Hellmann testet das Metaverse

Der Logistikdienstleister aus Osnabrück will das Recruiting neuer Fachkräfte auf ein neues Level heben. Mittel zum Zweck soll eine virtuelle Realität sein, die einen authentischen Eindruck vom Unternehmen vermittelt.

Hellmann präsentiert sich in einer dreidimensionalen, künstlichen Welt. (Bild: Hellmann)

Wie lassen sich die digitalen Möglichkeiten des Metaverse nutzen, um potenzielle Mitarbeitende für die Logistik zu gewinnen? Mit dieser Frage haben sich die klugen Köpfe bei dem Osnabrücker Logistikdienstleister Hellmann seit Mitte vergangenen Jahres auseinandergesetzt. Jetzt geht die Idee in die Umsetzung: Am 30. März 2023 lädt das Unternehmen über die berufliche Social-Media-Plattform LinkedIn junge ITler und Fachleute für Digitalisierung zu einem ersten Recruiting- und Kennenlern-Event im Metaverse ein.

Erster virtueller Testballon

Für Patrick Oestreich, Chief Commercial Officer bei Hellmann, ist das Event eine Gelegenheit, sich mit den technischen Möglichkeiten der neuen Plattform vertraut zu machen und einen Testballon steigen zu lassen. Dabei wird die Realität des Unternehmens in eine virtuelle Umgebung übertragen. „Wir haben unsere Welt als virtuelles Containerschiff mit vielen verschiedenen Themenräumen – von der Kommandobrücke bis zum Laderaum – gestaltet, und in jedem dieser Räume kann man erleben, was es bedeutet, bei uns zu arbeiten“, erklärt Oestreich.

Stefan Borggreve, Chief Digital Officer des Unternehmens, ergänzt: „Wir wollen uns vorstellen, zeigen, wer wir sind und was wir haben, was andere nicht haben.“ Er sieht die Nutzung des Metaverse übrigens nicht allein auf das Recruiting neuer Köpfe beschränkt, sondern könnte sich auch vorstellen, den Ansatz auch in anderen Bereichen umzusetzen. Allerdings gelte es, zeitnah eine Schleife mit der Realität zu drehen – also die Ergebnisse zu analysieren.      

Raum für digitale Begegnungen

Zwar müssen sich die Besucher anmelden, doch es ist laut Borggreve nur die Eingabe einiger weniger Grunddaten erforderlich, um die offene Einladung anzunehmen. Der Hintergedanke dabei ist, dass der Zugang zu dem Event auch für Menschen, die weniger vertraut sind mit den virtuellen Möglichkeiten des Metaverse, niederschwellig ist. Ist diese kleine Hürde genommen, können die Interessenten mit ihren Avataren, also den „digitalen Zwillingen“, alle Bereiche erkunden und auch mit den Ansprechpartnern in den Räumen interagieren. Für Oestreich ist das Projekt ein experimenteller Spielraum: „Wir wissen noch gar nicht, wie viele Menschen kommen werden – und wir können noch nicht sagen, ob das für uns passt oder uns überfordert. Aber wir wollen es einfach ausprobieren.“

Warum der Ansatz so besonders ist, skizziert Borggreve. „Im Metaverse soll die physische Welt nachempfunden werden. Das heißt, man bewegt sich genauso dreidimensional wie in der Realität, man trifft in dieser Welt zufällig andere Menschen und kann authentische Gespräche führen.“ Es geht also weniger darum, das Unternehmen so gut wie möglich zu verkaufen, sondern darum, einen lebendigen Austausch zu schaffen.

Und mit welchen Erwartungen gehen die beiden Hellmann-Experten in das Event? Natürlich schauen sie sich an, wie das virtuelle Forum bei Externen und Internen ankommt, aber sie rechnen auch damit, dass es da und dort mal haken kann. Etwas, was sie nicht beunruhigt. Oestreich bringt es auf den Punkt: „Wir sind nicht perfekt, aber wir haben Bock auf den Aufbruch.“

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