Coronavirus News-Update vom 18. Mai 2020 bis zum 08. Januar 2021

Die Ölpreise sind gesunken. Airbus bekommt mehr Aufträge als Stornierungen. Milliarden-Stau bei Investitionen des Bundes. Die Erholung im Außenhandel hält an. Der Überblick.

Bleiben Sie mit unserem täglichen Coronavirus News-Update auf dem Laufenden. Wir berichten über aktuelle Entwicklungen in der Logistikwirtschaft und behalten die Nachrichtenlage im Blick.

Coronavirus News-Update vom 08. Januar

  • Trotz schrittweiser Erholung zeichnet sich ein deutlicher Rückgang der deutschen Exporte im Coronajahr 2020 ab. Zwar stiegen die Ausfuhren im November im Vergleich zum Oktober um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Mit einem Volumen von 111,7 Milliarden Euro lagen sie aber 1,3 Prozent unter dem Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres sanken die Exporte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,3 Prozent auf 1103,9 Milliarden Euro.

  • Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate haben sich eingetrübt. Sie fielen im Dezember auf 4,5 Punkte, nach 5,6 im November. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des Ifo Instituts hervor. „Das Bild in den Branchen ist dabei sehr differenziert. Produktionskürzungen sind jedoch eher selten vorgesehen“, sagt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. In der Pharmaindustrie ist der Indikator stark eingebrochen. Nach 36 Punkten im November fiel er auf nur 6 im Dezember. In der Autoindustrie sind Produktionskürzungen angekündigt. Der Indikator fiel von minus 1 Punkt auf minus 21 im Dezember. Noch pessimistischer sind im Dezember nur die Hersteller von Leder, Lederwaren und Schuhen mit minus 33 Punkten und die Bekleidungsindustrie mit minus 40 Punkten.

  • Für Einreisen nach England ist von kommender Woche an ein negativer Coronatest vorgeschrieben. Alle Reisenden, die mit dem Flug, Zug oder Schiff eintreffen, müssen einen entsprechenden Nachweis vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie der britische Verkehrsminister Grant Shapps in der Nacht zum Freitag mitteilte. Mit der Maßnahme soll die Verbreitung neuer Coronavarianten unterbunden werden.

Coronavirus News-Update vom 07. Januar

  • Tschechische Berufspendler, die in Sachsen arbeiten, müssen sich von Montag an zweimal wöchentlich auf das Coronavirus testen lassen. Die neue Regelung sorgt bei Vertretern der Grenzpendler für scharfe Kritik. „Sachsen macht die Pendler mit diesem Schritt zu Arbeitnehmern zweiter Klasse, denen das Recht auf Gleichbehandlung abgesprochen wird“, sagte Jan Triska von der tschechischen Pendlervereinigung (APCR) am Donnerstag. Die Pflicht, sich achtmal im Monat testen zu lassen, sei - trotz der epidemiologischen Situation - eine „unglückliche Lösung“.

  • Die Gewerkschaft Verdi hat eine Klagewelle gegen die ersten Entlassungen am Frankfurter Flughafen in der Coronakrise angekündigt. Er rechne damit, dass fast sämtliche Betroffene gegen die Kündigungen des Dienstleisters Wisag klagen werden, sagte der Verdi-Fachbereichsleiter Verkehr, Mathias Venema, am Donnerstag. Laut Verdi hat die Wisag kurz vor Weihnachten circa 225 ihrer 850 Beschäftigten betriebsbedingt gekündigt, ohne die weiter bis zum Jahresende 2021 mögliche Kurzarbeit anzustreben. Es sei völlig unverständlich, dass das Unternehmen die Zeit nicht nutze, um nach sozialverträglichen Lösungen zu suchen, meinte Venema. Auch ein Sozialtarifvertrag kam nicht zustande. Wisag hatte den Schnitt mit dauerhaft schlechten Geschäftsaussichten in Folge der Coronakrise begründet. Ein Termin für die ersten Verhandlungen steht noch nicht fest.

  • Die coronageschädigte Lufthansa setzt ihre Flugzeuge als Sicherheiten ein, um an zusätzliches Fremdkapital zu kommen. Insgesamt habe man im zweiten Halbjahr 2020 mit verschiedenen Instrumenten rund 500 Millionen Euro aufgenommen, teilte der teilverstaatlichte MDax-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mit. Belastet wurden dafür acht Airbus-Jets der Typen A350 und A320. An den Finanzierungen hätten sich Banken, Pensionsfonds und Unternehmensinvestoren insbesondere aus Europa und Asien beteiligt.

  • Im deutschen Luftraum hat es im Corona-Jahr 2020 so wenige Flüge gegeben wie zuletzt Ende der 1980er Jahre. Rund 1,46 Millionen Starts, Landungen und Überflüge kontrollierte die Deutsche Flugsicherung (DFS) nach Angaben vom Donnerstag. Damit habe sich das Flugverkehrsaufkommen im Vergleich zum Vorjahr, als noch 3,33 Millionen Flugbewegungen gezählt wurden, mehr als halbiert, teilte die DFS in Langen bei Frankfurt mit.

  • Die jüngste Verschärfung der Corona-Pandemie durchkreuzt bei Europas größtem Billigflieger Ryanair die ohnehin schon dürren Geschäftspläne für den Winter. Wegen der neuen Lockdowns in Irland, Großbritannien und einigen anderen EU-Staaten streicht das irische Unternehmen sein Flugangebot ab 21. Januar drastisch zusammen, wie es am Donnerstag in Dublin mitteilte. Ab Ende Januar will Ryanair nur noch wenige oder überhaupt keine Flüge von und zu britischen und irischen Airports anbieten. Dies gelte, bis die scharfen Reisebeschränkungen aufgehoben werden.

  • Gesunkene Energiepreise und die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung haben die Inflation in Deutschland im Corona-Krisenjahr auf den niedrigsten Stand seit 2016 gedrückt. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch stiegen die Verbraucherpreise im Jahresschnitt 2020 gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent. 2019 waren es noch 1,4 Prozent. Eine Rate von 0,5 Prozent war zuletzt im Jahresschnitt 2016 gemessen worden.

  • Die Unternehmerverbände in Nordrhein-Westfalen verlangen eine Entschärfung des Corona-Lockdowns spätestens zum Monatsende. „Die Politik muss ab sofort einen Plan erarbeiten, der deutliche Lockerungen spätestens ab Ende Januar ermöglicht“, verlangte der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalens (Unternehmer NRW), Arndt Kirchhoff, am Mittwoch in Düsseldorf. Die aktuellen Beschlüsse träfen die deutsche Wirtschaft hart, betonte der Verbandspräsident. Deutschland müsse jetzt dringend aufpassen, dass es seine Wirtschaft in den kommenden Wochen nicht komplett abwürge. Deshalb sei rasches Handeln notwendig.

  • Der chinesische Automarkt hat auch im Dezember zulegen können, wenn auch mit etwas gebremstem Tempo. Im vergangenen Monat stieg der Absatz der Hersteller an die Händler nach vorläufigen Daten im Jahresvergleich um 5,4 Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Mittwoch in Peking mitteilte. In den vergangenen Monaten hatte der chinesische Markt vorwiegend prozentual zweistellig wachsen können. Aufs Gesamtjahr gesehen ist der Absatz wegen des Einbruchs im Frühjahr laut den Eckdaten um 1,9 Prozent auf 25,3 Millionen Stück geschrumpft.

  • Der Textilhandel in den deutschen Innenstädten schlägt Alarm. Durch die Verlängerung des Lockdowns bis mindestens Ende Januar werde sich in den Modegeschäften „eine riesige Lawine von einer halben Milliarde unverkaufter Modeartikel auftürmen“, warnten am Mittwoch die Handelsverbande Textil (BTE), Schuhe (BDSE) und Lederwaren (BLE). Dies werde zahlreiche Textilhändler, Schuhläden und Kaufhäuser in den Ruin treiben. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Gleichzeitig meldete der Onlinehandel neue Umsatzrekorde im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Nach einer Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (bevh) Deutschland lagen die Online-Umsätze im vierten Quartal um fast 24 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Online-Umsätze mit Lebensmitteln lagen zwischen Oktober und Dezember laut bevh um mehr als 83 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Drogeriebereich lag das Plus bei 46,7 Prozent. Doch auch der Online-Handel mit Bekleidung wuchs im vierten Quartal um rund 26 Prozent.

Coronavirus News-Update vom 06. Januar

  • Mit Camping-Tiefkühlboxen hat Bayern Corona-Impfdosen beim Transport gekühlt. Der Freistaat habe 305 elektrische Kühlboxen beschafft, bestätigte ein Sprecher des Bayerischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch. 93 Boxen seien zum Einsatz gekommen. Zuerst hatte der „Spiegel“ über die Camping-Boxen berichtet, die laut Hersteller eigentlich für Lebensmittel und Getränke gedacht sind. Das Gesundheitsministerium wies Kritik zurück, wonach die verwendeten Boxen nicht für den Impfstoff geeignet seien. Die Boxen seien nur für den kurzen Transport zwischen Impfzentren und Alten- und Pflegeheimen gedacht, betonte der Sprecher. Der Impfstoff müsse dafür nach Angaben des Herstellers Biontech nur bei zwei bis acht Grad gekühlt werden.Vorschriften zu den Transportbehältnissen gebe es nicht.

  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat an diesem Mittwoch eine neue Förderbekanntmachung zur Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapeutika gegen COVID-19 veröffentlicht. Das Programm mit einem Volumen von zunächst 50 Millionen Euro hat das Ziel, die klinische Entwicklung zu unterstützen, also die Phase, in der die Sicherheit und Wirksamkeit eines neuen Therapeutikums klinisch geprüft wird. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Neben der Verfügbarkeit von Impfstoffen sind sichere und wirksame Therapeutika gegen SARS-CoV-2 entscheidend, um die Pandemie bewältigen zu können.“

  • Der Online-Handel hat im wichtigen Weihnachtsgeschäft nicht zuletzt dank der Auswirkungen der Corona-Pandemie noch einmal einen kräftigen Wachstumsschub verzeichnet. Nach einer Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (bevh) Deutschland lagen die Online-Umsätze im vierten Quartal um fast 24 Prozent über dem Vorjahresniveau. Damit hat sich die Wachstumsrate im E-Commerce im Vergleich zum Weihnachtsquartal 2019 mehr als verdoppelt.

  • Die Coronapandemie hat sich als Stresstest für die globalen Lieferketten erwiesen ‑ und sie wird Nachwirkungen auf die logistischen Prozesse haben. Welche das sind, erklärt DHL-Manager Markus Reckling im DVZ-Thesencheck.

Coronavirus News-Update vom 05. Januar

  • Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine Besteuerung des Onlinehandels und einen schnelleren Umbau der kommunalen Infrastrukturen. So könnten sich Kommunen den Folgen der Corona-Krise und des Klimawandels besser stellen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds (DStGB) Gerd Landsberg bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin. „Das ist eine Mammutaufgabe.“ Durch den Impfstoff gebe es bei Corona Hoffnung, so Landsberg weiter, „aber wir haben nicht den Impfstoff für den Klimawandel.“ Der Gemeindebund forderte eine Produktversandsteuer von Onlinehändlern, die den Kommunen zu Gute kommen soll. Außerdem müssten zum Beispiel neue Klimainfrastrukturen in Deutschland schneller umsetzbar sein.

  • Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit dürfte laut Schätzungen im Sektor Verkehr und Lagerei im Dezember erneut leicht gestiegen sein. Trotz des flächendeckenden Einsatzes von Kurzarbeit kostet die Coronakrise in Deutschland hunderttausende Jobs.

  • Der Einzelhandel hat im Corona-Krisenjahr 2020 ein Rekordumsatzplus erzielt, dennoch sind die Sorgen vieler Händler groß. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes stiegen die Erlöse bereinigt um Preiserhöhungen (real) insgesamt um rund 4,1 Prozent. Nominal gab es ein Plus von rund 5,3 Prozent. Nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Dienstag war es jeweils der höchste Zuwachs seit Beginn der Zeitreihe 1994. Vor allem der Onlinehandel boomte, auch Lebensmittelhändler sowie Möbel- und Heimwerkermärkte machten gute Geschäfte. Der Textilhandel stürzte dagegen tief in die Krise. Das geht aus den Zahlen für die ersten elf Monate hervor.

Coronavirus News-Update vom 04. Januar

  • Die EU-Wettbewerbshüter haben deutsche Staatshilfen bis zu 1,25 Milliarden Euro für den schwer von der Coronkrise getroffenen Reisekonzern Tui genehmigt. Das teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Bereits am Dienstag sollen die Tui-Aktionäre bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung und finanzielle Hilfen für den angeschlagenen Reisekonzern genehmigen. Zu den 1,25 Milliarden Euro des Bundes gehört nach Angaben der EU-Kommission eine stille Beteiligung in Höhe von 420 Millionen Euro, die der Bund in Aktien umwandeln und sich so an Tui beteiligen könnte. Zudem umfasst das Paket demnach eine nicht wandelbare stille Beteiligung von bis zu 680 Millionen Euro sowie eine wandelbare Optionsanleihe in Höhe von 150 Millionen Euro.

  • Mit technischen Problemen und einer enormen Nachfrage ist am Montag in Thüringen die telefonische Terminvergabe für Corona-Impfungen angelaufen. Zum Auftakt am Morgen gab es zunächst Server-Probleme, die wahrscheinlich von einem Stromausfall verursacht worden waren, wie der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen in Weimar, Veit Malolepsy, sagte. Die Anrufer hörten daher zunächst eine Bandansage.

  • Wegen der Coronapandemie werden nach Ansicht des Ökonomen Gabriel Felbermayr in Deutschland rund 600.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Am härtesten treffe es Bereiche, die bereits vorher einem strukturellen Wandel unterlagen wie die Luftfahrt- und die Tourismusbranche, sagte der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft der Deutschen Presse-Agentur. „Die Luftfahrt müsste in einer dekarbonisierten Welt ohnehin schrumpfen. Da wird durch Corona vieles vorweggenommen und das nachhaltig.“

Coronavirus News-Update vom 01. bis 03. Januar

  • Die Kurzarbeit in Deutschland ist im Dezember geringfügig gesunken. Nach Ifo-Schätzungen waren zum Jahresende 1,95 Mio. Menschen davon betroffen, im Vormonat waren es 1,98 Mio. In der Industrie sank die Zahl der Kurzarbeiter auf 583.000, von 680.000 im November. Das sind 8,4 Prozent der Beschäftigten, nach 9,8 Prozent. Besonders viele Beschäftigte im Maschinenbau sind noch in Kurzarbeit, aber auch hier ging die Zahl zurück von 185.000 auf 161.000 Beschäftigte.

  • Kräftiges Wachstum im Gastgewerbe und in der Autoindustrie, Rückgänge im Bergbau: Nicht alle Branchen werden dem Prognos-Institut zufolge von dem erwarteten Konjunkturaufschwung nach der Corona-Krise profitieren. „Die Spanne zwischen der schwächsten und der stärksten Branchenentwicklung fällt größer aus als je zuvor“, sagte Prognos-Chefvolkswirt Michael Böhmer der Deutschen Presse-Agentur. Das kräftigste Wachstum trauen die Experten in diesem Jahr Branchen zu, die die Corona-Krise besonders hart getroffen hat. Bergbau, Kokerei und Mineralölverarbeitung dürften wegen des deutlichen Strukturwandels in diesen Branchen dagegen weiter schrumpfen.

  • Britische Handelsketten wie Boots oder Tesco wollen Berichten zufolge beim Transport und der Logistik für die Corona-Impfkampagne helfen. Die Drogeriekette Boots werde im Laufe des Monats drei Impfzentren eröffnen, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur PA. Weitere könnten folgen. Die Supermarktkette Tesco hat Berichten zufolge der Regierung vorgeschlagen, dass ihre Logistik-Tochter beim Transport und der Lagerung des Oxford/Astrazeneca-Impfstoffes helfen könnte. Anders als das Biontech/Pfizer-Präparat kann dieser bei Kühlschranktemperaturen transportiert und gelagert werden. Über mögliche Verträge mit der Regierung oder dem Gesundheitsdienst NHS wurde bislang nichts bekannt.

  • Der Handel rechnet nicht mit einem raschen Ende der coronabedingten Ladenschließungen in Deutschland und befürchtet das Aus für Zehntausende Geschäfte. „Ich fürchte, dass die Läden am 10. Januar noch nicht wieder öffnen dürfen. Denn das Ziel, die 7-Tage-Inzidenz bundesweit auf unter 50 zu senken, wird bis dahin wohl nicht zu erreichen sein“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, der Deutschen Presse-Agentur.

  • Die IG Metall verlangt mehr Mitbestimmung und ein Ende des Doppelstimmrechts für Aufsichtsratsvorsitzende in Aktiengesellschaften. Insbesondere bei Standort-Entscheidungen reiche es nicht aus, nur nach den Interessen der Aktionäre zu handeln, sagte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, der Deutschen Presse-Agentur. In Zeiten der starken öffentlichen Unterstützung für Betriebe während der Corona-Pandemie müssten sämtliche Interessensgruppen berücksichtigt werden.

  • Der Regionalflughafen Kassel will trotz eines extremen Einbruchs bei den Passagierzahlen durch die Corona-Pandemie sein Defizit senken. „Kassel Airport hat bislang kein zusätzliches Landesgeld benötigt, um Folgen der Corona-Krise abzufedern“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums in Wiesbaden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch werde derzeit nicht mit einem größeren Defizit für 2020 gerechnet. Das solle unter dem 2019 erzielten Minus von rund 5,6 Mio. EUR liegen. Auch für das Jahr 2021 werde derzeit nicht mit einer Überschreitung gerechnet.

  • Für den Flugzeugbauer Airbus zeichnet sich zumindest in puncto Auslieferungen ein versöhnliches Ende des von der Corona-Krise geprägten Jahres 2020 ab. Der europäische Boeing-Rivale habe bis zum 29. Dezember knapp 550 Flieger ausgeliefert und dürfte auch an den letzten beiden Tagen des Jahres noch einige Verkehrsflugzeuge übergeben haben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Samstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Damit könnte noch das obere Ende des internen Ziels von 530 bis 560 Auslieferungen erreicht werden.

  • Norwegen hebt sein aus Sorgen vor einer mutierten Corona-Variante verhängtes Flugverbot für Passagiermaschinen aus Großbritannien auf. Direktflüge aus dem Vereinigten Königreich dürfen ab Samstag von 17 Uhr an wieder in dem skandinavischen Land landen. Die Sonderregelungen für die Quarantäne und Testung von Einreisenden aus Großbritannien werden aber weitergeführt, wie das norwegische Gesundheitsministerium mitteilte.

  • Die drohende Insolvenz der MV Werften ist zunächst abgewendet. Dem Unternehmen sei es mit Unterstützung der Landesregierung gelungen, unter den Schutzschirm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zu kommen und im ersten Schritt einen Kredit in Höhe von 193 Mio. EUR zu erhalten, teilte das Wirtschaftsministerium in Schwerin mit. Damit könnten das Luxusschiff Endeavor 1 fertiggebaut und Betriebskosten bis März abgedeckt werden. Das sei ein wichtiger Schritt, erklärte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag. Die MV Werften gehören zum asiatischen Mischkonzern Genting Hongkong.

  • Portugal hat mit dem Beginn des Jahres turnusgemäß für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft von Deutschland übernommen. Mit dem Motto „Zeit zum Handeln: für einen gerechten, grünen und digitalen Wiederaufbau“ nimmt die linke Regierung in Lissabon die Ziele des milliardenschweren Corona-Hilfspakets der Europäischen Union auf. „Es ist eine Ehre und eine enorme Verantwortung für Portugal, den Staffelstab von Deutschland und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu übernehmen“, schrieb der sozialistische Regierungschef António Costa auf Twitter.

  • Südkoreas Exporte haben zum Ende des vergangenen Jahres dank der soliden Chip-Ausfuhren noch einmal deutlich zugelegt. Die Exporte stiegen im Dezember im Jahresvergleich um 12,6 Prozent auf  51,4 Mrd. USD (rund 42,2 Mrd. EUR). Die Schwelle von 50 Mrd. USD wurde damit zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren übertroffen. Die Importe kletterten im letzten Monat 2020 um 1,8 Prozent auf 44,5 Mrd. USD. Das geht aus Zahlen hervor, die das Handelsministerium vorlegte.

Coronavirus News-Update vom 29. Dezember

  • Die EU-Kommission hat dem italienischen Staat erlaubt, die angeschlagene Airline Alitalia mit weiteren 73 Millionen Euro Corona-Hilfen zu unterstützen. Mit dem Geld soll das Unternehmen Schäden kompensieren, die durch die Corona-Pandemie auf knapp 20 Flugrouten zwischen Mitte Juni und Ende Oktober dieses Jahres entstanden waren, hieß es in der Mitteilung der EU-Kommission vom Dienstag.

  • Die Staatsregierung startet im Januar den Großeinsatz eines neuen Corona-Schnelltests, der weit zuverlässiger sein soll als das bisher übliche Schnellverfahren. Vorerst hat die Staatsregierung sechs der erst vergangene Woche amtlich zugelassenen neuen Testgeräte und 60 000 Testkits des Startups GNA Biosolutions geordert. Darüber hinaus hat sich Bayern das Vorkaufsrecht für 1000 Geräte plus einer Million Tests gesichert, wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag in München sagte.

  • Der deutsche Außenhandel wird aus Sicht des Branchenverbands BGA in diesem Jahr aufgrund der Coronakrise um mindestens zwölf Prozent schrumpfen. „Das bedeutet ein Volumen von rund 160 Milliarden Euro beim Export, das wir in diesem Jahr schmerzlich vermissen“, sagte der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, am Dienstag in Berlin. Im Jahr 2019 hatte Deutschland noch Waren im Wert von mehr als 1,3 Billionen Euro exportiert.

  • Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft hart getroffen und den internationalen Handel einbrechen lassen. Als Teil globaler Wertschöpfungsketten ist auch der deutsche Mittelstand von Nachfragerückgängen und Produktionsunterbrechungen im Ausland betroffen. Die Krisenerfahrungen veranlassen Unternehmen, ihre Absatz- und Beschaffungsstrategien zu überprüfen und anzupassen. Jeder dritte Mittelständler (32 Prozent) erwartet, dass sich viele Unternehmen infolge der Coronakrise aus globalen Wertschöpfungsketten zurückziehen werden. Von den kleinen und mittleren Unternehmen, die selbst von gestörten Lieferketten betroffen sind, geht sogar jedes zweite von einer stärkeren Regionalisierung der Produktion oder Dienstleistungserstellung aus. Dies zeigen die repräsentativen Ergebnisse einer aktuellen Sonderbefragung von mehr als 2.000 mittelständischen Unternehmen durch KfW Research.

  • Nach dem Beginn der Corona-Impfungen wird zunehmend über denkbare Bevorzugungen Geimpfter diskutiert - etwa auf Veranstaltungen, in Restaurants oder bei Flugreisen. Rechtspolitiker von SPD und Union sehen Regelungslücken, auch Verbraucherschützer warnen davor. Die FDP-Fraktion hingegen hält das grundsätzlich für gerechtfertigt. Dabei laufen die Impfungen mangels Impfstoffs seit Sonntag nur ganz langsam an und zunächst auch nur bei Pflegebedürftigen, Über-80-Jährigen und medizinischem Personal. Bis zum Jahreswechsel sollen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) 1,3 Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Pro Person sind zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen nötig.

Coronavirus News-Update vom 28. Dezember

  • Der Lastwagenstau in Südengland nach der vorübergehenden Schließung der französischen Grenze ist weitgehend abgebaut. Derzeit betrage die Wartezeit für den Eurotunnel und die Fähren etwa eine halbe Stunde, um auf das Ergebnis des verpflichtenden Coronatests zu warten, teilte der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Montagmittag per Twitter mit. „Die (Autobahn) M20 ist wieder offen.“ Bisher seien 21 849 Coronatests durchgeführt worden, teilte Shapps weiter mit. „Nur 66 waren positiv (0,30 Prozent).“

  • Das Bruttoinlandsprodukt Mecklenburg-Vorpommerns ist im ersten Halbjahr in Folge der Corona-Krise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent gesunken - so stark wie noch nie zuvor in der Geschichte des Bundeslandes. „Selbst im Krisenjahr 2009 sank die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr in nicht so starkem Ausmaß“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in einer am Montag in Schwerin veröffentlichten Mitteilung. 2009 war es demnach noch ein Minus von 3,6 Prozent.

  • Spitzenverbände von Wirtschaft und Gewerkschaften fordern von der Bundesregierung, im neuen Jahr die Weichen für die Modernisierung des Landes zu stellen. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, es müssten Investitionen in Milliardenhöhe getätigt werden. „Die digitale Infrastruktur in Deutschland hat in manchen Regionen den Status eines Entwicklungslandes. Das ist unerträglich.“ Industriepräsident Dieter Kempf sagte: „Ich befürchte, dass die Infrastruktur- und Investitionslücke in der Krise weiter aufreißt. Deutschland muss auch angesichts von Corona mehr investieren.“

  • Nach ersten Fällen der neuen Variante des Coronavirus will Japan bis Ende Januar keine Ausländer mehr einreisen lassen. Das gab die Regierung am Montag bekannt. Japan hat bisher acht Fälle der in Großbritannien entdeckten Variante des Coronavirus verzeichnet. Vier der Infizierten wurden in ein Krankenhaus gebracht, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die anderen vier hätten keine Symptome gezeigt und seien in Quarantäne geschickt worden.

  • Steuern hoch oder Steuern runter - und wenn ja, für wen? Diese Fragen sind seit Beginn der CoronkKrise in aller Munde. Die einen fordern weniger Steuern für Unternehmen, die anderen mehr für Vermögende. Beschlossen wurde für 2021 nichts davon. Stattdessen greift eine der größten Steuersenkungen des gesamten Jahrzehnts: Für die meisten Bürger fällt der Solidaritätszuschlag weg. An anderer Stelle jedoch greift der Staat den Menschen im kommenden Jahr auch in die Tasche. Unterm Strich wird der Bundeshaushalt stärker belastet, als man sich das in der Coronakrise vielleicht wünschen würde. Nach einer Aufstellung des Ifo-Instituts kosten die Entlastungen für die Bürger mehr als 15 Milliarden Euro. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, spekuliert: „Hätte man vor ein paar Jahren gewusst, dass die Pandemie kommt, hätte man den Soli-Teilabbau und die Entlastung vermutlich nicht beschlossen.“

  • Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat ein vom Kongress mit überparteilicher Mehrheit beschlossenes Corona- Konjunkturpaket mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Das erklärte ein Sprecher Trumps, Judd Deere, am Sonntagabend (Ortszeit) über Twitter in Bezug auf das Maßnahmenbündel im Umfang von rund 900 Milliarden US-Dollar (etwa 740 Milliarden Euro). Trump hatte zunächst gedroht, ein Veto gegen das Gesetzespaket einzulegen.

Coronavirus News-Update vom 24. bis 27. Dezember

  • Der Corona-Impfstoff ist da: Die erste Lieferung mit 9.750 Impfdosen ist am Samstag in Bayern eingetroffen. Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) nahmen eine Hälfte davon in Erlangen in Empfang, die übrigen Dosen kamen an einem zweiten zentralen Lagerstandort in München an. Von dort wurden sie noch am Samstag regional verteilt. Am Sonntag soll das Impfen starten. Mobile Impfteams werden in den ersten Tagen zu Senioren- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern ausrücken. Als erstes sind Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, deren Mitarbeiter sowie medizinisches Personal auf Intensivstationen und in Notaufnahmen an der Reihe.

  • Zehn Monate nach Beginn der Coronakrise in Nordrhein-Westfalen läuft an diesem Sonntag mit den ersten Tausenden Impfdosen eine großangelegte Impfaktion an. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sprach nach dem Eintreffen der ersten Lieferung des Corona-Impfstoffes am Samstag von einem ganz besonderen Tag für das Bundesland. Es handele sich zwar um eine kleine Menge. Der Impfstoff werde aber gerecht in Deutschland und der Europäischen Union verteilt und in den nächsten Tagen aufgestockt. Er biete die Perspektive für ein Zurück in ein normales Leben. Laschet äußerte zugleich die Zuversicht, dass, „wenn wir nächstes Weihnachten hier stehen, die Pandemie überwunden sein könnte“.

  • In den Niederlanden ist am Samstagmorgen eine erste Lieferung mit Impfstoffen von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus eingetroffen. Die rund 10.000 tiefgefrorenen Dosen wurden unter Polizeischutz in die Niederlassung des auf Pharmaprodukte spezialisierten Logistikdienstleisters Movianto in Oss (Provinz Noord-Brabant) gebracht, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP.

  • Die ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus sind in Polen eingetroffen. Die Lieferung mit 10.000 Impfdosen aus dem Pfizer-Produktionswerk im belgischen Puurs erreichte am Samstag ein zentrales staatliches Lager in Wawala in der Woiwodschaft Lodz, wie die Agentur PAP berichtete. Die erste Charge soll an 72 Krankenhäuser weiterverteilt werden. Die Logistik gilt als Herausforderung, weil der Impfstoff unter extrem kalten Temperaturen transportiert werden muss.

  • Die IG Metall will beim technologischen Umbau der deutschen Industrie viel stärker mitreden, um möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. Bei den anstehenden Tarifverhandlungen für rund 3,8 Millionen. Beschäftigte der Branchen Metall und Elektro verlangt die Gewerkschaft daher nicht nur vier Prozent mehr Geld, sondern auch sogenannte Zukunftstarifverträge und intelligente Optionen zur Arbeitszeitverkürzung. Die Corona-Pandemie heizt die Entwicklung zusätzlich an. 

  • In Frankreich ist ein erster Fall der in Großbritannien aufgetretenen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Ein Franzose, der in Großbritannien lebe, habe sich angesteckt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Samstag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Der Mann sei vor einer Woche von London aus ins westfranzösische Tours gereist. Er habe keine Symptome und sei isoliert.

  • Zur Einreise in die USA sollen Flugpassagiere aus Großbritannien künftig einen negativen Coronatest vorlegen. Der PCR- oder Antigentest dürfe höchstens drei Tage vor der Abreise in die Vereinigten Staaten vorgenommen worden sein, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit.

Coronavirus News-Update vom 23. Dezember

  • Frankreich will seine coronabedingte Sperre für Reisende aus Großbritannien lockern. Flugzeuge, Schiffe und der von London aus fahrende Eurostar-Zug könnten vom Mittwochmorgen an wieder verkehren, teilte der Beigeordnete Minister für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, am Dienstagabend via Twitter mit. Französische Staatsbürger, Menschen mit Wohnsitz in Frankreich und andere autorisierte Reisende müssten einen negativen Coronatest haben.

  • Tausende LKW-Fahrer sitzen nach Angaben des Branchenverbandes BGL wegen der Sperrung des Ärmelkanals in Großbritannien fest. Darunter seien auch viele Deutsche, die Umstände seien desolat, teilte der Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) am Dienstag mit. „Statt sich auf dem Weg nach Hause zu befinden, campieren diese Menschen nun am Wegesrand, oft ohne Zugang zu sanitären Einrichtungen oder Versorgungsmöglichkeiten.“

  • Aufgrund der Sorgen über eine neue Mutation des Coronavirus hat Südkorea jeglichen Flugverkehr von und nach Großbritannien bis Jahresende gestoppt. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums soll die neue Regel ab sofort gelten. Zusätzlich haben Südkoreas Behörden Einreisende aus Großbritannien ausnahmslos zu einer 14-tägigen Quarantäne sowie einem zusätzlichen Virustest kurz vor Ende der Quarantäne verpflichtet.

Coronavirus News-Update vom 22. Dezember

  • Pauschale Flug- und Reiseverbote von und nach Großbritannien, wie sie einige EU-Staaten zuletzt verhängt haben, sind aus Sicht der EU-Kommission nicht die richtige Reaktion auf eine neue Variante des Coronavirus. „Pauschale Reiseverbote sollten Tausende EU-Bürger und Briten nicht daran hindern, nach Hause zurückzukehren“, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders am Dienstag.

  • Zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland können Interessierte mögliche Nebenwirkungen über eine App melden. Nach Angaben des bundeseigenen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) von Dienstag ist die Anwendung für Smartphones nun in App-Stores herunterzuladen. Geimpfte können damit Auskunft geben, wie sie die Impfung vertragen haben. So könne man dazu beitragen, weitere Erkenntnisse über Corona-Impfstoffe zu gewinnen. Teilnehmer sollen dazu in bestimmten Zeitabständen nach jeder Impfung über die App nach gesundheitlichen Beschwerden befragt werden. Gefragt werden soll auch, ob die Impfung vor einer Infektion geschützt hat oder noch eine Infektion auftrat.

  • Die Deutsche Post DHL stemmt in Mecklenburg-Vorpommern mit zusätzlichen Mitarbeitern das Weihnachtsgeschäft. Aktuell sind es rund 2.500 Beschäftigte, 400 mehr als außerhalb der Weihnachtszeit, wie Unternehmenssprecher Jens-Uwe Hogardt am Dienstag sagte. Wegen der Coronakrise schlage das diesjährige Geschäft alle Rekorde. Das zeige sich auch im Zentrum Neustrelitz. „Da laufen zurzeit täglich fast 400 000 Pakete durch“, betonte der Sprecher. Üblicherweise seien es rund 250.000 Pakete. Um Verbrauchern lange Wartezeiten vor Postämtern und Agenturen zu ersparen, stelle das Unternehmen weitere Paketstationen auf.

  • Im Coronajahr hat weniger Verkehr auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen auch weniger Stau verursacht. Wichtigste Erkenntnis sei dabei gewesen: „Schon ein geringer Rückgang der Verkehrsmengen auf den Autobahnen bewirkt, dass weniger Stillstand herrscht“, sagte eine Sprecherin des Landesbetriebs Straßenbau NRW auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

  • Die Niederlande wollen Reisende aus Großbritannien und Südafrika in Kürze wieder ins Land lassen. Voraussetzung sei, dass sie ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen könnten, sagte die Ministerin für Transport, Cora van Nieuwenhuizen, am Dienstag in Den Haag dem TV-Sender NOS. Reisende müssten dann noch für zehn Tage in Heimquarantäne.

  • Von den mehr als 100 bislang letzten Flugreisenden aus Großbritannien zum Flughafen Dortmund am Sonntag sind sechs positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Dortmund von Dienstag handele es sich nicht um Einwohner der Stadt, so dass die entsprechenden Gesundheitsbehörden im In- und Ausland über die Infektionen informiert wurden. Ein Testergebnis stand am Dienstag noch aus. Alle Reisenden seien weiterhin in häuslicher Quarantäne. Auch diejenigen mit negativen Testergebnissen müssen zunächst isoliert bleiben, sagte die Sprecherin.

  • Der Flugverkehr zwischen Griechenland und Großbritannien wird trotz der neuen Variante des Coronavirus weiterhin bestehen bleiben. Es gelte jedoch für Einreisende eine siebentägige Quarantänepflicht, die ab dem 25. Dezember sogar auf zehn Tage verlängert werde. Dies teilte am Dienstag die Behörde der zivilen Luftfahrt (YPA) mit. Ab Freitag um 6.00 Uhr Ortszeit  müssen sich demnach alle Reisenden aus Großbritannien für zehn Tage in Quarantäne begeben.

  • Der japanische Autohersteller Toyota hat seine Werksferien in Frankreich und Großbritannien wegen der Sperre für den Warenverkehr am Ärmelkanal vorzeitig begonnen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Die Produktion werde bis zu zwei Tage früher eingestellt als geplant, hieß es in einer Mitteilung. Grund seien erwartete Engpässe bei der Zulieferung. Die Werksferien sollen bis zum 4. Januar dauern. Daran ändere sich vorerst nichts, so der Sprecher.

  • Das Konsumklima in Deutschland hat nach Einschätzung des Konsumforschungsunternehmens GfK wegen des Corona-Lockdowns einen weiteren Rückschlag erlitten. Mehr als drei Viertel der Bundesbürger seien der Meinung, dass COVID-19 für Deutschland eine große oder sehr große Bedrohung darstelle, teilte GfK am Dienstag als Ergebnis seiner neuesten Konsumstudie mit. Dies sei der bislang höchste gemessene Wert seit Beginn der Erhebungen zu Corona Mitte April 2020.

  • Wegen der neuen Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung den Reiseverkehr aus Großbritannien und Südafrika weiter ein. Die Passagierbeförderung von dort per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus nach Deutschland ist Transportunternehmen von diesem Dienstag an weitgehend verboten, wie eine Verordnung des Gesundheitsministeriums festlegt. Sie gilt bis 6. Januar. Ressortchef Jens Spahn (CDU) erklärte am Abend auf Twitter, dies erfolge „als Vorsichtsmaßnahme“, bis man mehr über die berichteten Coronavirus-Mutationen in beiden Ländern wisse.

  • Die Frachtfluglinie Lufthansa Cargo stellt sich auf den Transport großer Mengen tiefgekühlter Corona-Impfstoffe ein. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Montag grünes Licht für den Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer gegeben, der bei einer Temperatur von minus 70 Grad befördert werden muss. Die EU-Kommission ließ noch am Abend diesen Impfstoff zu. Somit können die Impfungen gegen das Coronavirus jetzt auch in der EU beginnen. Von diesem Impfstoff könne ein Frachtflugzeug rund eine Million Dosen transportieren, sagte die Lufthansa-Cargo-Sprecherin.

  • Die Paketdienste in Deutschland nehmen wegen der unterbrochenen Verkehrswege keine Paketsendungen nach Großbritannien und Irland mehr an. Der Eurotunnel für den Reise- und Güterverkehr sei derzeit geschlossen und werde das für voraussichtlich mindestens 48 Stunden bleiben, teilte ein Sprecher der Deutschen Post DHL am Montag mit. Gleiches gelte für die Fährhäfen. Frankreich und andere EU-Staaten haben wegen der raschen Ausbreitung der neuen Coronavariante die Grenzen zum Vereinigten Königreich geschlossen. Damit können Lastwagen nicht mehr über den Ärmelkanal setzen. Auch die Paketdienste Hermes, GLS und DPD haben den Transport nach Großbritannien eingestellt.

Coronavirus News-Update vom 21. Dezember

  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich etwas aufgehellt. Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie sind im Dezember von minus 1,0 Punkten auf plus 1,4 Punkte gestiegen. Die deutsche Exportindustrie blickt verhalten auf das erste Quartal 2021. Noch zu viele Unsicherheiten, wie der ungeklärte Brexit, belasten den Ausblick.

  • An den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen ist im Coronajahr 2020 nur ein gutes Viertel der Passagiere des Vorjahres gezählt worden. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV sind von Jahresbeginn bis Ende November 11,1 Mio. Passagiere an den sechs NRW-Airports abgeflogen oder gelandet. Das sind etwa 29,6 Mio. Fluggäste weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am stärksten ist der Rückgang beim Flughafen Paderborn/Lippstadt, hier beträgt das Minus bei den Passagierzahlen gut 86 Prozent. An den beiden größten NRW-Airports Düsseldorf und Köln/Bonn sanken die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 73 beziehungsweise 74 Prozent.

  • Wegen der in Großbritannien entdeckten Variante des Coronavirus schottet sich Europa zum Wochenbeginn zunehmend vom Vereinigten Königreich ab. Zum Schutz vor der Mutation dürfen in Deutschland seit Montag bis zunächst 31. Dezember keine aus Großbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen. Das hatte das Bundesverkehrsministerium am Sonntag verfügt. Ausgenommen sind demnach reine Frachtflüge. Weitere Beschränkungen sollen folgen. Auch zahlreiche andere europäische Länder hatten am Sonntag Flugverbote oder Grenzschließungen zum Vereinigten Königreich verkündet, darunter Frankreich, Tschechien, Argentinien, Kolumbien, Chile und Peru.

Coronavirus News-Update vom 19. bis 20. Dezember

  • Der Online-Boom beim diesjährigen Weihnachtsgeschäft heizt die Debatte um  negative Auswirkungen des Versandhandels an. Für Aufregung sorgte am Wochenende die Idee einer neuen Paket-Abgabe. Die Zahlung für die Sendungen von Online-Händlern sollen dem stationären Einzelhandel in den Innenstädten zugute kommen. Zugleich wachsen die Sorgen um die Beschäftigten. In den Fokus rückten das Risiko von Corona-Ansteckungen, der Stress und die oft geringfügige Bezahlung.

  • Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass ihre Züge zu Weihnachten wieder etwas voller werden. Allerdings werden nach den Prognosen noch immer deutlich weniger Passagiere reisen als sonst zu den Feiertagen üblich. „Für den Weihnachtsreiseverkehr gehen wir aktuell von einer durchschnittlichen Auslastung von circa 35 bis 40 Prozent aus“, teilte eine Sprecherin am Sonntag mit.

  • Papst Franziskus hat in seinem Mittagsgebet am vierten Adventssonntag auf die schwierige Lage der Seefahrer durch die Corona-Pandemie aufmerksam gemacht. „Die Corona-Pandemie hat bei den Seeleuten besondere Sorgen verursacht“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor Gläubigen auf dem Petersplatz. Schätzungsweise 400.000 von ihnen säßen weltweit auf ihren Schiffen fest und könnten nicht nach Hause zurückkehren. Franziskus appellierte deshalb an die Nationen, sich der Sache anzunehmen.

  • Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Coronakrise die Deutsche Bahn mindestens 13 Mrd. EUR kosten wird. Ein Schaden von 13 bis 14 Mrd. EUR sei zu Beginn der Pandemie als schlechtestes Szenario errechnet worden, sagte der Bahn-Beauftragte der Regierung, Enak Ferlemann (CDU), der Zeitung „Welt“ (Samstag). „Inzwischen ist klar: Es wird nicht auf unser bestes Szenario hinauslaufen, sondern auf das schlechteste.“

  • Kurz vor Weihnachten ist der Ansturm auf die Corona-Schnelltest-Zentren in Nordrhein-Westfalen riesig. „Wir haben den Eindruck, dass sich jeder noch vor Weihnachten testen lassen will“, sagte Thomas Fasshauer, einer der Betreiber der Testzentren von Medicare in NRW. Seit diesem Wochenende gehen demnach die Buchungen rasant nach oben. Am Sonntag hätten sich trotz der Vergabe von Terminen Warteschlangen gebildet. Ein Test ohne Termin sei mittlerweile schon nicht mehr möglich.

  • Die Impfungen auf den ostfriesischen Inseln stellen die Kreise an der Küste vor logistische Herausforderungen. Nun gibt es einen Vorschlag, wie der Prozess unkompliziert ablaufen könnte. Wie überall in Niedersachsen ist auch auf den Inseln geplant, mit mobilen Impfteams zunächst besonders von dem Coronavirus gefährdete Menschen zu impfen, etwa in Altenheimen. Es sei aber offen, ob die mobilen Impfteams auch noch andere Teile der Bevölkerung auf den Inseln impfen dürften. Diese Möglichkeit soll vom Land nun geprüft werden.

  • Wegen der Corona-Beschränkungen erwartet der Chef der „Wirtschaftsweisen“, Lars Feld, Anfang kommenden Jahres einen neuen Wirtschaftseinbruch. „Es ist davon auszugehen, dass im 1. Quartal 2021 wegen der Einschränkungen ein negatives Wirtschaftswachstum resultiert“, sagte Feld der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Das fällt aber nicht so stark aus wie im Frühjahr dieses Jahres.“ Damals seien die Wertschöpfungsketten angesichts von Grenzschließungen unterbrochen und die Verunsicherung groß gewesen. „Von einer solchen Situation sind wir noch deutlich entfernt“, sagte Feld.

  • Der Autobauer Ford kommt bei seinem Sparprogramm voran. Zum Jahresende werde der Personalbestand in Deutschland im Vergleich zu Anfang 2019 um 4.900 auf knapp 20.000 reduziert sein, sagte der Betriebsratschef von Ford Europa, Martin Hennig, der Deutschen Presse-Agentur. In Köln verblieben dann mehr als 15.000 Mitarbeiter und im saarländischen Saarlouis 4.500. Hinzu kommt noch ein Entwicklungszentrum in Aachen mit circa 200 Beschäftigten. Die Coronakrise wird nach Angaben des Managements tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen.

