LEO-Preisträger 2021: Vier, die einen Unterschied machen

Die DVZ hat die LEO-Awards 2021 in den Kategorien Impulsgeber, Unternehmer, Lebensleistung und Manager vergeben. Was die Persönlichkeiten eint? Mut, Begeisterung und Weitsicht.

Die LEO-Preisträger und die LEO-Preisträgerin (v.l.): Michael Kubenz, Verena Mohaupt, David Nothacker und Martin Deymann. (Foto: Hinrich Franck)

Am Freitag, 29. Oktober 2021, war es so weit. Die DVZ hat zum 14. Mal die LEO-Awards verliehen. Corona bedingt wurden die Auszeichnungen wie schon im Vorjahr in einem kleineren, aber deshalb nicht weniger festlichen Rahmen überreicht. Im Museum für Hamburgische Geschichte ehrte die Jury vor rund 50 geladenen Gästen vier herausragende Persönlichkeiten in den Kategorien Impulsgeber, Unternehmer, Lebensleistung und Manager.

Impulsgeber

Für seinen rasanten Aufstieg als Start-up-Unternehmer zeichnete die Jury David Nothacker von Sennder als Impulsgeber des Jahres aus. Sennder ist nicht nur eines der wenigen Einhörner in Deutschland, sondern auch Symbol dafür, dass sich Beharrlichkeit auszeichnet und man das Geschäftsmodell im Zweifel auch noch einmal komplett auf links drehen muss, um Erfolg zu haben. Denn eigentlich wollte der ehemalige Roland-Berger-Berater gemeinsam mit einem Mitgründer Pakete per Fernbus durch die Lande transportieren. Ein interessanter, unter dem Strich aber nicht marktgerechter Ansatz. Heute ist Sennder eine führende digitale Spedition für Komplettladungen.

„Die letzte Trophäe, die ich erhalten habe, war mit 14 Jahren im Fußball-Camp in Italien“, freute sich Nothacker. „Die durfte ich aber nicht mit nach Hause nehmen.“ Der LEO soll nun einen Ehrenplatz bekommen – bei Nothacker zuhause oder in der Firmenzentrale in Berlin. Lange sei Sennder nicht recht ernst genommen worden, so Nothacker. Das habe sich mittlerweile geändert.

Unternehmer

Der LEO in der Kategorie Unternehmer geht in diesem Jahr an Martin Deymann von der Reederei Deymann Management. Für die Jury ist er ein Vollblutunternehmer. Er erkennt neue Märkte und Chancen und packt dann zu. 1992 startet er als Partikulier in die Selbständigkeit. Heute hat sein Binnenschifffahrtsunternehmen 300 Beschäftigte und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 60 Millionen Euro.

Als er davon erfuhr, dass er mit dem LEO ausgezeichnet wird, konnte er es zunächst kaum glauben. „Die Binnenschifffahrt ist ein unterschätzter Verkehrsträger, umso mehr freue ich mich über den Preis“, sagte er in seiner Dankesrede. Nun, da seine zweite Lebenshälfte begonnen habe – Deymann ist 51 –, wolle er sein Wissen an die Nachfolgegeneration weitergeben. Für sein Unternehmen fahren 53 Binnenschiffe, darunter Frachtschiffe für Kohle, Schrott und Stahl-Fertigprodukte befördern, Containerfrachtschiffe, Tankschiffe sowie Spezialschiffe für Speiseöle und technische Öle.

Lebensleistung

Für die logistische Lebensleistung wurde der langjährige DSLV-Präsident Michael Kubenz, Spedition Kube & Kubenz, mit einem LEO geehrt. Der Preisträger hat das mittelständische Unternehmen gut 40 Jahre lang als geschäftsführender Gesellschafter erfolgreich geleitet. Es gehört zu den führenden Anbietern in der Tank- und Gefahrgutlogistik in Deutschland und Europa. Hinzu kommt, dass Kubenz über Jahre die eigene Nachfolge geregelt hat. Für einen Familienunternehmer ist das nicht selbstverständlich.

Kubenz betonte in seiner Dankesrede, wie wichtig für seinen unternehmerischen Erfolg zum einen viele Weggefährten aus Unternehmen sowie Verbänden und zum anderen seine jeweiligen Lebenspartnerinnen waren. Zudem räumte er ein, im Leben auch Fehler begangen zu haben. „Es war nicht immer der gerade Weg, den ich heute nochmal wiedergehen würde“, sagte Kubenz. „Für mich war Lebensleistung immer der Versuch, das richtige zu tun und irgendwas zu bewegen.“ Das ist ihm gelungen. Für die Branche hat er viel erreicht und sie geprägt wie kaum ein anderer.

Managerin

LEO-Managerin des Jahres 2021 ist Verena Mohaupt. Die 38-Jährige verantwortete die Logistik und die Sicherheit für die bislang größte Polarexpedition, genannt MOSAiC, bei der das Schiff „Polarstern“ mit wechselnder Besatzung und zeitweise eingefroren durch das Nordpolarmeer driftete. Eine riesige Aufgabe, verantwortungsvoll und ohne Blaupause – die studierte Physikerin löste sie perfekt.

Mohaupt betonte bei der Preisübergabe, dass ein solches Projekt nur im Team zu schultern gewesen sei. Die Logistik sei dabei immer Dienstleister der Wissenschaft. Dass die Leistung nun so gewürdigt werde, „fühlt sich einfach gut an“. (kl/rok/sr)

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