Adblue-Hersteller SKW fährt Anlage hoch: „Wir wärmen uns auf“

Einer der größten deutschen Produzenten des Kraftstoffzusatzes Adblue fährt nach rund dreiwöchigem Stillstand eine von zwei Anlagen wieder hoch. Der Startschuss für die Herstellung falle aber erst dann, wenn die Politik ein verlässliches Zeichen sende, sagte ein SKW-Sprecher.

SKW ist nicht nur ein wichtiger Düngemittelhersteller, sondern zählt auch zu den größten Produzenten von Adblue auf dem deutschen Markt. (Foto: SKW Piesteritz)

Einer der größten deutschen Produzenten des Kraftstoffzusatzes Adblue fährt nach rund dreiwöchigem Stillstand eine von zwei Anlagen wieder hoch. Produzieren werde die Anlage der SKW Stickstoffwerke Piesteritz im sachsen-anhaltischen Wittenberg aber noch nicht wieder umgehend, sagte ein SKW-Sprecher am Montag. „Jeder Sportler wärmt sich auf, bevor er 100 Meter sprintet. Wir wärmen uns auf“, erklärte er. Der Startschuss für die Herstellung falle dann, wenn die Politik ein verlässliches Zeichen sende.

Ein solches Zeichen könnte seinen Angaben zufolge sein, wenn die SKW von der Gasumlage befreit werde oder die umstrittene Umlage gänzlich abgeschafft werde.

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Angesichts der Gaskrise hatte SKW die Produktion von Ammoniak und Harnstoff gestoppt. Grund seien die extrem hohen Gaspreise und die Gasumlage, hatte ein Sprecher des Unternehmens gesagt. Die Energiekrise treffe SKW besonders hart, da die Produktion sehr viel Gas benötige. SKW müsse monatlich voraussichtlich 30 Millionen Euro Gasumlage zahlen. Das sei finanziell nicht zu stemmen.

Die Harnstofflösung Adblue wird bei der Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren eingesetzt und bewirkt eine Verringerung der ausgestoßenen Stickoxide um bis zu 90 Prozent. Nahezu jeder Lkw der Transportbranche in Deutschland fährt laut Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) mit Diesel.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) zeigte sich in Bezug auf Hilfe vom Bund optimistisch. Der CDU-Politiker stehe in engem Kontakt mit dem Bundesministerium und auch mit SKW Piesteritz, sagte er am Montag. Er sei sehr dankbar, dass der Druck, der unter anderem aus Sachsen-Anhalt aufgebaut worden sei, Früchte trage. Er glaube, dass es eine gute Lösung geben werde, um die systemrelevanten Bereiche etwa mit den Produkten der chemischen Industrie zu beliefern, sagte er. (dpa/cs)

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