  • Die geplante Nachfolge-Fluggesellschaft Ita der insolventen Alitalia hat ihren Geschäftsplan für die kommenden fünf Jahre veröffentlicht. Konkret beabsichtigt die Italia Trasporto Aereo (Ita), im ersten Jahr mit einer Flotte aus 52 Maschinen zu fliegen. 61 Routen sollen damit bedient werden, bei etwa 5.200 bis 5.500 Beschäftigten. Im April kommenden Jahres könnte die Airline an den Start gehen, hatte Ita-Geschäftsführer Fabio Lazzerini zuletzt in Aussicht gestellt. Am Montag will Ita den Plan in der italienischen Abgeordnetenkammer vorstellen.

Coronavirus News-Update vom 18. Dezember

  • Der florierende Paketversand in der Coronakrise hat dem Post-Rivalen Fedex im jüngsten Geschäftsquartal zu deutlich mehr Umsatz und Gewinn verholfen. In den drei Monaten bis Ende November legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 20 Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar (16,8 Mrd Euro) zu, wie Fedex am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Memphis mitteilte. Unterm Strich verdiente der Konkurrent von UPS und Deutscher Post DHL mit 1,2 Milliarden Dollar mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Damit übertraf der US-Paketdienst die Erwartungen der Analysten deutlich. Dennoch geriet die Aktie nachbörslich ins Minus. Am Markt kam schlecht an, dass Fedex wegen der Ungewissheiten aufgrund der Pandemie keine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr abgab.

  • Trotz einer leichten Erholung im Spätsommer ist die Zahl der Flugreisenden in Niedersachsen und Bremen dieses Jahr coronabedingt deutlich zurückgegangen. Bis Ende November lag das Minus beim Passagieraufkommen an den Flughäfen Hannover, Bremen und Münster/Osnabrück bei jeweils mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das geht aus Daten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen vom Freitag hervor.  Den Angaben zufolge war der Passagierverkehr im Frühjahr bundesweit fast vollständig zum Erliegen gekommen. Die Reisebeschränkungen in der Corona-Krise hatten dazu geführt, dass kaum noch jemand in ein Flugzeug stieg. Von Juli bis Oktober verbesserten sich diese Zahlen aus Sicht der Airports etwas. Mit der zweiten Corona-Welle in Deutschland sank allerdings auch die Zahl der Passagiere wieder. Die Monatszahlen für den November machen das Ausmaß der Flughafen-Misere deutlich: In Hannover, am größten Flughafen der Region, lag die Zahl der Passagiere mit rund 30 000 Reisenden um 92 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. In Bremen mit knapp 12.700 Passagieren (minus 93 Prozent) und Münster mit rund 2500 Passagieren (minus 96 Prozent) war die Lage ähnlich dramatisch.

  • Vor allem für eine problemlose Lieferung von Lebensmitteln auch im Lockdown sowie für Impfstofftransporte hat das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Lastwagen ausgesetzt. «Mit der Ausnahmeregelung schaffen wir effiziente Transportwege für die Lieferung von Lebensmitteln und Impfstoffen», sagte Minister Volker Wissing (FDP). «Wir sorgen dafür, dass Supermärkte wie auch Impfzentren zuverlässig versorgt werden können.» Man habe sich mit dem Saarland auf die entsprechende Ausnahmegenehmigung verständigt. Die pauschale Ausnahmegenehmigung gelte zunächst bis zum 10. Januar 2021, also bis zum geplanten Ende des Lockdowns. Ausnahmen für Lastwagen mit Corona-Impfstoffen gibt es bis zum 30. Juni 2021. Dazu zählen dem Ministerium zufolge auch Kühlsysteme zur Lagerung von Corona-Impfstoffen, notwendige medizinische Instrumente zur Impfung sowie Güter, die «unmittelbar dazu dienen, den Dienstbetrieb beziehungsweise die Funktionsfähigkeit der Corona-Impfzentren sicherzustellen».

  • Die Beschäftigten bei den Post-, Kurier- und Zustelldiensten haben alle Hände voll zu tun und fahren Sonderschichten. Dass der Beruf besonders stark auf die Knochen geht, zeigt der Gesundheitsreport der Barmer-Krankenkasse. Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen sind in diesen Berufsgruppen besonders verbreitet. In keiner der anderen insgesamt 25 untersuchten Branchen wurden außerdem mehr Fehltage wegen Verletzungen wie Knochenbrüche gezählt.

Coronavirus News-Update vom 17. Dezember

  • Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz hat mit sofortiger Wirkung das Fahrverbot für Lastwagen an Sonn- und Feiertagen vorläufig ausgesetzt. Damit solle in den nächsten Wochen die Versorgung von Lebensmittelgeschäften, Apotheken, Arztpraxen und Corona-Impfzentren gesichert werden, teilte der FDP-Politiker am Donnerstag mit. Die Regelung - sie war auch schon im März nach Ausbruch der Pandemie verfügt worden - sei vorerst bis zum 31. Januar befristet - mit Option auf Verlängerung. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie werde zugleich die Bäderregelung bis zum 10. Januar außer Kraft gesetzt. Diese hätte sonst üblicherweise vom 17. Dezember an in fast 100 Tourismusorten im Land die Öffnung an Sonntagen erlaubt. «Auch für den Sonntag nach Weihnachten wird es keine Ausnahme geben», sagte Buchholz.

  • Die Corona-Pandemie hat für Rekordwerte bei staatlichen Hilfen für Unternehmen gesorgt. In Spitzenzeiten hätten sich knapp sechs Millionen Beschäftigte in der staatlich finanzierten Kurzarbeit befunden, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Donnerstag mit. Auch in Form von Garantien, Krediten und Beteiligungen stellte der Bund Betrieben Hilfen in Milliardenhöhe zur Verfügung. Vor allem kleinere Unternehmen traf und trifft die Krise. Kleinunternehmen und Selbstständige bekamen bei hohen Umsatzeinbußen seit März Soforthilfe im Rahmen von maximal 5000 Euro pro Monat, um Fixkosten zumindest zum Teil zu decken. Ende Mai waren laut DIHK bereits 1,8 Millionen Anträge bewilligt und knapp 14 Milliarden Euro ausbezahlt worden.

  • In Deutschland könnten am 27. Dezember die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Bundesländer stellen sich auf dieses Datum ein, wie die zuständige Berliner Senatsverwaltung als Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwochabend mitteilte. Dies sei Ergebnis einer Schaltkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), hieß es auch aus Regierungskreisen. Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder erklärte, begonnen werden solle damit insbesondere in Pflegeheimen.

  • Nach einem massiven Exporteinbruch von geschätzt mehr als 12 Prozent im Corona-Krisenjahr rechnet der Außenhandelsverband BGA im kommenden Jahr mit anziehenden Geschäften. „Wir werden im Vergleich zu 2020 ein deutliches Plus bekommen, allein schon wegen der niedrigen Ausgangsbasis“, sagte BGA-Präsident Anton Börner der Deutschen Presse-Agentur. „Ich habe große Hoffnung, dass der Impfstoff funktioniert, weltweit eingesetzt werden kann und die Einschränkungen fallen.“ Sorgen bereiten Börner nationalistische und populistische Strömungen, „die die Corona-Krise zur wirtschaftlichen Abschottung nutzen könnten“.

Coronavirus News-Update vom 16. Dezember

  • Der Airlineverband IATA will den Flugverkehr nach den verheerenden Einbrüchen durch die Corona-Pandemie mit einem digitalen Reisepass ankurbeln. Darin sollen neben den Passdaten auch Coronatest- oder Impfnachweise gespeichert und am Flughafen vorzeigbar sein, wie IATA-Chef Alexandre de Juniac am Mittwoch in Genf sagte. Der Verband will damit Quarantänepflichten in Ankunftsländern überflüssig machen, die die Wiederaufnahme des Flugverkehrs bislang weitgehend lähmten.

  • Mitten im vorweihnachtlichen Geschäft gibt es in einem Amazon-Verteilzentrum in Garbsen bei Hannover einen größeren Corona-Ausbruch. Das Gesundheitsamt habe rund 100 Personen registriert, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, teilte die Region Hannover am Mittwoch mit. Für den Rest der Belegschaft sei ein Reihentest angesetzt, betroffen von dem Corona-Ausbruch sei nicht die Auslieferung, sondern die Logistik in dem Verteilzentrum.

  • Die schwarz-rote Koalition will der Deutschen Bahn angesichts der Coronakrise höhere Schulden erlauben. In einer Vorlage für eine Sitzung des Haushaltsausschusses des Bundestags an diesem Mittwoch heißt es, die Netto-Finanzschulden der DB AG dürften Ende des Jahres den Zielwert von 32 Mrd. EUR nicht überschreiten sowie von 35 Mrd. EUR Ende 2021. Die Vorlage lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuvor hatte die „Welt“ darüber berichtet. Bisher liegt die bereits angehobene Verschuldungsgrenze des bundeseigenen Unternehmens bei 30 Mrd. EUR. Im Oktober lagen die Netto-Finanzschulden bei rund 25 Mrd.

  • Continental will mit verstärkten Investitionen in Software und Elektronik die Krise meistern - am schmerzhaften Umbau mit Jobverlusten führt aber auch unter dem neuen Chef Nikolai Setzer kein Weg vorbei. „Wir setzen künftig mit noch mehr Kraft und Mitteln auf unsere Wachstumsfelder und Zukunftstechnologien“, kündigte der Nachfolger des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Elmar Degenhart am Mittwoch an. „Die Software macht den Unterschied.“

  • Das Jahr 2020 war für die chemisch-pharmazeutische Industrie von einem kräftigen Auf und Ab in den vier Quartalen geprägt. Die globale Coronakrise belastete viele Unternehmen stark: Der Umsatz in Deutschlands drittgrößter Branche ging insgesamt um 6 Prozent auf 186,4 Mrd. EUR zurück. „Die Belastungen für unsere Mitgliedsunternehmen sind erheblich“, sagt VCI-Präsident Christian Kullmann. „Zugleich ist unsere Branche insgesamt weniger hart getroffen als andere Wirtschaftszweige.“

  • Die Flughäfen Leipzig und Dresden bekommen in der Coronakrise einen Zuschuss von insgesamt rund 15 Mio. EUR vom Land. Seit Beginn der Pandemie seien die Betreiber ihrer Verantwortung nachgekommen und hätten die Flughäfen offen gehalten, teilte das sächsische Finanzministerium am Mittwoch in Dresden mit. Weil Privat- und Geschäftsreisende ausblieben, seien die Unternehmen aber hart getroffen. Für das Gesamtjahr werde ein Passagierrückgang von 80 Prozent zum Vorjahr erwartet. Mit der Hilfe für die Betreiber und den Dienstleister Portground greife das Land einer vom Bund angekündigten Hilfe für Flughäfen vor, hieß es.

  • Die ostdeutsche Wirtschaft bricht durch die Folgen der Corona-Krise einer aktuellen Prognose zufolge weniger stark ein als im Bundesschnitt, profitiert kommendes Jahr aber auch weniger von einer Erholung. Die Wirtschaft im Osten inklusive Berlin dürfte in diesem Jahr um 2,8 Prozent schrumpfen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturprognose des Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH). Im kommenden Jahr könnte sie um 3,6 Prozent zulegen. Bundesweit sagen die Forscher beim Bruttoinlandsprodukt für 2021 ein Plus von 4,4 Prozent voraus, nach einem Minus von 5 Prozent in diesem Jahr.

  • Trotz der neuen Corona-Beschränkungen können Fahrgäste im Nahverkehr bundesweit auf ein nahezu uneingeschränktes Angebot an Bussen und Bahnen zurückgreifen. Spätabends oder nachts könne es jedoch vereinzelt zu Ausdünnungen im Fahrplan kommen, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen am Mittwoch mit. „Wir halten das Land auch in der Krise mobil“, sagte Präsident Ingo Wortmann. Einige Unternehmen prüften auch zusätzlichen Busverkehr zu Impfzentren. Für die Unternehmen bringt die Pandemie nach Verbandsangaben Milliardenverluste in diesem und im nächsten Jahr. Es sei erneut mit einem starken Rückgang der Fahrgastzahl zu rechnen. Der Fernverkehr auf der Schiene gehört in der Coronakrise bei den Fahrgastzahlen zu den großen Verlierern: Die Unternehmen meldeten für die ersten sechs Monate dieses Jahres knapp 50 Prozent weniger Personenkilometer als für den gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Bundesnetzagentur am Mittwoch mitteilte. In Deutschland wird der Fernverkehr fast vollständig von der Deutschen Bahn betrieben.

  • Das baden-württembergische Kabinett hat sein im Sommer aufgelegtes Programm für krisengeschüttelte Start-ups bis Ende Juni 2021 verlängert. Eine entsprechende Ausweitung sei am Dienstag getroffen worden, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Bislang war das Landesprogramm nur bis zum Jahresende beschlossene Sache. Hintergrund ist die coronabedingt angespannte Situation vieler Unternehmensgründer, die von kurzfristig abgesagten Finanzierungsrunden und damit verbundenen Engpässen berichten.

  • Die bayerische Landeshauptstadt rechnet wegen der Coronakrise für das kommende Jahr mit einer Nettoneuverschuldung in Höhe von 1,32 Mrd. EUR. Nach einer starken Entschuldung in den zurückliegenden Jahren steige der Schuldenstand damit auf rund 3,1 Mrd. EUR an, teilte Deutschlands drittgrößte Stadt am Mittwoch nach der Verabschiedung der Haushaltsplanung durch den Stadtrat mit.

  • Der erwartete Corona-Impfstoff wird unmittelbar nach der Zulassung wohl nur einem Bruchteil der Menschen in Niedersachsen zur Verfügung stehen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte dem Radiosender ffn am Mittwoch, der Impfstoff werde zunächst nur für 25.000 Menschen im Land reichen. Das entspräche gerade einmal 0,3 Prozent der rund 8 Mio. Einwohner. Noch stünden aber auch die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission aus, die die Verfügbarkeit der Impfstoffe berücksichtigten. Für eine schnelle Verteilung des Corona-Impfstoffes sollen nach Ansicht des niedersächsischen Verkehrsministeriums auch sonn- und feiertags Lastwagen fahren dürfen. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers vom Mittwoch haben sich bereits die Länder abgestimmt, die Sonn- und Feiertagsfahrverbote für die Lieferung des Impfstoffes und der Kühlsysteme auszusetzen.

  • Die verschärfte Coronakrise in vielen Ländern der Welt hat der japanischen Wirtschaft einen unerwarteten Rückschlag eingebrockt. Im November gingen die Exporte überraschend zurück. Der Wert der Ausfuhren sei im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent gefallen, teilte das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mit. Damit hat sich der Rückgang der Ausfuhren erstmals seit Mai wieder beschleunigt. Volkswirte hatten dagegen damit gerechnet, dass die Ausfuhren im November erstmals seit November 2018 zulegen.

  • Angesichts des harten Lockdowns inmitten des Weihnachtsgeschäfts sucht der Einzelhandel in Hessen nach Alternativen. So versucht es beispielsweise der Einzelhandel in Nordhessen einmal mehr mit einem System aus Bestellen und Abholen, dem sogenannten Click&Collect, sowie mit Lieferservice. „Wir haben damit im letzten Lockdown gute Erfahrungen gemacht“, sagte der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Hessen Nord, Martin Schüller, am Mittwoch. „Bei uns werden das alle machen.“

Coronavirus News-Update vom 15. Dezember

  • Als letztes der 16 Bundesländer und auf den allerletzten Drücker veröffentlichte Bayern kurz vor Mitternacht die neue Corona-Verordnung, die zunächst bis zum 10. Januar gilt. Nur an den Weihnachtsfeiertagen soll es Lockerungen geben. Ob Schulen, Kitas, Zoos, Restaurants, Einzelhandel und Co nach den Weihnachtsferien wieder öffnen dürfen, ist ungewiss. Denn wenn die Zahl der Infizierten nicht signifikant sinkt, könnte der Lockdown über den 10. Januar hinaus verlängert werden.

  • Der harte Lockdown mitten im Dezember verdirbt dem Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft. Nach einer Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) werden dem Handel wegen der Ladenschließungen im Vergleich zum Vorjahr mehr als sechs Milliarden Euro in den Kassen fehlen. „Die sonst so umsatzstarke Phase zum Jahresende wird für viele Händler zum Fiasko“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Dienstag in Berlin. Insgesamt rechnet der Branchenverband in den Monaten November und Dezember nur noch mit Umsätzen von knapp 98 Milliarden Euro, sieben Prozent weniger als im Vorjahr.

  • Lastwagen mit Corona-Impfstoffen an Bord dürfen in Rheinland-Pfalz auch an Sonn- und Feiertagen fahren. Eine entsprechende Ausnahmegenehmigung sei bereits erteilt worden, teilte das Verkehrsministerium in Mainz am Dienstag mit. Sie gelte auch für den Transport von anderen für die Impfungen wichtigen Gütern wie Kühlsystemen oder medizinischen Instrumenten.

  • Der in Dänemark verhängte Teil-Lockdown für den Großteil der Bevölkerung wird auf das gesamte Land und damit auch auf das an Deutschland grenzende Süderjütland ausgeweitet. Das teilte der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht am Dienstag auf Facebook mit. Gelten sollen die Corona-Maßnahmen demnach ab Mittwochnachmittag um 16.00 Uhr auch in den Gemeinden, die bislang nicht von den Beschränkungen betroffen gewesen waren. Zuvor hatte bereits eine Reihe von Kommunen und Bürgermeistern die Ausweitung gemeldet.

  • Die Lufthansa hat ihren Probelauf mit verpflichtenden Corona-Schnelltests vorübergehend eingestellt. Voraussichtlich Ende Januar werde das Verfahren wieder aufgenommen, sagte eine Sprecherin in Frankfurt. Zuvor war der vorerst letzte Flug mit durchgängig auf das Corona-Virus getesteten Passagieren in München gestartet. Auch die Lufthansa-Tochter Austrian hat ihre Testreihen auf Verbindungen zwischen Wien, Berlin und später Hamburg zunächst beendet.

  • Die Gewerkschaft Verdi hat die für Samstag angekündigte Demonstration von Hafenarbeitern wegen des Corona-Shutdowns ins nächste Jahr verschoben. Hintergrund der nun abgesagten Demonstration unter dem Motto „Zukunft nur mit uns! 5 vor 12 für die Hafenarbeit“ sind der angedrohte Abbau von voraussichtlich mehreren hundert Arbeitsplätzen und die Fusionspläne der Terminalbetreiber Eurogate und HHLA.

  • Die Piloten der Lufthansa haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, mit umfassenden Teilzeitmodellen coronabedingte Massenentlassungen vermeiden zu können. Man werde dem Unternehmen an diesem Dienstag entsprechende Vorschläge unterbreiten, kündigte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt an.

  • Trotz des planmäßigen Starts der Impfzentren in Niedersachsen an diesem Dienstag gibt es für die Impfstoffversorgung auf den Ostfriesischen Inseln noch keine beschlossenen Lösungen. Noch gebe es zu viele Unklarheiten etwa was den genauen Personenkreis und das Anmeldeverfahren für die Impfungen angehe, teilten die Landkreise der Deutschen Presse-Agentur mit. Erst wenn feststehe, welcher Impfstoff und welche Gruppen wann geimpft werden sollen, könnten logistische Abläufe genauer geplant werden, hieß es. Erst wenn feststehe, welcher Impfstoff und welche Gruppen wann geimpft werden sollen, könnten logistische Abläufe genauer geplant werden, hieß es. Im Gespräch sind etwa der Einsatz mobiler Impfteams, die Impfung in Inselarztpraxen oder die Reise zu den Impfzentren auf dem Festland.

  • Vom Chefsessel ins Gericht: Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung der Allianz das Klagerisiko für Geschäftsführer und Vorstände weiter erhöhen. Hauptgrund ist die erwartete weltweite Insolvenzwelle, wie die Fachleute des Allianz-Industrieversicherers AGCS in einer am Dienstag veröffentlichten Analyse argumentieren. Insolvenzen sind demnach historisch einer der Hauptauslöser für Klagen gegen leitende Angestellte. Denn Insolvenzverwalter versuchen häufig, bei den Unternehmensleitungen Geld für die Gläubiger einzutreiben.

Coronavirus News-Update vom 14. Dezember

  • Die Vorbereitungen zur Einrichtung der 50 Corona-Impfzentren in Niedersachsen gehen auf die Zielgerade. Von diesem Dienstag an sollen die Zentren planmäßig einsatzbereit sein, bislang gebe es keine nennenswerten Komplikationen, hieß es aus den zuständigen Ministerien in Hannover. Dabei war es vielerorts ein logistischer Kraftakt, alle benötigten Einrichtungsgegenstände für die Zentren zu beschaffen. Die Rekrutierung des benötigten Personals ist noch nicht abgeschlossen; voraussichtlich noch vor dem Jahreswechsel soll die Impfkampagne beginnen.

  • Der bayerische Handel kippt nach den jüngsten Corona-Beschlüssen seine Prognose für das Weihnachtsgeschäft. Man werde die ursprünglich erwarteten 14 Mrd. EUR Umsatz nicht erreichen, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, am Montag. „Das Weihnachtsgeschäft ist gelaufen.“ Durch die erwartete Schließung vieler Geschäfte ab Mittwoch würden dem stationären Einzelhandel pro Tag 150 Mio. EUR Umsatz verloren gehen, sagte Ohlmann. Einige Geschäfte hätten am Montag das stärkste Weihnachtsgeschäft überhaupt erlebt. Um die Lieferungen zu bewältigen sollen die Paketzusteller zusätzlich Zeit bekommen. Das Kabinett will dafür Auslieferungen auch am kommenden Sonntag ermöglichen. Die Gewerkschaft Verdi lehnt das ab. Es sei „grundfalsch in diesen Tagen der absoluten Spitzenbelastung, den Beschäftigten ihren freien Sonntag zu nehmen - den brauchen sie gerade jetzt“, sagte die Landesbezirksleiterin Luise Klemens. „Die Paketzusteller sind doch keine Maschinen.“

Coronavirus News-Update vom 12. bis 13. Dezember

  • Zum Eindämmen der sich weiter stark ausbreitenden Corona-Pandemie wird das öffentliche und private Leben in Deutschland zum zweiten Mal in diesem Jahr drastisch heruntergefahren. Von diesem Mittwoch (16.) an und bis zum 10. Januar muss der Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf schließen. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Sonntag beschlossen. In diesem Zeitraum sollen auch Schulen grundsätzlich geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt werden. Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen gibt es zu Weihnachten für Feiern im engsten Familienkreis, nicht aber zum Jahreswechsel.

  • Angesichts des weitreichenden Lockdowns geht der Handelsverband Baden-Württemberg von Umsatzverlusten in Höhe von 2,5 bis 3 Mrd. EUR aus. Die Mittwoch startenden und bis 10. Januar geplanten Schließungen von Geschäften, die keine Ware für den täglichen Bedarf verkaufen, betreffen nach Verbandsangaben vom Sonntag etwa 20.000 Betriebe und 250.000 Beschäftigte im Südwesten. 99 Prozent dieser Unternehmen sind kleine und mittelständische Unternehmen“, hieß es weiter. Insgesamt stelle der Einzelhandel den drittgrößten Wirtschaftszweig im Land dar.

  • Der Handelsverband Nord in Mecklenburg-Vorpommern warnt vor aus seiner Sicht schwerwiegenden Folgen durch die verschärften Corona-Maßnahmen vom kommenden Mittwoch an. „Wir tragen die Entscheidung mit und haben Verständnis dafür. Für eine Zeit nach dem 10. Januar muss aber eine andere Lösung gefunden werden“, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbandes Nord in Rostock, Kay-Uwe Teetz, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

  • Nach der Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer durch die Arzneimittelbehörde FDA stehen die USA vor der größten Impfkampagne in der Geschichte des Landes. Die Auslieferung des mit Trockeneis gekühlten Impfstoffs sei nach der Erteilung der Notfallzulassung am späten Freitagabend (Ortszeit) und der Verpackung am Samstag am Sonntag angelaufen, teilte das Frachtunternehmen FedEx mit. Am Montag könne das Impfen beginnen. Unterdessen überschritt die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in den USA, wo die Pandemie weiterhin außer Kontrolle ist, die Marke von 16 Mio.

  • Einer Analyse zufolge dürfte sich der Automarkt in der Volksrepublik nach der Corona-Krise am besten weiterentwickeln. Aufgrund des erwarteten Wachstums und der bisher erfolgreichen Pandemie-Eindämmung rechnet Branchenbeobachter Ferdinand Dudenhöffer damit, dass sich die Situation auch für deutsche Hersteller vor allem auf dem wichtigsten Absatzmarkt in Fernost stabilisieren wird. Daheim könnte sich laut der Prognose dagegen der Druck zusätzlich erhöhen. Eine anhaltend maue Nachfrage drohe, in der Bundesrepublik weitere Auto-Jobs zu gefährden. Die Zahl der direkt in der Schlüsselbranche Beschäftigten könnte demnach hierzulande bis Dezember 2021 auf 750.000 bis 770.000 sinken. Ende 2019 gab es rund 823.000 Mitarbeiter.

  • Der Reinigungs- und Gartengerätehersteller Kärcher zahlt rund 7.000 Mitarbeitern weltweit zu Weihnachten eine Corona-Dankesprämie. In Deutschland erhalten die gut 4.000 Beschäftigten jeweils bis zu 875 Euro, wie das Unternehmen aus Winnenden mitteilte. Solche Prämien sind aufgrund einer Sonderregelung für die Beschäftigten steuer- und sozialversicherungsfrei. Kärcher-Mitarbeiter in Produktion und Logistik, die anders als ihre Kollegen etwa in der Verwaltung keine Möglichkeit hatten, von zu Hause aus zu arbeiten, hatten zusätzlich bereits sogenannte Antrittsprämien bekommen.

  • Lastwagen mit Corona-Impfstoffen können ab sofort auch an Sonn- und Feiertagen auf Hessens Straßen fahren. Das Wirtschafts- und Verkehrsministerium hat dafür eine pauschale Ausnahmegenehmigung erteilt, wie Minister Tarek Al-Wazir (Grüne) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mitteilte. Diese Ausnahme gelte auch für den Transport von Kühlsystemen, Impfbestecken und sonstigem Bedarf der Impfzentren. Die Regelung ist nach Angaben des Ministeriums zunächst bis zum 30. Juni befristet.

Coronavirus News-Update vom 11. Dezember

  • Der coronabedingte Rückgang des Passagierverkehrs am Frankfurter Flughafen hat sich im November wieder deutlich beschleunigt. In dem Monat sei die Zahl der Fluggäste am größten deutschen Airport im Vergleich zum Vorjahr um 87 Prozent auf 656.420 gefallen, teilte der Flughafenbetreiber Fraport am Freitag in Frankfurt mit. Damit fiel der Rückgang deutlich höher aus als in den Vormonaten und erreichte fast wieder die Geschwindigkeit aus dem Frühjahr, als die Passagierzahlen zeitweise um mehr als 90 Prozent absackten. In den ersten elf Monaten des Jahres ging die Passagierzahl um fast 73 Prozent zurück.

  • Die Deutsche Post stellt in der Weihnachtszeit in Berlin und im Brandenburger Umland voraussichtlich rund 400.000 Pakete am Tag zu. Das wären rund 15 Prozent mehr als im bisherigen Rekordzeitraum 2019, wie ein Postsprecher am Donnerstag mitteilte. Insgesamt würden in den beiden für diese Region zuständigen Paketzentren in Börnicke und Rüdersdorf täglich mehr als 580.000 Sendungen bearbeitet. Zur Entlastung würden in Berlin und Brandenburg „in allen Bereichen der Produktion“ 3.000 zusätzliche Kollegen eingesetzt. „Allein in Berlin sind zusätzlich rund 2300 Fahrzeuge im Einsatz“, hieß es. Die zusätzlichen Kräfte reichten derzeit aus, um das Paketvolumen zu bewältigen. Ein Großteil der Pakete könne bereits am nächsten Tag zugestellt werden. Die Coronakrise erschwere indes die Abläufe. Das Personal arbeite derzeit in Kleingruppen, die Zusteller seien in Wellen unterwegs. Auch deshalb könne die Zustellung auch mal ein paar Tage länger dauern.

  • Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat mehr Hilfe für Seeleute in der Coronapandemie verlangt. Sie müssten international als systemrelevant eingestuft und dann auch bevorzugt geimpft werden, forderte VDR-Präsident Alfred Hartmann am Donnerstag. Außerdem müssten die teils rigiden Reiseeinschränkungen aufgehoben werden. Er verwies dabei auf zwei Resolutionen der Vereinten Nationen und ihrer Arbeitsorganisation ILO (International Labour Organisation). Die Vereinten Nationen hatten vergangene Woche in New York dem Personal an Bord von Seeschiffen den besonderen Status als „key worker“ zuerkannt. Die ILO hat die 187 Staaten unter anderem aufgefordert, kurzfristige Besatzungswechsel zu ermöglichen und die nötigte medizinische Versorgung des Bordpersonals sicherzustellen.

Coronavirus News-Update vom 10. Dezember

  • Die Coronapandemie erweist sich in der boomenden Paketbranche als Digitalisierungsschub. Denn viel mehr Kunden als früher nutzen das sogenannte „Abstell-Ok“, mit dem sie im Internet einer Ablage vor der Haustür oder anderswo zustimmen. „Die Anzahl der Abstell-Einwilligungen hat sich seit Beginn der Pandemie bei uns vervielfacht“, sagte ein Sprecher von DPD. Auch die Deutsche Post DHL berichtet von einer höheren Nachfrage nach den digitalen Anweisungen. Zudem wurden Adressaten häufiger in ihren Wohnungen angetroffen, sodass Pakete nicht wieder mitgenommen oder beim Nachbarn abgegeben werden mussten, wie die deutschen Paketdienstleister auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Ein Grund für schnellere Zustell-Abläufe ist auch die sogenannte kontaktlose Zustellung: Empfänger müssen den Erhalt des Pakets nicht mehr mit Unterschrift quittieren.

Coronavirus News-Update vom 9. Dezember

  • Die Staatsregierung will die geplante Obergrenze von maximal 20 Mrd. EUR neuen Schulden zur Bewältigung der Coronakrise unbedingt einhalten - gibt dafür aber keine endgültige Garantie. Man müsste mit dieser Summe bis Ende 2021 „eigentlich“ auskommen, sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) am Mittwoch zum Auftakt der Haushaltsberatungen im Landtag. „Wir werden 2021 weiter Krisenbewältigung betreiben“, so Füracker. Deshalb habe man einen „Vernunfthaushalt“ vorgelegt. Man konzentriere sich auf die Dinge, die das Land durch die Krise führten, und auf Investitionen. Man finanziere nicht das Wünschenswerte, sondern das Notwendige. Zudem verwies er darauf, dass man zwei Milliarden Euro aus der Rücklage entnehme und in den Ressorts 500 Mio. einspare.

  • Nach viermonatigen Verhandlungen hat der Großmotorenhersteller MAN Energy Solutions mit der Gewerkschaft einen Sozialplan für den Abbau von rund 2.600 Arbeitsplätzen geschlossen. An den Standorten des zum Volkswagen-Konzern gehörenden Unternehmens sollen nun Transfergesellschaften für die ausscheidenden Beschäftigten eingerichtet werden, sagte Vorstandschef Uwe Lauber am Mittwoch. Neben dem Unternehmenssitz Augsburg sind auch Berlin, Hamburg, Oberhausen in Nordrhein-Westfalen und das niederbayerische Deggendorf betroffen.

  • Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Sanktionen erschweren dem Iran nach eigenen Angaben den Import von Corona-Impfstoffen. „Wenn wir über die Einfuhr der Impfstoffe sprechen, verfluchen wir hundert Mal diesen Trump, dem nicht mal die Gesundheit der Menschen wichtig ist“, sagte Präsident Hassan Ruhani am Mittwoch. Die Einfuhr der Vakzine hätte mit einem kurzen Telefonat erledigt werden können, aber wegen der Sanktionen gebe es zahlreiche Hürden. Die iranische Regierung werde jedoch einen Weg finden, die Impfstoffe rechtzeitig zu kaufen und den Iranern zur Verfügung zu stellen, so der Präsident im Staatsfernsehen.

  • Beim Passagieraufkommen ein Minus von bis zu 75 Prozent, beim Umsatz gar von bis zu 80 Prozent - die großen Südwest-Flughäfen vermelden historisch schlechte Zahlen und rufen lauter denn je nach staatlichen Hilfen. Der mit Abstand wichtigste baden-württembergische Airport in Stuttgart rechnet für 2020 mit einem Fluggast-Rückgang um rund drei Viertel im Jahresvergleich auf 3,2 Mio. Passagiere. Die Erlöse dürften sich nach Schätzungen der Flughafen-Chefs vom Mittwoch gar auf etwa 150 Mio. EUR halbieren. „Es kann sogar sein, dass es noch weniger wird als die Hälfte“, sagte Co-Geschäftsführerin Arina Freitag.

  • Eine erste Ladung Corona-Impfstoff ist am Mittwoch in Israel eingetroffen. Ein DHL-Frachtflugzeug landete auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Regierungschef Benjamin Netanjahu kam auf die Landefläche, um die Impfdosen des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer in Empfang zu nehmen. „Das ist einer der bewegendsten Momente meiner ganzen Zeit als Ministerpräsident“, sagte er.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts weiter steigender Coronainfektions- und Todeszahlen eine Verschärfung des Teil-Lockdowns noch vor Weihnachten verlangt. „Die Zahl der Kontakte ist zu hoch. Die Reduktion der Kontakte ist nicht ausreichend“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in der Generaldebatte des Bundestags zum Bundeshaushalt 2021. Selbst wenn man Länder mit sehr starkem Anstieg wie Sachsen herausrechne, gebe es Anstiege. 590 Todesfälle am Tag wie am Mittwoch gemeldet seien nicht akzeptabel. „Und weil die Zahlen so sind, wie sie sind, müssen wir etwas tun, und zwar Bund und Länder gemeinsam.“

  • Die Ankündigung eines harten Lockdowns in Sachsen versetzt die Händler im Freistaat in Aufregung. Wenige Tage bevor viele Geschäfte ab Montag erneut schließen müssen, stellen sie sich noch einmal auf einen Kundenansturm ein. Zugleich gibt es Wut und Sorgen wegen der zweiten Schließung in diesem Jahr. Das Nachbarland Sachsen-Anhalt fürchtet einen Einkaufstourismus und sucht nach Wegen, wie mit Kunden aus Sachsen umgegangen werden soll. 

  • Nach der Erholung im Sommer hat die Coronakrise die deutsche Wirtschaft wieder stärker im Griff. Gestützt vom China-Geschäft erholten sich die Exporte im Oktober zwar weiter, doch das Tempo verlangsamte sich, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorging. Der Mittelstand sieht in der Krise die Existenz vieler Firmen gefährdet.Wirtschaftsverbände mahnten schnell wirksame Hilfen und außerdem Strukturreformen etwa im Steuerrecht an. Der Handel forderte für den Fall eines bundesweiten harten Lockdowns zusätzliche Nothilfen der Politik.

  • Ein Kreuzfahrtschiff einer US-Reederei mit fast 1.700 Passagieren an Bord ist nach einem Corona-Fall vorzeitig von einer viertägigen Reise in seinen Auslaufhafen Singapur zurückgekehrt. Bei dem infizierten Passagier handele es sich um einen 83-jährigen Mann aus dem südostasiatischen Stadtstaat, der über Durchfall geklagt habe und dann auf dem Schiff positiv auf das Virus getestet worden sei, teilte das örtliche Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

  • Der baden-württembergische Handelsverband hat vor möglichen verheerenden Folgen eines Corona-Lockdowns noch vor Weihnachten für die Geschäfte in den Städten gewarnt. „Sollte es zu Geschäftsschließungen kommen, bangen wir im Übrigen nicht nur ums Weihnachtsgeschäft, sondern ums Überleben der ganzen Modebranche, und sogar um ganze Innenstädte“, sagte Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann der dpa in Stuttgart. „Wir erwarten in diesem Fall finanziellen Ausgleich für die entfallenen Umsätze der betroffenen Unternehmen auf der Basis, wie er auch der Gastronomie gewährt worden ist.“ Auch der Handelsverband Rheinland-Pfalz warnt vor den Folgen möglicher Ladenschließungen in der Vorweihnachtszeit. „Viele Unternehmen erzielen im Weihnachtsgeschäft bis zu 30 Prozent ihres Jahresumsatzes“, teilte Hauptgeschäftsführer Thomas Scherer am Mittwoch mit. „Ein Ausfall dieses wichtigen Umsatzzeitraums würde viele Unternehmen ihre Existenz kosten.“

Coronavirus News-Update vom 8. Dezember

  • Die schwierige Finanzlage der Deutschen Bahn beschäftigt am Mittwoch den Aufsichtsrat des Staatsunternehmens. In diesem Jahr wird nach Angaben aus Konzernkreisen ein Umsatzeinbruch und ein Verlust von 5,6 Mrd. EUR Euro erwartet. Der Bund plant Milliardenhilfen. Das Kontrollgremium berät in der Videokonferenz darüber, wie sich die Bahn im nächsten Jahr refinanzieren kann. Vor allem der dramatische Fahrgastrückgang in der Coronakrise belastet die Bilanz, aber auch die Probleme der Gütersparte sowie im Auslandsgeschäft. Auf den Tischen der Kontrolleure liegt die Finanzplanung bis 2025. Demnach rechnet der Vorstand fürs laufenden Geschäft auch im nächsten Jahr mit deutlichen Verlusten und einer Erholung ab 2022.

  • Die Konjunktur in Deutschland wird sich nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Ende kommenden Jahres von der Coronakrise erholt haben. Für 2021 rechnet das arbeitgebernahe Institut mit einem Wirtschaftswachstum von 4 Prozent, nach einem Minus von 5,25 Prozent in diesem Jahr. Voraussetzung sei aber, dass die Impf-Offensive gelingt und Konsumenten und Investoren Zuversicht gewinnen, betonte das IW in seiner am Dienstag veröffentlichten Prognose. Das neue Jahr beginne aber noch ohne Besserung, die deutsche Wirtschaft schrumpfe im ersten Quartal 2021 weiter. Im Baugewerbe könnten Arbeitskräfte fehlen, die international weiter angespannte Infektionslage bremse den Export. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf ihr altes Niveau von 19 Prozent wirke ab Januar negativ auf den Konsum. Ab dem Frühjahr nehme die Wirtschaft aber wieder Fahrt auf, erwarten die IW-Konjunkturforscher.

  • Nach einem coronabedingten Einbruch haben sich die Thüringer Exporte im dritten Quartal vorübergehend wieder stabilisiert. Von Juli bis September wurden von Thüringen Waren im Wert von 3,8 Mrd. EUR ausgeführt, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Erfurt mitteilte. Der Warenwert der Thüringer Exporte sank damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent. Im zweiten Quartal war der Warenwert der Thüringer Exporte im Vergleich zum Vorjahreswert um fast ein Viertel geschrumpft.

  • Die Container-Reederei Hapag-Lloyd wird dank robuster Geschäfte für das laufende Jahr optimistischer. „Auch im vierten Quartal bleibt die Nachfrage nach Container-Kapazitäten im Markt überraschend stark und wir setzen jedes verfügbare Schiff ein“, sagte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen am Dienstag laut Mitteilung in Hamburg. Er peilt nun für 2020 ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro an. Vorher hatte der Vorstand mit 2,4 bis 2,6 Mrd. EUR gerechnet.

  • Vom 1. Oktober bis 29. November haben die Verbraucherinnen und Verbraucher für insgesamt 17.374 Mio. EUR inkl. USt Waren im E-Commerce bestellt. Dies sind 17,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2019 (14.782 Mio. EUR inkl. USt). Damals war nur der „Black Friday" im Erhebungszeitraum enthalten, in diesem Jahr sind auch noch Samstag und Sonntag, nicht aber der „Cyber Monday" berücksichtigt. Das durchschnittliche Wachstum in den vergangenen Jahren lag in den ersten neun Wochen des Weihnachtsquartals stets bei gut 11 Prozent. Aktionstage wie Black Friday oder Cyber Monday tragen dazu bei, dass die Weihnachtseinkaufs-Spitzen für Händler, Logistiker und Kundinnen und Kunden entzerrt werden. Hand in Hand arbeiten die E-Commerce-Branche und die Logistik zusammen

  • Die Wirtschaft der Eurozone hat sich im Sommer geringfügig schwächer von dem schweren Corona-Einbruch im Frühjahr erholt als bisher bekannt. Die Wirtschaftsleistung (BIP) lag im dritten Quartal 12,5 Prozent höher als im Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg nach einer dritten Schätzung mitteilte. Eine vorherige Berechnung hatte einen Zuwachs von 12,6 Prozent ergeben.

  • FDP-Generalsekretär Volker Wissing plädiert im Umgang mit der Coronapandemie für eine bessere Aufklärung und mehr Eigenverantwortung der Bürger. Der Chef der rheinland-pfälzischen Freien Demokraten forderte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur zudem mehr Mut zu kontroverseren Parlamentsdebatten. „Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass wir in den Parlamenten nicht irgendwas diskutieren, sondern das, was sie im Alltag bewegt.“ Die Demokratie sei dem Wesen nach eine Form der institutionalisierten Abwägung und sollte gerade auch in der Pandemie entsprechend gelebt werden.

  •  Das Hafentransportunternehmen Carl Robert Eckelmann zahlt seinen Mitarbeitern 500 EUR Coronaprämie zum Jahresende, um sich für ihre Loyalität und ihren Einsatz trotz der Sorgen um den gesamten Hamburger Hafen zu bedanken. „Unsere Mitarbeiter auf unseren Wasserfahrzeugen erleben in Zusammenhang mit der Coronapandemie, genauso wie die Mehrheit der gesamten Bevölkerung, außergewöhnlich hohe Belastungen und Probleme in ihren jungen Familien, nur konnten sie sich leider nicht in Kurzarbeit oder Homeoffice begeben, um ihren Familienmitgliedern beizustehen und sie zu unterstützen“, sagt der Unternehmensinhaber Robert Eckelmann.

Coronavirus News-Update vom 7. Dezember

  • Der Flugzeugbauer Airbus hat trotz der Coronakrise im November 64 neue Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Das war damit der zweitstärkste Auslieferungsmonat in diesem Jahr. Trotz der Krise kassierte Airbus nur elf Stornierungen, wie der Konzern am Montagabend in Toulouse mitteilte. Allerdings holte er auch keine Neubestellungen herein.

  • Die ums wirtschaftliche Überleben kämpfende Fluglinie Norwegian erhält Gläubigerschutz in Irland. Ein Gericht in Dublin gewährte den irischen Norwegian-Tochterunternehmen diesen Schutz gegen die Insolvenz, womit auch die norwegische Muttergesellschaft geschützt ist, wie mehrere norwegische und irische Medien am Montagabend berichteten. Das verschafft dem Konzern letztlich mehr Zeit, um gegen seine Milliardenschulden anzukämpfen.

  • Zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland sollen Ältere über 80, Pflegeheimbewohner und bestimmtes Personal mit hohem Infektionsrisiko voraussichtlich zuerst zum Zug kommen können. Dies entspricht rund 8,6 Mio. Menschen, wie aus einem am Montag verschickten Entwurf der Ständigen Impfkommission (Stiko) hervorgeht. Dazu können Länder und medizinische Fachgesellschaften nun noch Stellung nehmen - wegen besonderer Eilbedürftigkeit bis diesen Donnerstag. Grund für eine Prioritätensetzung ist, dass zum möglichen Auftakt von Impfungen zu Beginn des neuen Jahres nur kleinere Impfstoffmengen erwartet werden.

