Die EU will mit einer neuen Verordnung die Herstellung von Halbleitern in Europa erleichtern. Ziel ist es, die europäische Industrie - etwa die Automobilbranche - unabhängiger von Lieferungen der wichtigen Bauteile aus Asien zu machen. Nun hat das Europäische Parlament seine Position zu dem Chip-Gesetz festgelegt.
Die Belieferung der Produktion ist störanfällig. Eine Lösung für mehr Versorgungssicherheit wären höhere Bestände. Doch das allein wird nicht genügen, um Supply Chains widerstandsfähiger zu machen. Ein Leitartikel von Robert Kümmerlen.
Zeitweise Grenzschließungen und gesunkene Nachfrage belasten die Geschäfte der deutschen Exporteure in der Coronakrise. Das sind jedoch nicht die einzigen Sorgen der Unternehmen.
Eine stabile Versorgung mit metallischen Grundmaterialien ist für viele Wirtschaftsbranchen unerlässlich. Der erste Shutdown im Frühjahr zeigte, wie anfällig Europa bei bestimmten Lieferketten ist. China schwingt sich derweil zu noch größerem Einfluss auf.
In der Krise kommen weltweit Supply Chains auf den Prüfstand. Die meisten Unternehmen suchen vor allem nach neuen Lieferanten. Aber auch Produktionsverlagerungen und mehr Nachhaltigkeit spielen eine große Rolle.
Die Informationsströme ziehen rasant an, Handels- und Kapitalströme erholen sich, Personenströme brechen ein. Das zeigt eine weltweite Datenanalyse. Am Ende wird die Welt 2020 weniger vernetzt gewesen sein, aber wahrscheinlich mehr als zu Zeiten der Finanzkrise.
In der Europa-Session der Veranstaltungsreihe blickten Jan Fransoo von der Universität Tilburg, Dennis Ostwald, Geschäftsführer des Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR und Felix Herzog von Porsche Consulting auf die Entwicklung der Logistik nach der Coronakrise. Ein zentrales Ergebnis: Aufgrund steigender Fallzahlen gebe es weiterhin hohe Risiken für die Lieferketten der Kunden.