht angeschlagen und die ehrenamtlichen Besatzungen können sich noch immer nicht zu Crewtreffen in üblicher Besatzungsstärke für die Frühjahrsarbeiten und Ausfahrten auf den Schiffen verabreden“, hieß es.

Der Betrieb der Traditionsschiffe wird den Angaben zufolge größtenteils durch Spenden und Fahrteinnahmen finanziert. Während diese nun wegbrechen, laufen die Fixkosten für Instandhaltung oder Sicherheitsmaßnahmen weiter. Allein beim Museumsverein belaufen sich Versicherungskosten auf rund 30.000 Euro pro Jahr. Sollte die komplette Saison wegfallen, dann werde es „sehr schwer, das maritime Erbe zu erhalten“, sagte Nicolaisen. Für die Traditionsschiffe könne der Verein auf keine Rücklagen zurückgreifen und habe nur die Möglichkeit, die Ausgaben streng zu kontrollieren. Deshalb sei man nun dringend auf zusätzliche Spenden angewiesen, fügte der Vereinsgeschäftsführer hinzu.

Nachdem bereits die Umsetzung der 2018 erlassenen Sicherheitsverordnung den Betreibern der Traditionsschiffe wirtschaftlich zugesetzt hatte, steht die Branche nun erneut erheblich unter Druck. So leiden auch andere Museumsschiffe unter den Folgen der Krise. Wie berichtet fürchten etwa auch die Betreiber der „Cap San Diego“ um ihre Existenz. Einen kleinen Hoffnungsschimmer sehen indes die Verantwortlichen des Speicherstadtmuseums, die jetzt eingeschränkt an den Wochenenden wieder von 10 bis 18 Uhr die Türen für Besucher öffnen dürfen. (jki/ds)

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