  • In Niedersachsen hat der Aufbau von 37 Impfzentren bereits begonnen, bis Mitte Dezember sollen landesweit 50 Zentren für Impfungen gegen das Coronavirus bereitstehen. Das sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Montag in Hannover. Um den Jahreswechsel werde mit einem Start der Impfungen gerechnet. „Das hoffe ich sehr“, sagte die Ministerin. Für Lagerung und Transport des Impfstoffes habe das Land einen Vertrag mit dem Postdienstleister DHL geschlossen. Von zwei Zentrallagern aus solle er in die Zentren geliefert werden. Der besonders kühlbedürftige Impfstoff wird laut Reimann von einem Lager in den Niederlanden aus angeliefert, übrige Impfstoffe von einem Lager in Hessen aus.

  • Der norddeutsche Groß- und Außenhandel steckt den Teil-Lockdown nach einer Unternehmensumfrage bisher überwiegend gut weg. In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des AGA Unternehmensverbandes unter den rund 3.500 Mitgliedern gaben 88 Prozent der Unternehmen an, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie keine oder nur eine geringe Gefahr für die Existenz ihres Unternehmens seien. Lediglich elf Prozent fürchteten, dass ihre Firma die Corona-Krise nicht überleben könnte. Im April hatten noch 40 Prozent der norddeutschen Händler und Dienstleister den damaligen Lockdown mit umfangreicheren Eingriffen als existenzbedrohend eingestuft.

Coronavirus News-Update vom 5. bis 6. Dezember

  • Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie lässt die Lufthansa viele Jets am Boden und baut massiv Jobs ab. Bis zum Jahresende werden 29.000 Stellen weggefallen sein, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Sonntag einen Bericht der „Bild am Sonntag“. Übrig bleiben demnach noch 109.000 Mitarbeiter. Im Ausland werden über 20.000 Jobs gestrichen. Zudem hat die Airline das Europageschäft der Catering-Tochter LSG mit 7.500 Mitarbeitern verkauft.  Im nächsten Jahr sollen in Deutschland weitere 10.000 Stellen abgebaut werden.

  • Die chinesischen Exporte sind sprunghaft gestiegen. Die Ausfuhren legten im November unerwartet stark um 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie der chinesische Zoll am Montag in Peking berichtete. Die Importe blieben hingegen hinter den Erwartungen zurück und kletterten nur um 4,5 Prozent - etwas weniger noch als im Vormonat mit 4,7 Prozent. Das Handelsdefizit stieg damit sogar um 102,9 Prozent auf 75 Mrd. USD.

  • Der Prüfkonzern Dekra hat vor allem wegen eines Einbruchs im Geschäft mit Zeitarbeitern nach 16 Wachstumsjahren erstmals wieder ein Umsatzminus verbucht. Die Erlöse in diesem Jahr werden gemessen am Vorjahr voraussichtlich um rund 6 Prozent auf 3,2 Mrd. EUR sinken, wie das Unternehmen am Montag in Stuttgart mitteilte. Man werde das Jahr dennoch mit einem „sehr ordentlichen“ Gewinn abschließen, sagte Vorstandschef Stefan Kölbl. Im Detail machte er zum Netto-Jahresergebnis noch keine Angaben, betonte allerdings: „Wir machen in keinem Geschäftsfeld Verluste.“

  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fürchtet zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland Verteilungskonflikte. Anfangs werde die Menge an Impfstoffen begrenzt sein, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussion in Berlin. Nach aktuellem Stand werde es im Januar in Deutschland für eine zweistellige Millionenzahl an Impfwilligen nur drei Millionen Impfdosen geben. Deshalb werde es eine „sehr harte Priorisierung“ geben. Spahn sagte, er rechnet mit emotionalen Diskussionen.

  • Der durch die Corona-Krise unter Druck geratene Kreuzfahrtschiffbauer Meyer Werft wird in diesem Jahr den größten Verlust der Unternehmensgeschichte einfahren. „Und wenn wir nichts tun, werden wir auch in den nächsten Jahren Verluste machen. Das hält kein Unternehmen auf Dauer aus“, sagte Geschäftsführer Jan Meyer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er sei aber fest davon überzeugt, dass die Meyer Werft gute Überlebenschancen habe.

  • In der Corona-Krise wollen die Menschen in Deutschland noch weniger auf ihr Auto verzichten als zuvor. Trotz schleppender Neuwagenverkäufe wuchs die Gesamtflotte bis Anfang Oktober um rund 460.000 auf 48,176 Mio. Fahrzeuge, wie das Duisburger CAR-Institut anhand von Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes berichtet. Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer rechnet zwar noch mit einem leichten Rückgang wie er zum Jahresende üblich sei. Dennoch werde es zum Jahreswechsel mehr als 400.000 Autos mehr auf deutschen Straßen geben als ein Jahr zuvor.

  • Der krisengeschüttelte US-Luftfahrtriese Boeing will die Fertigungsrate seines Langstreckenjets 787 „Dreamliner“ angesichts von schwacher Nachfrage und Produktionsmängeln weiter verringern. Ab Mitte 2021 sollen nur noch fünf Exemplare pro Monat hergestellt werden, sagte Finanzchef Greg Smith am Freitag bei einer Konferenz. Damit würde monatlich eine Maschine weniger als bislang geplant gefertigt. Boeing hatte die Produktion des Modells in den letzten anderthalb Jahren bereits mehrfach zurückgefahren.

  • Der Aufschwung auf dem für deutsche Autobauer so wichtigen chinesischen Automarkt hält weiter an. Im vergangenen Monat stieg der Absatz von Fahrzeugen an die Händler nach vorläufigen Daten im Jahresvergleich um 11,1 Prozent, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) mitteilte. Damit bleibt der Markt wie in den Vormonaten auf starkem Wachstumskurs mit meist prozentual zweistelligen Raten. In den CAAM-Daten sind neben Pkw auch Nutzfahrzeuge wie Lkw und Busse enthalten. Die gewerblich genutzten Fahrzeuge hatten in den vergangenen Monaten spürbar schneller zugelegt als Pkw.

Coronavirus News-Update vom 4. Dezember

  • Der Flughafen Leipzig/Halle sieht sich für den Umschlag und Transport von Corona-Impfstoffen gerüstet. Dafür brauche es gewisse Standards, sagte Flughafensprecher Uwe Schuhart auf Anfrage. Dazu gehörten etwa kurze Wege, zudem müsse die Sicherheit der Kühlkette ununterbrochen gewährleistet sein. Seit Anfang des Jahres ist der Airport als Europas fünftgrößtes Luftfrachtdrehkreuz dafür zertifiziert, rund um die Uhr kritische und temperaturempfindliche Pharmagüter abzufertigen. „Wir stehen bereit, sobald es einen Impfstoff gibt“, sagte Schuhart. Bundesweit gibt es drei für sensible Pharmasendungen zertifizierte Flughäfen - neben Leipzig/Halle sind das Frankfurt und Düsseldorf. Im vergangenen Jahr wurden etwa nach Angaben in Frankfurt, an Europas größtem Pharma-Drehkreuz, rund 120.000 Tonnen Impfstoffe, Arzneimittel und andere Pharma-Produkte umgeschlagen.

  • In 11 von 16 Bundesländern gilt für das Personal in der Binnenschifffahrt bei der Quarantäne-Verordnung in Zusammenhang mit Covid-19 eine vollständige Freizügigkeit oder eine Freizügigkeit mit kleineren Einschränkungen.  Mehrere Bundesländer sind dem Appell des Binnenschifffahrtsgewerbes gefolgt und haben ihre Einreise-Quarantänebestimmungen abgeändert – zuletzt am 1. Dezember Bremen, Hessen und Niedersachsen. Die Lockerung läuft darauf hinaus, dass de facto ein Verzicht auf „nicht zwingend erforderliche Landgänge“ zur vollständigen Quarantänefreiheit führt.

Coronavirus News-Update vom 3. Dezember

  • Facebook verschärft das Vorgehen gegen falsche Informationen über Corona-Impfstoffe und will sie künftig löschen. Dabei gehe es unter anderem um von Experten widerlegte Behauptungen zur Sicherheit und Effizienz der Impfungen, teilte das Online- Netzwerk am Donnerstag mit. Auch Verschwörungstheorien werden betroffen sein.

  • Beim US-Billigflieger Southwest Airlines stehen aufgrund der Coronakrise zahlreiche Stellen auf der Kippe. Das Unternehmen informierte am Donnerstag nach eigenen Angaben 6.828 Mitarbeiter, dass ihnen ab Mitte März unbezahlter Zwangsurlaub droht. Damit müssen rund zwölf Prozent der Beschäftigten um ihre Jobs bangen. Southwest Airlines begründete den Schritt mit mangelnden Fortschritten in den Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern um vorübergehende Kostensenkungen angesichts der Pandemie.

  • Das Regierungspräsidium Tübinge, als zuständige Marktüberwachungsbehörde für Medizinprodukte im Handel, hat Dm bestätigt, dass der Coronavirus-Antikörpertest im Onlineshop dm.de verkauft werden darf. Dm bietet seit mehreren Wochen einen Coronavirus-Antikörpertest von Cerascreen im Onlineshop dm.de an.

  • Sachsen-Anhalt hat Pläne des Bundes begrüßt, Flughäfen in der Coronakrise mit weiteren Finanzspritzen zu unterstützen. Das Land stehe zu seiner Verantwortung als Anteilseignerin für die Mitteldeutsche Flughafen AG und habe daher bereits im Sommer Liquiditätshilfen zugesagt, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Die eigenen Mittel könnten jedoch nur einen geringen Teil der Ausfälle kompensieren. Deswegen werde die angekündigte Bundeshilfe sehr begrüßt. Das Ministerium ließ allerdings offen, ob und mit welcher Summe sich Sachsen-Anhalt an der staatlichen Geldspritze beteiligt.

  • Die Ärmsten trifft Corona am härtesten: Wegen der Pandemie werden die am wenigsten entwickelten Länder der Welt einem UN-Bericht zufolge ihre schwächste Wirtschaftsleistung seit 30 Jahren erleben. Dadurch würden Einkommen sinken, Arbeitsstellen verloren gehen und Finanzdefizite steigen, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD). Demnach könnte es in diesen Ländern 2020 rund 32 Mio. mehr extrem arme Menschen geben, die ein Einkommen von weniger als 1,90 USD am Tag haben.

Coronavirus News-Update vom 2. Dezember

  • Die 23.000 Beschäftigten an den großen deutschen Flughäfen sind trotz des Einbruchs der Passagierzahlen vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Das sieht ein „Notlagentarifvertrag“ vor, den die Gewerkschaft Verdi und die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände geschlossen haben. Die Beschäftigung ist demnach bis Ende 2023 gesichert. Die Mitarbeiter erhalten demnach noch im Dezember eine Corona-Sonderzahlung von bis zu 800 EUR.

  • Vietnam hat nach den ersten lokal übertragenen Corona-Fällen in fast 90 Tagen vorübergehend den kommerziellen Flugverkehr ins Land eingestellt. Rückführungsflüge, mit denen alte oder kranke Menschen zurück nach Vietnam gebracht werden sollen, dürften aber weiter durchgeführt werden, zitierte die Zeitung „VnExpress“ am Dienstag die Regierung.

  • Angesichts der Konsumfreude der Verbraucher erholt sich der Einzelhandel weiter von der Coronakrise. Im Oktober erzielte die Branche in Deutschland preisbereinigt 8,2 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Zum Vormonat September wuchsen die Erlöse um 2,6 Prozent. Das Niveau vor der Coronakrise im Frühjahr hat der Einzelhandel damit schon weit übertroffen, erklärte die Wiesbadener Behörde: Gemessen am Februar, dem Monat vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Oktober real 5,9 Prozent höher. Die Erholung der Branche verläuft aber sehr unterschiedlich. Gute Geschäfte im Oktober machte etwa der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren (real plus 7,3 Prozent zum Vorjahr). Auch der Handel mit Einrichtung, Haushaltsgeräten und Baubedarf nahm deutlich zu - mit gut 14 Prozent Umsatzplus. Im Internet- und Versandhandel schossen die Erlöse sogar um fast 30 Prozent hoch. Noch nicht auf Vorjahresniveau war dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mit einem Umsatzminus von 6,4 Prozent zum Vorjahresmonat.

  • Russland will Ende nächster Woche mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus beginnen. Dafür sollten 2 Mio. Dosen des russischen Vakzins „Sputnik V“ eingesetzt werden, sagte Kremlchef Wladimir Putin am Mittwoch bei einer Online-Konferenz der Staatsagentur Tass zufolge. „Das gibt uns die Möglichkeit, mit großangelegten Impfungen zu starten.“ Das reicht für 1 Mio. Menschen, weil jeweils zwei Impfungen nötig sind. Zunächst sollen demnach wie bislang bereits Ärzte und Lehrer freiwillig geimpft werden - danach schrittweise der Rest der Bevölkerung. Auch in Großbritannien wurden Notfallzulassungen für die Impfstoffkandidaten von BioNTech und Pfizer erteilt.

  • Die Inflationsrate in Mecklenburg-Vorpommern ist noch tiefer unter die Nullmarke gerutscht. Im November lagen die Verbraucherpreise im Schnitt 0,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau, nach minus 0,7 und minus 0,6 Prozent in den beiden Vormonaten. Von Oktober auf November sanken die Verbraucherpreise ebenfalls um 0,8 Prozent, wie das Statistische Amt in Schwerin am Mittwoch mitteilte. Hinter dem - auch bundesweit anhaltenden - Trend steht neben stark gefallenen Energiepreisen der Entlastungseffekt durch die zeitweise gesenkten Mehrwertsteuersätze. Für die Bundesrepublik hatte das Statistische Bundesamt am Montag eine November-Inflationsrate von 0,3 Prozent geschätzt, nach jeweils minus 0,2 Prozent in den beiden Vormonaten.

  • Mit 100 zusätzlichen Fahrten über die Weihnachtstage will die Deutsche Bahn den Fernverkehr während dieser Zeit entlasten und für mehr Platz in den Zügen sorgen. „Das sind doppelt so viele Sonderzüge wie normalerweise an Weihnachten gefahren werden“, sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber am Mittwoch in Berlin. Die zusätzlichen Züge sollen vom 18. bis zum 27. Dezember zum Einsatz kommen.

  • Die verschobene Hauptversammlung des Lkw- und Busherstellers MAN hat sich vor allem um den Umbaus des Unternehmen gedreht. Viele Fragen der Aktionäre zielten bei der virtuell durchgeführten Veranstaltung am Mittwoch um den geplanten Abbau Tausender Jobs sowie den verschobenen Abschied des Unternehmens von der Börse. „Für mich persönlich ist das eine der schwierigsten Aufgaben meiner beruflichen Laufbahn“, sagte MAN-Chef Andreas Tostmann über den geplanten Abbau von bis zu 9.500 Jobs beim Unternehmen, um den MAN und die Arbeitnehmerseite nach wie vor heftig streiten. Bei den Kosten für die Einschnitte geht der Lkw- und Bushersteller derzeit von einem mittleren bis oberen dreistelligen Millionenbetrag in EUR aus.

  • Nach Kritik an der schwierigen Lage der Lastwagenfahrer an Niedersachsens Raststätten und Autohöfen ist die Corona-Verordnung geändert worden. In den dortigen Gastronomiebetrieben dürfen Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer demnach bewirtet werden. Es habe dringenden Handlungsbedarf gegeben und „wir sind sehr dankbar, dass sich Niedersachsen dem jetzt auch angeschlossen hat“, sagte der Vorstandssprecher vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt. Andere Bundesländer hatten bereits Sonderregelungen eingeführt. Das könnte Sie auch interessieren: Die EU-Kommission hat gestern das Heimkehrrecht von LKW-Fahrern präzisiert.

Coronavirus News-Update vom 1. Dezember

  • Wer aus einem Corona-Risikogebiet im Ausland nach Mecklenburg-Vorpommern einreist, muss nur noch zehn Tage in Quarantäne. Das sieht die neue Quarantäne-Verordnung des Landes vor, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Bislang galt demnach eine Quarantäne von 14 Tagen.

  • Der Handelsverband Nord rechnet in diesem Jahr trotz der massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie insgesamt mit einem Umsatzplus im Einzelhandel. Analog zu den Bundeszahlen geht der Verband in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahr von einem Plus von 1,5 Prozent oder insgesamt knapp 45 Mrd. EUR aus, wie der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nord, Dierk Böckenholt, am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz sagte. Der Umsatz im Weihnachtsgeschäft werde in allen drei Ländern voraussichtlich um 1,2 Prozent auf fast 8,5 Mrd. EUR Euro steigen.

  • Der Sportartikelhersteller Adidas zahlt seinen rund 60.000 Mitarbeitern in aller Welt zu Weihnachten eine Corona-Dankesprämie. Das gab das Unternehmen am Dienstag in Herzogenaurach bekannt. Die Prämie könne - abhängig von der Kaufkraft im jeweiligen Land - bis zu 1.000 EUR betragen. Etwa 33.000 Adidas-Mitarbeiter - und damit mehr als die Hälfte - sind in den eigenen Läden des Unternehmens beschäftigt, 8.200 in der Logistik. Auch andere Logistikunternehmen und Speditionen nutzen die Coronaprämie, um sich bei ihren Mitarbeitern zu bedanken.

  • Der Preis für Benzin ist im abgelaufenen Monat November gegenüber dem Vormonat erneut leicht gesunken, Diesel-Kraftstoff hat sich dagegen etwas verteuert. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise im November zeigt, fiel der Preis für einen Liter Super E10 im Monatsdurchschnitt um 2,6 Ct auf 1,202 EUR. Der Preis für Diesel stieg im selben Zeitraum um 1,4 Ct je Liter auf durchschnittlich 1,056 EUR. Zwar ist der Ölpreis der Sorte Brent im Monatsverlauf gestiegen, dies wird allerdings durch den stärker notierenden Euro im Vergleich zum Dollar ausgeglichen.

  • „Wir können nicht auf den Impfstoff warten.“ Der scheidende Generaldirektor des globalen Airlineverbandes Iata, Alexandre de Juniac, hat noch einmal mächtig Druck gemacht, um den Neustart der Luftverkehrsbranche in den kommenden Monaten mit Hilfe massenhafter Corona-Schnelltests zu beschleunigen. Die Pandemie hat die Fluggesellschaften im fast abgelaufenen Jahr zwar mächtig mitgenommen, untergegangen sind bislang aber erst wenige.

  • Nach dem Einbruch des Flugverkehrs in der Corona-Pandemie will die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) auch durch Arbeitsplatzabbau Kosten einsparen. Bis 2025 sollen 535 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut werden, wie Finanzchefin Aletta von Massenbach am Montag im Flughafenausschuss des Brandenburger Landtags ankündigte. Im kommenden Jahr sollen 115 Stellen abgebaut werden.

  • Die neuen Corona-Regeln gelten - und bringen Erleichterungen für LKW-Fahrer: Mit der neuen Verordnung dürfen Lastwagenfahrer wieder an Autobahnraststätten bewirtet werden. Damit werde die Verfügbarkeit von sanitären Einrichtungen verbessert und die Einhaltung der Pausen- und Ruhezeiten der Fahrer erleichtert, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Für die Versorgung der Bevölkerung sei der Lkw-Verkehr schließlich „ein unverzichtbarer Teil der Logistik".

Coronavirus News-Update vom 28. bis 30. November

  • Die Lufthansa will bei der globalen Verteilung von Corona-Impfstoffen kräftig mitmischen. Aller Voraussicht nach würden größere Mengen in Mitteleuropa hergestellt, sagte der Chef der Frachttochter Lufthansa Cargo, Peter Gerber, der Deutschen Presse-Agentur. „Für diesen Fall ist klar, dass die Lufthansa Cargo eine wichtige Rolle spielt.“ Weil bei den Impfstoffen bereits im Dezember mit ersten Zulassungen gerechnet wird, laufen bereits die Verhandlungen. Gerber rechnet mit einem Höhepunkt der Transportaufträge zwischen Mai und Oktober 2021. „Die Ausschreibungen laufen bereits. Auf diese haben wir uns natürlich gemeldet und ich gehe davon aus, dass es da in Kürze zu den ersten Abschlüssen kommen wird.“

  • Nach der US-Wahl wirbt EU-Ratschef Charles Michel für ein rasches Ende des transatlantischen Handelsstreits und der gegenseitigen Strafzölle. Die Europäische Union solle Washington eine „positive Handelsagenda“ anbieten, heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Vorschlägen Michels für einen Neustart mit dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden. Der EU-Gipfel Anfang Dezember soll darüber eine strategische Debatte führen.

  • Der Handel in Deutschland erwartet im wichtigen Weihnachtsgeschäft ein Plus zum Vorjahr - doch wegen der Folgen der Corona-Krise blicken viele Händler gerade in den Innenstädten mit Sorge in die Zukunft. „Die Aussichten für das Weihnachtsgeschäft sind in diesem Corona-Jahr vor allem für viele innerstädtische Händler und dort insbesondere die Modehäuser beunruhigend schlecht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands, Stefan Genth, am Sonntag mit Blick auf eine Verbandsumfrage. „Am Ende könnten ganze Stadtzentren verloren gehen.“

  • Shopify hat erhoben, wie viel Umsatz die über eine Mio. Shopify-Händler weltweit am Black Friday generiert haben. Von Neuseeland bis Kalifornien konnten die Shopify-Händler eine Umsatzsteigerung von 75 Prozent gegenüber dem Black Friday im Jahr 2019 verzeichnen. Deutschland ist zudem auf Platz 5 der Länder, in denen weltweit am meisten verkauft wurde.

  • Nach einer vorsorglichen Corona-Quarantäne hat der EU-Unterhändler Michel Barnier am Samstag die Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt mit Großbritannien in London fortgesetzt. „Die Gespräche laufen seit heute wieder persönlich“, sagte eine britische Regierungssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Man sei in der „Endphase“ und erwarte tägliche Gespräche. Auf britischer Seite leitet Chefunterhändler David Frost die Runde. EU-Unterhändler Barnier war am Freitagabend in London angekommen. Zuvor war er eine Woche in Quarantäne, weil ein Mitglied seines Verhandlungsteams positiv auf Corona getestet worden. Beide Seiten hatten weiter per Videoschalte verhandelt.

  • Die Schnäppchenjagd am Rabatt-Tag Black Friday hat sich nach Einschätzung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) in diesem Jahr stärker ins Internet verlagert. Ein Verbandssprecher sagte am Freitag, zwar beteiligten sich auch die Geschäfte in den Fußgängerzonen und Einkaufszentren seit Jahren mit eigenen Rabattaktionen am Black Friday. Doch seien die Startbedingungen für sie in diesem Jahr deutlich schlechter als für den Onlinehandel. Wegen der Corona-Krise seien die Besucherzahlen in den Stadtzentren stark zurückgegangen. „In diesem Jahr wird vor allem der Online-Handel vom Black Friday profitieren.“ 

  • Schon fünf Wochen vor Jahresende hat die Deutsche Post DHL mehr Pakete zugestellt als im ganzen Vorjahr. In Deutschland seien 2020 bisher 1,6 Mrd. Pakete transportiert worden, teilte der Bonner Konzern am Freitag mit. Damit wurde der firmeneigene Rekord schon jetzt übertroffen - 2019 hatten die gelben Transporter hierzulande 1,59 Mrd.Pakete befördert und damit so viel wie nie zuvor. Wegen des boomenden Online-Handels bricht die Firma schon seit langem Jahr für Jahr ihren eigenen Höchstwert, nun geschieht dies außergewöhnlich früh. Der Grund: In Corona-Zeiten shoppen viele Menschen lieber im Internet als im Geschäft.

Coronavirus News-Update vom 27. November

  • Volkswagen zeigt sich trotz der Unsicherheit durch die Coronakrise zuversichtlich, im kommenden Jahr seinen weltweiten Marktanteil noch einmal ausbauen zu können. Angepeilt wird in einem aktuellen Szenario für die Kernmarke VW PKW 2021 eine Erhöhung um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent, wie aus Planungen des größten Autokonzerns hervorgeht. Schon für das zu Ende gehende Jahr rechnet der Hersteller mit einer relativen Steigerung - auch wenn die absoluten Auslieferungen und der Umsatz wie in nahezu der gesamten Branche 2020 insgesamt einen deutlichen Dämpfer bekommen dürften. Die Erwartungen gründen sich auf eine wieder anziehende Nachfrage, nachdem es wegen der Pandemiefolgen besonders im zweiten Quartal dieses Jahres noch einen erheblichen Verkaufseinbruch sowie teilweise gekappte Lieferketten gegeben hatte. So legte der Auftragsbestand bei Volkswagen im Oktober verglichen mit dem Vorjahresmonat um ein Drittel zu. Besonders Hybridmodelle werden derzeit bestellt.

Coronavirus News-Update vom 26. November

  • Der Hunsrück-Flughafen Hahn verbucht in Corona-Zeiten weiterhin ein Minus bei den Passagierzahlen und ein Plus im Frachtgeschäft. Die Zahl der Fluggäste fiel im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 71,8 Prozent auf 37.905, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht. Während der ersten zehn Monate 2020 ging ihre Zahl mit Blick auf den Vorjahreszeitraum um 69,3 Prozent auf 408.113 zurück. Laut ADV kommt die Branche in Pandemie-Zeiten nicht aus der Krise: „Weitreichende Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote schüren die Unsicherheit bei der Reiseplanung.“ Das Frachtgeschäft legte dagegen im Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitmonat um 43,4 Prozent auf 23.106 t zu.

  • Die sächsische Wirtschaft bekommt die Auswirkungen der Coronapandemie weiterhin deutlich zu spüren. Nach Angaben der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft (VSW) gingen die Exporte von Januar bis September um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Das entspricht einem Minus von rund 4 Mrd. EUR. „Unsere Wirtschaft ist in ein tiefes Loch gefallen. Da kommen wir so schnell nicht raus“, sagte Sachsens Arbeitgeberpräsident Jörg Brückner der Deutschen Presse-Agentur.

Coronavirus News-Update vom 25. November

  • Airbus-Vorstandschef Guillaume Faury rechnet trotz der Corona-Einschränkungen in europäischen Ländern und des Einbruchs im Flugverkehr mit keinem weiteren Stellenabbau in Deutschland. Das Ziel von rund 5.000 Stellen weniger „reicht aus heutiger Sicht“, sagte Faury der „Bild“-Zeitung. „Wir sind in konstruktivem Dialog mit unseren Arbeitnehmervertretern. Die Unterstützung der Bundesregierung in puncto Kurzarbeitergeld und Forschungsförderung ist hier eine große Hilfe.“ Zu den Perspektiven des Luftverkehrs bekräftigte Faury, „wir nehmen an, dass der weltweite Flugverkehr zwischen 2023 und 2025 sein Vorkrisen-Niveau wieder erreichen wird, für kleinere Maschinen im Kurz- und Mittelstreckenverkehr früher, für Großraummaschinen im Langstreckenverkehr später.“

  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich der jüngsten Ifo-Unternehmensbefragung zufolge merklich verschlechtert. Der Index für die Exporterwartungen der Industrie fiel im November von plus 7,0 auf minus 2,1 Punkte. Die zweite Corona-Welle in vielen europäischen Ländern belaste das Exportgeschäft, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Mittwoch.

  • Die Gesamtzahl von Firmen-Neugründungen, die ins Handelsregister eingetragen wurden, schrumpften von Januar bis September 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 Prozent. Die Insolvenzen und Liquidationen liegen bislang unter dem Durchschnitt des vergangenen Jahres, wobei die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht keinen realen Vergleich ermöglich. Das zeigt eine aktuelle Analyse der databyte GmbH. „Wir gehen davon aus, dass Deutschland 2021 noch deutlich mehr Firmeninsolvenzen zu verkraften haben wird ", resümiert Alexander Hiller, Geschäftsführer der databyte GmbH.

  • Die FDP im Bundestag fordert angesichts der schwierigen Lage vieler Einzelhandelsbetriebe eine Lockerung der Ladenöffnungszeiten. In einem Positionspapier der FDP-Bundestagsfraktion heißt es: „Wir fordern die Länder auf, in ihren Ladenschlussgesetzen die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, den Einzelhandelsunternehmen an möglichst vielen Sonntagen die Öffnung zu erlauben.“ Es komme nun darauf an, das Grundgesetz so anzupassen, dass Landesrecht allgemein die Öffnung der Einzelhandelsunternehmen ermögliche. Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft 2020 sei die Situation für die Einzelhändler in den Innenstädten existenzbedrohend, heißt es in dem Papier.

  • Vor dem Corona-Gipfel der Bundesregierung hat der Handelsverband Deutschland (HDE) vor strengeren Vorgaben für die Kundenzahl in Geschäften gewarnt. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Regelung, nur noch einen Kunden pro 25 statt wie bisher pro 10 m² Verkaufsfläche zuzulassen, könne zu langen Schlangen vor den Geschäften und „am Ende zu neuen Hamsterkäufen im Lebensmittelhandel führen“, mahnte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Zudem sei es auch nicht im Sinne der Eindämmung der Pandemie, wenn viele Kunden vor den Geschäften wartend bei kalter Witterung eng beieinander stünden.

  • Der Einzelhandel in Europa zeigt sich trotz Coronapandemie widerstandsfähig. Einer neuen von der Payment-Plattform Stripe in Auftrag gegebenen Studie zufolge planen die meisten europäischen Einzelhändler, ihr Geschäft trotz Coronakrise zu erweitern, anstatt zu schrumpfen. Doch obwohl die Pandemie generell den Übergang zu einer stärker online ausgerichteten Wirtschaft beschleunigt hat, bringt eine Expansion immer noch einige Herausforderungen mit sich. Die Studie wurde heute von Stripe veröffentlicht und im September von Forrester durchgeführt.

  • Die Hamburger Handelskammer hat dem Senat ihre Unterstützung unter anderem bei der Logistik für eine Impfung gegen das Coronavirus zugesichert. „Die Hamburger Wirtschaft steht bereit, ihren Beitrag zur schnellen Überwindung der Pandemie zu leisten“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust am Mittwoch. Unter anderem mit Unterbringungsmöglichkeiten und Logistik will die Handelskammer demzufolge Impfhelfer unterstützen.

  • Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Klaus-Dieter Hommel, hat vor einer Reservierungspflicht in Zügen aufgrund der Coronakrise gewarnt. „Das würde dazu führen, dass der Fernverkehr nicht mehr handlebar ist, dass die Belastung für die Beschäftigten viel größer ist als heute“, sagte er am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Hommel bezog sich auf einen Vorschlag des Bundes für die an diesem Mittwoch anstehenden Verhandlungen mit den Ländern über Corona-Maßnahmen.

Coronavirus News-Update vom 24. November

  • Bei der Verteilung des Corona-Impfstoffes erwartet Lufthansa-Chef Carsten Spohr keine Engpässe im Luftverkehr. Der „Flaschenhals“ bei der schnellen Verbreitung seien sicher die Produktionskapazitäten der Pharmaindustrie, sagte der Vorstandsvorsitzende des größten europäischen Luftverkehrskonzerns am Dienstag am Rande der Hauptversammlung des Airline-Verbandes Iata. Die Verteilung sei zwar eine große logistische Herausforderung, auf die der Luftverkehr aber vorbereitet sei, meinte Spohr. Auch die Anforderungen zur Kühlung der Impfstoffe könnten erfüllt werden. Es benötige rechnerisch rund 8.000 Frachtflüge, um jeden Menschen auf der Erde mit einer Impfdosis zu versorgen.

  • Zum 100. Geburtstag des kriselnden Autozulieferers Mahle beschreibt die Gewerkschaft IG Metall das Verhältnis zwischen Konzernführung und einem Großteil der Mitarbeiter als schlecht. „In der Belegschaft gibt es erhebliche Zweifel, ob die Firmenleitung wirklich den Willen hat, den Laden zukunftsfähig aufzustellen“, sagte Martin Röll, Mitglied der Geschäftsführung bei der IG Metall Stuttgart, der Deutschen Presse-Agentur. Das Vertrauen in die Führung sei nach seinem Eindruck «deutlich geringer als bei manch anderen großen Firmen, auch wenn es überall Ärger und Kritik gibt».

  • Mit millionenfachen Passagier-Tests und der schnellen Verbreitung geeigneter Impfstoffe will sich die internationale Airline-Branche aus der Corona-Misere befreien. Bis zum Wendepunkt müssten die Unternehmen aber noch beispiellose Verluste hinnehmen, warnte der Weltluftfahrtverband Iata am Dienstag bei seiner Jahressitzung im Internet. „Wir dürfen keine Zeit verlieren“, erklärte Iata-Chef Alexandre de Juniac, der am Vortag seinen Rücktritt angekündigt hatte. Zu seinem Nachfolger wurde zum 1. April 2021 der frühere Chef der British Airways-Mutter IAG, Willie Walsh, gewählt. Wegen des Geschäftseinbruchs durch die Corona-Pandemie rechnet der Weltluftfahrtverband für das laufende Jahr jetzt mit einem branchenweiten Verlust von 118,5 Mrd. USD (99,9 Mrd. EUR) und damit rund 34 Mrd. mehr als bisher gedacht, wie er vor seiner Jahresversammlung in Amsterdam am Dienstag mitteilte.

  • Auch die Flughäfen in Niedersachsen sollen wegen des eingebrochenen Verkehrsaufkommens in der Corona-Krise weitere staatliche Unterstützung erhalten. „In der Diskussion stehen Finanzhilfen des Bundes in Höhe von 500 Mio. EUR, die unter Berücksichtigung der jeweiligen Fluggastzahlen-Rückgänge an die Flughäfen verteilt werden sollen“, erklärte das Landes-Wirtschaftsministerium in Hannover am Dienstag. „Eine Entscheidung über die konkrete Ausgestaltung der Förderung steht allerdings noch aus.“

  • Der Bundesrechnungshof hat die geplanten Staatshilfen für die Deutsche Bahn in der Coronakrise kritisiert. Der Schaden, der der Bahn durch die Pandemie entstehe, sei bisher nur grob zu schätzen, monieren die Experten in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es deute sich an, dass das Geschäft 2020 nicht so schlecht gelaufen sei, wie noch im Frühjahr erwartet. „Vor diesem Hintergrund ist die sofortige und vollständige Auszahlung der Eigenkapitalhilfe von fünf Mrd. EUR nicht zu rechtfertigen“, heißt es.

  • Der Güterumschlag an der Elbe hat sich im dritten Quartal deutlich besser entwickelt als noch im zweiten Quartal. Es sei wieder eine Aufwärtsentwicklung erkennbar, teilt die Marketinggesellschaft HHM mit. Im bisherigen Jahresverlauf schneidet der größte deutsche Hafen aber noch etwas schwächer ab als die großen Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen.

  • Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie erlebt nach Jahren des Wachstums in der Coronakrise einen heftigen Rückschlag. „Wir als Verband gehen in diesem Jahr von einem Umsatzrückgang für die zivile Luftfahrtindustrie von rund 40 Prozent aus“, sagte Dirk Hoke, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie der Deutschen Presse-Agentur. Zwar seien die Auftragsbücher noch gut gefüllt, doch den Fluggesellschaften fehle das Geld. „Das Interesse, Flugzeuge abzunehmen, ist extrem gering.“ Auch für nächstes Jahr werde ein deutliches Umsatzminus erwartet.

  • Der Boom bei Online-Bestellungen während der Corona-Pandemie hat die Zahl der Postsendungen in den Paketzentren in Rheinland-Pfalz sprunghaft steigen lassen. „In den ersten Monaten der Pandemie entwickelte sich die Menge exorbitant - mit Steigerungen von deutlich über 30 Prozent an einzelnen Tagen“, sagte der Leiter des Paketzentrums Speyer, Rudi Herz. Mittlerweile habe sich die Zahl auf hohem Niveau eingependelt. Für das Weihnachtsgeschäft geht Herz von einem weiteren Anstieg aus. „Das Paketzentrum liegt im Schnitt bei 280.000 Sendungen täglich und ist heute schon über die Grenze von 400.000 hinaus.“ Dennoch ist die Kep-Branche kein Treiber des Verkehrsinfarkts, wie eine aktuelle Studie belegt.

  • Einreisende aus Risikogebieten können ab Mitte Dezember in England mit einer kürzeren Quarantäne-Dauer rechnen. Nach fünf Tagen solle es dann möglich sein, auf eigene Kosten einen Corona-Test zu machen und nach negativem Ergebnis die Wohnung wieder zu verlassen, wie Verkehrsminister Grant Shapps am Dienstag ankündigte. Bislang mussten sich alle Einreisenden aus Risikogebieten verpflichtend 14 Tage lang in Quarantäne begeben. Auch Deutschland gilt derzeit für Großbritannien als Risikogebiet.

Coronavirus News-Update vom 23. November

  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines will sich in der Coronakrise erneut frisches Geld verschaffen. Dazu will das Unternehmen bis zu rund 25,3 Mio. neue Aktien an Anleger ausgeben, wie aus dem am Montag veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht. Gemessen am Schlusskurs von 39,90 USD an der Börse Nasdaq vom vergangenen Freitag könnte dabei ein Betrag von rund einer Mrd. USD (843 Mio. EUR) zusammenkommen.

  • Der internationale Airline-Verband Iata hat erneut an die nationalen Regierungen appelliert, den Flugverkehr mit mehr Corona-Schnelltests zu erleichtern. Trotz aller positiver Nachrichten wissenschaftlicher Fortschritte könne man nicht warten, bis ein Impfstoff zur Verfügung stehe, erklärte IATA-Chef Alexandre de Juniac am Montag unmittelbar vor Beginn der Jahresversammlung in Amsterdam. Der Neustart des internationalen Flugverkehrs müsse unverzüglich starten.

  • Bei einem verlängerten Teil-Lockdown in der Coronkrise droht der deutschen Wirtschaft aus Sicht von Ökonomen ein neuer Rückschlag. Für das Schlussquartal rechnen sie dann wieder mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung, aber weniger stark als im Frühjahr. Schon jetzt sorgen die seit Anfang November geltenden Einschränkungen nach Darstellung etwa des Einzelhandels und der Gastrobranche für herbe Verluste. Im Fall längerer Restriktionen fordern betroffene Unternehmen auch eine Ausweitung der Hilfen.

  • Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will das UN-Kinderhilfswerk Unicef zwei Mrd. Impfdosen in insgesamt 92 einkommensschwächere Länder liefern. Die logistischen Vorbereitungen liefen bereits, teilte Unicef am Montag mit. Auch eine Mrd. Spritzen sollen verschickt werden.

  • Am neuen Hauptstadtflughafen BER soll wenige Monate nach der Eröffnung ein Terminal geschlossen werden. Der Grund ist, dass wegen der Coronakrise viel weniger Passagiere den Flughafen nutzen als gedacht, wie ein Unternehmenssprecher am Montag sagte. Die Geschäftsführung plane deshalb, Terminal 5 ab März zunächst für ein Jahr vom Netz zu nehmen. Darüber berichteten am Montag die „Berliner Morgenpost“ und die „B.Z.“.

Coronavirus News-Update vom 21. bis 22. November

  • Der britische Finanzminister Rishi Sunak hält nichts von einem Brexit-Handelspakt „um jeden Preis“. „Wir machen Fortschritte in den Gesprächen und ich bleibe hoffnungsvoll, dass wir eine Lösung finden werden“, sagte er am Sonntag in einem BBC-Interview. Ein solches Abkommen würde sicherlich kurzfristig vieles erleichtern. Allerdings dürfte die Corona-Krise den größten Einfluss auf die britische Wirtschaft im kommenden Jahr haben.

  • Die Bundesregierung will der durch die Corona-Pandemie hart getroffenen Luftfahrtbranche noch einmal unter die Arme greifen. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte am Sonntag entsprechende Pläne, über die das „Handelsblatt“ zuvor berichtet hatte. Der Zeitung zufolge will die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern und den Luftverkehrsverbänden eine Strategie entwickeln und mit anderen Staaten sogenannte „sichere Korridore“ definieren. Dadurch sollen Langstreckenflüge wieder ermöglicht und die Einreisebeschränkungen aufgehoben werden. Auch sollen die Quarantäneregeln zugunsten von Testkonzepten ersetzt werden. Kurzfristig plane der Bund Hilfen von einer Milliarde Euro, hieß es weiter in dem Bericht.

  • Italien plant als Gastgeber der nächsten G20-Runde das Jahrestreffen der führenden Wirtschaftsmächte für Ende Oktober 2021. Das sagte Regierungschef Giuseppe Conte am Sonntag in einer Videoerklärung. Er freue sich, die anderen Staaten für den 30. und 31. Oktober einzuladen. Ein Ziel der italienischen G20-Präsidentschaft solle der weltweite Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie sein. Italien wolle die drei Elemente Mensch, Planet und Wohlstand als G20-Ausrichter in den Mittelpunkt stellen. Saudi-Arabien war an diesem Wochenende Gastgeber eines virtuellen G20-Gipfels gewesen.

  • Im Kampf gegen die Pandemie will der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping die Kooperation Chinas mit anderen Ländern bei der Forschung, Entwicklung, Produktion und Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus verstärken. Auf dem Gipfel der großen Industrienationen (G20) sagte Xi Jinping am Samstag, China wolle Entwicklungsländer unterstützen, indem Impfstoffe als „öffentliches Gut“ zugänglich und erschwinglich werden.

  • Nach vereinzelten neuen Infektionen sind in der nordchinesischen Stadt Tianjin eine Million Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Die Massentests wurden im Hafengebiet von Binhai vorgenommen, nachdem dort in einem Wohngebiet fünf neue lokal übertragene Infektionen und weitere drei asymptomatische Fälle festgestellt worden waren, wie Staatsmedien am Samstag berichteten.

  • Der globale Warenhandel hat sich nach Angaben der WTO zuletzt deutlich von dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr erholt. Im Sommer seien viele wirtschaftlichen Beschränkungen gelockert worden, was den Handel gestützt habe, teilte die Welthandelsorganisation (WTO) am Freitag in Genf mit. Es sei aber unklar, ob sich die Erholung angesichts der wieder steigenden Zahl von Neuinfektionen fortsetze.

  • Das Berliner und das Münchner Umland sowie mehrere Uni-Städte haben einer Studie zufolge die besten Wachstumsaussichten nach der Corona-Krise. Fünf der zehn Wachstumssieger bis 2030 kommen aus Ostdeutschland, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Langfristprognose des Forschungsinstituts Prognos hervorgeht. Zu den Top-Ten zählen im Osten der Landkreis Dahme-Spreewald mit dem neuen Flughafen BER, der Landkreis Oder-Spree mit der künftigen Fabrik des US-Elektroautoherstellers Tesla sowie die Uni-Städte Leipzig und Rostock. Hessen ist mit Darmstadt dabei.

  • Deutschlands Maschinenbauer haben den Tiefpunkt im Exportgeschäft nach Einschätzung des Branchenverbandes VDMA durchschritten. Im September verbuchte die exportorientierte Industrie bei den Ausfuhren ein Minus von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der VDMA am Freitag mitteilte. Von Juli bis September sanken die Exporte damit um 12,4 Prozent auf 39,8 Mrd. EUR. Im zweiten Quartal hatten sie auf dem Höhepunkt der Corona-Krise ihren Vorjahreswert noch um 22 Prozent unterschritten.

Coronavirus News-Update vom 20. November

  • Bislang sind mehr als 3,5 Mio. EUR zur Unterstützung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Coronakrise in Thüringen ausgezahlt worden. Das teilte das Infrastrukturministerium unter Verweis auf Zahlen vom Wochenbeginn mit. Demnach lagen am Montag 44 Anträge von Verkehrsunternehmen auf Corona-Beihilfen sowie fünf von kommunalen Aufgabenträger vor. Hintergrund ist ein Rettungsschirm für den ÖPNV, mit dem Folgen der Pandemie abgemildert werden sollen. So werden etwa Verluste aus dem Ticketverkauf ausgeglichen und Ausgaben für Ausgleichszahlungen der Landkreise und Städte an Verkehrsunternehmen erstattet.

