Meyer Werft plant Schließzeiten

Die Meyer Werft wird nach Einschätzung der Geschäftsführung auf Jahre kaum noch neue Schiffe abnehmen. Die bis Ende Juni vereinbarte Kurzarbeit für die rund 3.000 Beschäftigten dient der Zeitgewinnung. Sie könnte jedoch phasenweise auf null heruntergefahren werden.

Die wegen der Coronakrise in Schieflage geratene Meyer Werft in Papenburg plant eine enorme Ausweitung der Kurzarbeit. So könnte der Betrieb zweimal im Jahr für mehrere Wochen komplett ruhen, um einen massiven Einbruch in der Auftragslage aufzufangen. Das bestätigte ein Sprecher des Schiffbauunternehmens dem THB.

Den Angaben zufolge hat die Geschäftsführung dem Betriebsrat bereits einen Vorschlag unterbreitet, wonach die bereits für Mai und Juni eingeführte Kurzarbeit von 30 Wochenstunden künftig phasenweise auf null heruntergefahren werden könnte. Konkrete Zeiträume für die geplante Betriebsruhe wollte das Unternehmen nicht nennen. Arbeitnehmerkreise sprechen aber davon, dass die Arbeit zweimal im Jahr für fünf bis sechs Wochen eingestellt werden soll.

Geplante Betriebsruhe

Die Meyer Werft leidet unter dem Covid-bedingten Stillstand in der Kreuzfahrtbranche, die nach Einschätzung der Geschäftsführung auf Jahre kaum noch neue Schiffe abnehmen wird. Deshalb sollen Neubauaufträge bis 2023 gestreckt werden, um Abbestellung zu vermeiden. „Das bedeutet aber, dass die Arbeit immer weniger wird“, sagte der Sprecher. Mit einer Anschlussregelung für die bislang bis Ende Juni vereinbarte Kurzarbeit für die rund 3.000 Beschäftigten wolle man nun „Zeit gewinnen“, um mit Kunden zu verhandeln und dauerhaft Entlassungen zu vermeiden, so der Sprecher.

Auch vor diesem Hintergrund zeigte sich die Arbeitnehmerseite in Papenburg offen für den Vorschlag der Geschäftsführung. „Grundsätzlich ist Kurzarbeit ein gutes Instrument“, sagte der Geschäftsführer der IG Metall Leer-Papenburg, Thomas Gelder, dem THB. Über die genaue Ausgestaltung müsse man aber sprechen. Ab Freitag sind nun mehrere Gesprächstermine anberaumt. (jki, THB/ds)

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