Konjunktur-Update vom 13. bis 19. Juli

Der Auftragsbestand in der deutschen Industrie sinkt. Europas PKW-Markt leidet weiter unter den Corona-Folgen. Chinas Wirtschaft legt im zweiten Quartal zu. Und die Industrieproduktion in der EU zieht an. Der Wochenüberblick.

Foto: Istock


Der Wochenüberblick wird laufend aktualisiert. Weitere Daten finden Sie hier.

  • Auftragsbestand in der Industrie sinkt

Freitag, 17. Juli
Der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 0,8 Prozent niedriger als im Vormonat. Dabei gingen die offenen Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,1 Prozent zurück. Der Bestand an Auslandsaufträgen verringerte sich um 1,2 Prozent. Im Vergleich zu Februar, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand 2,7 Prozent niedriger. Er umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.

Die Reichweite des Auftragsbestands hat sich leicht erhöht und betrug 6,0 Monate (April: 5,9 Monate). Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag sie wie im Vormonat bei 2,9 Monaten. Bei den Produzenten von Investitionsgütern betrug sie 8,5 Monate (April: 8,3 Monate) und im Bereich der Konsumgüter 2,4 Monate (April: 2,3 Monate). Die Reichweiten erhöhten sich vor allem im Bereich der Investitionsgüter, weil die Umsätze zuletzt stark gesunken waren, wie die Statistiker mitteilen. Darüber hinaus habe es im Bereich der Industriebetriebe im Mai insgesamt keine umfangreichen Auftragsstornierungen gegeben. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der letzten 12 Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

  • Europas PKW-Markt leidet weiter unter Corona-Folgen

Donnerstag, 16. Juli
Der europäische Automarkt hat auch im Juni unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. In der EU wurden insgesamt 949.722 PKW neu zugelassen, das waren 22,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der Branchenverband Acea mitteilt. Im Mai waren die Zulassungszahlen noch um über die Hälfte abgesackt, nachdem der europäische Automarkt im Zuge der sich zuspitzenden Viruskrise im April förmlich zusammengebrochen war. Seit Jahresbeginn bezifferte sich das Minus bei den EU-Neuzulassungen den Angaben zufolge auf 38,1 Prozent: Insgesamt wurden 4,28 Mio. PKW zugelassen.

Alle EU-Märkte mit Ausnahme Frankreichs verzeichneten den Angaben zufolge weiterhin klare Rückgänge. Dass Frankreich bei den Neuzulassungen auf ein Plus von 1,2 Prozent kam, sei auf seit Anfang Juni begonnene Maßnahmen der französischen Regierung zurückzuführen, den Verkauf von emissionsarmen Fahrzeugen anzukurbeln. Die anderen großen EU-Märkte Spanien (minus 36,7 Prozent), Deutschland (minus 32,3 Prozent) und Italien (minus 23,1 Prozent) mussten dagegen alle erneut deutliche Einbußen im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen.

Keine der großen Automarken konnte sich dem Trend entziehen. Der VW-Konzern kam bei den Neuzulassungen auf ein Minus von 24,8 Prozent, für BMW ging es um 18,9 Prozent abwärts, für Daimler um 16 Prozent. Der französische PSA-Konzern mit Marken wie Peugeot, Citroën und Opel musste einen Rückgang um 28,3 Prozent hinnehmen. Für Renault ging es um 15,7 Prozent bergab, der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler kam auf ein Minus von 28,4 Prozent. Lesen Sie hierzu auch den DVZ-Marktcheck.

  • Erstes Halbjahr: Europas Automarkt trifft es weltweit am härtesten

Donnerstag, 16. Juli
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben im ersten Halbjahr für einen beispiellosen Einbruch auf den internationalen PKW-Märkten geführt, wie der Verband der Automobilindustrie mitteilt. In den großen Absatzregionen China, USA und Europa (EU-27, Efta und UK) wurden demnach in Summe 7,5 Mio. Autos weniger verkauft als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Absatzrückgang von 28 Prozent. In Japan reduzierte sich die Nachfrage um ein Fünftel. In Russland und Brasilien sei der Absatz ebenfalls massiv eingebrochen. Der chinesische Markt hingegen erholte sich im zweiten Monat in Folge.