  • Die FDP im Bundestag fordert von der Bundesregierung mehr Unterstützung für die von der Coronakrise gebeutelte Luftverkehrswirtschaft. „Die Bundesregierung hat selbst nach dem Luftfahrtgipfel von Minister Scheuer keine Strategie, wie der Sektor in der dramatischen Lage unterstützt werden kann“, sagte FDP-Verkehrspolitiker Bernd Reuter der Deutschen Presse-Agentur. Deswegen fordere die FDP finanzielle Entlastungen, sowie Investitionen in alternative Antriebe in Höhe von zwei Mrd. EUR. Ein FDP-Antrag dazu stand für diesen Freitag auf der Tagesordnung im Bundestag. Darin heißt es unter anderem, die Regierung solle Reisebeschränkungen zurückfahren, um den eingebrochenen Passagierverkehr zu fördern.

Coronavirus News-Update vom 19. November

  • Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse ist dank etwas besserer Geschäfte im dritten Quartal zuversichtlich für das Gesamtjahr. Zwar liegen operatives Ergebnis und Umsatz noch unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahreszeitraum, der Auftragseingang ist allerdings bereits wieder im Plus, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum zweiten Quartal ging es zudem aufwärts: „Knorr-Bremse hat im dritten Quartal in allen Kennzahlen und Margen gegenüber dem zweiten Quartal deutlich zugelegt“, sagte Finanzvorstand Frank Markus Weber.

  • Vor dem Hintergrund der Spannungen mit den USA hat sich Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping gegen Protektionismus und eine „Entkoppelung“ von Volkswirtschaften ausgesprochen. In einer Rede per Video auf einem Forum von Wirtschaftsführern einen Tag vor Beginn des Asien-Pazifik-Gipfels (Apec) in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur sagte Xi Jinping, China sei weit in die Weltwirtschaft integriert und „wird seine Türen zur Welt noch weiter öffnen“. Er rief zu größerer Kooperation im Kampf gegen das Coronavirus und zur Ankurbelung der Weltwirtschaft auf.

  • Nach der Blockade des europäischen Haushaltspakets durch Ungarn und Polen suchen die EU-Staats- und Regierungschefs an diesem Donnerstag einen Ausweg aus der Krise. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre EU-Kollegen schalten sich abends (18.00 Uhr) per Video zusammen. Eine rasche Lösung war vorab jedoch nicht in Sicht. Thema der Videokonferenz sollte eigentlich die Corona-Pandemie sein.

Coronavirus News-Update vom 18. November

  • Vor der weihnachtlichen Paketflut arbeiten die Paketdienste am Infektionsschutz. DHL versucht es mit einer Aufgabe im Freien. Ein Pilotprojekt begann am Mittwoch in Berlin: Kunden in der Hauptstadt können ihre Sendungen bei Mitarbeitern an Paketbussen abgeben oder entgegennehmen. Fünf Busse stehen seit Mittwoch in verschiedenen Bezirken bereit, weitere fünf folgen in den nächsten Tagen. „Wir wollen das Bild, das sie sonst im Filialbetrieb kennen, ein Stück weit entzerren“, sagte der DHL-Betriebschef für Ostdeutschland Michael Heimbokel. Dazu sollen auch vorübergehend Entlastungsfilialen öffnen und zusätzliche Packstationen in Betrieb gehen. Auch die Konkurrenten des Marktführers versichern, dass der Infektionsschutz in der Weihnachtszeit sicher gestellt sei.

  • Die baden-württembergischen Einzelhändler stellen sich auf coronabedingt hohe Umsatzeinbußen im wichtigen Weihnachtsgeschäft ein, Zehntausende Betriebe bangen stärker denn je um ihre Existenz. Im Südwesten erwartet einer neuen Umfrage des Handelsverbands zufolge eine deutliche Mehrheit der Einzelhändler teils immense Erlösrückgänge in den kommenden Wochen, auch bedingt durch weniger Besucher wegen ausfallender Weihnachtsmärkte. „Wir rechnen alle mit schlechten Zeiten für den Handel“, sagte der Präsident des Südwest-Handelsverbands, Hermann Hutter, am Mittwoch in Stuttgart. Im Detail rechnet laut der Erhebung ein Zehntel der befragten Südwest-Händler im Weihnachtsgeschäft gar mit einem Einbruch von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu normalen Zeiten. 39 Prozent der Betriebe gehen von Erlösrückgängen zwischen 30 und 50 Prozent aus, weitere 28 Prozent erwarten Einbußen zwischen 10 und 30 Prozent.

  • Wirtschaft stützen, investieren, Jobs schaffen: Wegen der dramatischen Coronakrise hat die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten ausdrücklich aufgefordert, ihre Krisenprogramme keinesfalls zu früh zurückzufahren. Auch 2021 müsse die Wirtschafts- und Finanzpolitik „unterstützend“ bleiben, sagte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Mittwoch zur Herbst-Wirtschaftsanalyse.Trotzdem müssten die Regierungen die Verschuldung im Blick behalten.

  • Der bayerische Außenhandel kämpft sich langsam aus dem Corona-Loch. Zwar lag der Export mit 15,2 Mrd. EUR im September um 6,4 Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahresmonat, doch die Lücke wird kleiner, wie aus am Mittwoch vorgelegten Zahlen des Landesamts für Statistik hervorgeht. Im August hatte das Minus noch 8,1 Prozent betragen, im Juli 11,6 Prozent. Den stärksten Rückgang hatte es im April mit einem Einbruch von 40,7 Prozent gegeben.

  • Ungeachtet der finanziellen Belastungen durch die Coronakrise hält die bayerische Staatsregierung im kommenden Jahr an geplanten Investitionen insbesondere in Bildung und Wirtschaft fest. Auch die Etats von Wirtschafts- und Wissenschaftsministerin wachsen deutlich. Insgesamt summiert sich der Etat 2021 auf 70,2 Mrd. EUR. Über die bereits geplanten 20 Mrd. EUR hinaus soll es keine weiteren Corona-Schulden geben.

  • Angesichts der Corona-Restriktionen in Afrika und damit einhergehender Jobverluste in Millionenhöhe befürchtet die deutsche Wirtschaft zunehmende Instabilität auf dem Nachbarkontinent. „Wir können sicher sein, dass das zu stärkerem Migrationsdruck führen wird und dass dabei auch die Stabilität einiger Staaten gefährdet werden wird“, warnte der Vorsitzende des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft (AV), Stefan Liebing, am Mittwoch. Die deutschen Exporte seien allein im ersten Halbjahr um 26 Prozent geschrumpft.

  • Bei der Lufthansa-Regionalgesellschaft Cityline haben sich Unternehmen und die Gewerkschaft Ufo doch noch auf einen Krisentarifvertrag geeinigt. Danach sind die Flugbegleiter bis Ende 2023 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt, wie die Gewerkschaft am Mittwoch berichtete. Sie müssen dafür auf Weihnachtsgeld und Teile ihres Urlaubsgeldes verzichten sowie unbezahlte Reduzierungen ihrer Arbeitszeiten hinnehmen. Die Kurzarbeit soll bis Ende 2021 verlängert werden, ergänzte die Lufthansa. Das Einsparvolumen wurde nicht genannt. Eine erste Einigung war vom Konzern einseitig nicht angenommen worden. Der nun getroffene Vertrag steht noch unter dem Vorbehalt, dass die betroffenen Ufo-Mitglieder per Urabstimmung zustimmen.

  • Der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura hat im Geschäftsjahr 2019/2020 (30. September) erstmals mehr als 1 Mrd. EUR umgesetzt. Erlöse von 1,08 Mrd. EUR bedeuteten eine Rekordsteigerung um 19,6 Prozent zum Vorjahr, wie Unternehmensgründer Götz Rehn am Mittwoch in Darmstadt berichtete. Angaben zum Gewinn machte die GmbH erneut nicht.

  • Im Gazastreifen infizieren sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus. Das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Gebiet vermeldete am Mittwoch einen Rekord von 600 neuen Fällen binnen 24 Stunden - der bisherige Höchstwert lag bei 486. Insgesamt wurden 2.723 Tests gemacht, dies entspricht einer Positiv-Testquote von 22 Prozent.

  • Die hoch verschuldete norwegische Fluggesellschaft Norwegian beantragt Gläubigerschutz für Tochterunternehmen in Irland. Nach dem Entschluss der norwegischen Regierung, dem Konzern keine weitere Unterstützung zu gewähren, und im Zuge der Coronavirus-Pandemie leite man einen Restrukturierungsprozess für die in Irland ansässigen Norwegian-Töchter Norwegian Air International Limited und Arctic Aviation Assets DAC sowie für einige Töchter von Arctic Aviation Assets DAC ein, teilte die ums Überleben kämpfende Billigfluggesellschaft am Mittwoch mit.

  • Der Haushaltsausschuss des Landtags ist am Mittwoch in vertraulicher Sitzung über die bedrohliche Finanzlage bei den niedersächsischen Beteiligungen Messe und Flughafen Hannover informiert worden. Beide Unternehmen waren durch wegbrechende Veranstaltungen und den eingeschränkten Reiseverkehr in der Coronakrise weiter unter Druck geraten. Aus Sicht der Landesregierung hatte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) jüngst Unterstützung angedeutet: Man werde „das tun, was man von guten Eigentümern erwartet, nämlich zu helfen und dafür zu sorgen, dass die Unternehmen eine Perspektive haben“.

  • Berliner können in diesem Jahr ihre Weihnachtspakete auch an mobilen Paketshops im Freien abgeben und abholen. Mit den sogenannten Paketbussen will DHL die Kundenströme entzerren und so Infektionen mit dem Corona-Virus verhindern, wie das Unternehmen ankündigte. In dem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt sollen Paketbusse tagsüber an mehrere exponierte Standorte der Hauptstadt fahren. Das Projekt läuft bis Mitte Januar und soll an diesem Mittwoch (12 Uhr) in Neukölln präsentiert werden. Es wird vom Land Berlin unterstützt.

  • Nachdem die Entwicklung von Corona-Impfstoffen vielversprechend verläuft, bringt sich die Logistikbranche in Position. DHL sowie Kühne + Nagel teilten mit, dass sie bereits Lieferverträge abgeschlossen haben. Details dazu nannten sie nicht. Auch Fedex und UPS wollen sich einen Teil des globalen Geschäfts sichern. Ein Knackpunkt ist die Kühlung - manche Präparate benötigen durchgängige Temperaturen von minus 70 Grad Celsius. DHL erwägt, für sein Pharma-Logistiknetz mehrere Hundert Tiefkühlschränke für solche extremen Temperaturen zu beschaffen. Schon jetzt hat die Firma solche Ultralow-Freezer» für spezielle Substanzen im Lager. Bisher ist der Transport von Impfstoffen und Medikamenten bei extremen Minusgraden eher ein Randgeschäft für die Logistiker, das Gros ihrer Dienstleistungen für die Pharmabranche macht der Transport von Präparaten bei zwei bis acht Grad plus und 15 bis 25 Grad aus. Präparate gegen Ebola mussten laut  DHL-Manager Thomas Ellmann in der Vergangenheit zwar ebenfalls in großen Mengen tiefgekühlt transportiert werden, Covid-19 habe als weltweites Thema aber eine viel größere Dimension. Nach seiner Einschätzung wird die Logistikbranche in den nächsten zwei Jahren 10 Mrd. Covid-19-Impfdosen verschicken - manche Präparate werden mehrfach gespritzt werden müssen, daher sind es mehr Dosen als Menschen auf der Erde.

Coronavirus News-Update vom 17. November

  • Die Corona-Pandemie hat dem britischen Billigflieger Easyjet den ersten Jahresverlust seiner Geschichte eingebrockt. Die Aussichten für den Winter bleiben düster. Easyjet-Chef Johan Lundgren hat den Flugplan für die Zeit bis Silvester nochmals gekürzt und hofft, dass ein Impfstoff sowie klare Test- und Quarantäneregeln die Nachfrage nach Flugreisen irgendwann im nächsten Jahr wieder anspringen lassen. Die Airline spricht mit mehreren Regierungen über mögliche finanzielle Hilfen und rüstet sich für einen No-Deal-Brexit.

  • Einzelhändler blicken vorsichtig optimistisch auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft - auch wenn es beim Thema Ladenöffnung und beim Kaufverhalten der Verbraucher noch eine Reihe von Unsicherheiten gibt. So rechnet fast die Hälfte (46 Prozent) der Einzelhändler mit einer Umsatzsteigerung, und die Hälfte der Käufer (49 Prozent) geht davon aus, dass sie in dieser Saison mehr online einkaufen werden als in den vergangenen Jahren. Dies geht aus der aktuellen Untersuchung von Capgemini zum Weihnachts-Shopping hervor. Für die jährlich durchgeführte Umfrage wurden über 6.500 Verbraucher und rund 850 Einzelhändler in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Skandinavien und den USA befragt. 93 Prozent der Händler haben für das Weihnachtsgeschäft bewusst ihr Online-Angebot gestärkt.

  • Zwei Monate nach der Tarifeinigung mit der Deutschen Bahn stellt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Nachforderungen. Sie verlangte am Dienstag umgehende Verhandlungen über einen Corona-Bonus für die Beschäftigten. „Wir erwarten, dass die Deutsche Bahn alles unternimmt, was nötig ist, um die Coronaprämie zu zahlen“, teilte Verhandlungsführer Kristian Loroch mit. Im September hatten beide Seiten vereinbart, dass die Beschäftigten von Januar 2022 an 1,5 Prozent mehr Geld erhalten sollen - angesichts der Milliardenverluste in der Corona-Krise ein vergleichsweise kleiner Gehaltssprung.

  • Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes fordert Ausnahmen von den Quarantäne-Regelungen der Thüringer Corona-Eindämmungsverordnung für LKW-Fahrer. Wenn die Trucker nach mehr als 72 Stunden in Risikogebieten in Quarantäne gehen, könnte dies zu Versorgungsengpässen führen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Martin Kammer, am Dienstag in Erfurt. Zugleich appellierte er an die Landesregierung, Autohöfe und Raststätten zu Kantinen zu erklären, damit sich Lkw-Fahrer dort verpflegen können.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet für das kommende Jahr einen „kräftigen Wachstumsschub“. Voraussetzung sei, dass das Land die Pandemie in den Griff bekomme und Impfstoffe dann in Reichweite seien, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag bei einer Konferenz der Süddeutschen Zeitung. Die Kanzlerin verwies auf die Hilfsprogramme der Regierung für die Wirtschaft. Die Bundesregierung habe bei der Brüsseler EU-Kommission die Hälfte aller Beihilfeanträge in der Pandemie gestellt. Staatliche Unterstützung ab einer gewissen Größenordnung muss von der EU-Behörde genehmigt werden, damit es nicht zu Verzerrungen auf dem europäischen Markt kommt. Merkel betonte, Deutschland könne sich diese Unterstützung leisten, weil die Finanzlage des Bundes nach der Politik der letzten Jahre gut sei. Auch die Kurzarbeit bewähre sich.

Coronavirus News-Update vom 16. November

  • Die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland hat durch Corona an Bedeutung gewonnen  – aber fast jedes dritte Unternehmen musste Investitionen in diesem Bereich zurückfahren. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Die Coronapandemie ist eindeutig ein Digitalisierungstreiber für die deutsche Wirtschaft“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg am Montag. „Die gute Nachricht ist: Die Unternehmen wollen etwas tun und die Digitalisierung vorantreiben. Die schlechte Nachricht: Längst nicht alle sind dazu in der Lage.“

  • Teile der niedersächsischen Luftfahrtindustrie bangen wegen der anhaltenden Coronakrise zusehends um ihre Existenz. Bei einem Krisengespräch von Vertretern der Branche und Zulieferern sowie Wirtschaftsminister Bernd Althusmann ging es am Montag auch um mögliche weitere Hilfen für die Betriebe - dabei sieht die Wirtschaft nach erster Unterstützung aus dem Land nun besonders den Bund am Zug.

  • Nach schweren Einbrüchen wegen der Coronapandemie läuft die Wirtschaft in China und Japan wieder auf Hochtouren. Japan zeigte sich vom Rekordeinbruch erholt: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zog im dritten Quartal - auf das Jahr hochgerechnet - um 21,4 Prozent an, wie die Regierung in Tokio am Montag auf vorläufiger Basis bekanntgab. Es ist das erste Mal nach drei Quartalen, dass Japans Wirtschaft wieder wächst, nachdem die Wirtschaftsmacht zuvor in eine schwere Rezession gerutscht war. Noch besser sieht es in China aus.

  • Die Mehrheit der Unternehmen im norddeutschen Groß- und Außenhandel nutzt nach einer Umfrage die Coronakrise zur Digitalisierung. Zu den größten Innovationsmaßnahmen gehörten Investitionen in die IT-Infrastruktur, Prozessinnovationen und die Automatisierung von Geschäftsprozessen, ergab eine Mitgliederbefragung des AGA Unternehmensverbandes vom 27. Oktober bis 12. November. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (54 Prozent) wolle ihre Investitionsausgaben in den nächsten zwei Jahren noch erhöhen, teilte der Verband am Montag mit. Ein Viertel der Firmen habe bereits eine eigene Innovationsabteilung oder wolle eine aufbauen.
  • Die steigenden Corona-Infektionszahlen führen weltweit zu ökonomischer Unsicherheit und einer Eintrübung der wirtschaftlichen Prognosen. Ausgehend von einer anhaltenden Rezession und längerfristig eingeschränktem Konsumverhalten bleibt für die europäischen Märkte jedoch das U-Szenario am wahrscheinlichsten: Für 2020 wird ein Rückgang des deutschen Bruttoinlandprodukts von 7 Prozent erwartet, wie aktuelle Szenarioanalysen von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, im Rahmen der internationalen Studie „Navigating the New Reality" zeigen. 2021 kommt es demnach hierzulande zu einer wirtschaftlichen Erholung und einem BIP-Anstieg von 5,9 Prozent. Im Vergleich dazu fallen die Prognosen anderer europäischer Länder negativer aus: Die gesamteuropäische Wirtschaft verzeichnet den Analysen zufolge 2020 einen Rückgang des BIP von 9,1 Prozent, für 2021 ist mit einem erneuten Anstieg von 5,5 Prozent zu rechnen.

  • Nach der Erholung Chinas von der Coronakrise deuten starke Wirtschaftsdaten auf ein schnelleres Wachstum im letzten Quartal des Jahres hin. Im Oktober stiegen die Ausgaben im Einzelhandel für Verbrauchsgüter wieder um 4,3 Prozent und damit deutlicher als im Vormonat (3,3 Prozent), wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Die Industrieproduktion kletterte etwas schneller als erwartet um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Coronavirus News-Update vom 14. bis 15. November

  • Die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air will den kleineren einheimischen Wettbewerber Asiana Airlines übernehmen. Der Kaufpreis betrage 1,8 Billionen Won (1,37 Mrd. EUR), teilte Südkoreas Branchenführer am Montag mit. Um die Übernahmekosten zu schultern, will Korean Air 1,9 Mrd. EUR durch die Ausgabe neuer Aktien im nächsten Jahr aufbringen.

  • Der Abschluss des Freihandelspaktes zwischen China und 14 anderen asiatisch-pazifischen Ländern wird nach Ansicht des chinesischen Regierungschefs Li Keqiang zu „Erholung und Wachstum der Weltwirtschaft“ beitragen. Die Unterzeichnung „scheint wie Licht und Hoffnung durch dunkle Wolken“, verwies der Premier am Sonntag auf die gegenwärtige internationale Situation - mit Corona-Krise, dem Handelskrieg der USA mit China und protektionistischen Tendenzen.

  • Japans Wirtschaft erholt sich vom Rekordeinbruch im Zuge der Coronakrise. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zog im dritten Quartal dieses Jahres - auf das Jahr hochgerechnet - um 21,4 Prozent an, wie die Regierung in Tokio am Montag auf vorläufiger Basis bekanntgab. Es ist das erste Mal seit drei Quartalen, dass Japans Wirtschaft wieder wächst, nachdem die Wirtschaftsmacht zuvor in eine schwere Rezession gerutscht war. Dass Japans Konjunkturmotor nach diesem Einbruch jetzt wieder anspringen würde, hatten Ökonomen erwartet. Der Anstieg fiel aber stärker aus als viele gedacht hatten.

  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet nach dem Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl mit einem Aufschwung für den Handel zwischen Europa und Amerika. „Der amerikanisch-europäische Handel wird ab dem Frühjahr 2021, wenn das neue US-Kabinett steht, eine Renaissance erleben“, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Die Handelskonflikte, die in der Amtszeit von (US-Präsident Donald) Trump entstanden sind, kosten uns jedes Jahr Wachstum. Ich bin optimistisch, dass es uns mit Präsident Joe Biden gelingt, diese Konflikte zu lösen und beim Klimaschutz voranzugehen.“

  • Trotz der Coronakrise sind weniger junge Finanzfirmen durch Pleiten und Übernahmen vom Markt verschwunden. Die starke Auslese unter den Start-ups - den sogenannten Fintechs - sei vorerst gebremst, heißt es in einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. In den ersten neun Monaten des Jahres gab es demnach 26 Geschäftseinstellungen, im ganzen Vorjahr waren es 57. Einige große Fintechs hätten auch in der Krise viel Geld von Investoren bekommen, sagte Meyer. „Sie sind inzwischen etablierte Größen in der Finanzbranche und entsprechend krisenfest.“ Neugründungen und jungen Firmen helfe zudem das gelockerte Insolvenzrecht in der Corona-Krise.

  • Auf den MV-Werften in Wismar, Rostock und Stralsund steht ein Stellenabbau bevor. Die Geschäftsführung ist nach Angaben eines Firmensprechers seit Monaten mit dem Land, den Betriebsräten und der IG Metall in Gesprächen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und zu Lösungen für den Werftenverbund. Seit Mitte der Woche werde mit Betriebsräten und IG Metall über einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt. Auf den drei Werften arbeiten mehr als 3.000 Menschen.

  • Die Bundesregierung plant, Nebenwirkungen eines möglichen Impfstoffs gegen Covid-19 mithilfe einer App zu erfassen. Die App werde Teil der vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Nationalen Impfstrategie sein, erklärte eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen und bestätigte damit einen Bericht des „Tagesspiegel“. Weitere Angaben könne sie derzeit nicht machen. Das PEI ist als Bundesbehörde unter anderem für die Zulassung von Impfstoffen und deren Sicherheit zuständig.

  • Volkswagen steckt in den kommenden fünf Jahren rund 20 Milliarden Euro in seine deutschen Werke und siedelt die Produktion mehrerer neuer Modelle im Heimatland an. Dies geht aus der Investitionsplanung hervor, die der Aufsichtsrat am Freitag beschloss. Nach Angaben des Betriebsrats fließen allein in das Stammwerk Wolfsburg Sachinvestitionen von mehr als drei Milliarden Euro. Hier sollen unter anderem ein Nachfolger für den kleinen SUV Tiguan sowie ein neuer Groß-SUV ähnlich dem in China hergestellten Modell Tayron angesiedelt werden. Volkswagen zieht auch sämtliche Varianten des Kernmodells Golf in der Konzernzentrale zusammen.

  • Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh hat die Politik erneut zu einer stärkeren Unterstützung der Autoindustrie im Umbruch aufgefordert. „Mindestens genauso wichtig wie Milliardenbudgets sind ein gemeinsames Verständnis für den Wandel und ausreichend Planungssicherheit“, sagte Osterloh am Freitag in Wolfsburg im Anschluss an die Investitionsplanungsrunde des Autobauers. Dafür brauche es alle, Belegschaft, Führungskräfte, Vorstand und die Politik. „An Letztere denke ich besonders mit Blick nach Berlin und Brüssel und Dauerbrenner-Themen wie Ladeinfrastruktur und schnelles Internet“, sagte Osterloh. VW setze auf klimafreundlichere Antriebe und stärkere Vernetzung.

Coronavirus News-Update vom 13. November

  • Bei ungünstigem Verlauf der Corona-Pandemie droht 2021 am neuen Hauptstadtflughafen BER eine deutlich größere Finanzlücke als in diesem Jahr. Die Planung für den schlimmsten Fall sieht vor, dass Bund und Länder bis zu 660 Mio. EUR zuschießen, wie es in einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums. In diesem Jahr sind es 300 Mio. EUR. Über den Brief der Parlamentarischen Staatssekretärin Bettina Hagedorn an den Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler berichtete am Freitag zuvor der RBB; Hagedorn beruft sich auf das Verkehrsministerium. „Bereits jetzt ist absehbar, dass in den Folgejahren weitere Finanzmittel erforderlich sein werden“, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Ministerium erinnert auch daran, dass vor Corona geplant war, von 2025 an mit dem BER Geld zu verdienen. Das Geld werde vor allem gebraucht, um noch Rechnungen für den neuen Hauptstadtflughafen BER zu begleichen.

Coronavirus News-Update vom 12. November

  • Die Wirtschaftseinbußen wegen der Coronakrise haben laut den Vereinten Nationen auch in der Frachtschifffahrt Spuren hinterlassen. Das weltweite Volumen transportierter Waren schrumpft in diesem Jahr voraussichtlich um 4,1 Prozent, wie die UN-Organisation für Handel und Entwicklung (Unctad) am Donnerstag in Genf berichtete. Die globale Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung hätten den Transport von Waren und Industriegütern unterbrochen, erklärten die Experten. Für das kommende Jahr sagen die Experten ein Wachstum von 4,8 Prozent voraus.

  • Chinas Online-Riese Alibaba hat während der größten Rabattschlacht der Welt einen Verkaufsrekord erzielt. Wie der Konzern am Mittwoch eine halbe Stunde nach dem offiziellen Start in einem Zwischenstand mitteilte, verkaufte er im Rahmen des „Singles Day“ Waren im Wert von 372,3 Mrd. Yuan (etwa 47,7 Mrd. EUR). Alibaba bot nach eigenen Angaben mit 2 Mio. Produkten mehr als doppelt so viele Waren auf seinen Plattformen an wie im Vorjahr. In der Spitze seien 583.000 Bestellungen pro Sekunde abgegeben worden. Auch andere chinesische Handelsplattformen rechneten am Mittwoch mit starken Verkäufen. Cainiao Network verarbeitete 2,32 Mrd. Zustellaufträge, was in etwa der Gesamtzahl der im gesamten Jahr 2010 in China generierten Pakete entspricht.

  • Weil der Bund ihre Mundschutz-Lieferungen nicht bezahlt, ziehen immer mehr Firmen vor Gericht. Es seien inzwischen 75 Klagen anhängig, teilte das Landgericht Bonn auf Anfrage mit. Das sind neun mehr als Anfang Oktober. Der Streitwert liege jeweils bei 5.001 EUR bis 38 Mio. EUR. Der Bund nennt unter anderem Qualitätsmängel als Grund für die Nichtzahlung. Bei den juristischen Auseinandersetzungen geht es um einen im April vergebenen Großauftrag des Ministeriums - damals suchte der Staat in der Coronakrise händeringend nach FFP2-Masken für Kliniken und andere Einrichtungen. Mehr als 700 Firmen bekamen den Zuschlag, von denen laut Ministerium aber fast die Hälfte Lieferfristen nicht einhalten konnte und damit aus dem Vertrag ausschied. Dies ist jedoch strittig - einige Kläger argumentieren, dass die vom Bund beauftragten Logistiker Ort und Zeit für die Übergabe mehrfach verschoben hätten und sie als Lieferanten gar keine richtige Möglichkeit gehabt hätten zum Abladen der Mundschutzberge.

  • Verdi will die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage in diesem Winter begrenzen. Die Gewerkschaft kündigte Widerstand an, sollte der Senat für das neue Jahr Ladenöffnungen erlauben, deren übliche Anlässe deutlich kleiner ausfallen oder ganz ausbleiben. „Wir werden dann auf jeden Fall klagen“, sagte Verdi-Handelsexpertin Erika Ritter der Deutschen Presse-Agentur. Für das öffentliche Interesse an den Ladenöffnungen seien die Besucherströme der Veranstaltungen nötig, sagte Ritter. Blieben diese wegen der Coronapandemie aus, fehle diese Grundlage.

Coronavirus News-Update vom 11. November

  • Im Oktober zählte der Flughafen Frankfurt rund 1,1 Mio. Passagiere, ein Rückgang um 83,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Kumuliert über die ersten zehn Monate des Jahres sank das Fluggastaufkommen um 71,6 Prozent. Hintergrund der schwachen Entwicklung sind weiterhin die umfassenden Reisebeschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie. Positiv entwickelte sich hingegen das Cargo-Aufkommen, das erstmals seit fünfzehn Monaten wieder über dem Vergleichsmonat des Vorjahres liegt: Das Aufkommen an Luftfracht und Luftpost wuchs um 1,6 Prozent auf 182.061 t. Die weiterhin fehlenden Kapazitäten aus der Beiladefracht von Passagiermaschinen konnten durch reine Frachtflüge mehr als wettgemacht werden. Ausschlaggebend für die hohe Nachfrage waren der Aufschwung im weltweiten Handel und die solide Entwicklung im Industriesektor der Eurozone.

  • Der Hauptstadtflughafen BER braucht nach Ansicht der Brandenburger Landesregierung angesichts eingebrochener Passagierzahlen in der Coronakrise auch weiter Finanzhilfen. „Die Antwort darauf kann jetzt nicht sein, die Flughäfen finanziell absaufen zu lassen - und insofern ist uns der Flughafen Willy Brandt nicht nur lieb, sondern auch teuer“, sagte Finanzministerin Katrin Lange (SPD) am Mittwoch im Landtag in Potsdam. „Wir werden ihm durch die Krise helfen, auch wenn das voraussichtlich sehr viel Geld kostet.“

  • Im Ringen um Sparbeiträge der Beschäftigten in der Coronakrise hat die Lufthansa eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft Verdi getroffen. Danach müssen rund 35.000 Bodenbeschäftigte auf Teile ihrer Entgelte verzichten und werden dafür bis Ende März 2022 vor Entlassungen geschützt. Bei der am Mittwoch veröffentlichten Übereinkunft wurden auch die Bedingungen von umfangreichen Altersteilzeit- und Abfindungsprogrammen vereinbart.

  • Beim Lastwagenbauer MAN eskaliert der Streit über den geplanten Stellenabbau. Der Betriebsrat und die IG Metall lehnen weitere Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite vorerst ab. Betriebsratschef Saki Stimoniaris sagte am Mittwoch in München: „Das Unternehmen ist keinen Millimeter von seinen Kahlschlag-Plänen abgerückt. So verhandelt man nicht, das ist unanständig. Wir lassen uns nicht vorführen und kehren erst an den Tisch zurück, wenn das Unternehmen ernsthaft zu Verhandlungen bereit ist.“

  • Der Ferienflieger Condor verlangt von der polnischen Luftverkehrsholding PGL Schadenersatz für die im April überraschend abgeblasene Übernahme. Laut polnischen Medien hat die deutsche Fluggesellschaft eine Klage über knapp 56 Mio. EUR eingereicht. PGL lehne die Forderung ab, hieß es. Streitpunkt ist ein im vergangenen Januar abgeschlossener Kaufvertrag zwischen der damals insolventen Condor und der LOT-Mutter PGL, die als neuer Investor einsteigen wollte. In der Coronakrise änderten die selbst in Bedrängnis geratenen Polen ihre Meinung und traten im April von dem vereinbarten Geschäft zurück.

  • Die zweite Corona-Welle und Lockdowns in vielen Ländern belasten die deutsche Chemie- und Pharmabranche. Nach einer Erholung im dritten Quartal haben sich die Geschäftsaussichten wieder eingetrübt, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch mit. Der Branche stehe ein schwieriges Schlussquartal bevor, sagte VCI-Präsident Christian Kullmann in Frankfurt. „Auch wenn der Auftrieb in der Industrie stark war, droht durch Corona ein neuer Dämpfer. Die Bundesregierung muss verhindern, dass es zu dauerhaften wirtschaftlichen Schäden kommt.“

  • Der Autozulieferer ZF schließt sein Stoßdämpferwerk in Eitorf in Nordrhein-Westfalen vorübergehend wegen eines Corona-Ausbruchs. In dem Werk seien bisher 91 von knapp 700 Beschäftigten positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwochmorgen auf Anfrage. Daher solle das Werk nun von Donnerstag bis Sonntag dichtgemacht werden. Geplant sei, in der Zwischenzeit alle Mitarbeiter auf Corona testen zu lassen.

  • Nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr läuft das Geschäft bei Continental wieder besser - doch der teure Konzernumbau und die trüben Aussichten für die weltweite Autoproduktion halten den Zulieferer unter Druck. Wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch berichtete, lag der Verlust im dritten Quartal unterm Strich bei knapp 720 Mio. EUR. Das ist zwar nur eine leichte Verbesserung gegenüber dem zweiten Jahresviertel, als ein Minus von 741 Mio. EUR in der Bilanz gestanden hatte. Im laufenden Betrieb meldete Conti allerdings eine deutliche Entspannung: Der Fehlbetrag vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten von 634 Mio. EUR wurde zuletzt in einen bereinigten Gewinn von 832 Mio. EUR gedreht.

  • Bei der coronagebeutelten Lufthansa will die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) einen Kündigungsschutz bis Ende 2022 erreichen. Nach Ankündigung eines kurz vor der Zulassung stehenden Impfstoffes komme es nun darauf an, im Unternehmen die Liquidität zu sichern, teilte die VC am Mittwoch in Frankfurt mit. Sie bot ein zusätzliches „Unterstützungspaket“ an, das bis Mitte 2022 einen Betrag von 450 Mio. EUR einspare.

  • Der Möbelhändler Ikea hat trotz der Coronakrise seinen Umsatz im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland gehalten. Erlöse von 5,33 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2019/2020 (30. August) bedeuteten ein Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Ikea-Deutschland-Chef Dennis Balslev am Mittwoch in Hofheim bei Frankfurt mitteilte. Insbesondere in den Zeiten des Shutdowns habe der steigende Online-Umsatz die Ausfälle in den 54 Möbelhäusern und Restaurants mehr als ausgeglichen. Der Anteil des im Internet erzielten Umsatzes kletterte im Jahresvergleich von 9,4 auf 16,2 Prozent. Besonders gefragt waren Dinge für den Außenbereich sowie Büroausstattung.

  • Die Jobs der Stammbelegschaft beim Sportwagenbauer Porsche am Sitz in Stuttgart und Umgebung sind für die kommenden zehn Jahre gesichert. Die im Sommer ausgelaufene Beschäftigungssicherung wurde bis Ende Juli 2030 verlängert, wie das Unternehmen bestätigte. Sie gilt für rund 22.000 Mitarbeiter im Stammwerk Zuffenhausen, im Entwicklungszentrum in Weissach sowie an mehreren kleineren Standorten. Betriebsbedingte Kündigungen sind damit ausgeschlossen.

  • Wegen der Coronakrise sind die Passagierzahlen am Londoner Großflughafen Heathrow im Oktober „katastrophal“ eingebrochen. Der Airport registrierte im Oktober nur 1,25 Mio. Reisende, im Vorjahresmonat waren es noch 7,06 Mio. Den größten Einbruch habe es mit 95 Prozent auf den Nordamerika-Routen gegeben, teilte der Flughafen am Mittwoch mit. Die Entwicklung dürfte sich wegen des Teil-Lockdowns in England im November noch verschlimmern.

  • Der Containerterminalbetreiber Eurogate ist in einer existenziellen Krise und will an den Standorten im Hamburger Hafen und Bremerhaven 84 Mio. EUR einsparen. Dies soll auch durch den Wegfall von Arbeitsplätzen erreicht werden. Laut Thomas Eckelmann und Michael Blach, Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung, entscheiden die kommenden Monate über die Zukunft des Unternehmens.

  • Nach zehn Wochen Verhandlungen haben sich Unterhändler der EU-Gesetzgeber auf ein Gesamtpaket aus EU-Haushalt und Corona-Wiederaufbauprogramm geeinigt. Es geht um über 1,8 Bio. EUR. Doch vor der pünktlichen Verabschiedung zum Jahreswechsel sind noch ein paar weitere Hürden zu nehmen.

Coronavirus News-Update vom 10. November

  • EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat den USA unter einem künftigen Präsidenten Joe Biden einen umfassenden Neustart der Beziehungen angeboten. „Das sollte alles von Sicherheit bis Nachhaltigkeit abdecken, von Regeln für Technologie bis zum Handel, von einer Angleichung der globalen Wettbewerbsbedingungen bis zur Stärkung der globalen Institutionen“, sagte von der Leyen am Dienstag in einer Rede vor EU-Botschaftern. Von der Leyen nannte als konkrete Punkte zur Zusammenarbeit die Überwindung der Coronapandemie, den Klimaschutz sowie die Stärkung und Reform internationaler Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Welthandelsorganisation WTO.

  • Nach Bekanntgabe eines ersten hoffnungsvollen Kandidaten für einen Corona-Impfstoff kann sich die Lufthansa am Kapitalmarkt einfacher frisches Geld besorgen. Der vom Staat gerettete MDax-Konzern besserte am Dienstag sein Angebot einer Wandelanleihe wegen der großen Nachfrage innerhalb weniger Stunden nach. Die Anleihe wird nur institutionellen Anlegern angeboten.

  • Die oberste deutsche Autolobbyistin Hildegard Müller hat vor einem vorschnellen Abhaken der Coronakrise für ihre Branche gewarnt. Angesichts wieder steigender Corona-Fallzahlen gibt es ihrer Ansicht nach auch für die deutsche Autoindustrie weiter keinen Grund zum Feiern. „Da haben wir leider keinen Anlass, unsere Prognosen hochzusetzen“, sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. „Im Gegenteil, wenn die Corona-Entwicklung jetzt so weitergeht, merken wir eher, dass die Menschen doch wieder stark verunsichert sind. Und nicht nur wir merken das im Käuferverhalten, sondern andere Branchen ja auch.“

  • Die schwer angeschlagene norwegische Fluggesellschaft Norwegian hat im dritten Quartal fast 1 Mio. Krone verloren. Der Nettoverlust in den Monaten Juli, August und September betrug 980 Mio. norwegische Kronen (rund 92 Mio. EUR), wie die Billigfluglinie am Dienstag mitteilte. Im selben Quartal 2019 hatte Norwegian noch einen Überschuss von 1,67 Milliarden Kronen (157 Mio. EUR) erwirtschaftet.

  • Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton hat im dritten Quartal auch unter dem Strich wieder einen Gewinn eingefahren. Das Unternehmen verdiente von Juli bis September zwar mit 131 Mio. EUR rund 70 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie die im SDax notierte VW-Tochter am Dienstag in München mitteilte. Nach dem Verlust im zweiten Quartal war das aber wieder eine deutliche Verbesserung. Bei den Aufträgen verbuchte Traton im dritten Quartal ein deutliches Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

  • Sind die Verordnungen der rot-rot-grünen Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie rechtens? Diese Fragen sollen Thüringens Verfassungsrichter in Weimar beantworten - die AfD-Landtagsfraktion hat Klage eingereicht. An diesem Mittwoch wird sie von Thüringens höchsten Richtern verhandelt. In anderen Bundesländern gab es bereits ähnliche Klagen. Kaum eine Landtagssitzung vergeht derzeit in Erfurt, ohne dass Mitglieder der AfD-Fraktion oder ihr umstrittener Chef Björn Höcke Zweifel an den von der Landesregierung erlassenen Verordnungen anmelden, die die Infektionszahlen verringern sollen.

  • Wie Bürger besser in Politik einbinden? Gerade die Grünen forcieren die sogenannte direkte Demokratie und versuchen sie seit der Machtübernahme im Südwesten zu etablieren. Corona ist da ein aktuelles Beispiel. Dafür plant die grün-schwarze Landesregierung ein Bürgerforum Corona. Darüber wollen Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Gesundheitsminister Manne Lucha und die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler (alle Grüne), am Dienstag  in Stuttgart die Öffentlichkeit informieren. Erler hatte der Deutschen Presse-Agentur schon gesagt, dass 40 bis 50 zufällig ausgewählte Menschen bei monatlichen Treffen Stimmungen zusammentragen und sichtbar machen sollen. Männer und Frauen, aber auch verschiedene Altersgruppen und soziale Schichten sollen recht gleichmäßig vertreten sein. Sowohl die Regierung als auch Interessensverbände sollen dem Forum Rede und Antwort stehen. Dann könnten sich Bürger ihr eigenes Bild von den Positionen machen.

  • Dank boomenden Onlinehandels setzt sich der Höhenflug der Deutschen Post DHL fort. Bereits vor gut einem Monat hatte der Bonner Konzern seine Gewinnprognose für dieses Jahr angehoben, an diesem Dienstag gibt der Gelbe Riese weitere Zahlen zum dritten Quartal bekannt.

Coronavirus News-Update vom 9. November

  • Angesichts deutlicher Umschlagsrückgänge wegen der Coronakrise hat der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) von der Politik mehr Engagement in der Hafenwirtschaft verlangt. „Durch die Corona-Pandemie kam es zu deutlichen Verlusten bei den Umschlagsmengen, die sich auch in den Betriebsergebnissen und bei der Investitionsfähigkeit der Unternehmen niederschlagen“, sagte ZDS-Präsident Frank Dreeke am Montag in Hamburg. „Wir erwarten ein herausforderndes Jahr 2021 und benötigen von dieser und auch der nächsten Bundesregierung eine ehrgeizige Standortpolitik.“

  • Die norwegische Regierung will der stark angeschlagenen Billigfluggesellschaft Norwegian nicht mit weiterer finanzieller Hilfe unter die Arme greifen. Über die bisherige Unterstützung hinaus werde der Staat dem Konzern nicht wie beantragt weitere Finanzhilfen gewähren, teilte die Regierung in Oslo am Montag mit.

  • Für die Menschen im Norden Dänemarks hat eine mehrwöchige Zeit mit strikten Corona-Maßnahmen begonnen. Grund dafür ist eine Coronavirus-Mutation bei Nerzen, die bislang bei zwölf Personen in der Region Nordjütland nachgewiesen worden ist und laut Behördenangaben Auswirkungen auf mögliche künftige Corona-Impfstoffe haben könnte. Deshalb hat die Regierung in Kopenhagen die Tötung des gesamten Nerzbestandes im Land angeordnet - es handelt sich um Millionen Tiere.

Coronavirus News-Update vom 7. bis 8. November

  • Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilen, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen im Oktober 2020 um 0,3 Prozent gegenüber September 2020 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr war die kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistung im Oktober 2020 um 1,0 Prozent höher als im Oktober 2019. Da die Lkw-Fahrleistung in engem Zusammenhang mit der Industrieproduktion in Deutschland steht, gibt der Index frühe Hinweise zur Konjunkturentwicklung im Oktober 2020.

  • Nach den gescheiterten Plänen für ein neues Werk in der Türkei will VW massiv in das Werk in Bratislava investieren. Die Kosten für die Erweiterung des Werks würden auf knapp eine Milliarde Euro geschätzt, berichtete die „Automobilwoche“. „Wir haben entschieden, in Bratislava die Kapazitäten aufzubauen“, sagte Konzernchef Herbert Diess der Zeitschrift. „Auch wegen Corona haben wir den Kapazitätsbedarf neu bewertet und benötigen zurzeit kein zusätzliches Werk.“ Zur konkreten Höhe der für den Ausbau von Bratislava fälligen Kosten wollte sich VW am Sonntag nicht äußern.

  • Aus Sorge vor einer Ausbreitung der bei Nerzen aufgetretenen Mutation des Coronavirus erlässt die dänische Regierung weitreichende Beschränkungen in der Region Nordjütland. Die Maßnahmen, die vorerst bis zum 3. Dezember befristet sind, haben auch Auswirkungen auf den Güterverkehr. In Nordjütland liegen die Fährhäfen Frederikshavn und Hirtshals mit Verbindungen nach Schweden und Norwegen. Der Transportverband DTL teilte mit, dass Gütertransporte in und durch die Region aus Versorgungsgesichtspunkten weiter möglich sind. Allerdings dürfen Fahrer und Transportarbeiter aus den betroffenen Kommunen nicht über deren Grenzen hinaus tätig sein. Fahrer aus anderen Gebieten, die Güter liefern und abholen, sollten sich nicht länger als nötig in der Region aufhalten.

