VW-Chef will Sparkurs spürbar verschärfen

VW-Vorstandschef Herbert Diess hat den Topmanagern des weltgrößten Autokonzerns erklärt, wie und welche Ausgaben gegenüber dem bisherigen Planungsstand deutlich gekappt werden müssen. Zudem bereiten zwei wichtige Fahrzeugprojekte den Wolfsburgern derzeit viel Arbeit.

VW-Vorstandschef Herbert Diess hat den Topmanagern des weltgrößten Autokonzerns erklärt, wie und welche Ausgaben gegenüber dem bisherigen Planungsstand deutlich gekappt werden müssen. (Foto: VW AG)

Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess hat das Topmanagement des weltgrößten Autokonzerns in der Corona-Pandemie auf weitere Sparbemühungen eingeschworen. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte am Sonntag, dass Diess auf einer internen Veranstaltung in der vergangenen Woche darüber gesprochen habe, wie weiter gespart werden könne. Konkrete Beschlüsse gebe es aber noch nicht.

Zuvor hatte die „Automobilwoche“ darüber berichtet. Diess will demnach den Sparkurs spürbar verschärfen. Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Investitionen und Fixkosten müssten gegenüber dem bisherigen Planungsstand deutlich gekappt werden, habe Diess in einer Rede vor Topmanagern erläutert. Dennoch würden im laufenden Jahr „nicht alle VW-Marken ein positives Jahresergebnis schaffen“.

Modellvielfalt auf dem Prüfstand

Weil auch bei den Produkten nicht alles reibungslos läuft, soll die Modellvielfalt noch stärker auf den Prüfstand. So lasse der VW-Chef analysieren, welche Modelle künftig komplett entfallen könnten, hieß es in der „Automobilwoche“. Diess hatte schon öfter angekündigt, dass die Angebotspalette aus Kostengründen gestrafft werden soll.

Derzeit machen zwei wichtige Fahrzeugprojekte den Wolfsburgern viel Arbeit: Der neue Golf 8, der seit vergangenem Jahr produziert wird, bereitet noch immer Probleme, gerade erst beendete VW einen Lieferstopp wegen einer Fehlfunktion im Notrufassistenten. Auch beim ID3, mit dem Volkswagen in der Elektro-Ära den Erfolg des Golfs als Massenmodell fortführen will, gibt es derzeit Verzögerungen, weil es mit der Software hakt. Immerhin soll der ID3 von Anfang an Geld verdienen. Bei den bisherigen reinen Elektromodellen E-Up und E-Golf sei das nicht der Fall, hieß es.

Insgesamt sieht Diess den Konzern bei der Elektromobilität und der Vernetzung im Auto noch im Hintertreffen zum US-Elektropionier Tesla. „Es werden noch Jahre vergehen, bis wir bei der Software die erforderlichen Kompetenzniveaus erreicht haben, um vorn im Wettbewerb mitzuwirken“, räumte Diess demnach vor den Führungskräften ein. (dpa/ds)

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