Den europäischen Markt trifft es in der Coronakrise am härtesten: In Europa wurden im ersten Halbjahr 5,1 Mio. PKW neu zugelassen – 39 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die fünf größten europäischen Absatzmärkte lagen allesamt zweistellig im Minus. Mit minus 35 Prozent fällt der Rückgang in Deutschland noch am geringsten aus. In Frankreich ging der Absatz um 39 Prozent zurück. In Italien (minus 46 Prozent), dem Vereinigten Königreich (minus 49 Prozent) und Spanien (minus 51 Prozent) haben sich die Neuzulassungen in etwa halbiert. Im Juni lag der europäische PKW-Markt erneut deutlich unter Vorjahresniveau: Insgesamt wurden den Angaben zufolge 1,1 Mio. Neufahrzeuge angemeldet, 24 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

In den USA ging das Volumen des Marktes für PKW und leichte Trucks in der ersten Jahreshälfte um fast ein Viertel (minus 23 Prozent) auf 6,4 Mio. Neufahrzeuge zurück. Im Light-Truck-Segment, auf das mittlerweile drei Viertel des US-Gesamtmarktes entfallen, reduzierte sich der Absatz um 18 Prozent. Das PKW-Segment gab um mehr als 36 Prozent nach. Im Juni wurden 1,1 Mio. Fahrzeuge verkauft (minus 27 Prozent). Der chinesische Neuwagenmarkt schloss das erste Halbjahr mit 7,7 Mio. verkauften PKW ab. Das sind 23 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Monat stiegen die Verkäufe hingegen mit 1,7 Mio. Einheiten um 1 Prozent an, es war bereits der zweite Anstieg in Folge. Lesen Sie hierzu auch den DVZ-Marktcheck.

  • Chinas Wirtschaft legt im zweiten Quartal um 3,2 Prozent zu

Donnerstag, 16. Juli
Erstmals seit dem Ausbruch des Coronavirus ist Chinas Wirtschaft wieder gewachsen. Wie das Pekinger Statistikamt mitteilt, legte die Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Zum ersten Mal seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen 1992 hatte China im ersten Quartal ein negatives Wirtschaftswachstum von 6,8 Prozent verzeichnet. Unterm Strich ergibt sich damit ein Minus von 1,6 Prozent im ersten Halbjahr, wie das Statistikamt weiter mitteilt.

Das Wachstum im zweiten Quartal fällt für chinesische Verhältnisse noch immer gering aus. Die Wirtschaft war im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent gewachsen. Vor dem Hintergrund der globalen Pandemie werten Analysten die neuen Zahlen dennoch als klares Zeichen der Erholung. Chinas Wirtschaft springt wieder an, weil das Land die Pandemie weitgehend unter Kontrolle gebracht hat. Der Aufschwung in China wird angetrieben von der heimischen Nachfrage und einer Zunahme der Industrieproduktion und Dienstleistungen. Deutlich machen sich die Stützungsmaßnahmen bemerkbar, die die Regierung auf den Weg gebracht hatte.

Die Wirtschaft zeige einen „stetigen Erholungstrend“, sagt Liu Aihua, ein Sprecherin des Statistikbüros. „Gleichzeitig müssen wir auch sehen, dass einige Indikatoren immer noch rückläufig sind.“ Auch breite sich die Epidemie global weiterhin aus. Es werde deshalb mit „enormen Auswirkungen“ auf die Weltwirtschaft gerechnet. Die externen Risikofaktoren für Chinas Wirtschaft hätten erheblich zugenommen. Dass es langsam wieder aufwärts geht, machten bereits am Dienstag die neuen Zahlen für den Außenhandel deutlich: Exporte und Importe der größten Handelsnation lagen im Juni erstmals wieder im Plus. Die Ausfuhren in US-Dollar stiegen um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren wuchsen unerwartet stark um 2,7 Prozent.