  • Im September 2020 haben die Exporte in Deutschland gegenüber dem Vormonat August 2020 um 2,3 Prozent zugenommen, die Importe sanken um 0,1 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt gegenüber Februar 2020 um 7,7 Prozent und die Importe um 5,7 Prozent niedriger. Im September 2020 wurden von Deutschland Waren im Wert von 109,8 Mrd. EUR exportiert und Waren im Wert von 89,0 Mrd. EUR importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2019 sanken damit die Exporte im September 2020 um 3,8 Prozent und die Importe um 4,3 Prozent.

  • Chinas Außenhandel hat im Oktober weiter kräftig zugelegt. Mit der Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft von der Corona-Krise stiegen die Ausfuhren in US-Dollar gerechnet unerwartet stark um 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der chinesische Zoll am Samstag in Peking mitteilte. Insgesamt kletterte der Außenhandel um 8,4 Prozent.

  • Im deutschen Textilhandel drohen nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes weitere Firmenpleiten. Vor allem die umsatzschwache „Saure-Gurken-Zeit“ von Januar bis März werde für einige Unternehmen zu einer Zerreißprobe werden, sagte der Deutschland-Chef des Kreditversicherers, Ron van het Hof, der Deutschen Presse-Agentur. „Nur wer jetzt wenigstens im Weihnachtsgeschäft ein kleines Polster anlegen kann, wird sich bis zum Frühjahrsgeschäft über Wasser halten können.“

  • Die schweizerische Lufthansa-Tochter Swiss ist wegen der Corona-Pandemie in den roten Zahlen gelandet. Nun spart die Airline im Zeitraum von 2021 bis 2023 beim Kabinenpersonal. Ein entsprechendes Sparpaket habe man mit der Gewerkschaft des Kabinenpersonals (Kapers) ausgehandelt, teilte die Fluggesellschaft am Freitagabend mit.

  • Der Flugzeugbauer Airbus hat im Oktober in der Corona-Krise wieder etwas mehr Maschinen ausgeliefert. Nach 57 Jets im September stellte der Konzern im Oktober 72 Exemplare seinen Kunden zur Verfügung, wie er am Freitagabend nach Börsenschluss in Toulouse mitteilte. Im Juli waren es 49, im sommerbedingt auch in anderen Jahren schwächeren August 39 Maschinen. Unterdessen kassierte Airbus im Oktober 3 Stornierungen, holte aber auch 11 Neubestellungen herein.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat vorgeschlagen, dass sich der Bund sowie Länder mit Flughafen-Standorten jeweils zur Hälfte an einem Rettungspaket für Flughäfen beteiligen. Dazu sei er im Gespräch mit dem Finanzministerium sowie mit Ländern, sagte Scheuer nach einem digitalen „Luftverkehrsgipfel“ am Freitag. Die Verantwortung solle zur Hälfte bei Ländern und den Kommunen liegen, in den denen Flughäfen ansässig seien und zu 50 Prozent beim Bund. Ein Schlüssel für die Verteilung der Gelder könnten die Passagierzahlen von 2015 bis 2019 sein.

  • Das Thüringer Verkehrsministerium sieht derzeit keinen Grund für eine Lockerung des Fahrverbots für Lastwagen an Sonn- und Feiertagen. Falls in bestimmten Fällen dennoch der Bedarf bestehe, könne das zuständige Verwaltungsamt kurzfristig reagieren, teilte das Ministerium am Freitag auf Anfrage mit. Falls es nötig erscheine, neu über Art und Umfang der Ausnahmen zu entscheiden, werde sich Thüringen mit den anderen Bundesländern abstimmen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Länder aufgefordert, wegen des Teil-Lockdowns in der Corona-Krise das Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen zu lockern.

Coronavirus News-Update vom 6. November

  • Die Linke und der Umweltverband BUND haben sich vor dem "Luftverkehrsgipfel" dafür ausgesprochen, unrentable Regionalflughäfen dicht zu machen. Der BUND forderte die Schließung von zehn Regionalflughäfen. Der Linke-Verkehrspolitiker Jörg Cezanne sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Perspektive der betroffenen Beschäftigten muss in der Krise geschützt werden, aber nicht die Vielzahl schon seit Jahren defizitärer Klein- und Kleinstflughäfen. Flughäfen wie Paderborn-Lippstadt oder der Kasselairport belasten das Klima und die öffentlichen Haushalte, verkehrlichen Nutzen haben sie jedoch nicht.“ Bei einem digitalen Treffen diskutieren Politiker und Vertreter der Luftverkehrsunternehmen am Freitag über die Probleme der von der Corona-Krise hart getroffenen Branche. Weil das Passagieraufkommen in der Krise stark gesunken ist, strebt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ein milliardenschweres Rettungspaket etwa für Flughäfen an. Dies fordert auch die Branche, um Standorte und Jobs zu sichern.

  • Die in der Coronakrise schwer angeschlagene Luftverkehrsbranche hofft bei einem Spitzentreffen mit der Bundesregierung am Freitag auf umfassende Nothilfen. Weil das Passagieraufkommen eingebrochen ist, strebt Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ein milliardenschweres Rettungspaket etwa für Flughäfen an, um Standorte und Jobs zu sichern. Dazu laufen Verhandlungen mit dem Finanzministerium. Die Linke und der BUND sprachen sich dafür aus, unrentable Regionalflughäfen dicht zu machen. Die FDP dagegen forderte Scheuer auf, Gebühren, Entgelte und Steuern für die Branche deutlich zu senken. Bei einem digitalen Treffen diskutieren Politiker und Vertreter der Branche am Freitag (10.00 Uhr) über die Lage. Neben Scheuer nehmen weitere Bundesminister teil, dazu Länderverkehrsminister sowie Spitzenvertreter der Branche.

Coronavirus News-Update vom 5. November

  • Die Autobahngastronomie in Baden-Württemberg bleibt für LKW-Fahrer offen. Mit dieser Ausnahmeregel unterstützt die Landesregierung die systemrelevante Gruppe der Fahrer in Zeiten des Teil-Lockdowns. Demnach können Berufskraftfahrer ihre Mahlzeiten innerhalb der Gaststätten zu sich nehmen, wenn sie an Autobahnrasthöfen in Baden-Württemberg übernachten. Laut Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) soll die Versorgung von Wirtschaft und Gesellschaft mit Waren nicht mit erschwerten Bedingungen für die Fahrer einhergehen.

  • In der Automobilindustrie ist der Auftragseingang im September um 5,1 Prozent zum Vormonat weiter angestiegen und lag damit 5,8 Prozent über dem Vorkrisenniveau im Februar. Für den Auftragseingang im Maschinenbau ergab sich dagegen ein Rückgang von 3,7 Prozent zum Vormonat, im Vergleich zu Februar lag er 8,2 Prozent niedriger. Das geht aus vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.

  • Der schwer vom Corona-Einbruch getroffene Flughafen Hannover hat Aussicht auf Hilfen des Landes Niedersachsen. Noch könne man keine Details etwa zu möglichen Bürgschaften für neue Darlehen nennen, hieß es aus dem Finanzministerium. Grundsätzlich gelte auch mit Blick auf die sehr angespannte wirtschaftliche Lage aber: „Das Land steht zu seinen Beteiligungen.“ Niedersachsen gehört mit der Stadt Hannover zu den wichtigsten Trägern des Airports.

  • Unmittelbar vor dem geplanten Luftverkehrsgipfel der Bundesregierung hat die Branche weitere Milliardenhilfen vom Bund gefordert. Nach den Fluggesellschaften müssten nun die Flughäfen und die bundeseigene Deutsche Flugsicherung mit Steuergeldern saniert werden, verlangen Vertreter von Branchenverbänden, die an der für Freitag in Berlin geplanten Sitzung teilnehmen. Außerdem müssten Perspektiven für einen pandemiesicheren Luftverkehr geschaffen werden. Gegen das von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) befürwortete Rettungspaket regt sich Widerstand von Umweltschützern.

Coronavirus News-Update vom 4. November

  • Vor dem Hintergrund neuerlicher Staatsbeihilfen für die Rettung der Werften in Mecklenburg-Vorpommern verlangt die AfD im Landtag eine detaillierte Kosten-Nutzen-Rechnung. „Wir brauchen ein volkswirtschaftliches Gutachten, das die permanenten Zuschüsse, Kredite, Arbeitnehmerhilfen und Bürgschaften den Arbeitsplätzen, der Wertschöpfung und den Steuereinnahmen gegenüberstellt“, forderte Fraktionschef Nikolaus Kramer am Mittwoch in Schwerin. Er reagierte damit auf die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion. Demnach wurden den von zahlreichen Krisen geschüttelten Werften von Bund und Land seit 1990 Zuschüsse, Kredite und Bürgschaften im Umfang von etwa 4,2 Mrd. EUR gewährt. Erst Anfang Oktober waren weitere 193 Mio. EUR aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes für die MV Werften in Wismar, Rostock und Stralsund freigegeben worden.

  • Tuifly und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben im Streit über drohende Kündigungen bei der angeschlagenen Tui-Konzern-Airline ihre Krisengespräche abgebrochen. Dabei sahen die Verhandlungspartner am Mittwoch die Schuld auf der jeweils anderen Seite. Die VC teilte mit, man habe ein „weitreichendes und schmerzhaftes Maßnahmenpaket“ mittragen wollen - doch mögliche betriebsbedingte Entlassungen könnten nicht akzeptiert werden. Dagegen betonte Tuifly, ein prinzipieller Ausschluss dieses Mittels sei angesichts der aktuellen Branchensituation nicht möglich, wenn langfristig eine gute Perspektive für das Unternehmen bleiben solle.

  • Der herbe Geschäftseinbruch wegen der Coronapandemie hat den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport auf einen harten Sparkurs gezwungen. Zunächst fallen aber hohe Kosten an, weil der MDax-Konzern fast jede fünfte Stelle streichen will. Wichtige Ausbau-Projekte werden gestreckt, Investitionen gestoppt und das Instrument der Kurzarbeit so intensiv wie möglich genutzt. Bei der Vorstellung der Zahlen für das dritte Quartal 2020 zeigte sich Vorstandschef Stefan Schulte am Mittwoch aber optimistisch, dass man die Krise mit den aufgenommenen Krediten erfolgreich meistern werde.

  • Nach der Coronainfektion von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sind Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und mehrere Brandenburger Minister negativ getestet worden. Das teilten die Senatskanzlei und der Sprecher der Brandenburger Regierung am Mittwoch mit. Auch bei zahlreichen weiteren prominenten Teilnehmern der Eröffnung des Berliner Flughafens BER am Samstag fiel der Test negativ aus.

  • Im Rahmen der Corona-Eindämmung hat Schleswig-Holstein Kreuzfahrten von und nach Kiel untersagt. Es wäre nicht vermittelbar, dass Touristen am Montag aus den Hotels in Schleswig-Holstein abreisen mussten und am Donnerstag Tausende nach Kiel kämen, um mit einem Kreuzfahrtschiff abzulegen, sagte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) am Mittwoch in Kiel. Die nach den Bund-Länder-Beschlüssen am 2. November in Kraft getretene Landesverordnung sehe vor, dass bis Ende November „touristische Themen nicht mehr stattzufinden haben“. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet.

  • BMW hat im dritten Quartal überraschend mehr Gewinn gemacht als vor einem Jahr. Vorstandschef Oliver Zipse sieht den Autokonzern momentan auf Kurs zu seinen Jahreszielen, betonte aber zugleich die wachsende Unsicherheit angesichts der steigenden Coronazahlen: „Neue Lockdowns können unsere Geschäftsentwicklung im vierten Quartal sowie den Start 2021 stark beeinträchtigen“, warnte er am Mittwoch in München.

  • Die als Leitmesse des Weltschiffbaus geltende SMM muss wegen der Coronapandemie nun doch komplett digital stattfinden. Die maritime Community treffe sich im Februar auf der SMM Digital, teilte die Hamburg Messe am Mittwoch mit. Die SMM war im Frühjahr bereits coronabedingt von September auf Februar verschoben worden und sollte eigentlich als Hybrid-Veranstaltung in der Hansestadt stattfinden.

  • Die Coronapandemie beschert Zalando weiterhin schwungvolle Geschäfte. Im dritten Quartal konnte der Internethändler seinen Umsatz um fast 22 Prozent auf 1,85 Mrd. EUR steigern, wie der MDax-Konzern am Mittwoch in Berlin zur Vorstellung seiner endgültigen Zahlen mitteilte. Neben der steigenden Nachfrage der Kunden nach Digitalangeboten im Zuge der Coronakrise profitiert das Unternehmen auch von der guten Entwicklung der Partnerprogramme - hier verdient Zalando mit, wenn Händler auf seiner Internetplattform Waren verkaufen. Der Konzern bietet Markenherstellern Platz für ihr Geschäft, was für diese wegen der erschwerten Coronabedingungen in den Ladengeschäften besonders wichtig ist.

Coronavirus News-Update vom 3. November

  • Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ist mit dem Coronavirus infiziert  –  erst am Samstag war er noch bei der Eröffnung des Berliner Flughafens BER. Regierungssprecher Florian Engels sagte am Dienstag in Potsdam, Woidke habe am Dienstag das positive Ergebnis des Tests vom Montag erhalten. Nach ersten Erkältungserscheinungen am Sonntag habe er keine Diensttermine mehr wahrgenommen und stets Abstand gehalten.

  • Im Konflikt mit der niederländischen Regierung hat die Pilotengewerkschaft Lohnkürzungen zugestimmt und damit den Weg für weitere Milliardenhilfen für die Fluggesellschaft KLM freigemacht. Das teilte KLM am Dienstag in Amsterdam mit. Die Regierung hatte gedroht, die zugesagten Milliarden-Finanzhilfen für KLM in der Corona-Krise zu stoppen. Im Gegensatz zu den übrigen Gewerkschaften hatten sich die Piloten bisher geweigert, Lohnkürzungen bis 2025 zuzustimmen. Die Regierung will der durch die Corona-Pandemie in Finanznot geratenen Fluggesellschaft mit einem Hilfspaket von insgesamt 3,4 Mrd. EUR beispringen.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) strebt angesichts der angespannten Lage von Flughäfen in der Coronakrise ein milliardenschweres Rettungspaket an. Scheuer sagte am Dienstag vor Journalisten, es gehe um eine Summe von rund einer Milliarde Euro. Es müssten Strukturen erhalten werden. Scheuer sprach wenige Tage vor einem „Luftverkehrsgipfel“ am Freitag von dramatischen Zahlen bei Flughäfen, die unter einem massiv gesunkenen Passagieraufkommen leiden. Er sei zu den Nothilfen im Gespräch mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Ziel sei es, bis zum Freitag eine Lösung zu finden.

  • Der Klimaschützer und Polarforscher Arved Fuchs hat davor gewarnt, wegen der Coronakrise bei den Anstrengungen für den Klimaschutz nachzulassen. „Die Pandemie, so schlimm sie ist, wird irgendwann wieder vorbei sein“, sagte Fuchs der Deutschen Presse-Agentur. „Der Klimawandel ist nicht vorbei, er schreitet voran.“ Ihm sei nicht beizukommen, außer in dem die Emission reduziert werden. Innovationen, die auf den Weg gebracht worden sind, etwa im Bereich der Mobilität und der Stromerzeugung, dürften nicht zurückgedreht werden.

  • Wer aus einem Corona-Risikogebiet im Ausland nach Brandenburg einreist, muss ab kommendem Montag nur 10 statt 14 Tage in Quarantäne. Das Kabinett beschloss am Dienstag per Videokonferenz eine neue Regelung, die vom 9. November bis 15. Dezember gelte, teilte die Staatskanzlei mit. Das Land setzt eine Musterverordnung des Bundes um. Neu ist auch, dass die Isolation bei Vorlage eines negativen Corona-Tests frühestens nach fünf Tagen endet.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat die Länder aufgefordert, wegen des Teil-Lockdowns in der Coronakrise erneut das LKW-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen zu lockern. Er werde dazu auf die Länder zugehen, sagte Scheuer am Dienstag in Berlin. Es gebe keine Lieferengpässe, sondern es gehe um mehr Flexibilität bei der Versorgung mit Waren.

  • Anton Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), plädiert dafür, Unternehmen im Groß- und Außenhandel in die beschlossene außerordentliche Wirtschaftshilfe miteinzubeziehen. „Der erneute temporäre Lockdown für Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und weitere Wirtschaftsbereiche hat existenziell bedrohliche Folgen für viele, die mit diesen Branchen auf das engste verzahnt sind“, sagt Börner.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) geht nach dem Corona-Fall bei Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Quarantäne. Ein Schnelltest bei Scheuer sei negativ gewesen, er gehe aber nach Absprache mit Ärzten in Quarantäne, sagte eine Sprecherin am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Woidke war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte am Samstag an der Eröffnung des Flughafens BER in Schönefeld teilgenommen.

  • Der Kochboxenversender Hellofresh hat zwischen Juli und Ende September 74,4 Mio. EUR Gewinn erwirtschaftet. Das war mehr als dreimal so viel wie vor einem Jahr. Der Umsatz kletterte um 120 Prozent auf 970,2 Mio. EUR. „Während der Pandemie hat sich der Trend, mehr Mahlzeiten zu Hause zu essen, verstärkt“, sagte Mitgründer und Vorstandschef Dominik Richter am Dienstag in Berlin. Das Management gehe davon aus, dass der Trend langfristig erhalten bleibe. Hellofresh profitiert davon, dass Kunden verstärkt zu Hause bleiben und selbst kochen oder auch davon, dass die Gastronomie wie aktuell wieder geschlossen ist.

Coronavirus News-Update vom 2. November

  • Die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer bewerten ihre Geschäftslage im Oktober merklich besser als im Vormonat. In die Zukunft blicken sie jedoch etwas pessimistischer. Das hat die aktuelle Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts ergeben. Im Oktober stieg der Lage-Indikator auf minus 0,2 Punkte, nach minus 20,4 Punkten im September. Das Tief lag im April bei minus 86,2 Punkten. „Die Nachfrage nach Autos hat merklich angezogen. Das hat die Stimmung unter den Managern erheblich verbessert“, sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.

  • Lastwagen dürfen in NRW dank einer erneuten Ausnahmeregelung im Zuge der Coronakrise bis Mitte Januar auch an Sonn- und Feiertagen wieder fahren. „Die Landesregierung stärkt effiziente Lieferketten und die Warenverfügbarkeit in Einzelhandelsbetrieben“, heißt es auf der Homepage des NRW-Verkehrsministeriums zu dem entsprechenden Erlass.

  • Der Online-Bezahldienst Paypal profitiert in der Coronakrise weiter vom Trend zum Einkaufen im Internet. Im dritten Quartal stieg der Nettogewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um 121 Prozent auf 1 Mrd. USD (0,9 Mrd. EUR), wie das Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse nahmen um ein Viertel auf 5,5 Mrd. USD. Das gesamte abgewickelte Zahlungsvolumen wuchs um 36 Prozent auf knapp 247 Mrd. USD.

  • Die Corona-Pandemie und der temporäre Lockdown im Frühjahr 2020 haben das Einkaufsverhalten vieler Verbraucher nachhaltig verändert. Auch nach der Wiedereröffnung des stationären Handels setzt sich der Trend zum Onlineeinkauf weiter fort. So kommt eine repräsentative Umfrage von Idealo zu dem Ergebnis, dass 36 Prozent der Deutschen seit dem Ausbruch der Pandemie häufiger online shoppen. Im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft geben ganze 31 Prozent der Befragten an, dass sie in diesem Jahr mehr Weihnachtseinkäufe online tätigen wollen als im letzten Jahr. Experten befürchten, dass es daher in der Vorweihnachtszeit zu Lieferengpässen bei beliebten Produkten kommen kann.

  • Dank Corona herrscht im Online-Lebensmittelhandel Goldgräberstimmung. Lange zögerten die Verbraucher in Deutschland beim Einkauf von Lebensmitteln im Internet. Doch seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie boomt das Geschäft. Das zwingt Hersteller und Händler zum Handeln. Die Oetker-Gruppe übernimmt den Getränke-Lieferdienst Flaschenpost und zahlt dafür angeblich eine Mrd. EUR. Edeka baut sein Engagement beim Online-Lieferdienst Picnic Schritt für Schritt aus und setzt dabei auch auf Geschäfte über Deutschland hinaus. Und Danone verkauft Babynahrung von Milupa und Aptamil neuerdings auch im eigenen Online-Shop. Die Coronakrise hat das Einkaufsverhalten vieler Verbraucher geändert – Handelsketten und Markenhersteller versuchen, darauf zu reagieren.   

  • Bei Quarantäneregelungen für Reiserückkehrer zur Bekämpfung der Corona-Pandemie orientieren sich die Bundesländer an der Muster-Quarantäneverordnung des Bundes. Während Fahrpersonal des Güterverkehrs bisher davon ausgenommen war, sieht die neueste Änderung eine Quarantäne für alle Personen vor, die sich mehr als 72 Stunden in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Eine Gruppe von Verbänden um den Deutschen Raiffeisenverband (DRV) lehnt diese Verschärfung ab.

  • Der Einbruch des Flugverkehrs in der Corona-Pandemie hat Europas größten Billigflieger Ryanair wie auch andere Airlines im Sommer in die roten Zahlen gedrückt. Trotz des Teil-Lockdowns, der in England, Deutschland und anderen Ländern im November gilt, können sich Fluggäste keine Hoffnung auf Erstattungen machen, wenn ihre gebuchten Flüge trotzdem stattfinden. „Wenn ein Flug geht, dann werden wir keine Erstattungen geben“, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary dem Sender BBC. Man könne aber auf Dezember oder Januar umbuchen. Für die Monate November bis Dezember hat die Gesellschaft ihr Flugangebot bereits auf 40 Prozent des Vorjahresniveaus zurückgefahren.

Coronavirus News-Update vom 31. Oktober bis 1. November

  • Der Einbruch des Flugverkehrs durch die Corona-Pandemie hat auch Europas größten Billigflieger Ryanair im Sommer in die roten Zahlen gedrückt. Weil sich die Ticketnachfrage nach dem faktischen Flugstopp im Frühjahr nur schleppend erholte, stand im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September unter dem Strich ein Verlust von rund 226 Mio. EUR, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Ryanair in der wichtigsten Reisezeit des Jahres noch einen Gewinn von 910 Mio. EUR erzielt.

  • Die Stimmung in den Chefetagen chinesischer Unternehmen ist so gut wie seit fast zehn Jahren nicht mehr, jetzt wo China das Coronavirus weitgehend im Griff zu haben scheint. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ für das herstellende Gewerbe stieg im Oktober von 53,0 im Vormonat auf 53,6 Punkte. Das wichtige Konjunkturbarometer erreichte damit den höchsten Stand seit Januar 2011, wie das Blatt am Montag berichtete. Über 50 Punkte zeigt der Index eine Expansion der Industrie an, während darunter von einer Kontraktion auszugehen ist.

  • Die britische Regierung hat ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt, um die Londoner Verkehrsbetriebe durch die Pandemie zu bringen. „Es ist nicht der perfekte Deal“, sagte der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Sonntag, der sich noch eine stärkere Unterstützung der Regierung gewünscht hatte. Allerdings habe er „drakonische Maßnahmen“ abwenden können. So war zuvor etwa eine saftige Preiserhöhung diskutiert worden.

  • Die niederländische Regierung droht damit, die zugesagten Milliarden-Finanzhilfen für die Fluggesellschaft KLM in der Corona-Krise zu stoppen. Grund ist die Weigerung der Pilotengewerkschaft, langfristigen Lohnkürzungen zuzustimmen. „Das ist sehr enttäuschend und riskant“, sagte Finanzminister Wopke Hoekstra in Den Haag. Die Gewerkschaft und KLM wollten am Sonntag erneut über die Krise beraten.

  • Für die Lufthansa soll der neue Berliner Hauptstadtflughafen BER kein internationales Drehkreuz wie Frankfurt und München werden. „Es gibt historische Gründe, warum in Deutschland der Langstreckenverkehr nicht von den beiden größten Städten aus stattfindet, sondern von den beiden Drehkreuzen München und Frankfurt“, sagte Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr am Samstag. „Und ich glaube, daran wird auch der BER in der Tat nichts ändern.“

  • Die Windenergie-Wirtschaft trotzt der Coronakrise. Anders als in vielen anderen Branchen werde die Stimmung in der weltweiten Windindustrie zunehmend positiv bewertet, heißt es in einer Mitteilung der Hamburg Messe, die im Zusammenhang mit der Fachmesse WindEnergy regelmäßig die Stimmung in der Branche erheben lässt. Vor allem die Zukunft der Offshore-Windenergie werde mit Bestwerten für Europa und Asien sehr optimistisch gesehen. Nur in der Onshore-Windindustrie sei nach dem generell schlechten Herbst 2019 die Stimmung noch verhalten. Die Leitmesse WindEnergy Hamburg 2020 findet wegen der Corona-Pandemie vom 1. bis 4. Dezember in rein digitaler Form statt.

  • Die Deutsche Bahn will auch während des erneut beschlossenen Teil-Lockdowns in der Corona-Krise ab kommender Woche den Fahrbetrieb nahezu ohne Einschränkungen aufrechterhalten. „Wir fahren weiter den vollen Fahrplan“, sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber der Deutschen Presse-Agentur. „Der Zugbetrieb bei der DB läuft also planmäßig.“ Bis auf wenige Züge, darunter einzelne Sprinter- und Verstärkerzüge, soll im Fernverkehr alles fahren. Im Regionalverkehr wiederum hätten die Länder als Aufgabenträger „bislang ausnahmslos signalisiert, das Angebot (...) möglichst bei unverändert 100 Prozent aufrechtzuerhalten“, sagte Huber weiter.

  • Seit Mitte März sind Kreuzfahrten von US-Häfen aus aufgrund der Corona-Pandemie verboten, nun soll es bald langsam wieder losgehen. Die Gesundheitsbehörde CDC gab am Freitag bekannt, ihre strikte „No Sail Order“ zu lockern und stellte ein Regelwerk für eine schrittweise Rückkehr zum Betrieb vor. Die Aktien der großen Kreuzfahrtanbieter wie der Aida-Mutter Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line reagierten mit kräftigen Kurssprüngen.

  • Für die Luftfahrt-Beschäftigten steht die geplante Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens aus Gewerkschaftssicht unter keinem guten Stern. „Aktuell werden in der Flugbranche viele Arbeitsplätze abgebaut“, teilte Verdi am Freitag mit. Die Gewerkschaft verwies auf den geplanten Stellenabbau bei Easyjet, der größten Fluggesellschaft in Berlin. Sie will ihre Flotte ab Dezember von 34 auf 18 Flugzeuge nahezu halbieren. Von den insgesamt gut 1.500 Arbeitsplätzen fallen 418 weg, wie Easyjet in der vergangenen Woche angekündigt hatte.

  • Die schwer angeschlagene Sächsische Dampfschiffahrt GmbH (SDS) stellt wegen der Corona-Maßnahmen ihren Betrieb vorübergehend ein. Ab dem 2. November können wir bis einschließlich 30. November keine Fahrten anbieten, hieß es am Freitag auf der Homepage des Unternehmens. Die Schweizer United Rivers AG aus Basel, ein führendes Unternehmen der europäischen Binnenschifffahrt, hatte die SDS im September übernommen. Die SDS war nach zwei Niedrigwasserperioden in die roten Zahlen gerutscht und seit Anfang Juni im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

  • Die Fluggesellschaft Air France-KLM folgt nach einem Milliardenverlust und dem Lockdown in Frankreich ihren Konkurrenten und streicht ihren Flugplan für den Rest des Jahres zusammen. Im vierten Quartal soll die französische Sparte Air France wegen der Coronavirus-Pandemie nur noch 35 Prozent ihres Flugangebots aus dem Vorjahr anbieten, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. Bei der niederländischen KLM sollen es etwa 45 Prozent sein. Zuvor hatte das Management mit einem Flugangebot von fast zwei Dritteln des Vorjahres geplant.

Coronavirus News-Update vom 30. Oktober

  • Deutschlands Bruttoinlandsprodukt ist im Zeitraum Juli bis September gegenüber dem Vorquartal kräftig um 8,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet in seiner aktuellen Prognose im Gesamtjahr mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von 5,5 Prozent. Trotz des Teil-Lockdowns im November hob das Ministerium seine Prognose damit leicht an. Ein Blick auf den Jahresvergleich zeigt die massiven Spuren der Coronakrise. Gegenüber dem dritten Quartal 2019 sowie dem letzten Vierteljahr 2019 brach die Wirtschaftsleistung im Zeitraum Juli bis September 2020 um jeweils gut 4 Prozent ein.

  • Der Fernbus-Anbieter Flixbus stellt aufgrund der neuen Corona-Kontaktbeschränkungen seinen Betrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab 3. November vorübergehend ein. Auch das Fernbahn-Unternehmen Flixtrain wird von Dienstag an vorläufig nicht mehr fahren, wie das Unternehmen Flixmobility am Freitag mitteilte. Wenn es die Situation erlaube, wolle Flixbus den Betrieb bis zu den Feiertagen wieder aufnehmen. „Auch Flixtrain wird, sobald es möglich und sinnvoll ist, wieder fahren.“  Mitgründer und Geschäftsführer André Schwämmlein sagte, diese Entscheidung falle nicht leicht. „Schließlich sind unsere Verkehrsträger auch in Zeiten von Corona zwei der sichersten Verkehrsmittel überhaupt.“ Dennoch müsse man auf die derzeitige Lage reagieren. Schon im Frühjahr hatte das Unternehmen angesichts der Corona-Auflagen vorübergehend keine Fahrten mehr angeboten. „Im Sommer konnten wir dann wieder etwa die Hälfte unseres Netzes bedienen. Wir folgen dabei sehr stark der Nachfrage“, sagte Schwämmlein der "Welt am Sonntag". Schon im Oktober habe man aber wieder "eine gebremste Reiselust" gesehen. „Im Moment liegen wir etwa bei 30 Prozent, werden aber wieder komplett reduzieren, weil der politische Wunsch ist, dass man nicht reist“.

  • Die Coronakrise trifft Tedi, Action und Co. Ehrgeizige Wachstumspläne wurden fast über Nacht zu Makulatur. „Es ist eine der ganz wenigen Vertriebslinien, die es geschafft hat, in Zeiten des Online-Booms noch stationär kräftig zuzulegen.“ Fast im Wochentakt eröffneten zeitweise in Deutschlands Einkaufsstraßen neue Billigläden. Die Erfolgsgeschichte wurde jedoch durch die staatlich verordneten Ladenschließungen im Frühjahr erst einmal jäh unterbrochen. „Wie fast dem gesamten stationären Handel sind uns durch den Lockdown über Nacht fast alle Einnahmen weggebrochen. Was dann folgte, war beinhartes Krisenmanagement“, sagt eine Tedi-Sprecherin und spricht damit wohl für einen Großteil der Branche. Mit als erstes wurden die ehrgeizigen Wachstumspläne zurechtgestutzt.

Coronavirus News-Update vom 29. Oktober

  • Die Coronakrise und der geplante Abbau von rund 15.000 Jobs haben den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus im dritten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 767 Mio. EUR nach einem Gewinn von 989 Mio. ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Besonders teuer schlug der Stellenabbau zu Buche. Airbus legte für den geplanten Umbau 1,2 Mrd. EUR zur Seite.

  • Der Gabelstaplerhersteller Kion hat im dritten Quartal wegen der Turbulenzen in der Coronakrise weniger verdient als im Vorjahr. Eine schwächere Nachfrage nach Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen wie Hubwagen ließ den Umsatz um 4 Prozent auf knapp 2,1 Mrd. EUR sinken, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) ging um gut ein Viertel auf 159,1 Mio. EUR zurück, übertraf dabei aber die Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich verdiente Kion mit 81,9 Mio. EUR knapp ein Drittel weniger.

  • Die britische Autoindustrie ist infolge der Corona-Pandemie eingebrochen. In den ersten neun Monaten des Jahres lag die Produktion mit gut 632.000 Fahrzeugen mehr als ein Drittel (knapp 36 Prozent) unter dem Niveau des Vorjahres, wie aus einer Auswertung des Industrieverbandes Society of Motor Manufacturers and Traders von Donnerstag hervorgeht.

Coronavirus News-Update vom 28. Oktober

  • Die zweite Coronawelle und verschärfte Beschränkungen gefährden nach Einschätzung von Volkswirten den Aufschwung in Deutschland. „Die Wirtschaft lässt sich nicht wie eine Lampe ein- und abschalten, ohne dass es zu Schäden kommt“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Mittwoch. Verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie könnten das Wirtschaftswachstum erneut bremsen, machte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bei einer Regierungsbefragung im Bundestag deutlich. Der CDU-Politiker sicherte Firmen im Falle neuer und massiver Beschränkungen Unterstützung zu. „Der Aufschwung wird sehr wahrscheinlich deutlich ausgebremst werden“, sagte auch der Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claus Michelsen. Das Pandemiegeschehen nehme Verbrauchern und Unternehmen die Zuversicht. Viele Unternehmen hätten noch mit den Folgen des Lockdowns vom Frühjahr kämpfen und kaum noch finanzielle Reserven.

  • Der Lastwagenbauer MAN rechnet wegen der Covid-19-Pandemie mit schweren Belastungen für Umsatz und Gewinn. 2020 dürften die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr „erheblich“ zurückgehen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend nach der Erstellung einer neuen Prognose in München mit. Die alte Vorhersage hatte der Vorstand der VW-Tochter Ende März zurückgenommen. Das operative Ergebnis der MAN Gruppe werde sich im Bereich zwischen minus 500 und minus 750 Mio. EUR bewegen, hieß es weiter.

  • Der Bestellboom in der Coronakrise hat dem US-Paketdienst UPS im dritten Quartal noch mehr Umsatz und Gewinn beschert als erwartet. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 21,2 Mrd. USD (17,9 Mrd. EUR), wie der Rivale von Fedex und Deutscher Post DHL am Mittwoch in Atlanta mitteilte. Der Gewinn sprang um zwölf Prozent auf knapp 2,0 Mrd. USD nach oben. Damit übertraf das Unternehmen durchweg die Erwartungen von Analysten.

  • Der US-Luftfahrtriese Boeing plant nach einem erneuten Quartal mit roten Zahlen und starken Geschäftseinbußen den Abbau zahlreicher weiterer Jobs. Vorstandschef Dave Calhoun teilte am Mittwoch in einem Memo an die Belegschaft mit, dass die Mitarbeiterzahl bis Ende 2021 auf rund 130.000 reduziert werden dürfte. Anfang 2020 hatte Boeing noch ungefähr 160.000 Beschäftigte. Unter dem Strich erlitt Boeing im dritten Quartal einen Verlust von 466 Mio. USD (394 Mio. EUR) nach einem Gewinn von fast 1,2 Mrd. USD ein Jahr zuvor.

  • Bei der Online-Handelsplattform Ebay laufen die Geschäfte in der Coronapandemie weiter rund. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um ein Viertel auf 2,6 Mrd. USD (2,2 Mrd. EUR), wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Das gesamte abgewickelte Verkaufsvolumen nahm um 22 Prozent auf 25 Mrd. USD zu.

  • Die Gewerkschaft Verdi hat vor einem weiteren Abbau von Sozialstandards in der Luftverkehrsindustrie gewarnt. Unter den Bedingungen der Coronapandemie legten viele die Axt an noch vorhandene Regelungen zum Schutz der Beschäftigten, sagte die Bundesfachgruppenleiterin Luftverkehr, Mira Neumaier, am Mittwoch auf einer Podiumsdiskussion ihrer Gewerkschaft in Berlin. Billigflieger wie Ryanair oder Wizz Air wollten in der Krise einen „noch blutigeren Wettbewerb“ zu Lasten der Mitarbeiter etablieren.

  • Der Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA) hat die angedachten Schließungen der Gastronomie wegen steigender Corona-Infektionszahlen als „völlig unangemessen“ kritisiert. Für viele mittelständischen Betriebe könne das in der jetzigen Lage den Todesstoß bedeuten, sagte BGA-Präsident Anton Börner am Mittwoch. Es habe sich gezeigt, dass die Hygienekonzepte in der Gastronomie erfolgreich seien. „Brennpunkte sind ganz klar die privaten Bereiche und auch wenn es unpopulär ist, müssen wir uns hierauf konzentrieren.“

  • Zur Rettung der existenzgefährdeten Werften in Norddeutschland haben die IG Metall und Politiker bessere Rahmenbedingungen des Bundes und mehr öffentliche Aufträge gefordert. In Kiel demonstrierten am Mittwoch Beschäftigte aus Werften und Zulieferbetrieben für den Erhalt ihrer gefährdeten Arbeitsplätze. Die IG Metall befürchtet den Verlust eines Drittels der rund 18.000 Arbeitsplätze der Werften. Die Substanz der maritimen Wirtschaft sei im ganzen Norden, aber auch gerade in Schleswig-Holstein gefährdet, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

  • Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat den Gewinn im dritten Quartal kräftig gesteigert. Unterm Strich verdiente der Konzern in den drei Monaten bis Ende September 2,4 Mrd. USD (2,0 Mrd. EUR) nach 400 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um ein Prozent auf 37,5 Mrd. USD, wie Ford am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Autobauer profitierte stark vom lukrativen Geschäft mit SUV's und Pick-up-Trucks im US-Heimatmarkt, wo die Nachfrage im Sommer nach dem Corona-Shutdown wieder anzog.

  • Der US-italienische Autobauer Fiat Chrysler (FCA) hat im dritten Quartal einen Milliardengewinn eingefahren. Unter dem Strich lag der Nettogewinn bei 1,2 Mrd. EUR, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Ein Jahr zuvor hatten hohe Abschreibungen in der kriselnden Europa-Sparte zu einem Verlust von 179 Mio. EUR geführt.

  • Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) stellen coronabedingt vorübergehend den Großteil ihrer Nachtzüge nach Deutschland ein. Vom 8. November bis zum 2. Dezember entfallen alle Nightjet-Verbindungen aus Österreich und der Schweiz nach Deutschland mit Ausnahme der Strecke Wien-Berlin, wie ein ÖBB-Sprecher am Mittwoch sagte. Wegen steigender Infektionszahlen und Reisebeschränkungen sei die Auslastung stark gesunken. Im Dezember sei aber die Wiederaufnahme rechtzeitig zu den Winterferien geplant.

  • In der Coronakrise hat der Frankfurter Flughafen kurzfristig mehr Passagiere abgefertigt als Europas ewiger Branchen-Primus London-Heathrow. Im dritten Quartal dieses Jahres nutzten noch knapp 4 Mio. Passagiere den Rhein-Main-Flughafen, während in Heathrow nur gut 3,5 Mio. Gäste gezählt wurden.

Coronavirus News-Update vom 27. Oktober

  • Der Verkaufswert von Professionellen Service-Robotern weltweit um 32 Prozent auf 11,2 Mrd USD gestiegen. Im laufenden Jahr bekommt der Markt weitere Impulse von der COVID-19-Pandemie: Das zeigt beispielsweise die große Nachfrage nach Desinfektionsrobotern, Logistikrobotern in Fabriken und Lagerhäusern oder nach Robotern für die Zustellung von Waren bis an die Haustür. Das berichtet die International Federation of Robotics (IFR) mit der Veröffentlichung des Jahrbuchs „World Robotics 2020“. Das ertragsstärkste Segment bei den professionellen Service-Robotern sind Medizinroboter mit einem Marktanteil von 47 Prozent im Jahr 2019. Der Marktwert von verkauften oder geleasten Logistikrobotern stieg um 110 Prozent auf 1,9 Mrd. USD. Dabei wird fast der gesamte Umsatz mit Logistikrobotern erwirtschaftet, die für Innenbereiche vorgesehen sind. Autonome mobile Roboter arbeiteten zunächst meist nur in Lagerhäusern.

  • Der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) sieht bei einem längeren Anhalten der Corona-Pandemie schwierige Zeiten auf den Hafen zukommen. „So wie es aussieht, ist nächstes Jahr von einem Wiederanspringen (der Konjunktur) auszugehen, wenn wir die Pandemie in den Griff kriegen“, sagte UVHH-Präsident Gunther Bonz am Dienstag in Hamburg. „Wenn nicht, haben wir in 2021 große, große Herausforderungen im weltweiten Handel.“

  • Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sieht Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) weiteren Bedarf an staatlichen Hilfen auch für den Hauptstadtflughafen BER. Der Flughafen eröffne in einer Zeit, in der der Luftverkehr die größte Krise ihrer Geschichte erlebe, sagte Scheuer am Dienstag im RBB-Inforadio. „Für den BER heißt das, dass wir uns die Wirtschaftspläne für die nächsten Jahre noch einmal intensiv anschauen müssen.“ Die Eigentümer der Flughafengesellschaft - Berlin, Brandenburg und der Bund - unterstützen das Unternehmen in diesem Jahr bereits mit 300 Mio. EUR. Torsten Jüling, Frachtchef des BER, erwartet Auftrieb für den Luftfrachtstandort Berlin.

  • Die Exporterwartungen der deutschen Unternehmen haben sich im Oktober verschlechtert. Der Indikator für das verarbeitende Gewerbe lag 3,7 Punkte niedriger als im Vormonat bei 6,6 Punkten, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag in München mitteilte. Grund für die zunehmenden Sorgen seien die steigenden Corona-Infektionszahlen. Im September war noch ein Höchststand seit 2018 erreicht worden.

  • Wirtschaftsminister Bernd Buchholz hat den Willen der Landesregierung unterstrichen, die notleidenden Werften in Schleswig-Holstein zu unterstützen. Die Landesregierung tue alles, um die Auftragslage gerade im Marine-Bereich zu verbessern, sagte Buchholz der Deutschen Presse-Agentur. Die Bundeswehr sollte in der schwierigen Zeit der Coronapandemie Marine-Aufträge vorziehen.

  • Südkoreas Wirtschaft hat sich erstmals seit Ausbruch der Coronapandemie wieder leicht erholt. Laut Zahlen der koreanischen Zentralbank vom Dienstag ist das Bruttoinlandsprodukt Südkoreas im dritten Quartal um 1,9 Prozent angewachsen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist die Wirtschaft hingegen um 1,3 Prozent gesunken. Die Erholung der Wirtschaft ist vor allem auf den zuletzt starken Anstieg an Exporten zurückzuführen, die im Zeitraum Juli bis September um 15,6 Prozent expandierten.

  • Der Handelsverband Rheinland-Pfalz fordert trotz der steigenden Zahl an Coronainfektionen weiterhin verkaufsoffene Sonntage im Land. „Mehr Verkaufstage bedeuten auch eine Entzerrung in den Läden“, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Scherer, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir erwarten keine Riesenanstürme, die Menschen sind zur Zeit sehr vorsichtig“, betonte Scherer.

Coronavirus News-Update vom 26. Oktober

  • Die Coronazahlen steigen rasant weiter: In Schleswig-Holstein klettert der Inzidenzwert auf 36,3 - das ist mehr als das Fünffache innerhalb eines Monats. In den Kreisen Pinneberg und Stormarn liegt er über 50. Und auch Lübeck meldet massiv gestiegene Neuinfektionen.

  • Dänemark hat erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 1.000 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag verzeichnet. Wie am Montag aus Zahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts SSI hervorging, wurden seit Sonntag 1.056 neue Coronafälle registriert. SSI-Direktor Kåre Mølbak wies aber darauf hin, dass diese Zahl wegen technischer Probleme diesmal 28 statt 24 Stunden umfasse und das Niveau somit in etwa bei dem vom Sonntag liege.

  • Das Land will den von der Coronakrise schwer getroffenen Flughäfen im Südwesten finanziell unter die Arme greifen. Im Auftrag der Regierung arbeitet das Verkehrsministerium an einem Programm, das die von der Pandemie verursachten Schäden teilweise ausgleichen soll, wie ein Sprecher am Montag sagte. Laut einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ geht es um knapp 5 Mio. EUR, gestaffelt nach der Zahl der Flugbewegungen an den Airports und Landeplätzen. Voraussetzung sei, dass auch die jeweiligen Anteilseigner einen finanziellen Beitrag leisteten. Die Details würden derzeit noch zwischen den Ministerien abgestimmt, auch das Votum des Ministerrats stehe noch aus, hieß es.

