Logistikunternehmen sagen Danke mit Coronaprämie

Es gibt einige Logistikunternehmen, die die Möglichkeit einer steuerbegünstigten Coronaprämie genutzt haben, um ihre Mitarbeiter für ihre harte Arbeit während der Krise zu belohnen. Eines davon ist die kleine Familienspedition TLS, ein anderes der Mittelständler Boschetto Transporte.

Die Coronaprämie kann in Höhe von bis zu 1.500 EUR von der Steuer abgesetzt werden. (Foto: Istock)

Während der Krisenzeiten haben sie die Logistik am Laufen gehalten: die Kraftfahrer, die Disponenten, die Lageristen, die IT-Jungs und Mädels und alle, die in der Logistik hinter den Kulissen arbeiten.  Sie alle haben ein riesiges „Danke“ verdient. Die Logistikunternehmen, die es sich leisten können, belohnen ihre Mitarbeiter in Form einer Coronaprämie. Diese kann in Höhe von bis zu 1.500 EUR von der Steuer abgesetzt werden. Wobei der Betrag gar nicht das Ausschlaggebende ist: „Um Wertschätzung auszudrücken, kommt es nicht auf den Betrag an sondern auf die Geste“, sagt Sabine Singelmann, Chefin bei der kleinen Familienspedition TLS.

Große Konzerne wie Amazon haben bereits im Juni angekündigt, Coronaprämien von zusammen bis zu 500 Mio. USD an ihre Beschäftigten auszuschütten – und es damit groß in die Medien geschafft. Auch andere wie die Rüdinger Spedition haben ihre frohe Botschaft verbreitet. Doch in den meisten Unternehmen ist das Dankeschön an ihre Mitarbeiter von der Öffentlichkeit und den Medien unbemerkt über die Bühne gegangen, so auch bei TLS und Boschetto Transporte. Sie haben sich erst nach einer Facebook-Nachfrage der DVZ gemeldet und ihre Geschichten geteilt.

Anerkennung und Motivationsschub

 „Die Corona-Zeit war ein ganz, ganz komisches Gefühl“, sagt Johanna Pape, Speditionsleiterin bei Boschetto Transporte im hessischen Dipperz bei Fulda. Und es habe einen bitteren Beigeschmack hinterlassen: „Die Angst war überall“, sagt Pape. „Niemand wusste, wie es weitergeht. Auch jetzt ist die Unsicherheit noch da.“ Als Dankeschön für die schwere Zeit zahlte die Spedition im September eine Coronaprämie in Höhe von 300 EUR an alle Beteiligten – nicht nur an die Kraftfahrer.

Boschetto Transporte ist nur stellvertretend für viele kleine und große Speditionen, die ihre Finanzen durchgehen und sehen, ob und was für eine Prämie sie ihren Mitarbeitern auszahlen können, die das Unternehmen maßgeblich durch die Pandemie gebracht haben. „Es ist als Anerkennung und als Motivationsschub gedacht“, sagt Pape gegenüber der DVZ. Die Mitarbeiter wussten nichts von der Prämie, bis sie auf ihre Gehaltsabrechnung blickten. Sollten im kommenden Jahr aufgrund der Coronakrise weitere steuerbegünstigte Leistungen möglich sein, so will die Spedition auch ihren Mitarbeitern ein weiteres Dankeschön zukommen lassen.

Im Vergleich dazu kam die kleine Familienspedition TLS Klaus-Dieter Singelmann in Dassendorf, Schleswig-Holstein, mit ihren 12 Fahrern bisher ohne Sorgen durch die Krise: „Wir können uns gar nicht beschweren, wir sind super durchgekommen“, sagt Sabine Singelmann, Chefin bei TLS. Die Spedition hat durch das steigende Paketaufkommen im E-Commerce ausreichend Aufträge und musste bisher nur zwei Mal einen LKW für jeweils eine Woche stehen lassen.

TLS hat seinen Fahrern und Mitarbeitern im September eine Coronaprämie in Höhe von 1.500 EUR ausgezahlt. „Unsere Fahrer sind einfach toll. Und es war gut, dass ich ihnen etwas ohne Abzüge geben konnte“, so Singelmann. Andere Firmen können wegen ihrer wirtschaftlichen Situation nicht so viel zahlen. Singelmann versteht das, die 61-Jährige ist seit ihrem 23. Lebensjahr selbstständig.

Im Corona-Dossier lesen Sie mehr Hintergründe zu den Auswirkungen der Coronakrise auf die Transport- und Logistikbranche.

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