Trotz der Besserung muss sich Chinas Wirtschaft weiter auf schwer kalkulierbare Risiken einstellen. Experten nennen etwa die Ungewissheiten durch die Streitigkeiten zwischen den USA und China im Handel und im Technologiesektor sowie einen möglichen weiteren Rückgang der Weltwirtschaft. Viele Unternehmen kämpfen weiter ums Überleben, Millionen Menschen sind arbeitslos. Auch besteht die Gefahr einer neuen Corona-Welle im Herbst oder Winter, wenn sich das Wetter abkühlt.

  • Handel: HDE erwartet stärksten Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg

Mittwoch, 15. Juli
Große Teile des Einzelhandels sind von der Coronakrise hart getroffen. Das machen aktuelle Daten des Handelsverbands Deutschland (HDE) deutlich. Der Verband rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzminus von 40 Mrd. EUR im Nicht-Lebensmittelhandel, vorausgesetzt es kommt keine zweite Pandemiewelle. Insgesamt würde der Einzelhandel in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr damit 4 Prozent Umsatzminus verzeichnen, teilt der Verband mit. Er erwartet damit, dass 2020 das Jahr mit dem stärksten Rückgang in der Geschichte des Einzelhandels seit dem Zweiten Weltkrieg wird.

Rund 80 Prozent der Händler im Nicht-Lebensmittel-Bereich litten nach wie vor unter erheblichen Umsatzrückgängen, HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Rund 50.000 Geschäfte seien durch die Krise in ihrer Existenz bedroht. Bereits im Herbst könne es zu einem spürbaren Anstieg der Insolvenzzahlen kommen, sagte Genth. In seinem Szenario geht der Verband davon aus, dass die Händler, die über fünf Wochen zum Schutz vor der Corona-Epidemie komplett schließen mussten, mit rund 22 Prozent Umsatzminus im Vergleich zu 2019 rechnen müssen.

Nach wie vor ist laut HDE im Handel allerdings eine Zweiteilung zu beobachten. Während Modehändler, Schuhgeschäfte und andere Anbieter in Innenstädten massiv unter den Ladenschließungen litten und auch nach der Wiedereröffnung noch immer die Kaufzurückhaltung zu spüren bekommen, nahmen die Umsätze im Lebensmittelhandel und im E-Commerce seit Krisenbeginn deutlich zu. Der Onlinehandel dürfte seinen Anteil an den Einzelhandelsumsätzen in diesem Jahr nach Einschätzung des HDE noch einmal kräftig erhöhen. Denn auch nach der Wiedereröffnung der Läden sei das Interesse an Interneteinkäufen weiter hoch. Entfielen vor der Coronakrise knapp 11 Prozent der Einzelhandelsumsätze auf den E-Commerce, so dürfte der Umsatzanteil in diesem Jahr einen deutlichen Sprung in Richtung 13 Prozent machen.

Einkaufsstraßen und Shopping-Center leiden dagegen nach Angaben des HDE darunter, dass der Erlebniseinkauf in Zeiten von Maskenpflicht und Hygienekonzepten beim Shoppen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Bei einer aktuellen Umfrage der Marktforschungsfirma IFH Köln gaben 84 Prozent der Konsumenten an, vor allem gezielte Einkäufe vorzunehmen. Nur noch 7 Prozent der Befragten suchten das Einkaufserlebnis in der Innenstadt. „Damit wird dem Handel die Umsatzgrundlage entzogen, denn nur durch gezielte Bedarfseinkäufe kann er nicht überleben“, klagte der HDE.

  • LKW-Fahrleistung sinkt im ersten Halbjahr

Mittwoch, 15. Juli
Die Coronakrise hat in der ersten Jahreshälfte zu einem deutlichen Rückgang der LKW-Fahrleistung in Deutschland geführt, wie aus den Ergebnissen der LKW-Mautstatistik des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) hervorgeht. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Industrie: Zahl der Arbeitsstunden sinkt stark

Mittwoch, 15. Juli
Die anhaltende Kurzarbeit in der deutschen Industrie hat sich im Mai deutlich bei den Arbeitsstunden bemerkbar gemacht. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor. Demnach nahmen die geleisteten Stunden im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,3 Prozent auf 591 Mio. ab. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass der Mai 2020 zwei Arbeitstage und in Berlin sogar drei Arbeitstage weniger hatte. Den stärksten Rückgang mit minus 31,9 Prozent gab es aufgrund von noch teilweise bestehenden Produktionsunterbrechungen bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern. Die Auswirkungen der Coronakrise zeigten sich auch bei den Entgelten. Sie lagen im Mai für die Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe laut Destatis bei rund 24,5 Mrd. EUR. Gegenüber dem Vorjahresmonat war das ein Rückgang um 9,3 Prozent.

