38. Peter Gast Schiffahrtsregatta verschoben

Da musste das Management sprichwörtlich die Reißleine ziehen: Das Großevent wird auf 2021 verschoben. Die Peter Gast Schiffahrtsregatta wird in der maritimen Branche hoch angesehen – und die Schreibweise mit zwei „f“ ist sehr bewusst gewählt.

Die Peter Gast Schiffahrtsregatta wird auf 2021 verschoben, das Großevent ist in der maritimen Branche hoch angesehen. (Foto: Hinrich Franck)

Corona macht – fast – alles anders, auch und gerade in der Schifffahrt. Nach intensiven internen Beratungen und verschiedenen Gesprächen mit wichtigen, externen Geschäftspartnern hat das Management der Hamburger Peter Gast Shipping GmbH sprichwörtlich die Reißleine für ein in der maritimen Branche hoch angesehenes, von dem maritimen Unternehmen ausgerichtetes Großereignis gezogen: Die Peter Gast Schiffahrtsregatta wird in diesem Jahr nicht stattfinden, sondern auf 2021 verschoben. Das erfuhr der THB im Gespräch mit der Geschäftsführung des mittelständischen Unternehmens. Dem Management gehören die Brüder Dieter und Christian Gast sowie Hans-Joachim („Hajo“) Lemcke an.

Keine Alternative

„Wir haben uns diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Aber sie ist einfach alternativlos“, sagt Dieter Gast. Den letzten Anstoß für die Entscheidung zur Verschiebung des Events, das im Mittel der zurückliegenden Jahre stets mehr als 1.000 Teilnehmer und über 100 Segelfahrzeuge unterschiedlicher Größe aus dem In- und Ausland angezogen hatte, gab in der vergangenen Woche der Beschluss des Vorstands des Verbands der Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS), das traditionell erst im November stattfindende Eisbeinessen schon jetzt abzusagen.

Auch für den VHBS war dabei das K.-o.-Kriterium die unklare Perspektive rund um Covid-19. Christian Gast weiter: „Großveranstaltungen in Deutschland und Dänemark sind noch mindestens bis Ende August 2020 untersagt. Weiterhin bleibt für uns unklar, ob es bereits im September dieses Jahres überhaupt möglich sein wird, größere Veranstaltungen durchzuführen.“ Und Hans-Joachim Lemcke ergänzt: „Wir alle tragen doch in diesen schwierigen Zeiten gemeinsam Verantwortung, wenn es darum geht, die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.“

Schiffahrtsregatta mit nur zwei „f“

Die Schiffahrtsregatta – die Schreibweise mit zwei „f“ ist sehr bewusst gewählt und damit Teil der erfolgreichen „Marke“ – wurde bislang 37-mal in Folge durchgeführt. Das Interesse an dem Branchenevent ist über die Jahre hinweg sehr ausgeprägt. Das betrifft die Anzahl der teilnehmenden Boote ebenso wie Anzahl der Mitwirkenden aus der maritimen Verbundwirtschaft aus dem In- und Ausland. Nicht alle sind aktive Segler, auf den verschiedenen Booten fahren vor allem auch viele Geschäftspartner mit. Es ist und bleibt so etwas wie eine maritime Großfamilie. Dieter Gast: „Das reine Segeln etwa erfolgt ja nun mal auf engstem Raum. Die weiterhin geforderten Abstandsregeln, aber das auch das Tragen von Schutzmasken auf den Booten, das ist doch im praktischen Ablauf nicht einzuhalten.“

Das sogenannte „Social Distancing“ ist aber auch nicht darstellbar bei den beiden großen Treffen am Vorabend der Regatta in Schleimünde oder dem bunten Festabend mit Siegerehrung im romantischen Ærøskøbing in Dänemark. Sie sind gewissermaßen das „Salz“ in der Suppe. An diesen Abenden wurden schon viele Geschäfte angebahnt und oder wichtige Kontakte geschlossen.

Allein dem optischen, kulinarischen wie auch akustischen Höhepunkt im Festzelt etwa bei den dänischen Nachbarn und Freunden geht ja der traditionelle Marsch der Teilnehmer durch den Ort voran. Christian Gast: „Das ist doch alles ein durch und durch ,analoges‘ Geschehen. Ich denke an die stimmungsvolle Marschmusik der dänischen Kapelle und die vielen begeisterten Bewohner und Gäste des Städtchens, die sich an den Straßen aufstellen und den Regatta-Teilnehmern zuwinken und zujubeln.“

Die inzwischen erfolgten Gespräche mit verschiedenen Kunden und Sponsoren haben indes eines bereits gezeigt: „Das Verständnis für unsere Entscheidung ist groß, und man bescheinigt uns viel Verantwortungsbewusstsein.“ Es gilt somit auch diesmal die Richtigkeit des Sprichworts: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Dieter Gast: „Wir haben uns ganz bewusst schon jetzt auf das Datum für die 38. Schiffahrtsregatta festgelegt: Es ist der 28. August 2021.“

Den neuen Termin sollte sich also jeder, der bislang an diesem maritimen Großevent teilgenommen hat, schon jetzt in seinen Kalender für 2021 eintragen. (eha, THB/ds)

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