ENFIT-Initiative will Hygienerisiken beim Rohstofftransport senken

Der Supply-Chain-Verband ENFIT und Partner aus der Lebensmittelindustrie haben die Initiative „Task Force Zero Risks“ gestartet. Ziel ist es, Hygienerisiken beim Transport sensibler Rohstoffe systematisch zu erkennen und zu reduzieren.

Beim Transport von Lebensmittel-Rohstoffen sind hohe Hygienestandards unabdingbar. Foto: Imago/Peopleimages.com

Der internationale Verband ENFIT, der sich für Sicherheit in der Supply Chain engagiert, hat gemeinsam mit Unternehmen der Lebensmittelindustrie und unterstützt vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) die Initiative „Task Force Zero Risks“ ins Leben gerufen. Ziel der branchenübergreifenden Zusammenarbeit ist es, Hygiene-, Sicherheits- und Qualitätsrisiken beim Transport unverpackter und hygienekritischer Rohstoffe zu identifizieren und mit etablierten Standards sowie digitalen Lösungen zu minimieren, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.

Über 60 Transport-Hygiene-Risikoanalysen (THR) wurden vorgenommen und zeigten gravierende Mängel auf. Demnach sind insbesondere Transportbehälter problematisch, deren Pumpen, Luftleitungen und Ventile häufig nicht ausreichend gereinigt werden können. Auch Mängel wie beschädigte Dichtungen oder Metallteile wurden mehrfach festgestellt. Diese Schwachstellen bergen laut ENFIT erhebliche Risiken für Kreuzkontaminationen, die selten dem Transport zugeordnet werden und schwere Folgen wie Produktrückrufe oder Produktionsausfälle nach sich ziehen können.

„Die industrielle Produktion ist heute hochgradig kontrolliert – beim Transport hingegen herrscht oft Blindflug“, sagt Hans-Dieter Philipowski, Präsident von ENFIT. Die Task Force habe eine Reihe von Defiziten identifiziert, darunter fehlende Reinigungsstandards, unzureichende Reinigungskontrollen und nicht geschultes Personal bei Transport und Reinigung. Auch die fehlende digitale Rückverfolgbarkeit von Reinigung, Beladung und Entladung stelle dem Verband zufolge ein Risiko dar.

Als Reaktion bietet ENFIT konkrete Lösungen an, darunter die Transport-Hygiene-Risikoanalyse (THR), die ENFIT-HQF-Zertifizierung für Reinigungsstationen, sowie die blockchain-basierte Technologie „bulkvision“ zur digitalen Rückverfolgbarkeit. Erste Pilotprojekte mit den Unternehmen Mondelēz und Lindt & Sprüngli sind gestartet. Bis Ende 2025 soll ein einheitlicher Branchenstandard für sichere Transportprozesse entwickelt werden. Der Verband ruft Lebensmittelproduzenten, Logistikdienstleister und Behälterhersteller auf, sich der Task Force anzuschließen und die Sicherheit in der Transportlogistik zu verbessern. (rok)

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