Nur leichte Effekte der Corona-Pandemie waren bei den Beschäftigtenzahlen zu erkennen. Ende Mai waren den Angaben zufolge gut 5,5 Mio. Personen in den Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Das entspricht einem Minus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bereits im April hatte es einen Rückgang um 1,8 Prozent gegeben. In nahezu allen Branchen nahm die Zahl der Beschäftigten im Mai ab. Einzige Ausnahme in der Statistik war die Chemieindustrie, wo die Beschäftigtenzahl gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent gestiegen ist.

  • Konjunkturprogramm: Ifo erwartet keine großen Impulse

Mittwoch, 15. Juli
Vom Konjunkturprogramm der Bundesregierung sind nach Einschätzung des Ifo Instituts keine allzu großen Wachstumswirkungen zu erwarten. Der Wachstumsimpuls sei 2020 mit voraussichtlich 30 Mrd. EUR deutlich kleiner als die damit verbundenen Kosten von 88 Mrd. EUR, teilen die Wirtschaftsforscher mit. Ifo-Präsident Clemens Fuest hält es dennoch für sinnvoll, die Konjunktur in der aktuell kritischen Lage mit Mitteln der Fiskalpolitik zu stützen, wie er in einem Artikel in der Zeitschrift „Ifo Schnelldienst“ schreibt. Die Maßnahmen könnten die spezifischen Probleme der Krise nicht aus der Welt schaffen, aber dazu beitragen, dass sich daraus keine Abwärtsspirale in Richtung einer tieferen Krise ergibt.

„Da die Staatsverschuldung steigt, muss die Politik sorgfältig abwägen, ob der Nutzen einzelner konjunkturpolitischer Maßnahmen die Kosten rechtfertigt“, mahnt Fuest. Die temporäre Umsatzsteuersenkung gehöre zu den weniger überzeugenden Elementen des Konjunkturprogramms. „Sie bringt einen erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich und es ist fraglich, inwieweit die Unternehmen die Senkung an die Konsumenten weitergeben und zusätzliche Nachfrage erzeugt wird“, sagt Florian Dorn, Ko-Autor des Artikels. Bei der zeitlich befristeten Mehrwertsteuersenkung sei zu erwarten, dass die fiskalischen Kosten letztlich deutlich größer ausfallen werden, als der damit erzeugte positive Konjunkturimpuls.

Positiv zu bewerten seien vor allem die öffentlichen Investitionen in Zukunftstechnologien, Infrastruktur und Klimaschutz sowie Maßnahmen zur Stärkung von Kommunen und Familien, sagt Florian Neumeier, ebenfalls Ko-Autor des Artikels. Zudem seien die beschleunigte Abschreibung von Investitionsgütern sowie die Erweiterung des steuerlichen Verlustausgleichs zu begrüßen. „Ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen, um die Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren, hängt vom weiteren Verlauf der Epidemie und den politischen Reaktionen darauf ab“, resümiert Fuest.

  • Produktion in der EU zieht wieder an

Dienstag, 14. Juli
Im Mai ist die Industrieproduktion nach der Lockerung von Corona-Maßnahmen gegenüber dem Vormonat im Euroraum um 12,4 und in der EU um 11,4 Prozent gestiegen. Das teilt das EU-Statistikamt Eurostat mit. Im April war die Industrieproduktion nach Revision der Daten sowohl im Euroraum als auch in der EU um 18,2 Prozent eingebrochen. Die Länder entwickelten sich bei der Fertigung unterschiedlich. Die höchsten Anstiege wurden in Italien (42,1 Prozent), Frankreich (20,0) und der Slowakei (19,6) registriert. In Deutschland zog die Fertigung um 9,7 Prozent an. Die stärksten Rückgänge verzeichneten Irland (minus 9,8 Prozent), Kroatien (minus 3,5) und Finnland (minus 1,3).