Coronavirus News-Update vom 24. bis 25. Oktober

  • Hinter verschlossenen Türen haben am Montag in Peking viertägige Beratungen der kommunistischen Führung über den neuen wirtschaftlichen Fünf-Jahres-Plan begonnen.

  • Der Präsident des Groß- und Außenhandelsverbands, Anton Börner, hat härtere Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung gefordert. „Wir müssen unter allen Umständen die Pandemie unter Kontrolle halten, um einen erneuten Shutdown vermeiden zu können“, sagte der Chef des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) der „Bild am Sonntag“. Dazu sei „ein noch viel stärkeres Herunterfahren des öffentlichen Lebens“ nötig. „Je länger wir damit warten, umso größer wird der Schaden für die Gesundheit der Menschen und auch für die Wirtschaft. Lieber jetzt entschlossen handeln, auch wenn es schmerzhaft ist, damit uns nicht die Zeit davonrennt“, erklärte er.

  • Im Kampf gegen das Coronavirus stellt die EU-Kommission 100 Millionen Euro für Antigen-Schnelltests bereit. „Mit diesem Geld können wir jetzt zwischen 15 und 22 Millionen Schnelltests für die Europäische Union kaufen“, sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Freitag in einer Videobotschaft auf Twitter. Damit soll der unmittelbare Bedarf gedeckt werden.

  • Nach einer Verschärfung der Sanktionen durch die USA ist der chinesische Technologie-Riese Huawei im dritten Quartal langsamer gewachsen. Hatte der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr noch um 13,1 Prozent zugelegt, lag das Plus im Jahresvergleich bis Ende September nur noch bei 9,9 Prozent. Das geht aus Geschäftszahlen hervor, die der Konzern aus dem südchinesischen Shenzhen am Freitag vorlegte.

  • Der Flugzeugbauer Airbus bereitet sich nach der herben Produktionskürzung in der Corona-Krise auf mögliche Steigerungen ab kommendem Sommer vor. Die Zulieferer sollten sich dafür rüsten, dass Airbus die Produktion seiner Mittelstreckenjets der A320-Familie von derzeit 40 Maschinen wieder auf bis zu 47 Exemplare pro Monat hochfahre, erklärte ein Konzernsprecher am Freitag. Ob es dazu komme, hänge aber von mehreren Voraussetzungen ab. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Airbus wolle seinen Zulieferern aber eine Planungsgrundlage geben.

  • Das Bundeswirtschaftsministerium strebt eine Verlängerung des Schutzschirms für Warenkreditversicherer an. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums bestätigte die Pläne am Freitag, nachdem zunächst die Deutsche Verkehrs-Zeitung darüber berichtet hatte. Das Ministerium stehe in Verhandlungen mit Warenkreditversicherern über eine Verlängerung von Garantien bis zum 30. Juni 2021. Nach jetzigem Stand laufen diese Ende des Jahres aus.

  • Die Flughäfen in Deutschland haben ihre Forderung nach staatlichen Corona-Hilfen erneuert. Im Vorfeld des Luftverkehrsgipfels am 6. November im Bundesverkehrsministerium betonte der Verband ADV am Freitag die volkswirtschaftliche Bedeutung der Flughäfen. Die Bruttowertschöpfung betrage pro Jahr rund 27 Mrd. EUR. Die Infrastruktur-Einrichtungen seien unverzichtbarer Wachstumsgeber sowie Garant für gleichwertige Lebensverhältnisse in den Regionen, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel in Berlin.

  • Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in Europa hat sich im September spürbar erholt. In der Europäischen Union legten die Zulassungen erstmals im laufenden Jahr wieder zu, wie der zuständige Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte. So wurden in der EU im September 13,3 Prozent mehr Nutzfahrzeuge verkauft als ein Jahr zuvor. Im August hatte das Minus noch bei 18 Prozent gelegen.

  • Nach einem Dämpfer im Juli haben die Geschäfte am Bau im August wieder angezogen. Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe stieg um 3,4 Prozent gemessen am Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Dabei wurden Saison-, Preis- und Kalendereffekte herausgerechnet. Zum Vorjahresmonat August 2019 gab es lediglich einen leichten Rückgang von 0,3 Prozent. In diesem Juli hatten die Statistiker noch Anzeichen für eine «leichte Abkühlung der Baukonjunktur» gesehen, damals waren die Auftragseingänge zum Vormonat Juni kräftig gesunken.

Coronavirus News-Update vom 23. Oktober

  • Der Platzhirsch im Passagiergeschäft am Flughafen Hahn, Europas größter Billigflieger Ryanair, streicht seinen Winterflugplan wegen der Coronakrise noch mehr zusammen. Laut dem Ryanair-Buchungsportal fallen von November bis März am Hahn die vier Flugziele Fès, Marrakesch, Kerry und Vilnius weg. Somit verbleiben nur noch sechs Ziele: Lamezia Terme, Neapel, Pescara, Teneriffa-Süd, Nador und Thessaloniki. Damit gibt es im Winter dienstags, mittwochs und donnerstags bis auf Ausnahmen keine Starts von Ryanair mehr im Hunsrück. Eine Sprecherin der Airline bestätigte dies. Der Flughafen Hahn wollte sich nicht dazu äußern. Er gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Mischkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen. Auch andere deutsche Airports leiden unter den verschärften Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie. Der Flughafen Hahn profitiert zumindest von einem in diesem Jahr aufgeblühten Frachtgeschäft. Ryanair hatte kürzlich angekündigt, generell von November bis März voraussichtlich nur rund 40 Prozent so viele Flüge anbieten wie im vergangenen Winter. Zuvor hatte das Management rund 60 Prozent angepeilt.

  • Die internationale Bahntechnikmesse Innotrans in Berlin wird wegen der Corona-Pandemie erneut verschoben. Ursprünglich sollte sie im September stattfinden, dann wurde sie auf April 2021 verschoben - und ist nun für den 20. bis 23. September 2022 terminiert, wie die Messe Berlin am Donnerstag mitteilte. „Ausschlaggebend waren letztlich die fehlende Planungssicherheit und die Prognose der Entwicklung der Pandemie in den nächsten Monaten“, sagte Messe-Geschäftsführer Christian Göke.

Coronavirus News-Update vom 22. Oktober

  • Mit Blick auf stetig steigende Fallzahlen informiert das Robert Koch-Institut (RKI) heute (10.00 Uhr) in einem Presse-Briefing im Online-Format zur Entwicklung der Pandemie in Deutschland. RKI-Präsident Lothar Wieler hatte zuletzt den Ernst der aktuellen Lage betont. Einige Städte und Kreise sind nach RKI-Angaben derzeit damit überfordert, den vorgeschriebenen Infektionsschutz in der Pandemie vollständig zu leisten. Die Engpässe umfassten etwa die Ermittlung von Fällen und die Nachverfolgung von Kontaktpersonen. 

  • Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland ist erneut stark gestiegen und hat erstmals den Wert von 10.000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 11.287 Fälle binnen 24 Stunden. Der bisherige Höchstwert seit Beginn der Coronapandemie in Deutschland war am Samstag mit 7.830 Neuinfektionen erreicht worden.

Coronavirus News-Update vom 21. Oktober

  • Die Stimmung der Unternehmen im Norden hat sich einer Umfrage zufolge im Sommer verbessert. Im dritten Quartal stieg der sogenannte Konjunkturklima-Index der Industrie- und Handelskammern von 84,4 auf 98,2 Punkte, wie die IHK Schleswig-Holstein am Mittwoch mitteilte. Damit liege der Wert weiter unter dem langjährigen Durchschnitt von 110,8 Zählern. Aber seit dem coronabedingten Einbruch im ersten Quartal habe sich die Wirtschaft zügig wieder stabilisiert. Maximal möglich sind 200 Punkte. Ein Drittel der Unternehmen schätzt die Geschäftslage als gut ein, nur noch jedes fünfte als schlecht - im Vorquartal war es jeder dritte Betrieb. Den Angaben zufolge spüren 71 Prozent der Betriebe keine Beeinträchtigung ihrer Liquidität.

  • Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton hat sich im dritten Quartal nach eigener Einschätzung besser geschlagen als erwartet. Trotz der andauernden Covid-19-Pandemie sei die Markterholung schneller gelaufen als angenommen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in München mit. Unterstützt worden sei dies durch die bereits eingeleiteten Kostenmaßnahmen. Insgesamt habe dies zu einer besseren Gesamtleistung geführt.

  • Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) erwartet in diesem Jahr rund eine Viertelmilliarde weniger Einnahmen als zunächst gedacht. Die coronabedingten Einnahmeausfälle im öffentlichen Nahverkehr gebe es nicht nur in Hamburg, teilte die Verkehrsbehörde am Mittwoch mit. „Der Bund hat für diese Situation zusätzliche Gelder in Höhe von 2,5 Mrd. EUR bundesweit bereit gestellt, mit denen die ÖPNV-Unternehmen unterstützt werden.“

  • Die Gläubiger von Condor entscheiden am Donnerstag in Frankfurt über die weitere Zukunft des Ferienfliegers. Die Fluggesellschaft will nach einem guten halben Jahr ihr Schutzschirmverfahren verlassen, wozu Sachwalter Lucas Flöther einen entsprechenden Plan zur Abstimmung vorgelegt hat. Das Schutzschirmverfahren ist die mildeste Insolvenzform nach deutschem Recht, die Condor zu einer Neuaufstellung mit deutlich reduzierten Kosten genutzt hat. Wegen der Coronakrise wurde die Suche nach einem Investor allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben.

  • Der US-Elektroautobauer Tesla hat im fünften Quartal in Folge schwarze Zahlen geschrieben und seine ambitionierten Jahresziele bestätigt. In den drei Monaten bis Ende September wurde ein Nettogewinn von 331 Mio. USD (279 Mio. EUR) erzielt, wie der Konzern des Tech-Milliardärs Elon Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Palo Alto mitteilte. Damit steigerte Tesla das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 131 Prozent.

  • Die Linken haben eine bessere Unterstützung für Verkehrsverbünde in der Coronakrise und eine Offensive für Bus und Bahn verlangt. „Schon jetzt haben die Verkehrsunternehmen wegen fernbleibender Fahrgäste Ausfälle in Millionenhöhe und das Ende der Pandemie ist nicht in Sich“, erklärte der Landtagsabgeordnete Marco Böhme am Mittwoch in Dresden. Während andere Bundesländer ihren Verkehrsunternehmen bis zu 100 Prozent der Verluste ausglichen, wolle Sachsens Staatsregierung auf Antrag nur 70 Prozent zugestehen.

  • Ob Coronakrise, Unsicherheiten durch den Brexit oder Handelskonflikte – trotz globaler Hindernisse für die Wirtschaft blicken viele Unternehmen in Deutschland optimistisch in die Zukunft. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, an der 601 Entscheider wie Vorstandschefs, Vorstände oder Strategie-Leiter zwischen April und Juni teilnahmen. 60 Prozent der Befragten sehen ihre Unternehmen demnach mittelfristig gut aufgestellt. Dabei wurden die Antworten von Managern aus zwölf Schlüsselbranchen zu ihrer Einschätzung für die Zukunft, ihrer aktuellen Selbsteinschätzung und den heutigen Aktivitäts- und Investitionsschwerpunkte ausgewertet.

  • Mit drastischen Einschnitten reagiert die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific auf die Folgen der Coronakrise. Das Unternehmen kündigte am Mittwoch die Streichung von 8.500 Stellen an - das entspricht rund einem Viertel der Gesamtbelegschaft. 5900 Jobs sollen demnach direkt wegfallen, 2.600 derzeit offene Stellen werden nicht nachbesetzt. Die zum Konzern gehörende Regionalfluggesellschaft Cathay Dragon muss als Teil der Maßnahmen komplett den Betrieb einstellen.

  • Im Streit um Beihilfen an die Flugzeugbauer Airbus und Boeing lehnt der neue EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis ein Kompromissangebot der USA ab. Der amerikanische Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hatte Brüssel angeboten, Strafzölle zu streichen, wenn Airbus seine anstößigen Beihilfen an europäische Regierungen zurückzahlt. Dombrovskis wies diese Forderung zurück: „Das geht über die Anforderungen und Regeln der WTO hinaus", sagte er der Süddeutschen Zeitung (Mittwoch).

Coronavirus News-Update vom 20. Oktober

  • Die Lufthansa hat in der sonst so lukrativen Sommer-Saison einen weiteren Milliardenverlust eingeflogen. Wegen der Corona-Pandemie fielen weiterhin zahlreiche Flüge aus, während das Unternehmen zudem 2 Mrd. EUR für zuvor stornierte Reisen an die Kunden erstatten musste. Die Liquidität sei aber weiterhin gesichert, versicherte der vom Staat gestützte Konzern am Dienstag in Frankfurt in einer Pflichtmitteilung an die Börse. Der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern belief sich im dritten Quartal nach vorläufigen Zahlen auf 1,26 Mrd. EUR –  nach 1,7 Mrd. EUR Euro im Frühjahrs-Quartal.

  • Der Flughafen Leipzig/Halle hat in den ersten neun Monaten des Jahres seinen Frachtumschlag deutlich gesteigert. Er wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf gut 986.000 t, wie der Airport am Dienstag in Leipzig mitteilte. Im September 2020 habe der Flughafen sein stärkstes Wachstum seit acht Jahren verzeichnet. Es wurden knapp 121.000 t umgeschlagen. Das entspricht einem Plus von 18,6 Prozent. Den Angaben zufolge ist Leipzig/Halle der fünftgrößte Cargo-Airport in Europa.
  • Die Bahnindustrie hat in der Coronakrise von gut gefüllten Auftragsbüchern profitiert und im ersten Halbjahr einen Rekordumsatz erzielt. Weil jedoch vor allem aus dem Ausland derzeit kaum neue Bestellungen hinzukommen, dürfte sich die Lage der Branche aus Sicht ihres Verbands bald deutlich verschlechtern. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel auf 6,4 Mrd. EUR.

  • Die finnische Fluggesellschaft Finnair streicht bis März rund 700 Stellen. Wegen der von der Corona-Pandemie verursachten dramatischen Lage der Flugbranche fallen allein schätzungsweise 600 Arbeitsplätze in der finnischen Heimat weg, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Airline hat derzeit rund 6.500 Angestellte, der Großteil davon arbeitet in Finnland.

  • Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt fest im Griff. Die amtliche Statistik macht die Krisenfolgen mit verlässlichen Statistiken sichtbar und schafft damit eine Basis für faktenbasierte Diskussionen und politische Entscheidungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltstatistiktag am heutigen 20. Oktober 2020 mitteilt, bieten die neue Ausgabe des Dossiers „Daten zur COVID-19-Pandemie" sowie das umfangreiche Online-Angebot zu den Auswirkungen der Corona-Krise eine wichtige Informationsquelle zum Geschehen in Deutschland und der Europäischen Union (EU).

  • Der Anstieg bei den Corona-Zahlen hat zur Absage mehrerer Präsenzveranstaltungen geführt. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, glaubt dennoch, dass Messen und Kongresse auch künftig nicht überflüssig sind. Das Geschäft verändere sich aber – auch für Event-Logistiker.

  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hält die Corona-Warn-App bislang für praktisch wirkungslos. „Die App ist leider bisher ein zahnloser Tiger. Sie hat kaum eine warnende Wirkung“, sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Daher braucht es ein digitales Update, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit die Corona-App wirksam wird.“ Wie genau dieses Update aussehen soll, ließ Söder offen. Die deutsche App wurde mittlerweile rund 19,8 Mio. Mal heruntergeladen. Experten gehen davon aus, dass die Anwendung von mehr als 16 Mio. Menschen in Deutschland aktiv genutzt wird.

Coronavirus News-Update vom 19. Oktober

  • Die Corona-Warn-App des Bundes kann nun auch länderübergreifend über eine möglicherweise gefährliche Begegnung mit Corona-Infizierten warnen. Am Montagmittag erschien wie angekündigt das Update auf die Version 1.5 in den App-Stores von Google und Apple. Damit können bei der Risiko-Ermittlung jetzt auch Kontakte mit Nutzern der offiziellen Corona-Apps anderer Länder ermittelt werden.

  • Die Wirtschaft ist nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers der IHK Rostock, Thorsten Ries, auf die weiteren Entwicklungen in der Corona-Pandemie vorbereitet. „Ich glaube, dass wir in den letzten Monaten gezeigt haben, dass wir mit der Krise umgehen können“, sagte Ries am Montag bei der Vorstellung einer Herbst-Konjunkturumfrage. Es habe Lerneffekte gegeben. Wichtig sei es nun, Geschlossenheit zu zeigen und einzelnen Unternehmern zu helfen, damit nach der Pandemie der Neustart gelingen könne. Insgesamt sei im Zuge der Corona-Pandemie bei den Unternehmen im Bereich der IHK Rostock die Stimmung auf einen Zehn-Jahres-Tiefststand gesunken.

  • Als erste große Volkswirtschaft bügelt China den durch die Coronakrise bedingten Wachstumseinbruch wieder aus. Die Volksrepublik hat die Pandemie seit Monaten weitgehend unter Kontrolle. Die zweitgrößte Volkswirtschaft legte im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent zu, wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte.

  • Angesichts deutlich gestiegener Corona-Infektionszahlen in Mecklenburg-Vorpommern greifen die Kommunen verstärkt auf das Hilfsangebot der Bundeswehr zurück. Von diesem Dienstag an seien 26 Soldaten für die Gesundheitsämter im Nordosten im Einsatz. Bislang helfen nach Worten eines Sprechers 16 Soldatinnen und Soldaten den Kommunen zum Beispiel bei der Nachverfolgung von Kontakten.

  • Der Rückgang der Verkehrsunfälle in der Coronakrise wird den Kfz-Versicherern in Deutschland nach Berechnungen der Hannover Rück 2020 einen Ausnahmegewinn bescheren. Schon im kommenden Jahr dürften der Straßenverkehr und die Schadenfälle wieder auf ein Normalmaß zurückkehren, sagte Andreas Kelb, der Leiter des deutschen Kfz-Geschäfts der Hannover Rück, am Montag in einer Telefonkonferenz in Hannover. Er erwartet, dass die Kfz-Versicherer dann hierzulande insgesamt wieder Geld verlieren.

  • Das Fernbus-Unternehmen Blablabus stellt seine Fahrten in Deutschland voraussichtlich bis zum Frühjahr ein. Ab dem 26. Oktober sollen hierzulande keine Busse mehr unter der Marke unterwegs sein, teilte Geschäftsführer Christian Rahn Montag mit. Alle Fahrgäste, die bereits Fahrten ab dem 26. Oktober gebucht haben, bekämen eine automatische Stornierung und den Buchungspreis zurückerstattet.

Coronavirus News-Update vom 17. bis 18. Oktober

  • Der japanische Außenhandel zeigt weiter Anzeichen einer sachten Erholung. Die Exporte der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft schrumpften im September zwar erneut. Der Rückgang verlangsamt sich aber zunehmend. Nach Regierungsdaten vom Montag nahmen die Ausfuhren des Landes gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent ab. Das ist der schwächste Rückgang seit etwas mehr als einem halben Jahr. Analysten hatten im Mittel jedoch einen geringeren Rückgang erwartet.

  • Der Ferienflieger Condor will an diesem Donnerstag (22. Oktober) in eine ungewisse Zukunft aufbrechen. Wenn an der Frankfurter Messe die Gläubiger der Fluggesellschaft zusammenkommen, müssen sie über ein Sanierungskonzept entscheiden, das in einem wichtigen Punkt unvollständig ist. Das Unternehmen aus dem untergegangenen Reich des deutsch-britischen Reisekonzerns Thomas Cook will das im April aufgelegte Schutzschirmverfahren verlassen, ohne einen neuen Investor präsentieren zu können. An seine Stelle würde bei Zustimmung der Gläubiger ein sogenannter Treuhänder treten, die SG Luftverkehrsgesellschaft.

  • Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Großbritanniens angesichts des Brexit und der Corona-Krise um eine Stufe gesenkt. Moody's bewertet die langfristigen Schulden des Vereinigten Königreichs nun mit der Note „Aa3“ (zuvor „Aa2“), wie die Ratingagentur am Freitagabend in Paris mitteilte. Gründe seien vor allem die nachlassende wirtschaftliche Stärke, seit die Agentur die Bonitätsnote ab August 2017 auf eine Abstufung geprüft habe, hieß es - unter anderem hätten sich die Aussichten durch den Brexit und durch die Unfähigkeit, ein Handelsabkommen mit der EU zu schließen, verschlimmert. Auch die Covid-19-Pandemie dürfte ihre Spuren hinterlassen.

  • Als Zeichen der anhaltenden Erholung nach dem Corona-Einbruch ist Chinas Wirtschaft im dritten Quartal erneut gewachsen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft legte im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent zu, wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte.  Das ist zwar weniger, als viele Analysten erhofft hatten. Laut einer Umfrage des chinesischen Wirtschaftsmagazins Caixin war so im Durchschnitt mit einem Plus von 5,5 Prozent gerechnet worden. Jedoch reichte China das Ergebnis, um den vorangegangenen Einbruch im Frühjahr mehr als auszugleichen. So legte Chinas Wirtschaft laut der offiziellen Angaben in den ersten neun Monaten des Jahres um 0,7 Prozent zu. 

  • Die Paketbranche boomt und boomt und boomt. Grund: Der Kauf per Klick wird immer beliebter. Die Corona-Pandemie verschafft der Branche einen zusätzlichen Schub.

  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier plant am kommenden Dienstag vor dem Hintergrund der Corona-Krise einen „Innenstadt-Gipfel“. Der CDU-Politiker sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Das ist der Auftakt für einen Prozess zur Belebung unserer Innenstädte“ Die Geschäfte in den Innenstädten kämpften schon seit Jahren mit dem wachsenden Online-Handel, durch Corona habe sich das verschärft. „Für mich gehören diese Läden zu unserer gewachsenen Kultur“, so Altmaier.

  • Zur Stärkung des Einzelhandels und Entzerrung der Weihnachtseinkäufe fordern mehrere Politiker, Weihnachtsgeld-Zahlungen vorzuziehen. „Wir müssen den Einzelhandel jetzt unterstützen. Deshalb appelliere ich an Firmen, das Weihnachtsgeld schon mit dem Oktobergehalt auszuzahlen“, sagte der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschef Christian Baldauf der „Bild“-Zeitung (Samstag): Dann könnten viele Menschen ihre Weihnachtseinkäufe schon in den nächsten Wochen erledigen und der Handel müsste sich dann „vor einem hoffentlich vermeidbaren zweiten Lockdown vor Weihnachten nicht ganz so stark fürchten“, argumentierte Baldauf, der auch  Spitzenkandidat der CDU Rheinland-Pfalz für die Landtagswahl 2021 ist. 

  • Die VW-Lkw-Holding Traton kommt bei ihrem geplanten Eintritt auf den US-Markt mit einem milliardenschweren Zukauf nun doch zum Zug. Nach zähem Ringen einigte sich Volkswagen mit dem US-Truck- und Bushersteller Navistar auf den zuletzt so strittigen Preis - damit steht die Tür zum wichtigen nordamerikanischen Nutzfahrzeugmarkt nun weit offen. Preis für den Expansionsdrang: Rund 3,7 Mrd. USD muss Traton für die Anteile an dem US-Konzern hinblättern, die die Münchener noch nicht besitzen.

  • Die Fluggesellschaft British Airways muss eine Strafe von 20 Mio. Pfund (22 Mio. EUR) zahlen, weil das Unternehmen bei einem Cyberangriff die Daten seiner Kunden nicht ausreichend geschützt hat. Das teilte das zuständige Information Commissioner's Office am Freitag in London mit. Bei einem Cyberangriff auf die Airline waren 2018 persönliche Daten von rund 400.000 Kunden nicht ausreichend geschützt gewesen und teilweise in falsche Hände gelangt. Die Ermittler sind der Ansicht, das Unternehmen hätte diese Sicherheitslücken früher entdecken und schließen müssen.

  • Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport kommt beim sozialverträglichen Stellenabbau voran. Rund 1.600 Beschäftigte haben einen verbindlichen Antrag gestellt, das Unternehmen mit einer Abfindung zu verlassen, wie ein Sprecher am Freitag auf Anfrage berichtete. Das Unternehmen prüft jetzt, ob es die Antragsteller tatsächlich gehen lassen will. Dabei spielten betriebliche und wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle.

  • Das Bundesverfassungsgericht hat gewisse Zweifel, ob das monatelange Einreiseverbot für Tagestouristen nach Mecklenburg-Vorpommern wegen Corona verfassungsgemäß war. Das ergibt sich aus einem am Freitag veröffentlichten Beschluss aus dem September. Dort heißt es, „bei bloß summarischer Betrachtung“ erscheine zweifelhaft, dass das pauschale, an keinerlei konkrete Risikolagen geknüpfte Verbot mit der im Grundgesetz garantierten Freizügigkeit zwischen den Ländern vereinbar gewesen sei. Allerdings hat die Klägerin ihre Verfassungsbeschwerde zurückgezogen. Es wird deshalb keine Entscheidung geben.

  • Das Geschäft des VW-Konzerns und Teile des europäischen Automarkts scheinen nach dem Corona-Einbruch langsam wieder Tritt zu fassen. Im September stiegen die Auslieferungen der Volkswagen-Gruppe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent auf 933.600 Fahrzeuge, nachdem es im August noch ein Minus von 6,6 Prozent gegeben hatte. Wie der weltgrößte Autohersteller am Freitag berichtete, verliefen die ersten drei Quartale insgesamt allerdings deutlich schlechter: Von Januar bis September wurden alle VW-Marken 18,7 Prozent weniger Neuwagen los als 2019, das dritte Quartal selbst schlossen die Wolfsburger mit einem Minus von 1,1 Prozent ab.

  • Der angeschlagene Industriekonzern Thyssenkrupp hat ein Angebot des Wettbewerbers Liberty Steel zum Kauf seines Stahlgeschäfts erhalten. Es gebe viel Potenzial, da sich die Unternehmen gut ergänzten, begründete der britische Konzern seine Offerte am Freitag in London. Eine mögliche Kaufsumme wurde nicht genannt. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet. Liberty Steel beschäftigt nach eigenen Angaben rund 30.000 Menschen und ist in zehn Staaten aktiv - in Europa, Australien, den USA und China. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei umgerechnet rund 13 Mrd. EUR. Zum Vergleich: Thyssenkrupps Stahlsparte kam im Geschäftsjahr 2018/19 auf rund 9 Mrd. EUR Umsatz. Derzeit hat der Bereich 27.000 Mitarbeiter, das ist etwa ein Viertel des Gesamtkonzerns (106.000).

Coronavirus News-Update vom 16. Oktober

  • Der europäische Automarkt hat im September zum ersten Mal in diesem Jahr einen Anstieg zum Vorjahresmonat aufweisen können. In der EU wurden 933.987 PKW neu zugelassen, wie der europäische Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte. Das waren 3,1 Prozent mehr als im September 2019. Allerdings hatte im Vorjahr die damals in Kraft tretende neue Stufe des Abgas- und Verbrauchstestverfahrens WLTP zu Vorzieheffekten geführt - viele Autos waren noch im August neu angemeldet worden, weil sie ab September eine neue Zertifizierung benötigt hätten. Wegen der Corona-Pandemie und dem wochenlangen Verkaufsstopp im Frühjahr steht nach neun Monaten in diesem Jahr noch immer ein Einbruch der Neuzulassungen in der EU von 28,8 Prozent zu Buche.

  • Der Nutzfahrzeughersteller Volvo hat im dritten Quartal auch dank Nachholeffekten wieder mehr LKW-Bestellungen erhalten. Das Umfeld habe sich im Verlauf des Quartals aufgehellt, erklärte Vorstandschef Martin Lundstedt am Freitag. Die Zahl der Bestellungen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 61 Prozent auf 57.530 Lastwagen. Zum Teil orderten Kunden nun Fahrzeuge, die sonst im zweiten Quartal bestellt worden wären. Die im zweiten Quartal eingebrochene Nachfrage führte jedoch im dritten Quartal zu deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis - allerdings nicht so heftig wie erwartet. Der Umsatz fiel von 98,7 Mrd. auf 76,9 Mrd. schwedische Kronen (rund 7,4 Mrd. EUR) - währungsbereinigt ein Minus von 16 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis verschlechterte sich von 10,9 Mrd. auf 7,2 Mrd. Kronen. Dabei bremsten Kosteneinsparungen den Rückgang, wie Lundstedt sagte.

Coronavirus News-Update vom 14. Oktober

  • Die Corona-Pandemie hat das Geschäft der US-Fluggesellschaft United Airlines auch im dritten Quartal lahmgelegt. In den drei Monaten bis Ende September gingen pro Tag rund 25 Mio. USD verloren, wie United am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Chicago mitteilte. Insgesamt wurde das Vierteljahr mit einem Minus von 1,8 Mrd. USD (1,5 Mrd. EUR) abgeschlossen. Im Vorjahr hatte die Airline noch 1,0 Mrd. USD  verdient. Der Umsatz fiel um 78 Prozent auf 2,5 Mrd. USD. Damit fielen die Ergebnisse schlechter aus als an der Wall Street erwartet. Die Aktie reagierte nachbörslich mit Kursabschlägen.

  • Ein weiteres Event fällt der aktuellen Lage in der Corona-Pandemie zum Opfer: Die für den 22. Oktober 2020 geplante „Logist!cs X Startups" wurde nun offiziell abgesagt. Der thematische Schwerpunkt in diesem Jahr sollte die „Überwindung der heutigen Herausforderungen im E-Commerce“ sein. Eine vollständige Rückerstattung der Tickets erfolgt in den kommenden Tagen, so die Veranstalter.

Coronavirus News-Update vom 13. Oktober

  • Milliardenschwere Verluste und keine Aussicht auf eine schnelle Erholung des Flugverkehrs: Die Flughäfen in Deutschland bangen in der Coronakrise um ihre Existenz. Der Branchenverband ADV forderte am Mittwoch erneut die politischen Entscheidungsträger auf, schnelle Finanzhilfen zu bewilligen. Faktisch befinde sich die Luft- und Reisebranche in einem zweiten Lockdown mit einem Passagiervolumen von unter 20 Prozent. Vorschläge zu einer Teststrategie für Passagiere seien „mehr oder weniger ungehört“ geblieben, lautete die Kritik an der bisherigen Strategie zur Eindämmung der Pandemie.

  • Die Folgen der Coronakrise werden Verbraucher, Arbeitnehmer und Unternehmen noch lange beschäftigen - wohl auch viel länger, als erhofft. Das Vorkrisenniveau werde voraussichtlich erst Ende 2021 erreicht, heißt es in der am Mittwoch vorgelegten Herbstprognose führender Wirtschaftsforschungsinstitute. Nach beispiellosen Einbrüchen dürfte die Wirtschaft demnach erst Ende 2022 wieder normal ausgelastet sein. Größter Unsicherheitsfaktor für die Prognose bleibt der ungewisse Pandemieverlauf. Die Infektionszahlen in Deutschland sind zuletzt stark gestiegen. Außerdem sei nicht sicher, wie viele Unternehmen durch die Pandemie in ihrer Existenz bedroht seien und wie stark eine Insolvenzwelle ausfalle. Dazu komme die Frage, wie sich die derzeit schwache Weltwirtschaft weiter entwickelt. Die Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen für das Jahr 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 5,4 Prozent.

  • Der Flugzeughersteller Airbus hat mitten in der Coronakrise eine neue Airline als Kunden gewonnen. Die griechische Fluggesellschaft Sky Express habe vier Mittelstreckenjets vom Typ A320neo bestellt, teilte Airbus am Mittwoch in Toulouse mit. Zwei weitere Maschinen des Typs lease die Gesellschaft vom Finanzierer ACG. Bei der Wahl des Antriebs entschied sich Sky Express für das Leap-Triebwerk des französisch-amerikanischen Herstellers CFM, eines Gemeinschaftsunternehmens von Safran und General Electric.

  • Zahlreiche Beschäftigte betroffener Unternehmen in Bayern haben am Mittwoch gegen Stellenabbau vor allem bei Zulieferern der Autoindustrie protestiert. Aktionen mit jeweils mehreren Hundert Teilnehmern habe es etwa bei Schaeffler in Herzogenaurach, bei Bosch in Bamberg, bei Audi in Ingolstadt und bei MT Aerospace in Augsburg gegeben, wo Arbeitsplätze in der Luft- und Raumfahrtindustrie auf dem Spiel stehen, teilte die Gewerkschaft IG Metall mit. Am Donnerstag soll es unter anderem in Nürnberg eine Menschenkette geben.

  • Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat von den Ländern die Einhaltung ihrer finanziellen Zusagen für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in der Krise gefordert. Der Verband stelle fest, „dass einzelne Bundesländer derzeit noch nicht bereit sind, wie verabredet eigene Landesmittel bereitzustellen, um die entstandenen Verluste vollumfänglich auszugleichen“, teilte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff, mit. „Der Branchenverband VDV appelliert daher an alle Bundesländer, die noch keine entsprechenden Beschlüsse gefasst haben, dies jetzt schnell nachzuholen.“ Die Verkehrsunternehmen hatten Busse und Bahnen in der Coronakrise weitgehend weiter fahren lassen, obwohl kaum noch jemand mitfuhr. Schon länger sind die Unternehmen wieder mit 100 Prozent ihrer Kapazitäten im Einsatz, obwohl die Auslastung dem VDV zufolge aktuell nur bei 70 bis 75 Prozent des Vorkrisen-Niveaus liegt. Insgesamt ging die Branche zunächst von Umsatzeinbußen von bis zu fünf Mrd. EUR aus.

  • Die Corona-Beschränkungen haben weltweit zu einem deutlichen Rückgang beim Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid geführt. So seien im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 1,5 Mrd. t weniger oder 8,8 Prozent weniger CO2 in die Atmosphäre gepustet worden als im Vorjahreszeitraum, berichtete das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Mittwoch. Zeitreihen zeigten, wie der Emissionsrückgang mit den Lockdowns in den einzelnen Ländern korrespondiert habe, sagte Hauptautor Zhu Liu von der Tsinghua-Universität Peking. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt "Nature Communications" veröffentlicht. Im April, als die meisten Länder wegen vieler Corona-Infektionen ihr öffentliches Leben zurückfuhren, seien die Emissionen sogar um 16,9 Prozent zurückgegangen. Die Forscher griffen auf Zahlen des Projekts Carbon Monitor zurück. Die größten Effekte auf die CO2-Emissionen zeigen sich demnach beim Verkehr. Die meisten Volkswirtschaften hätten nach dem Ende starker Beschränkungen aber in vielen Bereichen wieder ihr gewohntes Kohlendioxid-Niveau erreicht. Selbst wenn sie auf den niedrigeren Werten verharrten, würde sich dies nur geringfügig auf die langfristige CO2-Konzentration in der Atmosphäre auswirken. Die Forscher fordern daher, dass die Wirtschaft den CO2-Ausstoß verringern muss.

Coronavirus News-Update vom 12. Oktober

  • Die Erholung des Passagierverkehrs am Frankfurter Flughafen in der Corona-Krise hat im September einen Rückschlag erlitten. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte an Deutschlands größtem Airport knapp 1,15 Mio. Fluggäste und damit 82,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das waren zudem rund 360.000 Passagiere weniger als im August, als der Rückgang im Jahresvergleich 78,2 Prozent betragen hatte. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank im September im Jahresvergleich um 5,2 Prozent auf 162.558 t.

  • Als Zeichen für eine anhaltende wirtschaftliche Erholung nach Überwindung der Corona-Pandemie hat Chinas Außenhandel erneut zugelegt. Die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft stiegen im September im Vorjahresvergleich um 9,9 Prozent, wie die Pekinger Zollverwaltung am Dienstag mitteilte. Die Importe legten demnach im gleichen Zeitraum sogar um 13,2 Prozent zu. Insgesamt belief sich der chinesische Außenhandel im abgelaufenen Monat auf ein Volumen rund von 443 Mrd. USD.

  • Der chinesische Automarkt hat auch im September weiter Boden gutgemacht. Im vergangenen Monat gingen 1,94 Mio. Pkw, SUVs und kleinere Mehrzweckfahrzeuge an die Endkunden. Das waren 7,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Dienstag in Peking mitteilte. Das ist der dritte Monat in Folge, in dem der Vorjahresvergleich nach oben zeigt. Im Gesamtjahr dürfte wegen der herben Einschläge zu Jahresbeginn in der Coronavirus-Pandemie aber nach wie vor das dritte Jahr mit einem Verkaufsrückgang stehen. Nach neun Monaten beträgt der Rückstand mit 13,15 Mio. Autos 12,5 Prozent.

  • Auf dem größten Flughafen Mittelamerikas starten und landen erstmals nach rund sieben Monaten wieder internationale Passagierflüge. Als erster Flieger aus Europa nach Corona-bedingter Pause landete am Montag eine Maschine mit 158 Fluggästen aus Amsterdam auf dem Tocumen-Flughafen in Panama-Stadt, wie die Betreiber mitteilten. Mehr als 16,5 Mio. Passagiere nutzten den Flughafen im vergangenen Jahr. Er ist eine wichtige Drehscheibe in der Region.

  • Für den Autobauer Opel ist die Einhaltung der EU-Umweltvorgaben das wichtigste Unternehmensziel. Es sei „unerlässlich“, die CO2-Vorgaben einzuhalten, sagte Opel-Chef Michael Lohscheller in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem „Handelsblatt“. Das sei auch wichtiger als der Absatz. Opel gehört seit Sommer 2017 zum französischen PSA-Konzern. Die Marke mit dem Blitz wurde von der Corona-Krise härter getroffen als der Markt und kämpft mit einem schrumpfenden Marktanteil. Der Absatz brach um mehr als die Hälfte ein, auch weil CO2-ungünstige Modelle aus dem Programm gestrichen wurden. Mit PSA-Technik kommen zunehmend Elektro-Modelle der Marke Opel auf den Markt.

  • Das BIP in der Eurozone und in den Vereinigten Staaten wird Ende 2021 noch um 3,5 bzw. 2 Prozentpunkte unter dem Niveau von 2019 bleiben. So wären mindestens drei Jahre erforderlich, um das Produktionsniveau von vor der Krise wieder zu erreichen. Das prognostiziert der Kreditversicherer Coface. Insgesamt rechnen die Coface-Volkswirte mit einer globalen Wachstumsrate von minus 4,8 Prozent im Jahr 2020, gefolgt von einer Erholung um 4,4 Prozent im nächsten Jahr. Ähnlich verhält es sich mit dem Welthandel: Der für nächstes Jahr erwartete Aufschwung mit plus 3,5 Prozent  im vierten Quartal 2021 im Vergleich zum vierten Quartal 2020 wird den für dieses Jahr erwarteten Rückgang bei weitem nicht ausgleichen können. Denn der beträgt minus 13 Prozent.

Coronavirus News-Update vom 10. bis 11. Oktober

  • CSU-Chef Markus Söder hat seine Forderung nach Steuersenkungen bekräftigt - und will dabei aufs Tempo drücken: „Wir brauchen die Impulse einer Steuerreform unbedingt noch vor der Bundestagswahl“, sagte der bayerische Ministerpräsident dem Handelsblatt. „Wir brauchen eine Corona-Steuerreform als Frischzellenkur für die Wirtschaft.“ Insbesondere erneuerte er die Forderung nach einer Senkung der Unternehmenssteuersätze auf ein Niveau von 25 Prozent und nach niedrigeren Energiesteuern. Eine Verlängerung der befristeten Mehrwertsteuersenkung forciert er nicht: „Wir haben einen Zeitplan beschlossen, und der gilt“, sagte er. Zudem erneuerte Söder seine Forderung nach Kaufanreizen, wie etwa einem Umtauschgutschein, auch für moderne Diesel und Benziner.

  • Das geänderte Erhebungsverfahren für Einfuhrumsatzsteuer soll bereits zum 1. Dezember 2020 greifen. Das schreibt der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe am vergangenen Freitag in einer Mitteilung. Bisher sollte sie zum 1. Januar 2021 eingeführt werden. Es handelt sich dabei um das sogenannte Fristenmodell. Demnach wird die Fälligkeit der Steuer, die Importeure auf Einfuhren aus Drittstaaten in die EU entrichten müssen, auf den 26. des zweiten Folgemonats verschoben. Die Fristverlängerung gewährt den Unternehmen die in der Coronakrise dringend benötigte Liquidität.

  • Der Flugzeugbauer Airbus hat im September wieder eine steigende Zahl von Auslieferungen verzeichnet. 57 Jets wurden zum Kunden gebracht, wie der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Freitag nach Börsenschluss in Toulouse mitteilte. Im Juli waren es 49, im sommerbedingt auch in anderen Jahren schwächeren August 39 Maschinen. Airbus musste im September drei Stornierungen verzeichnen, Neubestellungen gab es keine.

  • Die Regierung in Rom unternimmt einen weiteren Schritt zum staatlich gesteuerten Umbau der seit 2017 insolventen italienischen Fluggesellschaft Alitalia. Die Finanzlage des Unternehmens hatte sich durch die Einbrüche in der Corona-Krise nach Medienberichten weiter zugespitzt. Vier Minister und Ministerinnen der Mitte-Links-Regierung unterschrieben am Freitag ein Dekret zur Gründung eines neuen nationalen Luftverkehrsunternehmens. Das teilte das Finanzministerium von Roberto Gualtieri am späten Abend mit.

  • Mit einer gemeinsamen Ampel-Karte wollen die EU-Staaten das coronabedingte Reise-Wirrwarr in Europa mildern. Je nach Infektionsgeschehen sollen Regionen entweder grün, orange oder rot markiert werden. Für „grüne“ Gebiete mit wenigen Corona-Fällen sollen die Staaten keine Reiseeinschränkungen erlassen. Darauf verständigten sich die Botschafter der EU-Staaten am Freitag mit ausreichender Mehrheit.

  • Angesichts bundesweit steigender Corona-Zahlen geht die zunächst im saarländischen Orscholz geplante Verkehrsministerkonferenz in der nächsten Woche nun digital über die Bühne. „Wir alle sollten nicht dringend erforderliche Reisen im Moment vermeiden“, teilte die Vorsitzende der Konferenz, Saarlands Ressortchefin Anke Rehlinger (SPD), am Freitag in Saarbrücken mit. Daher halte sie es „für das richtige Signal“, die Konferenz am 14. und 15. Oktober als Videoschalte zu gestalten.

  • In der Corona-Krise ist der Luftverkehr eingebrochen - weltweit sitzen Tausende Piloten sitzen nicht mehr im Cockpit. Ob sie sich auch als Lokführer eignen, wollen zwei Schweizer Verbände jetzt ausloten, wie sie am Freitag berichteten. Der Pilotenverband Aeropers und der Verband Schweizer Lokführer und Anwärter (VSLF) stehen einer möglichen Zusammenarbeit positiv gegenüber, hieß es. Die Lufthansa-Tochter Swiss hatte schon im September eine Kooperation mit der Schweizer Bahn (SBB) in Aussicht gestellt.

  • Trotz der wieder steigenden Infektionszahlen und eines Produktionsdämpfers im September ist die Metall- und Elektrobranche in der Corona-Krise zuversichtlich. „Es macht auf uns den Eindruck, dass wir (...) das Corona-Thema schon in den Griff kriegen“, sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander am Freitag. „Jetzt stellt sich mehr die Frage des Strukturwandels, was passiert da an Einschlägen für die Wirtschaft?“ Voraussetzung für diese Entwicklung sei, dass es in Folge der Pandemie nicht erneut zu Verschärfungen und Einschränkungen für die Wirtschaft komme. Dass diese erneut runtergefahren werde, halte er aber für unwahrscheinlich, sagte Zander.

  • Die Unternehmen der Nahrungs- und Genussindustrie könnten nach Auffassung ihres Arbeitgeberverbandes künftig vom zunehmenden Online-Handel profitieren. „Der Trend ist, sich selbst Plattformen zu schaffen, worüber ein Vertrieb möglich ist“, sagte die Vorstandsvorsitzende Arbeitgeberverbandes Nahrung und Genuss in Thüringen (ANGT), Bettina Henning, der Deutschen Presse-Agentur. Der Verband feiert derzeit sein 30-jähriges Bestehen in Thüringen. Hennig machte deutlich, dass die Branche insgesamt von der Corona-Krise nicht so hart getroffen wurde wie andere Industriezweige - etwa der Automobilsektor.

  • Die internationale Containerschifffahrt hat sich vom Coronavirus nach Angaben aus der Branche schneller als erwartet erholt. Im laufenden Jahr sei mit einem Minus des weltweiten Containertransports von 4,1 Prozent zu rechnen, teilte Rolf Habben Jansen, der Vorstandsvorsitzende der Reederei Hapag-Lloyd, bei einer Online-Konferenz in Hamburg mit. Er berief sich dabei auf internationale Spezialberatungsunternehmen. Im April dagegen hatte Hapag-Lloyd noch eine Prognose mit einem Rückgang des weltweiten Containertransports von 10,6 Prozent veröffentlicht. Für das nächste Jahr sei ein Wachstum von 5,7 Prozent zu erwarten. „Niemand hat damit gerechnet, dass die Nachfrage wieder so steigen würde“, sagte Habben Jansen.

  • Der chinesische Automarkt erholt sich weiter vom Einbruch infolge des Corona-Lockdowns Anfang des Jahres. Im September stieg der Absatz an die Händler im Vergleich zum Vorjahr um 13,3 Prozent, wie aus vorläufigen Daten des Herstellerverbandes CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) hervorgeht. Damit knüpft der weltgrößte Automarkt an das zuletzt starke, meist zweistellige Wachstum an. In den ersten Monaten des Jahres war der Autoabsatz wegen der Corona-Pandemie deutlich eingebrochen.

Coronavirus News-Update vom 9. Oktober

  • Das vom Kreis Esslingen als Corona-Infektionsherd bezeichnete DHL-Paketzentrum wird vorerst nicht geschlossen. Mitarbeiter des Gewerbe- und Gesundheitsamts kamen nach einer Besichtigung am Donnerstag zu diesem Ergebnis, wie das Landratsamt am Freitag mitteilte. „Die Maßnahmen zum Arbeitsschutz, insbesondere die zum Infektionsschutz, gehen über die erforderlichen Maßnahmen hinaus“, teilte eine Beamtin der Gewerbeaufsicht mit. In dem Zentrum in der Gemeinde Köngen arbeiten laut Behördenangaben viele Flüchtlinge, die in Gemeinschaftsunterkünften in der Nähe wohnen. Von 250 Tests auf das Coronavirus waren nach Angaben des Kreises mindestens 76 positiv ausgefallen.

  • Trotz der wieder steigenden Infektionszahlen und eines Produktionsdämpfers im September ist die Metall- und Elektrobranche in der Corona-Krise zuversichtlich. „Es macht auf uns den Eindruck, dass wir (...) das Corona-Thema schon in den Griff kriegen“, sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander am Freitag. „Jetzt stellt sich mehr die Frage des Strukturwandels, was passiert da an Einschlägen für die Wirtschaft?“ Voraussetzung für diese Entwicklung sei, dass es in Folge der Pandemie nicht erneut zu Verschärfungen und Einschränkungen für die Wirtschaft komme. Dass diese erneut runtergefahren werde, halte er aber für unwahrscheinlich, sagte Zander.

Coronavirus News-Update vom 8. Oktober

  • Ein Infektionsherd im Kreis Esslingen ist ein Paketzentrum von DHL in der Gemeinde Köngen. Das teilte Landrat Heinz Eininger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit. Dort arbeiteten Flüchtlinge, die in Gemeinschaftsunterkünften in der Nähe wohnten. Die im Paketzentrum positiv getesteten Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen hätten sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Infektionsfälle in Quarantäne begeben, teilte ein DHL-Sprecher mit. „Derzeit gibt es übrigens keine abschließenden Erkenntnisse darüber, ob sich Mitarbeiter im beruflichen Umfeld infiziert haben oder im privaten Umfeld.“ Man habe in sämtlichen Bereichen des Betriebs frühzeitig Vorkehrungen getroffen, etwa Hygienekonzepte oder den Einsatz von Luftfiltern in Paketzentren.

  • Die Coronakrise heizt das Geschäft von Zalando an. So rechnet der Online-Modehändler nach einem starken dritten Quartal für das laufende Jahr mit einem deutlich steileren Wachstum bei Umsatz und Gewinn, wie der MDax-Konzern am Donnerstagabend mitteilte. Im dritten Quartal hat Zalando laut vorläufiger Zahlen den Umsatz um 20 bis 23 Prozent auf 1,83 bis 1,87 Mrd. EUR gesteigert. Der Betriebsgewinn lag bei 100 bis 130 Mio. EUR, ein Vielfaches des Vorjahreswertes von 6,3 Mio. EUR. Das so genannte Bruttowarenvolumen - also der Wert aller Verkäufe über die Website - stieg um 28 bis 31 Prozent auf 2,43 bis 2,48 Mrd. EUR.

  • Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) rechnet bis zum Jahresende mit rund 30 Mio. EUR weniger Einnahmen. Das habe eine Verbandsversammlung zu einer ersten Bilanz zu den Folgen der Corona-Pandemie ergeben, wie der VVO am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die 12 im Verbund organisierten Verkehrsunternehmen noch einen Umsatz von 192 Mio. EUR. Mit dem Corona-Rettungsschirm wolle der Bund 50 Prozent der Schäden ausgleichen. Der Verkehrsverbund forderte den Freistaat auf, den Differenzbetrag zu übernehmen. Nur dadurch könne die hohe Qualität des Nahverkehrs über die Pandemie hinaus dauerhaft sichergestellt werden, betonte Verbandsvorsitzender und Landrat Michael Harig.

  • Niedrige Passagierzahlen setzen Nordrhein-Westfalens Flughäfen wirtschaftlich weiter unter Druck. Im August flogen rund 600 000 Passagiere von den sechs größten NRW-Airports ab, wie das Landesstatistikamt in Düsseldorf am Donnerstag mitteilte. Das waren rund 72 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, als es noch 2,1 Mio. waren. Es ging um die Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund, Münster/Osnabrück, Niederrhein (Weeze) und Paderborn/Lippstadt. Die wichtigsten Reiseziele blieben Spanien, die Türkei und Griechenland. Die Zahl der Passagiere in Fliegern, die in NRW starteten und Länder außerhalb Europas ansteuerten, brach der Statistik zufolge sogar um 96 Prozent ein. Im Vergleich zum Vormonat Juli sanken NRWs Passagierzahlen im August um gut 8 Prozent. Die Perspektiven bleiben düster. Der Flughafenverband ADV veröffentlichte am Donnerstag Zahlen, denen zufolge die Passagierzahlen an den großen deutschen Flughäfen in den vergangenen vier Wochen um mehr als 80 Prozent eingebrochen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wesentlich abweichen von diesem Bundestrend dürften die NRW-Airports nicht.

  • Verkehrte Wirtschaftswelt in der Coronakrise: Der seit Jahrzehnten starke Süden Deutschlands ist seit Beginn der Pandemie besonders schwach. Bayern und Baden-Württemberg liegen auf einmal mit Negativzahlen in der Spitzengruppe. Die Kurzarbeiterzahlen sind ebenso überdurchschnittlich wie der Einbruch des Bruttoinlandsprodukts. In Baden-Württemberg schrumpfte die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr um 7,7 Prozent, in Bayern um 7 Prozent - beides schlechtere Werte als der Bundesdurchschnitt von minus 6,6 Prozent. Und in Sachen Kurzarbeit lagen Bayern und Baden-Württemberg im August nach Schätzung des Münchner Ifo-Instituts bundesweit auf Platz eins und zwei.

Coronavirus News-Update vom 7. Oktober

  • Die deutsche Industrie hat ihre Erholung im August überraschend nicht fortgesetzt. Die Industrieproduktion sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten einen Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet. Damit hat sich der Juli-Trend fortgesetzt: Bereits im Vormonat hatte sich die Erholung mit einem Anstieg um nur noch 1,4 Prozent merklich abgekühlt, nachdem die Gesamtproduktion im Mai noch 9,3 Prozent zulegen konnte.

  • Nach dem Ende der Coronakrise rechnet der neue Geschäftsführer des Flughafens Erfurt-Weimar, Gerd Stöwer, mit einem Sprung bei den Passagierzahlen. Es werde dann bei vielen Menschen eine große, neue Lust auf das Fliegen geben, nachdem viele von ihnen wegen der Coronakrise in den vergangenen Monaten nicht in ein Flugzeug gestiegen seien, sagte Stöwer, am Mittwoch in Erfurt.

  • Bei der Lufthansa gibt es inmitten der Corona-Pandemie Streit um die Abfindungsangebote für Flugbegleiter. Die Offerten zum freiwilligen Ausscheiden würden den Beschäftigten unter hohem Zeitdruck und ohne ausreichende Beratungsangebote übermittelt, kritisierte der Geschäftsführer der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Mittwoch in Frankfurt. Zudem seien die angebotenen Abfindungen zu niedrig, weil das Personal gleichzeitig bereits erhebliche Sparbeiträge in der Coronakrise leiste. Für das Bodenpersonal fehlten entsprechende Angebote trotz hohem Zeitdrucks noch ganz, kritisierte die Gewerkschaft Verdi.

  • Die in Dänemark geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung werden bis zum 31. Oktober verlängert. Das gab Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Mittwoch in Kopenhagen bekannt.

  • Auch angesichts einer steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen in Polen rechnet Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nicht mit einer erneuten Schließung der Grenze zu Polen. „Ich glaube, es haben sich alle hier ordentlich die Hände daran verbrannt und versuchen, eine Lösung zu finden, die ohne das auskommt“, sagte Kretschmer am Mittwoch in Warschau während seiner zweitägigen Polen-Visite. Die Erfahrungen mit der Grenzschließung im Frühjahr hätten allen vor Augen geführt, dass sich in der Grenzregion ein gemeinsamer Wirtschafts- und Lebensraum herausgebildet habe.

  • In der Coronakrise haben die Verkehrsbetriebe der Kommunen und private Unternehmen in Bayern rund 700 Mio. EUR Verluste gemacht. Zur Abfederung wollten Bund und Freistaat in Summe rund 630 Mio. EUR, davon 381 Mio. von Bundesseite, zur Verfügung stellen, das teilte ein Mitarbeiter des Bau- und Verkehrsministeriums am Mittwoch im Finanzausschuss des bayerischen Landtags in München mit.  Die Opposition kritisierte im Ausschuss, dass Bayern die entstandenen Schäden nicht zu 100 Prozent gegenfinanziere, wie es während des Lockdowns im Frühjahr angekündigt wurde, sondern nur zu 90 Prozent.

  • Die EU-Staaten machen Fortschritte bei den Bemühungen um eine bessere Koordinierung der Corona-Reisebeschränkungen. Wie aus einem Kompromissvorschlag der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hervorgeht, könnten sich die Länder auf Kriterien für eine gemeinsame Karte einigen, auf der Regionen je nach Infektionsgeschehen farblich markiert sind. Für Gebiete mit wenigen Corona-Fällen sollen die Staaten keine Beschränkungen erlassen.

Coronavirus News-Update vom 6. Oktober

  • Der deutsche Einzelhandel befürchtet im Zuge der Coronakrise und des boomenden Online-Handels nach wie vor eine größere Pleitewelle. Mit den auslaufenden Lockerungen beim Insolvenzrecht zum Jahreswechsel sei von einer schlagartig höheren Insolvenzrate auszugehen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Dienstag dem Nachrichtenportal Merkur.de. Der HDE hatte schon im Sommer gewarnt, dass die Corona-Krise das Aus für rund 50.000 Geschäfte bedeuten könnte.

  • Die Freigabe von 193 Mio. EUR aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes an die MV Werften hat in Mecklenburg-Vorpommern die Hoffnung auf einen Fortbestand der Schiffbaubetriebe gestärkt.

  • Der US-Flugzeugriese Boeing rechnet wegen der Folgen der Corona-Pandemie in den nächsten zehn Jahren mit einem deutlich geringeren Bedarf an neuen Verkehrsflugzeugen. Die Nachfrage dürfte sich erst der folgenden Dekade bis zum Jahr 2039 wieder erholen, schrieb der US-Konzern in seinem am Dienstag veröffentlichten Marktausblick. So gehe es im weltweiten Passagierverkehr nach dem Einbruch infolge der Corona-Krise nur langsam wieder aufwärts.

  • Der unter Druck stehende Traditionskonzern Daimler will sich angesichts tiefroter Zahlen neu erfinden - und künftig noch viel stärker als bisher auf E-Mobilität setzen. Man strebe nicht weniger als „die führende Position“ bei Elektroantrieben und Fahrzeug-Software an, teilte der Stuttgarter Autobauer am Dienstag bei einer digitalen Investorenkonferenz in Stuttgart mit.

  • Der Düsseldorfer Flughafen rechnet angesichts der Coronakrise nur mit einem langsamen Wiederanstieg der Passagierzahlen und plant deshalb einen deutlichen Stellenabbau. Flughafenchef Thomas Schnalke sagte am Dienstag, der Airport müsse seine operativen Kosten einschließlich der Personalaufwendungen um rund 15 Prozent oder 50 Mio. EUR reduzieren, um in Zukunft ein wirtschaftlich stabiles Fundament zu haben. Wie viele der derzeit noch 2.300 Stellen dadurch gefährdet sind, sagte er allerdings nicht. Genaue Pläne sollen erst im Dezember vorliegen.

  • Gut 250.000 EUR pro Minute – so viel Geld dürften die Fluggesellschaften in aller Welt im zweiten Halbjahr verlieren, wenn der Flugbetrieb weiter durch Reisebeschränkungen gebeutelt wird, warnt der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA). Er rechnet mit 77 Mrd. USD Verlusten für die gesamten sechs Monate. Auch im kommenden Jahr dürften rote Zahlen geschrieben werden, so die am Dienstag in Genf vorgelegte Prognose des Verbandes. Er rechnet erst 2022 wieder mit Gewinnen.

  • Der coronabedingte Einbruch des Welthandels wird nach einer neuen Schätzung der Welthandelsorganisation (WTO) in diesem Jahr weniger dramatisch als im April befürchtet. Dafür bleibt die für das nächste Jahr erwartete Erholung aber deutlich hinter den Erwartungen zurück, wie die WTO am Dienstag berichtete. „Der (Coronavirus)-Ausbruch hat die Weltwirtschaft auf beispiellose Weise getroffen“, sagte der stellvertretende Generaldirektor Yi Xiaozhun. Er warnte Regierungen davor, nun in Protektionismus zu verfallen.

  • Rund 400.000 Seeleute dürfen wegen der Corona-Reiserestriktionen nicht an Land kommen und sind teils seit 17 oder mehr Monaten auf See. Das UN-Büro für Menschenrechte verurteilte das am Dienstag in Genf als unmenschlich. Internationale Arbeitsstandards erlauben einen ununterbrochenen Aufenthalt an Bord von höchstens elf Monaten.

  • Der Ferienflieger Condor nimmt trotz der Coronakrise zum 31. Oktober wieder erste Langstreckenflüge auf. Erstes Übersee-Ziel ab Frankfurt und Düsseldorf ist Varadero auf Kuba, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Zuvor hatten die kubanischen Behörden wieder die Einreise deutscher Touristen zugelassen und das Auswärtige Amt seine pauschale Reisewarnung aufgehoben.

Coronavirus News-Update vom 5. Oktober

  • Der unter Druck stehende Autobauer Daimler will sich am Dienstag ab 13 Uhr näher zu seiner künftigen Ausrichtung äußern. Bei einer per Stream übertragenen Investorenkonferenz mit Vorstandschef Ola Källenius solle die Produktstrategie im Fokus stehen, teilte der Stuttgarter Konzern vorab mit. Ob es auch Details zum geplanten Abbau Tausender Stellen geben wird, blieb unklar.

  • Die vorzeitige Teilauszahlung von 190 Mio. EUR aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes an die MV Werften ist nach Einschätzung von Landtagsabgeordneten nur noch Formsache. „Die MV Werften und damit vor allem die Tausenden maritimen Industriearbeitsplätze sind zunächst gesichert. Dass der Bund endlich auch in die Zwischenfinanzierung einsteigt, ist ein wichtiges Signal für Mecklenburg-Vorpommern und die Sicherung des maritimen Industriestandortes sowie der Zuliefer- und Dienstleistungsbranche“, teilte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Tilo Gundlack, am Montag nach einer Sondersitzung des Finanzausschusses mit.

  • An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn drohen in den Herbstferien Arbeitsniederlegungen in der Passagierabfertigung. Die Gewerkschaft Verdi kündigte am Montag an, sie werde die Beschäftigten des Passagierabfertigers Aviation Handling Services (AHS) kurzfristig zu Warnstreiks aufrufen. „Flugausfälle und Verspätungen sind wahrscheinlich“, warnte sie. Das Unternehmen sprach von einem „rechtswidrigen Warnstreik“.

  • Der Bund will der Bahn wegen der Coronakrise in diesem Jahr fünf Mrd. EUR zuschießen –  dabei ist so viel Geld möglicherweise gar nicht notwendig. Davon geht jedenfalls der Bundesrechnungshof aus. Die Kontrollbehörde rät in einem Bericht an den Haushaltsausschuss davon ab, das Geld schon vollständig auszuzahlen. „Es bestünde damit die Gefahr, dass der DB AG noch nicht benötigte Mittel zur Verfügung gestellt werden“, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Darüber berichtete zuvor das Nachrichtenportal ThePioneer.

Coronavirus News-Update vom 3. bis 4. Oktober

  • Die coronabedingte Krise der Luftfahrt hat inzwischen voll auf die Zulieferkette durchgeschlagen und wird dort aus Expertensicht noch Opfer fordern. In diesem Jahr „rechnen wir im Schnitt mit einem Umsatzrückgang von gut 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr - und dieses unter der Berücksichtigung, dass das erste Quartal noch sehr gut lief“, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands Hanse-Aerospace, Sebastian Corth, der Deutschen Presse-Agentur. Besonders hart habe es die Personal- und Ingenieursdienstleister getroffen, deren Geschäft teils fast vollständig eingebrochen sei. „Alle Unternehmen werden diese Durststrecke natürlich nicht durchhalten können“, sagte Corth.

  • Beim angekündigten Abbau von weltweit 15.000 Stellen des europäischen Flugzeugherstellers Airbus ist derzeit kein Aus für Standorte in Deutschland geplant. „In der Substanz sehe ich im Moment keine deutschen Standorte gefährdet“, sagte Airbus-Produktionschef Michael Schöllhorn dem „Handelsblatt“. Das Risiko betreffe aber mehrere Länder, auch wenn es noch zu früh sei, über Schließungen zu sprechen.  

  • Das überdurchschnittliche Wachstum des E-Commerce hat in Deutschland auch im dritten Quartal angehalten. Die aktuellen Zahlen für das 3. Quartal 2020 der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) zeigen weiterhin ein starkes Wachstum insbesondere bei Gütern des täglichen Bedarfs. Als Motor des Handels insgesamt legt der Online-Handel für das 3. Quartal 2020 mit einem Plus um 13,3 Prozent erneut stärker zu als im entsprechenden Vorjahresquartal (+11,6 Prozent). Kumuliert erhöhte sich der E-Commerce-Umsatz seit Jahresbeginn im Vergleich mit den ersten 9 Monaten 2019 um 10,6 Prozent auf 56.034 Mio. EUR.

  • Der Kreditversicherer Euler Hermes sieht Unsicherheit für die deutsche Wirtschaft wegen der Corona-Pandemie noch bis weit ins nächste Jahr und rechnet mit einer Zunahme an Insolvenzen. „Auch wenn es im Sommer eine kleine Aufholjagd gab, wird uns Covid-19 noch länger begleiten als uns lieb ist und viele Effekte werden erst sehr zeitversetzt überhaupt sichtbar“, sagte Ron van het Hof, Euler Hermes-Chef von Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Es stehen uns also noch einige Negativüberraschungen bevor.“

  • Trotz kälterer Temperaturen im Herbst können Verbraucher auf niedrige Energiekosten hoffen. Aktuell befänden sich die Heizölpreise auf einem Zehnjahrestief, teilten die Vergleichsportale Check24 und Verivox am Samstag mit. Im September kosteten 2.000 Liter Heizöl nach Check24-Angaben im Schnitt 770 EUR. „Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden schwachen Weltkonjunktur sind die Energiepreise 2020 deutlich gesunken, dazu kommt seit Juli der niedrigere Mehrwertsteuersatz“, sagte Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24.

  • Nach Lieferengpässen in der Corona-Krise wollen die EU-Staaten den eigenen Binnenmarkt stärken, um unabhängiger von anderen Regionen in der Welt zu werden. Gleiches gilt mit Blick auf die digitale Transformation, wie aus der Abschlusserklärung des EU-Sondergipfels am Freitag in Brüssel hervorging.

  • Während die Corona-Pandemie den Automarkt insgesamt ausbremst, legt Tesla weiter kräftig zu. Der US-Elektroautobauer von Starunternehmer Elon Musk brachte im dritten Quartal 139.300 Fahrzeuge an die Kundschaft, wie er am Freitag am Firmensitz im kalifornischen Palo Alto mitteilte. Damit stellte Tesla einen neuen Rekord auf und übertraf sowohl den Wert aus dem Vorjahr von 97.000 Autos als auch den aus dem Vorquartal von 90.650 bei Weitem. Analysten hatten mit rund 137.000 Auslieferungen gerechnet. Die Aktie blieb jedoch vorbörslich im negativen Gesamtmarkt unter Druck.

  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die Verhandlungen über einen Handelspakt mit Großbritannien noch einmal intensivieren. Dies sagte die 61-Jährige am Freitag nach dem EU-Gipfel in Brüssel. „Wir wollen einen Deal“, fügte sie hinzu. Dies sei vor allem in der Corona-Krise und mit einem so engen Nachbarland wünschenswert - allerdings nicht zu jedem Preis.

  • Die Landesregierung in Schwerin stimmt einer vorzeitigen Teilauszahlung von 190 Mio. EUR aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes an die MV Werften zu. Eine entsprechende Beschlussvorlage zu den Verhandlungsergebnissen für die Werftenrettung sei in einer Telefonschalte des Kabinetts einstimmig beschlossen worden, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag in Schwerin mit.

Coronavirus News-Update vom 2. Oktober

  • Die zum asiatischen Genting-Konzern gehörende Schiffbaugruppe MV Werften kann mit Überbrückungshilfen des Bundes rechnen. Der Bund habe sich grundsätzlich bereit erklärt, den Werften in Wismar, Rostock und Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern einen Überbrückungskredit über 190 Mio. EUR zu gewähren und damit die Finanzierung bis zum Jahresende sicherzustellen, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Schwerin. Gespräche dazu seien in Berlin geführt worden und bis auf wenige Details auch erfolgreich gewesen. Dem Vernehmen nach stehen aber noch abschließende Beratungen in den zuständigen Gremien aus. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium verlautete, dass zu laufenden Verfahren grundsätzlich keine Stellung genommen werde. Auch von MV Werften war keine Stellungnahme zu erhalten. Der Großteil der mehr als 3000 Werftarbeiter ist seit Monaten in Kurzarbeit.

  • Europas größter Billigflieger Ryanair streicht sein Flugangebot am Hunsrück-Airport Hahn weiter zusammen. Ohnehin sinkt hier die Zahl der Passagierflüge: Die Internetseite des Flughafens führte am Donnerstag nur noch zwei Passagier-Airlines auf, die den Hunsrück anfliegen: Ryanair und Wizz Air. Dennoch bietet laut dem Flughafen und nach eigenen Angaben auch Air Serbia noch eine Verbindung vom Hahn nach Nis in Serbien an. Vor einiger Zeit flogen noch vier Passagier-Airlines den Hunsrück an. Im Terminal ist nun entsprechend wenig los. Besser floriert das Frachtgeschäft am einstigen US-Militärflughafen Hahn. Er gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Mischkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen.

Coronavirus News-Update vom 1. Oktober

  • Wegen des Einbruchs des Reisegeschäfts infolge der Coronavirus-Pandemie startet die US-Fluglinie American Airlines an diesem Donnerstag mit der Zwangsbeurlaubung von 19.000 Mitarbeitern. Das ging am Mittwoch (Ortszeit) aus einem Schreiben von Konzernchef Doug Parker hervor. In der Erklärung wird auf Verhandlungen des Weißen Hauses und Vertretern des US-Repräsentantenhauses und -Senats verwiesen, die sich bislang nicht auf ein weiteres Hilfspaket im Zuge der Coronakrise einigen konnten, das auch Hilfen für die Fluggesellschaften verlängern könnte. Einschnitte beim Personal beträfen bei United Airlines ab Donnerstag mehr als 13.400 Mitarbeiter, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf die Fluggesellschaft. 

  • Dank der Lockerung des Lockdowns in einigen seiner wichtigsten Partnerländer wegen der Coronapandemie hat Südkorea im September erstmals seit sieben Monaten wieder einen Exportanstieg verzeichnet. Die Ausfuhren hätten sich im Jahresvergleich um 7,7 Prozent auf wertmäßig 48,05 Mrd. USD (etwa 41 Mrd. EUR) erhöht, teilte das Handelsministerium am Donnerstag mit. Es war zugleich der höchste Monatsanstieg seit Oktober 2018. Auch lag er deutlich über den Markterwartungen.

Coronavirus News-Update vom 30. September

  • Ungeachtet hoher Coronazahlen unter anderem in Teilen Österreichs gibt es nun doch keine Verlängerung für die Teststationen an den bayerischen Autobahnen in Grenznähe. Schon an diesem Donnerstag werden dort keine Tests mehr angeboten. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Die Staatsregierung bleibt also bei ihrem Beschluss vom 8. September. Zuletzt hatte sie wegen der Coronazahlen in Österreich und Tschechien noch eine Verlängerung erwogen, sich aber nun doch dagegen entschieden. „Beim Infektionsgeschehen in Bayern ist der Anteil der Reiserückkehrer an den bekannten Neuinfektionen in den letzten zwei Wochen kontinuierlich zurückgegangen“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zur Begründung.

  • Bei der Lufthansa-Sanierung hoffen Arbeitnehmervertreter mehrerer deutscher Luftfahrtgesellschaften auf die Unterstützung der Politik. In einem offenen Brief an Bundesregierung und Bundestag prangerten Personal- und Betriebsräte am Mittwoch erneut die geplante Umorganisation eines Teils des Lufthansa-Flugbetriebs als „Tarifflucht auf Steuerkosten“ an. Die von den Gewerkschaften unterstützten Arbeitnehmer der Tuifly, Condor und diverser Lufthansa-Gesellschaften forderten die Politik auf, das „beispiellose Vorgehen des Konzerns zur Not durch politische Intervention zu stoppen“. Die in der Coronakrise teilverstaatlichte Lufthansa will künftig Flüge zu touristischen Zielen auf einer neuen Plattform namens „Ocean“ organisieren, bei der nicht die Personalbedingungen des Konzerntarifvertrags gelten sollen. Mehrere Hundert Stellen sind bereits ausgeschrieben.

  • Trotz Coronakrise und zahlreicher hausgemachter Probleme verlangt VW-Boss Herbert Diess bei der Neuausrichtung des Autobauers hohes Tempo. „Der Umbau des Unternehmens wird von Corona nicht gebremst, sondern beschleunigt“, sagte der Konzernvorstand am Mittwoch in Berlin. Das Management bekräftigte bei der Online-Hauptversammlung die milliardenschweren Investitionen in die Elektroflotte. „Viel weitreichender wird es sein, dass das Auto sich in den kommenden zehn Jahren zu einem vollvernetzten Mobilitätsdevice entwickelt“, sagte Diess und hat darüber hinaus den geplanten Stellenabbau beim LKW-Bauer MAN aus der VW-Nutzfahrzeugholding Traton verteidigt. Der Manager verwies am Mittwoch in Berlin auf der Online-Hauptversammlung des VW-Konzerns darauf, dass die wirtschaftliche Basis von MAN schon vor der Coronakrise nicht ausreichend gewesen sei, um über den LKW-Zyklus hinweg strategisch wichtige Investitionen zu finanzieren: „MAN Truck & Bus braucht die Restrukturierung mit Werkschließungen und Personalabbau in der Größenordnung von rund 9.500 Stellen, um die Wettbewerbsfähigkeit herzustellen.“ Arbeitnehmer laufen Sturm gegen den geplanten Stellenabbau, VW steht stark in der Kritik, die Proteste sind groß. Etwa jede vierte der rund 36.000 Stellen soll wegfallen.

  • Die Deutsche Flugsicherung hat ihre Prognosen zum Luftverkehr in der Coronakrise deutlich nach unten korrigiert. Die fortdauernden und erweiterten Reisebeschränkungen führten zu einer geringeren Nachfrage, teilte das Staatsunternehmen am Mittwoch in Langen bei Frankfurt mit. Zugleich seien bis Jahresende keine Impulse aus dem Interkontinentalverkehr zu erwarten, eine Erholung des Geschäftsreiseverkehrs sei nach wie vor nicht absehbar. Zum Jahresende werde der Flugverkehr im deutschen Luftraum wie bereits im August und September nur 45 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen statt der im April prognostizierten 75 Prozent.

  • Familien haben Lebensmittel in der Coronakrise einer Studie zufolge zuletzt mehr bei Onlinehändlern und Lieferdiensten gekauft. Im August gaben 31 Prozent der Mehrpersonenhaushalte mit Kindern in Deutschland an, Lebensmittel online zu bestellen. Das geht aus einer Analyse hervor, die der Tiefkühllieferant Eismann vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) durchführen ließ. Im September 2019, also lange vor dem Ausbruch des Coronavirus, lag der Anteil noch bei 19 Prozent.

  • Schleswig-Holsteins Pläne für ein im Ländervergleich extrem hohes Bußgeld von 1.000 EUR für vorsätzlich falsche Kontaktangaben beim Restaurantbesuch sorgen für Diskussionen. „Wir halten eine pure Erhöhung des Bußgeldes für nicht zielführend“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga im Norden, Stefan Scholtis, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Wir reden hier von einer Gaststätte und nicht von einem hochsensiblen Bereich, in dem man den Ausweis vorzeigen muss.“

Coronavirus News-Update vom 29. September

  • Der Pharmalogistiker Transoflex weist Berichte zurück, nach denen Logistikunternehmen für den Transport von Corona-Impfstoffen weltweit Netzwerke aufbauen müssten, in denen die Produkte bei minus 80 Grad Celsius gelagert und befördert werden können. „Wer sich nur ein bisschen in der Pharmabranche auskennt, der weiß, dass es sich bei den jetzt vorschnell kommunizierten Temperaturen zwischen minus 20 und minus 80 Grad Celsius um Vorsichtsmaßnahmen handelt, die Unternehmen so lange treffen müssen, bis ihnen valide Daten über die Haltbarkeit ihrer Produkte auch bei höheren Temperaturen vorliegen“, sagt Transoflex-CEO Wolfgang Albeck. „Tatsächlich haben aber inzwischen bereits mehrere Firmen bestätigt, dass Corona-Impfstoffkandidaten ihre Wirkung auch dann behalten, wenn sie wie normale kühlkettenpflichtige Produkte behandelt werden, also bei 2 bis 8 Grad Celsius gelagert und transportiert werden.“ Als Beispiele nannte Albeck die Firmen Biontech und Curevac.

  • Angesichts steigender Infektionszahlen plant Niedersachsen in der nächsten Corona-Verordnung ab dem 8. Oktober keine Lockerungen mehr, sondern nur noch Anpassungen zur Stärkung des Schutzniveaus. Das hat Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstagabend nach Gesprächen zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder zur Coronapandemie angekündigt. Auch in Niedersachsen gebe es einen langsamen, aber stetigen Anstieg der Coronafälle, der nicht mehr auf einigen wenigen regionalen Hotspots beruhe. „Wir sehen deswegen auch in Niedersachsen Anlass zur Vorsicht.“ Details der Verordnung nannte Weil noch nicht.

  • Wegen bisher fehlender Gelder für die Rettung der angeschlagenen South African Airways ist der Betrieb der südafrikanischen Fluggesellschaft vorübergehend eingestellt worden. Man habe entschieden, den Betrieb der Airline zu unterbrechen und die Fluggesellschaft unter „Pflege und Instandhaltung“ zu stellen, bis Gespräche über die Finanzierung abgeschlossen worden seien, teilten die Verwalter von SAA am Dienstag mit.

  • Die Karstadt-Sports-Filiale am Berliner Bahnhof Zoologischer Garten muss schließen. Das gab Reinhard Haas, Leiter Immobilien und Logistik des Konzerns der Konzern, am Montag bei einer Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses bekannt. Gleichzeitig sei der vorläufige Erhalt der Karstadt-Warenhaus-Standorte auf der Müllerstraße im Stadtteil Wedding, der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg sowie in Tempelhof nun auch vertraglich gesichert. Zuvor habe es dazu nur einen „Letter of Intent“, also eine Absichtserklärung gegeben, heißt es in einem Schreiben des Unternehmens an die Arbeitnehmerseite, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die Berliner Zeitung darüber berichtet.

  • Die von der Coronakrise gebeutelte Lufthansa lässt die Ausbildung neuer Piloten an der Verkehrsfliegerschule in Bremen auslaufen. Die rund 700 Flugschüler wurden am Dienstag in einem Webcast dringend aufgefordert, sich einen neuen Berufsweg zu suchen und jetzt die Schule ohne finanzielle Verpflichtungen zu verlassen. Auf Jahre hinaus gebe es bei den Konzern-Airlines keinen Bedarf an Nachwuchspiloten, begründete ein Sprecher des Schulbetreibers Lufthansa Aviation Training den Appell.

  • Mit einer Rekord-Neuverschuldung von 2,85 Mrd. EUR versucht Mecklenburg-Vorpommern, die Folgen der Coronakrise zu dämpfen und das Land auf Kurs zu halten. Zu der bereits Anfang April beschlossenen Kreditaufnahme von 700 Mio. EUR sollen mit einem zweiten Nachtragshaushalt für die Jahre 2020 und 2021 weitere 2,15 Mrd. EUR Schulden gemacht werden.

  • Der LKW- und Bushersteller MAN hat die eigentlich noch zehn Jahre gültige Standort- und Beschäftigungssicherung vorzeitig gekündigt. Das zum VW-Konzern gehörende Unternehmen will damit den geplanten Abbau von 9.500 der rund 36.000 Stellen vorantreiben. Um die geplante Neuausrichtung einzuleiten, sehe man sich gezwungen, die für die Standorte in Deutschland und Österreich geltenden Verträge zum 30. September zu kündigen, teilte MAN am Dienstag in München mit. Ursprünglich lief die Standortsicherung bis 2030.

  • Die Deutsche Post DHL erhöht zum Jahreswechsel die Paketpreise für Geschäftskunden. Grund seien die stark gestiegenen Transportkosten, höhere Personalkosten sowie die großen Investitionen für den Ausbau der Post- und Paketinfrastruktur, teilte Deutschlands größter Paketzusteller am Dienstag mit.

  • Tschechien hat eine erneute Grenzschließung wegen der Coronaviruspandemie ausgeschlossen. „Im Augenblick droht uns aus den Nachbarländern kein Risiko“, sagte Gesundheitsminister Roman Prymula am Dienstag in Prag. Die Situation sei heute eine andere als im Frühjahr. Tschechien hatte von Mitte März bis Anfang Juni weitreichende Einreisebeschränkungen für Ausländer verhängt.

Coronavirus News-Update vom 28. September

  • Mit Pauschalreisen ins Corona-Risikogebiet Kanarische Inseln trotzt der Tourismuskonzern Tui einer Reisewarnung der Bundesregierung und will die Verluste des desaströsen Urlaubsjahrs 2020 abfedern. „Wir wollen dem Gast die Wahl geben, ob er die Reise antreten oder kostenlos stornieren oder umbuchen möchte“, sagte Tui-Sprecher Aage Dünhaupt am Montag. „Wir machen es, weil es auch von den Kunden gewünscht wurde.“ Zudem sieht der Konzern darin ein Angebot für die bevorstehenden Schulferien. Doch einer YouGov-Umfrage zufolge gibt es nur wenig Bereitschaft für Badeurlaub am Mittelmeer.

  • Mit einer Zugfahrt durch Berlin haben private Konkurrenten der Deutschen Bahn gegen Staatshilfen für den Bundeskonzern demonstriert. Der 400-Meter-Zug aus Lokomotiven unterschiedlicher Güterverkehrsanbieter fuhr am Montag unter lautem Signalhorn-Tönen durch das Regierungsviertel und machte Halt im Hauptbahnhof. „Wir fordern, dass die Bundesregierung der bundeseigenen DB Cargo keine Vorzugsbehandlung gewährt“, sagte Ludolf Kerkeling, der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen. Vor allem geplante Corona-Hilfen müssten auch an die Konkurrenten gehen, sonst könne der Staatsbetrieb die Wettbewerber aus dem Markt drängen.

  • Beschäftigte des Düsseldorfer Flughafens haben am Montagmorgen gegen einen drohenden Stellenabbau an Nordrhein-Westfalens größtem Flughafen demonstriert. „Die Beschäftigten des Düsseldorfer Flughafens dürfen nicht zu den Verlierern der Corona-Krise gemacht werden“, verlangte der Verdi-Gewerkschaftssekretär Werner Kiepe. Der Hintergrund: Der Düsseldorfer Flughafen plant laut Verdi trotz Kurzarbeit und Rettungsschirm den Abbau von 600 Arbeitsplätzen.

Coronavirus News-Update vom 26. bis 27. September

  • Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Dirk Hoke, hat die Kritik der Branche an den für Oktober geplanten neuen Reisebestimmungen erneuert. „Wenn Bund und Länder das erfolgreiche Testen durch eine pauschale Quarantänepflicht ersetzen, dann kommt das einer Stilllegung des Flugbetriebs gleich“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Sie sehen ja, in welchem Zustand die Airlines heute schon sind. Dann wird sich das noch mal verschärfen, und wir müssen damit rechnen, dass die Auswirkungen auf die Luft- und Raumfahrtindustrie als Konsequenz auch entsprechend schwer sind.“

  • Einmalhandschuhe für Pflege- und Rettungskräfte haben sich in der Coronakrise massiv verteuert und sind mitunter nur noch schwer zu beschaffen. „Einzelne Händler haben uns mitgeteilt, dass die Versorgungslage und Preisentwicklung bei Einmalhandschuhen dramatisch sei“, sagte der Sprecher des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed), Manfred Beeres, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bezugskosten stiegen zurzeit „sehr stark an“. Der Verband rechnet demnach mit Preisen, die teilweise 500 Prozent höher liegen – je nach Handschuhtyp – im Vergleich zu Normalpreisen.

  • Trotz Coronakrise soll der G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte wie geplant am 21. und 22. November stattfinden – allerdings nur virtuell und nicht wie geplant in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Das teilte das Königreich, das dieses Jahr die Präsidentschaft der G20 innehat, am Montag mit. Man werde auf dem Erfolg des virtuellen Sonder-G20-Gipfels Ende März sowie auf den Ergebnissen von mehr als 100 virtuellen Arbeitsgruppen und Ministertreffen aufbauen, hieß es weiter. Der Gipfel werde sich unter dem Motto „Realisieren von Chancen des 21. Jahrhunderts für alle“ darauf konzentrieren, Leben zu schützen und das Wachstum wieder anzukurbeln.

  • CSU-Chef Markus Söder fordert ein Zulassungsverbot für Autos mit Verbrennungsmotoren nach kalifornischem Vorbild – das hieße also ab dem Jahr 2035. „Ich bin sehr dafür, dass wir uns ein Enddatum setzen, ab dem Zeitpunkt, an dem fossile Verbrenner mit fossilen Kraftstoffen nicht mehr neu zugelassen werden können“, sagte Söder am Samstag in einer Rede auf einem großen Online-Parteitag der CSU. „Wir sollten da ein Enddatum definieren“, sagte der bayerische Ministerpräsident und fügte hinzu: „Das, wie es in Kalifornien gewesen ist, erscheint mir ein sehr gutes Datum dafür zu sein.“ Dies wäre dann ein Beitrag, um zu zeigen, „wann das fossile Zeitalter bei uns zu Ende geht“.

  • In der Debatte über erneute staatliche Beschränkungen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen mahnt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) eine strikte regionale Differenzierung an. „Bund und Länder müssen bei allen bevorstehenden Eindämmungsmaßnahmen den kleinsten regionalen Nenner zum Maßstab haben“, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Samstag in Berlin. Das Herunterfahren wirtschaftlicher Aktivität in ganzen Landkreisen mit hohem Industrieanteil müsse unbedingt vermieden werden. Sonst würde die konjunkturelle Erholung massiv zurückgeworfen.

  • Im globalen Einbruch des Autogeschäfts durch die Coronakrise ist der chinesische Markt ein Lichtblick für BMW. „Ich sehe bis Jahresende sehr starkes Wachstum“, sagte BMW-China-Chef Jochen Goller am Samstag zum Auftakt der internationalen Automesse in Peking der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem Rückgang des Absatzes in China durch den Ausbruch des Coronavirus früher im Jahr zielt Goller somit für das Gesamtjahr „auf ein einstelliges Wachstum“.

  • Dänemark hat einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen erreicht und weitet seine gegen die Virusausbreitung ergriffenen Beschränkungen aus. Die landesweit ergriffenen Maßnahmen werden nun um zwei Wochen bis zum 18. Oktober verlängert, wie der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Freitag in Kopenhagen bekanntgab.

  • Ungeachtet seines harten Sparkurses schließt der Autobauer Daimler ein von Gewerkschaftsseite befürchtetes Ende für sein Berliner Motoren- und Antriebswerk derzeit aus. „Aus heutiger Sicht ist das nicht der Plan, das Werk Berlin zu schließen“, sagte Vorstandsmitglied Markus Schäfer am Freitag in einer Telefonkonferenz vor Journalisten. Nach Arbeitnehmerangaben sollen in Berlin, wo das älteste produzierende Werk des Daimler-Konzerns steht, nach Daimler-Wünschen in den nächsten Jahren rund 1.000 von 2.500 Stellen wegfallen. Die IG Metall hatte sogar die Frage aufgeworfen, ob das Hauptstadt-Werk möglicherweise ganz vor dem Aus stehe.

  • Nach einem Covid-19-Ausbruch in einem Paketverteilzentrum im Kreis Offenbach sind die Fallzahlen in Hessen weiter gestiegen. Die Zahl der Menschen, die sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben, ist in Hessen binnen eines Tages um 186 gestiegen (Gesamtzahl 18.221). Das Sozialministerium in Wiesbaden (Stand 14 Uhr) meldete am Freitag auch zwei neue Todesfälle (Gesamtzahl 548).

  • Die durch die Coronakrise ins Wanken geratenen MV Werften benötigen weitere Überbrückungsgelder. „Im Moment geht es auch um eine Zwischenfinanzierung bis Anfang Dezember für laufende Kosten wie Lohnzahlungen, um dem Werftstandort eine reale Überlebenschance zu geben“, erklärte der SPD-Landtagsabgeordnete Tilo Gundlack am Freitag in Schwerin. Am Morgen hatten Regierungsvertreter den Finanzausschuss in einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung über die aktuelle Lage informiert.

Coronavirus News-Update vom 25. September

  • Der Flughafen Köln/Bonn rechnet infolge der Pandemie mit einem erheblichen Umsatzverlust: Im laufenden Jahr werde der Umsatz voraussichtlich um 120 Mio. EUR auf noch 220 Mio. EUR sinken. Das operative Ergebnis falle wohl um 50 Mio. EUR schlechter aus als 2019, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Durch Corona sei die finanzielle Situation des Flughafens sehr ernst, hieß es nach einer Aufsichtsratssitzung. Im September habe die Zahl der Fluggäste bisher um 79 Prozent unter der des Vorjahresmonats gelegen. „Das Passagieraufkommen erholt sich wie auch an allen anderen deutschen Flughäfen deutlich langsamer als erwartet.“ Man prüfe längerfristige Finanzierungsmöglichkeiten, um die Einnahmeverluste abzumildern. Als zusätzliche Maßnahme aus dem Infrastruktur-Corona-Fonds des Landes NRW solle ein Darlehen in Höhe von 100 Mio. EUR beantragt werden.