Das Niveau lag im Mai allerdings noch deutlich unter Vorjahr. Gegenüber Mai 2019 ging die Industrieproduktion im Euroraum um 20,9 und in der EU um 20,5 Prozent zurück. In Deutschland fiel das Minus sogar noch stärker aus (siehe Grafik). Alle Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, stellten weniger her als im Vormonat. Die stärksten Rückgänge waren in der Slowakei (minus 33,5 Prozent), in Ungarn (minus 27,6) und in Rumänien (minus 27,4) zu beobachten.

  • BGL-Umfrage: Mehrheit berichtet von Umsatzeinbußen

Dienstag, 14. Juli
Bereits im ersten Quartal musste offenbar die Mehrheit der Mitgliedsfirmen im Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) Umsatzeinbußen hinnehmen. Für die Konjunkturanalyse wurden 287 Unternehmen befragt. Demnach sanken die Umsätze bei 52 Prozent der befragten Firmen in den ersten drei Monaten. Im Vorquartal hat dies noch 41 Prozent berichtet. Lediglich 12,5 Prozent der Unternehmen gaben an, dass die Umsätze gestiegen seien. Der Indikator der Umsatzerwartungen für die kommenden sechs Monate stürzte gegenüber dem Vorquartal von minus 22,5 auf minus 44 Punkte ab. Lesen Sie hier mehr zur Lage bei den Unternehmen.

  • Chinas Außenhandel legt unerwartet stark zu

Dienstag, 14. Juli
Chinas Außenhandel hat sich überraschend gut erholt. Exporte und Importe der größten Handelsnation lagen im Juni erstmals wieder im Plus, wie Chinas Zoll am Dienstag in Peking berichtete. Die Ausfuhren in US-Dollar stiegen um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren wuchsen unerwartet stark um 2,7 Prozent. Eigentlich hatten Experten mit einem starken Minus der Importe wie in den Vormonaten gerechnet. Der Außenhandel legte im Juni um 1,5 Prozent zu, muss aber in der ersten Jahreshälfte insgesamt noch ein Minus von 6,6 Prozent wegstecken.

Nach dem starken Einbruch des Wachstums der zweitgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist Chinas Wirtschaft damit gleichwohl auf gutem Wege, im zweiten Quartal wieder zu wachsen. Chinesische Experten halten sogar ein Plus von bis zu 3 Prozent im zweiten Quartal für möglich. Die australische ANZ-Bank schätzt die Erholung hingegen vorsichtiger auf 1,7 Prozent. Das Statistikamt will die neuen Wachstumszahlen an diesem Donnerstag vorlegen.

Der Handel zwischen China und Deutschland legte im Juni in US-Dollar wieder um 3,9 Prozent zu – angetrieben von einem Zuwachs der chinesischen Exporte um 12,8 Prozent. Chinas Importe aus Deutschland lagen noch um rund 3 Prozent im Minus. Insgesamt läuft der Handel der Deutschen mit China aber wieder deutlich besser als für den Rest der Europäer. Trotz der anhaltenden Handelsspannungen mit den USA stiegen Chinas Einfuhren amerikanischer Waren im Juni um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Ausfuhren hingegen legten im Juni nur leicht um 1,4 Prozent zu.

  • Luftverkehr in Europa nimmt wieder zu

Montag, 13. Juli
Am europäischen Himmel sind nach dem Corona-Schock wieder mehr Passagierflugzeuge unterwegs. In der abgelaufenen Kalenderwoche bis einschließlich Sonntag (12. Juli) zählte Eurocontrol 90.549 Flüge und damit 36,6 Prozent des Vorjahreswertes, wie der Chef der Flugsicherungs-Koordination, Eamonn Brennan, am Montag über Twitter mitteilte.

Im Schnitt waren das täglich knapp 13.000 Flüge und damit 1.383 mehr als in der Woche zuvor. Zu dem Höchststand seit dem nahezu vollständigen Lockdown trug besonders die irische Ryanair bei, die durchschnittlich 1.045 Flüge pro Tag anbot.

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