  • Der Autozulieferer Mahle will im Zuge seines verschärften Sparkurses zwei Werke in Deutschland aufgeben. Die Schließung der Produktionsstätte im baden-württembergischen Gaildorf solle bis im Laufe des Jahres 2023 abgeschlossen werden, wie eine Sprecherin am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Dort sind rund 290 Mitarbeiter beschäftigt, die unter anderem Nockenwellen und Stahlteile für Nutzfahrzeuge und Autos herstellen. Das Werk im sächsischen Freiberg mit 85 Mitarbeitern solle bis zum ersten Halbjahr 2022 aufgegeben werden.

  • Die IG Metall und das Management des Flugzeugbauers Airbus haben die erste Runde der Tarifverhandlungen zur Rettung von Arbeitsplätzen ergebnislos vertagt. Als neuen Termin sei der 2. Oktober vereinbart worden, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Carsten Bremer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gewerkschaft habe bei der ersten Verhandlungsrunde ihre Forderungen vorgestellt und begründet. Vor dem Hintergrund der Coronakrise hatte Airbus Ende Juni angekündigt, weltweit 15.000 der rund 90.000 Jobs in der Verkehrsflugzeugsparte zu streichen, mehr als 5.000 davon in Deutschland. Rund 3.000 Jobs seien in Norddeutschland betroffen. Die Pläne sollen bis Sommer 2021 umgesetzt werden.

Coronavirus News-Update vom 24. September

  • Der von der Coronakrise stark betroffene Flugzeughersteller Airbus und die IG Metall starten am Donnerstag (10.00 Uhr) ihre Tarifverhandlungen zur Sicherung von Standorten und Arbeitsplätzen. Bisherigen Plänen zufolge will Airbus weltweit 15.000 Stellen streichen, rund 3.000 davon im Norden. In Hamburg inklusive Buxtehude und Fuhlsbüttel sollen es Airbus-Angaben zufolge 2.325 Stellen sein, in Bremen geht es um 445, in Stade um 365 und an weiteren Standorten um 40 Stellen. Die IG Metall will das verhindern und hat bereits mit einem Aktionstag an den Airbus-Standorten im Norden zusammen mit Beschäftigten und Betriebsräten gegen drohende Kündigungen protestiert. Sie setzt zur Bewältigung der Krise auf Kurzarbeit und eine Vier-Tage-Woche mit Aufstockung. Vor Beginn der Gespräche ist um 9.00 Uhr vor dem Verhandlungshotel in Hamburg eine Protestaktion von Auszubildenden geplant.

Coronavirus News-Update vom 23. September

  • Die Bundesregierung hat Regionen in elf Ländern der Europäischen Union wegen steigender Infektionszahlen zu Corona-Risikogebieten erklärt. Darunter sind auch Gebiete in den Nachbarländern Dänemark, Tschechien, Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Das geht aus der am Mittwochabend aktualisierten Liste des Robert-Koch-Instituts hervor. Insgesamt sind damit nun schon 14 von 27 EU-Mitgliedstaaten wieder ganz oder teilweise als Corona-Risikogebiete ausgewiesen.

  • Beim Lastwagenbauer MAN eskaliert der Streit über den geplanten Stellenabbau. Das Unternehmen will nach Angaben des Betriebsrats die eigentlich bis zum Jahr 2030 laufende Standort- und Beschäftigungssicherung schon zum kommenden Mittwoch kündigen. Betriebsratschef Saki Stimoniaris sagte auf einer Betriebsversammlung in München, das sei „unterste Schublade“. Konstruktive Gespräche über den angekündigten Konzernumbau könne es „nur geben, wenn betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen bleiben“, betonte er.

  • Der Sparkurs beim Autobauer Daimler dürfte auch am symbolträchtigen Konzernstammsitz in Stuttgart-Untertürkheim für einen spürbaren Stellenabbau sorgen. Gut jeder fünfte Arbeitsplatz steht dort nach Angaben des Betriebsrats in den kommenden Jahren zur Disposition. Demnach fordert das Unternehmen, dass in Untertürkheim bis zum Jahr 2025 rund 4.000 von zurzeit etwa 19.000 Stellen abgebaut werden sollen. Ein Papier mit diesem Inhalt wurde von den Arbeitnehmervertretern unter den Beschäftigten verteilt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch erfuhr. Zuvor hatten „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ darüber berichtet.

  • Die Corona-Flaute im Luftverkehr hat an den Flughäfen München und Frankfurt umweltschonendere Anflüge ermöglicht. Man habe innerhalb von fünf Wochen ein neues Verfahren entwickelt, das mehr als 2.000 Tonnen CO2-Emissionen im Monat vermeide, berichteten Lufthansa und Deutsche Flugsicherung am Mittwoch. Die Jets können seit Mai ihren kontinuierlichen Sinkflug schon mehr als 370 Kilometer vor dem Startpunkt des eigentlichen Landeanflugs beginnen und ihren Kurs weitgehend ohne nachträgliche Korrekturen verfolgen.

  • Inmitten der Coronakrise hat sich die Deutsche Post mit der Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag für ihre rund 140.000 Mitarbeiter geeinigt. Die Mitarbeiter sollen zum 1. Januar kommenden Jahres 3 Prozent mehr Lohn und Gehalt bekommen, wie der Bonner Konzern und die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilten. Ein Jahr später soll es ein weiteres Plus um 2 Prozent geben. Zudem sollen Vollzeitbeschäftigte im November eine Einmalzahlung in Höhe von 300 EUR bekommen, Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende sollen 150 EUR erhalten. Eine Verdi-Tarifkommission nahm das Tarifergebnis auf einer Sitzung am Mittwoch einstimmig an. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 28 Monaten haben und bis Ende Dezember 2022 laufen.

  • Viele Unternehmen der IT-Branche haben laut einer Umfrage nicht von der Coronakrise profitiert. Demnach hat über die Hälfte der IT-Dienstleister (52 Prozent) in diesem Jahr Aufträge verloren, nur fünf Prozent der Firmen sehen sich selbst als Gewinner der Krise, wie die Befragung von über 300 IT-Managern in Unternehmen im Auftrag des Spezialversicherers Hiscox ergeben hat. Die Manager wurden von Bitkom Research befragt, dem Marktforschungsunternehmen des gleichnamigen Branchenverbands. Die Umfrage ist laut Hiscox repräsentativ.

  • Am Düsseldorfer Flughafen hat ein zweites Corona-Testzentrum eröffnet, das privat betrieben wird und auch für Nicht-Reisende erreichbar ist. Die erste Test-Station war behördlich angeordnet worden und wird von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein betrieben. Es liegt im Sicherheitsbereich in der Ankunftsebene. Der private Anbieter Centogene hat sein Covid-19-Testzentrum im öffentlich zugänglichen Terminal aufgeschlagen.

Coronavirus News-Update vom 22. September

  • Die Erholung der Weltwirtschaft nach dem Corona-Schock braucht nach einem UN-Bericht kühne neue Staatsausgaben, vor allem in den Industrieländern. Nur so könne in aller Welt eine faire und widerstandsfähige Wirtschaft entstehen, heißt es am Dienstag in dem „Handels- und Entwicklungsbericht 2020“ der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad). Ihr Mandat innerhalb der UN-Familie ist es, den Handel unter Entwicklungsländern zu fördern. Die ärmeren Länder bräuchten aber erhebliche Unterstützung der reicheren Länder, darunter mehr Entwicklungshilfe und Schuldenerlass.

  • EU-Ratspräsident Charles Michel hat den für Donnerstag und Freitag geplanten Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs auf Anfang Oktober verschoben. Dies teilte sein Sprecher Barend Leyts am Dienstag auf Twitter mit. Er verwies auf eine Corona-Infektion bei einem von Michels Sicherheitsleuten.

  • Mitarbeiter des Nutzfahrzeug-Herstellers MAN haben am Dienstag gegen den angekündigten Stellenabbau bei der VW-Tochter protestiert. Etwa 90 Beschäftigte nahmen nach Angaben der IG Metall an Kundgebungen an den beiden niedersächsischen Standorten Laatzen und Langenhagen teil. Dabei hielten sie Plakate mit Aufschriften wie „1.500 Menschen sollen gehen - Nicht mit uns!“, wie die Organisatoren mitteilten.

  • Flugpassagiere sollen wieder sorglos international reisen können - dafür fordert der Dachverband der Fluggesellschaften (Iata) Corona-Schnelltests direkt vor dem Abflug für jeden Reisenden. Damit würden Quarantäne-Vorschriften im Zielland überflüssig, sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac am Dienstag in Genf. Solche Maßnahmen würgten jede erhoffte Erholung im Luftverkehr ab, warnte er.

  • Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts in diesem Jahr etwas weniger schrumpfen als bisher erwartet. „Der Rückgang im zweiten Quartal und die Erholung derzeit verlaufen günstiger als wir erwartet hatten“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Dienstag in München.

  • Trotz der Coronakrise rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) für das laufende Jahr mit einem Umsatz im Einzelhandel von knapp 552 Mrd. EUR - und damit mit rund 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. „Das Wachstum darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass wir in vielen Bereichen noch deutlich unter den Normalfrequenzen liegen“, sagte Verbands-Geschäftsführer Stefan Genth am Dienstag in Berlin. „Wir haben gut laufende Branchen, aber wir haben auch die Situation, dass besondere Branchen sehr negativ betroffen sind.“

Coronavirus News-Update vom 21. September

  • Wegen der durch die Corona-Pandemie bedingten Krise des nationalen und internationalen Luftverkehrs entlässt der Flughafen Rostock-Laage Personal. Bislang habe der Flughafen durch Kurzarbeit, Sparmaßnahmen, Zuschüsse der Gesellschafter und des Landes sowie der Aufnahme von zusätzlichem Geschäft dem Umsatzverlust entgegensteuern können, teilte der Flughafen am Montag mit. Da sich der Flugmarkt jedoch langsamer als erhofft erhole, sei man nun gezwungen, die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Aktuell verhandele Flughafen-Geschäftsführerin Dörthe Hausmann mit dem Betriebsrat einen Sozialplan aus. Wie viele Mitarbeiter von den Entlassungen betroffen sein werden, werde sich in den nächsten Wochen konkretisieren und von der weiteren Entwicklung des Luftverkehrs in Laage abhängig sein. Der Flughafen hat 166 Mitarbeiter.

  • Die staatlich gestützte Lufthansa muss in der Coronakrise noch stärker schrumpfen als zunächst geplant. Wegen der schwachen Nachfrage und anhaltender Reisebeschränkungen sollen dauerhaft mindestens 150 Flugzeuge der Konzernflotte nicht mehr abheben und Tausende Jobs zusätzlich gestrichen werden, wie das Unternehmen am Montag in Frankfurt mitteilte. Der MDax-Konzern will zudem jede fünfte Leitungsposition einsparen und in Deutschland 30 Prozent weniger Bürofläche anmieten.

Coronavirus News-Update vom 19. bis 20. September

  • Die EU muss in der Handelspolitik aus Sicht des DIHK „jetzt die richtigen Weichen stellen“ und Europa zu einem Vorreiter machen. Vor Gesprächen der EU-Handelsminister am Montag in Berlin warnte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die Coronapandemie drohe zunehmend zu einem Katalysator eines weltweiten Protektionismus zu werden.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich dafür ausgesprochen, die Luftverkehrswirtschaft und insbesondere die Flughäfen in der Coronakrise zu unterstützen. Er werde ein Hilfskonzept für die Flughäfen vorlegen, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag). „Ich werde schnellstens zu einem Luftverkehrsgipfel einladen, der sich mit den Folgen der Coronakrise für die gesamte Luftverkehrswirtschaft beschäftigt. Da werden wir helfen und retten müssen.“ Was ihm konkret vorschwebt, blieb offen. Der Deutschen Presse-Agentur sagte der CSU-Politiker, er gehe von einer globalen Neuverteilung der Luftverkehrswirtschaft aus. „Wir werden über einen gewissen Zeitraum nicht mehr die ganze Bandbreite der Mobilität in der Luft haben. Manche freuen sich darüber, ich nicht. Und wir werden auch weiterhin helfen müssen."

  • In Europa sollen 8 Mrd. EUR in die nächste Generation von Supercomputern fließen. „Wie wir im Kampf gegen die Coronapandemie sehen, unterstützen Supercomputer bereits heute die Suche nach Therapien, die Erkennung und Vorhersage der Infektionsverbreitung oder die Entscheidungsfindung über Eindämmungsmaßnahmen“, sagte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, am Freitag in Brüssel. Hochleistungsrechner könnten zudem einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten – zum Beispiel indem sie helfen, die Stromversorgung effizienter zu machen.

  • In Dänemark werden die wegen steigender Coronazahlen geltenden Beschränkungen für den Raum Kopenhagen auf das ganze Land ausgeweitet und um weitere Maßnahmen ergänzt. Landesweit müssen Restaurants, Cafés und Kneipen ab Samstag bereits um 22.00 Uhr schließen, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Freitag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekanntgab. Zudem muss ab dann in allen Lokalen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – dieser darf wie in Deutschland abgesetzt werden, sobald man am Platz sitzt.

  • Im Tarifstreit mit der Post hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Diesmal seien alle Bundesländer betroffen, teilten die Arbeitnehmervertreter am Freitag mit. In den ersten beiden Verhandlungsrunden sei man einem Tarifabschluss „keinen Millimeter nähergekommen", monierte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die Arbeitgeberseite müsse einlenken und die Belegschaft am Erfolg der Firma teilhaben lassen. Verdi fordert 5,5 Prozent mehr Geld für 140.000 Beschäftigte, die Post hat bisher noch kein Angebot vorgelegt. Verdi hatte bei den bisherigen Verhandlungen den Eindruck gewonnen, dass die Post nur Einkommensverbesserungen von 1,5 Prozent anbieten wolle.

  • Europas größter Billigflieger Ryanair streicht sein Flugangebot wegen der wechselnden Reisebeschränkungen in der Coronapandemie noch stärker zusammen. Im Oktober werde Ryanair voraussichtlich nur rund 40 Prozent so viele Sitzplätze anbieten wie ein Jahr zuvor, teilte das Unternehmen am Freitag in Dublin mit. Zuletzt hatte das Management noch ein Niveau von 50 Prozent angepeilt – und das war bereits weniger als nach dem Neustart des Flugverkehrs im Juli geplant.

  • Löhne und Gehälter bei der Deutschen Bahn sollen zu Jahresbeginn 2022 um 1,5 Prozent steigen. Das sieht der Tarifvertrag vor, auf den sich der Konzern mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft verständigt hat, wie beide Seiten am Freitag mittteilten. Die Bahn sprach von einem wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Coronakrise. Die Verluste infolge der Pandemie könnten dadurch gemildert werden.

  • Der Volkswagen-Konzern hat im August nach der zwischenzeitlichen Erholung im Juli wieder deutlich weniger Neuwagen verkaufen können. Im Vergleich zum Vorjahresmonat rutschten die weltweiten Auslieferungen um 6,6 Prozent auf 792.200 Fahrzeuge ab, wie das Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Ein Grund dafür dürfte auch ein Sondereffekt sein: Der August 2019 war wegen vorgezogener Autokäufe vor der nächsten Stufe verschärfter Regeln für Abgastests in Europa zum September-Beginn stark verlaufen. Im Juli dieses Jahres hatten die Auslieferungen des größten Autokonzerns verglichen mit dem Vorjahr nur noch um 0,2 Prozent im Minus gelegen.

Coronavirus News-Update vom 18. September

  • In der Coronakrise müssen die Lufthansa und ihre Beschäftigten noch mehr leiden. Die bislang geplanten Einschnitte in Flotte und Belegschaft reichen nicht aus, hat Vorstandschef Carsten Spohr den noch rund 128.000 Beschäftigten im Konzern klargemacht. Zu Beginn kommender Woche sollen konkrete Informationen auf den Tisch kommen, welche Jets und wie viele Jobs aus Sicht des Managements zusätzlich gestrichen werden müssen.

  • Nach wochenlangem Ringen sind sich die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei ihren Tarifverhandlungen einig. Beide Seiten vereinbarten am Donnerstag moderate Lohn- und Gehaltserhöhungen, wie Gewerkschaft und Konzern mitteilten. Genaue Zahlen wurden zunächst nicht bekannt. Bei den Verhandlungen hatten sich beide Seiten auf einen Korridor von 0,5 bis 1,5 Prozent mehr Lohn geeinigt. Zuletzt hatte die EVG 1,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten gefordert. Details wollen die Verhandlungspartner heute vorstellen.

Coronavirus News-Update vom 17. September

  • Für Europas Automarkt hat der Sommer nach einem starken Einbruch in der Coronakrise Zeichen einer Erholung gebracht. Nach den Lockerungen in vielen EU-Ländern und der Wiederöffnung der Autohäuser nach dem Lockdown fiel das Minus bei den Zulassungszahlen im Juli mit nur noch 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat relativ gering aus, wie der zuständige Branchenverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Im August folgte zwar ein weiterer Rückschlag mit einem Rückgang um 18,9 Prozent im Jahresvergleich. Allerdings war der Einbruch im Frühjahr noch deutlich stärker gewesen.

  • Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann setzt darauf, mit verlängerter Kurzarbeitsregelung Arbeitsplätze in der Luftfahrtindustrie zu retten. Er hoffe auf eine „möglichst hohe Zahl“, sagte der CDU-Politiker der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Donnerstag). „Die Luftfahrtindustrie ist in unserem Land mit über 260 Unternehmen und 30.000 Beschäftigen eine Schlüsselbranche“, betonte er. Die Verlängerung der Kurzarbeit werde „etliche Arbeitsplätze retten“. Das Land Niedersachsen plane aber keine Bürgschaften, an dieser Stelle sei der Bund gefordert, weil Airbus ein deutsch-französisches Gemeinschaftsunternehmen sei.

  • Trotz einiger Widerstände haben die Aktionäre von Ryanair einem Millionengehalt samt Bonus für Konzernchef Michael O'Leary zugestimmt. Eine Mehrheit von knapp zwei Dritteln stimmte auf der Hauptversammlung in der irischen Grafschaft Meath am Donnerstag dem Managergehalt von 3,5 Mio. EUR zu, das auch einen Bonus von knapp 460.000 EUR enthält. Etliche Anteilseigner äußerten vor Ort jedoch auch ihren Unmut und stimmten gegen den Vorschlag. In der derzeitigen, für die Luftfahrtbranche verheerenden Situation hielten sie das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden nicht für angemessen. Aufgrund der massiven Umsatzausfälle durch die Corona-Pandemie will Ryanair Tausende Jobs streichen und hat erst kürzlich frisches Kapital von Gläubigern aufgenommen.

  • Die Lufthansa bereitet sich nach weitgehenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen wieder auf mehr Flüge in afrikanische Länder vor. „Wir stehen in den Startlöchern“, sagte der für den Kontinent zuständige Lufthansa-Manager André Schulz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Seit August sei die Zahl der Flüge nach Kenia wieder auf vier pro Woche hochgefahren, nach Namibia wird die Flugverbindung zwischen Frankfurt und Windhuk an diesem Samstag aufgenommen werden.

  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist besorgt über die wieder steigenden Corona-Zahlen in Europa. Die wöchentlichen Fallzahlen überstiegen nun diejenigen, die während der ersten Hochphase des Coronavirus in Europa im März gemeldet worden seien, sagte der Direktor des WHO-Europa-Büros, Hans Kluge, am Donnerstag auf seiner wöchentlichen Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Obwohl diese Zahlen auch die umfassenderen Tests widerspiegelten, zeigten sie alarmierende Übertragungsraten in der europäischen Region.

  • Die Corona-Pandemie hat die Ausfuhr von Elektrofahrzeugen aus deutscher Produktion im ersten Halbjahr 2020 deutlich gebremst. Die Zahl der exportierten Wagen betrug in den sechs Monaten noch 41.300 Stück, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Im Vorjahreszeitraum waren es 52.200 Fahrzeuge gewesen. Das entspricht einem Rückgang von rund 21 Prozent. Ein rundes Viertel der Exporte ging jeweils in das Hauptabnehmerland Norwegen. Die Importe legten hingegen weiter zu: Sie stiegen auf 45.300 Fahrzeuge nach 30.200 im ersten Halbjahr 2019. Hauptlieferant blieb Frankreich mit einem Anteil von nahezu 25 Prozent. Im vergangenen Jahr waren sowohl die Zahlen für die Ausfuhren wie auch für die Einfuhren deutlich gewachsen.

  • Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wehrt sich weiterhin gegen eine teilweise Umorganisation des Lufthansa-Flugbetriebs. Der Konzern will künftig ein dezidiert touristisches Programm auf einer neuen Plattform mit dem Namen „Ocean“ organisieren, bei der nicht die Bedingungen des Konzerntarifvertrags gelten sollen. Starten sollen die Ferienflieger frühestens ab 2021 auf der Lang- und Kurzstrecke von den Drehkreuzen München und Frankfurt, die bislang weitgehend der Stammgesellschaft Lufthansa vorbehalten sind.

  • Biontech treibt die Vorbereitungen für die Massenproduktion eines möglichen Corona-Impfstoffs nach einer Marktzulassung weiter voran. Zu diesem Zweck will das Mainzer Unternehmen von dem Schweizer Pharmakonzern Novartis dessen Werk in Marburg übernehmen. Das Geschäft soll noch vor Jahresende abgeschlossen werden, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bei einem Erfolg der derzeit laufenden weltweiten Studie des Impfstoffkandidaten werde voraussichtlich Ende Oktober die Zulassung beantragt werden, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin.

  • Neuseeland hat im Zuge der Corona-Pandemie einen Rekordeinbruch seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) verzeichnet. Zwischen April und Juni sei die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal um 12,2 Prozent geschrumpft. Einen so hohen Quartalsrückgang habe es seit Beginn vergleichbarer Aufzeichnungen im Jahr 1987 noch nie gegeben, teilte das nationale Statistikamt des Pazifikstaats am Donnerstag mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lag der Rückgang bei zwei Prozent.

  • Der Autozulieferer Mahle verschärft seinen Sparkurs. Das Stiftungsunternehmen will weltweit 7.600 Stellen streichen, davon 2.000 in Deutschland, wie der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jörg Stratmann, am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. „Wir haben es aktuell mit einer Krise zu tun, wie wir sie noch nicht erlebt haben.“ Gerade jetzt sei es wichtig, die Anstrengungen zur Kostensenkung konsequent fortzusetzen und die strategischen Ziele noch stärker in den Fokus zu nehmen.

Coronavirus News-Update vom 16. September

  • Für den Bund wird der Einkauf von Schutzmasken noch teurer als bislang bekannt. Nach Recherchen des Wirtschaftsmagazins Capital sind zusätzlich zu den Milliardenkosten für die Masken auch hohe Ausgaben für den Transport und die Verteilung der Ware angefallen. Gegenüber Capital bezifferte das Bundesgesundheitsministerium die bisherigen Aufwendungen für Logistikfirmen auf einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“. Den Auftrag an den zentralen Logistikpartner Fiege vergab das Ministerium dabei ohne Ausschreibung. Allerdings kam es bei der Abwicklung der Maskenlieferungen zu Problemen. Im Mai wurde die Auslieferung durch Fiege daher zeitweise gestoppt. Zudem schloss der Bund Verträge mit weiteren Logistikfirmen wie DHL und DB Schenker.

  • Die corona-gebeutelte Lufthansa hat ihre Mitarbeiter auf weitere Einschnitte bei Personal und Flotte eingestimmt. Wegen schwächerer Passagierzahlen müsse der staatlich gestützte Konzern seine Planungen anpassen, sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Dienstag in einer Online-Fragestunde für die Mitarbeiter. Konkrete Entscheidungen zur Ausgestaltung der Flotte oder zu weiteren Stellenstreichungen gebe es nicht, sagte am Mittwoch ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Bislang hat der Konzern angekündigt, weltweit 22.000 Stellen streichen zu wollen, was aufgrund der hohen Teilzeitquote etwa 26.000 Beschäftigten entspricht.

  • Bei der Kieler Werft German Naval Yards zeichnet sich aus Gewerkschaftssicht wegen wirtschaftlicher Probleme ein erheblicher Personalabbau ab. Noch lägen keine festen Zahlen vor, aber der vom Unternehmen angestrebte Abbau dürfte in dreistelliger Höhe liegen, sagte Stephanie Schmoliner, Geschäftsführerin der IG-Metall Neumünster-Kiel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Eine Unternehmenssprecher nannte auf Nachfrage keine konkreten Zahlen. Die Gespräche mit Betriebsrat und Gewerkschaften seien gerade erst aufgenommen worden. Die „Kieler Nachrichten“ hatten zuvor berichtet, es stünden 200 der rund 500 Arbeitsplätze auf der Kippe.

  • Der Außenhandel der Eurozone hat sich im Juli weiter von seinem Einbruch in der Coronakrise erholt. Die Ausfuhren erhöhten sich zum Vormonat bereinigt um 6,5 Prozent, während die Einfuhren um 4,2 Prozent stiegen. Das sei jeweils die dritte Verbesserung in Folge, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mit. Als Folge stieg der Handelsüberschuss von 16,0 Mrd. auf 20,3 Mrd. EUR. Er nähert sich damit wieder seinem Vorkrisenniveau an. Der Jahresvergleich zeigt jedoch, dass die Corona-Pandemie den Außenhandel immer noch stark belastet. Gegenüber Juli 2019 lagen die Ausfuhren 10,4 Prozent tiefer, die Einfuhren waren 14,3 Prozent schwächer. In der Europäischen Union fielen die Resultate ähnlich aus.

  • Deutschlands Unternehmen sollen ihre Beschäftigten wegen der Coronakrise auch weiter leichter in Kurzarbeit schicken können. „Kurzarbeit ist die stabilste Brücke über ein tiefes wirtschaftliches Tal“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nach dem Beschluss eines entsprechenden Gesetzentwurfs im Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin.

  • Nach ersten Protesten gegen den geplanten Stellenabbau bei der VW-Tochter MAN pocht die IG Metall auf den Erhalt von Arbeitsplätzen in Salzgitter. Durch die Pläne des Unternehmens sei die Zukunft des Komponentenwerks mit Logistikanbindung in Gefahr, sagte Brigitte Runge von der IG Metall Salzgitter-Peine. „Zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat wollen wir Standortschließungen vermeiden“, sagte sie. Auch gegen das mögliche Aus für MAN in Plauen gibt es Widerstand: 150 Beschäftigte wollen geplante Stellenstreichungen des Unternehmens nicht hinnehmen. Der Standort sei einzigartig, findet die IG Metall.

  • Der spanische Modekonzern Inditex hat die Coronakrise im abgelaufenen Geschäftsquartal etwas hinter sich gelassen und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nachdem die Zara-Mutter zum Start in das Geschäftsjahr wegen der Pandemie und Rückstellungen für den Konzernumbau erstmals seit Jahren in die roten Zahlen gerutscht war, entspannte sich die Situation bis Ende Juli leicht. Unter dem Strich betrug der Gewinn im Berichtszeitraum zwischen Mai und Juli 214 Mio. EUR, wie Inditex am Mittwoch in Arteixo mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Wettbewerber von H&M allerdings noch ein Plus von 816 Mio. EUR erwirtschaftet.

  • Japans Exporte erholen sich weiter vom Einbruch infolge der Coronakrise, liegen aber noch deutlich unter den Werten des Vorjahres. Im August seien sie im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent auf 5,2 Billionen Yen (42 Mrd. EUR) gefallen, teilte das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mit. Dies ist der geringste Rückgang seit März und zudem etwas weniger, als Experten erwartet hatten. Den stärksten Rückgang hatte es im Mai gegeben – damals waren die Ausfuhren um 28 Prozent auf 4,2 Billionen Yen gefallen.

  • Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland findet einer Studie zufolge, dass die Regierung in der Coronakrise nicht genug für die Umwelt tut. 53 Prozent sind dieser Meinung, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der überparteilichen Organisation „More in Common“ hervorgeht, die sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und gesellschaftlichen Gestaltungspotenzialen beschäftigt. Dafür wurden im Juli 2020 vom Meinungsforschungsinstitut Kantar 2.000 Menschen in Deutschland befragt. 36 Prozent halten demnach das, was die Regierung für den Umweltschutz tut, für angemessen. 13 Prozent glauben, sie tue zu viel.

Coronavirus News-Update vom 15. September

  • Die Landesregierung in Schwerin sucht zusätzliche Perspektiven für den notorisch zuschussbedürftigen Flughafen Rostock-Laage. Dafür nimmt sie auch die mögliche Nutzung als Weltraumflughafen in den Blick. Am Mittwoch soll dazu in Schwerin eine Machbarkeitsstudie vorgestellt werden, die das Verkehrsministerium beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig in Auftrag gegeben hatte.

  • Nach dem Rückzug des Billigfliegers Ryanair füllt Eurowings die entstehenden Lücken im Düsseldorfer Flugplan. Man werde rund 95 Prozent des Angebots fliegen, das Ryanair zum 24. Oktober aufgibt, kündigte die Lufthansa-Tochter am Dienstag an. Konkret werde das Angebot zu vielen spanischen und portugiesischen Zielen aufgestockt. Auch Griechenland werde verstärkt angeflogen. Eurowings biete ab Düsseldorf mehr als 80 Direktziele in Europa an.

  • Zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft nach der Coronakrise besteht die CSU trotz vieler Widerstände auf einer Autokaufprämie auch für moderne Diesel und Benziner. Zudem erneuerten Parteichef Markus Söder und die CSU-Landtagsfraktion am Dienstag ihre Forderung nach einer Senkung der Unternehmens- und Energiesteuern.

  • Die meisten mittelständischen Unternehmen sind aus Sicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) stark genug, um die Coronakrise zu überstehen. „Die Krise traf den Mittelstand zwar unerwartet, aber nicht unvorbereitet“, teilte Verbandspräsident Helmut Schleweis am Dienstag mit. „Viele Unternehmen haben in den vergangenen guten Jahren vorbildlich gewirtschaftet, Gewinne wurden überwiegend im Unternehmen gelassen.“ Die durchschnittliche Eigenkapitalquote bei den Unternehmen liege bei 39 Prozent. Temporäre Verluste könnten so aus eigener Kraft kompensiert werden. Das geht aus dem aktuellen Mittelstandsindex hervor, den der Verband regelmäßig ermittelt. Dazu wertet der DSGV Geschäftsbilanzen und Kredit-Kennzahlen von mittelständischen Firmenkunden mit einem Jahresumsatz von bis zu 250 Mio. EUR aus.

  • Mehr als jeder zehnte Euro im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns und damit etwa 1 Mrd. EUR im Jahr wird einer Studie zufolge über das Internet umgesetzt. Für 2025 sagen Fachleute ein Volumen von über 1,5 Mrd. EUR voraus. Diese Entwicklung erfordert nach den Worten von Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) ein Umdenken beim stationären Einzelhandel mit Ladengeschäften. „Ein Händler, der nicht im Internet auftaucht, der fällt bei ganz Vielen schon weg, weil er gar nicht wahrgenommen wird“, sagte Pegel am Dienstag in Schwerin bei der Vorstellung einer Studie zu Auswirkungen der Digitalisierung auf den Handel.

  • Die Volkswirtschaft in der Asien-Pazifik-Region wird 2020 im Zuge der Coronapandemie erstmals seit 60 Jahren schrumpfen. Nach einem neuen Bericht der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) wird das gesamte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Region voraussichtlich um 0,7 Prozent sinken. Es handele sich um das erste negative Wirtschaftswachstum in der aufstrebenden Region seit Anfang der 1960er Jahre, so die Bank mit Sitz in Manila.

  • Airbus-Chef Guillaume Faury hat die Belegschaft Berichten zufolge vor einer schwereren und länger als erwartet andauernden Krise gewarnt. Es sei „unwahrscheinlich, dass das freiwillige Ausscheiden aus dem Unternehmen“ ausreiche, um 15.000 Arbeitsplätze abzubauen, zitierte unter anderem die französische Wirtschaftszeitung „La Tribune“ am Montag aus einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Coronavirus News-Update vom 14. September

  • Als Reaktion auf trübe Aussichten in Wirtschaft und Wissenschaft wegen der Coronkrise pumpt Bayern mehr Geld in einen schnelleren Ausbau seines Hightech-Forschungsnetzwerkes. Dafür beschloss das Kabinett am Montag in München ein neues Konzept. Damit wird das bisherige Investitionsvolumen von 2 Mrd. bis 2023 auf rund 3,5 Mrd, EUR in zwei Jahren erhöht.

  • Der Landtag in Hannover hat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause über den richtigen Kurs in der Coronapolitik und die Grundlage von Einschränkungen gestritten. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kündigte zunächst in einer Regierungserklärung am Montag eine Fortführung des Stufenplans mit weiteren Lockerungen der Coronabeschränkungen an. Die Opposition warf der Regierung indes Chaos und Pannen in der Coronakrise vor. Der Einsatz für betroffene Wirtschaftszweige sei unzureichend. Außerdem zeige die Regierung keine Perspektiven auf und begründe die Fortdauer von Einschränkungen nur mangelhaft.

  • Wegen der Coronapandemie nimmt der Luftverkehr in Europa nach Einschätzung der Flugsicherungszentrale Eurocontrol noch deutlicher ab als bisher vermutet. Die Experten gehen nun davon aus, dass in diesem Jahr rund sechs Millionen Flüge weniger durchgeführt werden als 2019. Bisher waren sie von fünf Millionen Flügen weniger ausgegangen. Allein für 2020 rechnet Eurocontrol mit einem Schaden für die Luftfahrtindustrie in Höhe von 140 Mrd. EUR - 30 Mrd. EUR mehr als noch Ende April prognostiziert.

  • Die Zukunft des Fahrzeugbauers MAN Plauen soll nach dem Willen der Linksfraktion am Dienstag im Wirtschaftsausschuss des Landestages diskutiert werden. „Die Überlegungen von MAN, den Plauener Standort zu schließen, wären das Ende einer langen Tradition. Das wäre fatal“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Nico Brünler, am Montag. Der Wandel hin zur Elektromobilität habe große Unsicherheit bei vielen Zulieferern und deren Beschäftigten ausgelöst. «Diese Unsicherheit erhält nun neue Nahrung“. Gemeinsam mit dem Betriebsrat wolle die Linke gegen die Schließungspläne kämpfen, sie appellierte zudem an die Regierung, sich für den Standort einzusetzen.

Coronavirus News-Update vom 12. bis 13. September

  • Ein Gericht in Kolumbien hat ein Darlehen der kolumbianischen Regierung von umgerechnet bis zu 310 Mio. EUR für die insolvente Fluggesellschaft Avianca gestoppt. Das Gericht stellte fest, dass es weder Klarheit über die Bedingungen gebe, unter denen das Darlehen gewährt worden sei, noch über die Garantien hinter diesem Darlehen, berichteten kolumbianische Medien am Freitagabend (Ortszeit). Avianca hatte wegen des massiven Umsatzrückgangs infolge der Corona-Krise im Mai Insolvenz angemeldet.

  • Die deutsche Autobranche hat vor einer nochmaligen Verschärfung europäischer Klimaschutzvorgaben gewarnt. „Wir stehen zu den bestehenden, sehr ambitionierten CO2-Zielen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sowie für schwere Nutzfahrzeuge bis 2030“, sagte ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie (VDA) am Samstag. Diese forderten bereits enorme Investitionen. Eine weitere Zielverschärfung würde in keiner Weise den dramatischen Konjunktureinbruch und die Folgen der Corona-Krise berücksichtigen. Wer dies jetzt fordere, überfordere die Autoindustrie in Europa und gefährde damit zusätzlich Arbeitsplätze ohne wesentlichen zusätzlichen Klimaschutzbeitrag.

  • Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post haben Beschäftigte auch am Samstag an vielen Orten die Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi legten Post-Mitarbeiter unter anderem in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg sowie Thüringen und Brandenburg die Arbeit nieder.

  • VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sieht die Beschlüsse des jüngsten Autogipfels als entscheidenden Beitrag, um die Branche im Strukturwandel zu unterstützen. Dass keine weiteren direkten Hilfen wie etwa ergänzende Kaufprämien vereinbart wurden, sei kein großer Wermutstropfen, sagte der oberste Kontrolleur des Volkswagen-Konzerns der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist richtig, dass man sich nun erst einmal den grundlegenden Themen gewidmet hat.“ Der generelle Umbruch in der deutschen Autoindustrie hin zu digitaler Vernetzung und alternativen Antrieben erfordere noch viel Anstrengung, betonte Pötsch - und klarere Vorgaben der Politik.

  • In der Debatte um die Verschärfung der EU-Klimaziele hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vor „überzogenen Werten“ gewarnt und angemahnt, die Corona-Krise zu berücksichtigen. 2Die EU-Kommission muss im Blick haben, dass wir in einer der schwersten Krisen der letzten Jahrzehnte sind2, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. 2Es muss die Balance gehalten werden zwischen Vernunft und Verschärfung.2 Es brauche ehrgeizige Ziele, weil sie Innovation auslösten. Entscheidend sei der Weg. „Ich glaube, wenn man jetzt mit überzogenen Werten die falschen Signale in die Welt setzt, würde man Verunsicherung bei der Wirtschaft auslösen.“

  • Das Land Niedersachsen erhöht die coronabedingten Finanzhilfen für die Luftfahrtindustrie. Mit dem Sonderprogramm Luftfahrtindustrie stehen 20 Mio. EUR bis 2022 für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie integrierte Technologieprojekte bereit, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Damit verdoppele das Land die für die rund 260 niedersächsischen Luftfahrtunternehmen bereits geplanten Fördermittel auf insgesamt 40 Mio. EUR.

  • Die geplante Übernahme von Asiana Airlines durch ein Konsortium ist wegen der negativen Folgen der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Lage der zweitgrößten südkoreanischen Fluggesellschaft geplatzt. Die Gläubiger des Mutterkonzerns Kumho Asiana Group hätten das einheimische Konsortium um die Baufirma Hyundai Development (HDC) informiert, dass der bereits geschlossene Vertrag aufgelöst werde, teilte die staatliche Korea Development Bank (KDB) am Freitag mit.

  • Vor einem Spitzengespräch zwischen Europäischer Union und China am Montag haben die Grünen von der EU eine „neue gemeinsame China-Politik“ verlangt. Eine solche Politik müsse wertegebunden und realistisch sein, mahnten die Europapolitikerin Franziska Brantner und der Außenexperte Jürgen Trittin am Freitag. Europa müsse den „schwierigen Partner“ und „Systemrivalen“ beim Wort nehmen. Peking solle Lippenbekenntnisse zu Multilateralismus und Klimaschutz endlich umsetzen. Zugleich müsse klar werden, dass Menschenrechtsverletzungen wie in Hongkong nicht ohne Konsequenzen blieben.

  • Die EU will sich bei den anstehenden Spitzengesprächen mit China auf einen konkreten Plan für einen schnellen Abschluss des geplanten Investitionsabkommens verständigen. Ziel sei, die Verhandlungen bis Ende des Jahres abzuschließen, sagte ein ranghoher EU-Beamter am Freitag in Brüssel. Aus EU-Sicht müsse China allerdings weitere Zugeständnisse bei den Themen Marktzugang und nachhaltige Entwicklung machen.

  • Volkswagen setzt bei seiner LKW- und Bustochter MAN in der Coronakrise noch stärker den Rotstift an als erwartet. In Deutschland und Österreich sollen bei MAN Truck & Bus bis zu 9.500 Stellen wegfallen, wie MAN am Freitag in München mitteilte. Davon seien alle Unternehmensteile betroffen. Bis 2023 soll so eine Ergebnisverbesserung von rund 1,8 Mrd. EUR erreicht werden. Zumindest sind das die „derzeitigen Überlegungen“ des neu formierten Managements. Nun geht es in die absehbar hitzige Diskussion mit den Arbeitnehmern.

Coronavirus News-Update vom 11. September

  • Beim Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ist die Erholung der Passagierzahlen im August nur leicht vorangekommen. Auch wegen neuer Reisewarnungen für wichtige Urlaubsregionen lag die Zahl der Fluggäste an Deutschlands größtem Airport sowie an den Fraport-Flughäfen im Ausland erneut nur bei einem Bruchteil des Vorjahresniveaus, wie das MDax-Unternehmen am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Vergleich zum Juli verbesserte sich die Lage etwas. So zählte Fraport am Flughafen Frankfurt im August gut 1,5 Mio. Passagiere und damit 78,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das waren rund 200.000 Fluggäste mehr als im Juli, als der Rückgang im Jahresvergleich bei 81 Prozent gelegen hatte.

  • Die Coronakrise reißt in diesem Jahr ein Riesenloch in die Staatskassen. In Niedersachsen will Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) am Freitagnachmittag vorstellen, wie groß genau die Lücken in den kommenden Jahren voraussichtlich werden. 2021 müssen Bund, Länder und Kommunen mit 19,6 Mrd. EUR weniger Steuereinnahmen auskommen als noch im Mai erwartet, wie die Steuerschätzer am Donnerstag in Berlin erläuterten. Die Erwartung ist, dass erst 2022 das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird.

  • Die US-Politik kann sich weiterhin nicht auf ein neues Konjunkturpaket einigen, das unter anderem zusätzliche Hilfen für Arbeitslose bringen soll. Die Demokraten blockierten am Donnerstag einen rund 500 Mio. USD schweren Plan der Republikaner im Senat. Das Paket sei unzureichend, argumentierte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer. Unter anderem sehe es keine Unterstützung des öffentlichen Nahverkehrs vor, kritisierte er.

  • Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) lehnt es ab, Tarifverhandlungen zur Personalkostensenkung bei der Deutschen Bahn aufzunehmen. Dazu hatte der bundeseigene Konzern angesichts milliardenschwerer Verluste aufgerufen. Man stelle sich nicht gegen einen Sanierungskurs, heißt es in einem Schreiben der Gewerkschaft an den Arbeitgeberverband. Es fehle aber volle Transparenz über den künftigen Finanzbedarf. Es werde auch nicht begründet, warum ausgerechnet das direkte Personal einen Sparbeitrag zu leisten habe.

Coronavirus News-Update vom 10. September

  • Über die schwierige Lage beim Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft berät am Freitag ein Runder Tisch in Papenburg. Weil die Kreuzfahrtbranche wegen der Corona-Pandemie weitgehend stillsteht, hat auch die hoch spezialisierte Werft Probleme. Bei einem der größten Arbeitgeber im Emsland stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel.

  • Europas größter Billigflieger Ryanair zieht sich vom Düsseldorfer Flughafen zurück. Die Basis am größten NRW-Airport soll geschlossen werden, mehr als 200 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz, wie Ryanair am Donnerstag mitteilte. Als Grund nannte die irische Fluggesellschaft die aus ihrer Sicht zu hohen Gebühren am Düsseldorfer Flughafen. Ryanair fliegt nach Angaben des Airports bisher rund 20 Ziele an.

  • Der Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB) droht auch im nächsten Jahr eine Finanzierungslücke. Erste Berechnungen des Unternehmens gingen von einem Bedarf von 500 Mio. EUR aus, heißt es in einem regierungsinternen Vermerk, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dabei werde angenommen, dass es 2021 halb so viele Passagiere geben wird wie vor der Corona-Krise.

  • Die Singapore-Airlines-Gruppe (SIA) streicht wegen der Coronakrise 4.300 Stellen. Im Geschäftsjahr 2020/21 werde der Konzern weniger als 50 Prozent seiner ursprünglichen, vor der Pandemie geplanten Kapazität anbieten können, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem gebe es Prognosen, wonach der Passagierverkehr erst 2024 auf das frühere Niveau zurückkehren werde.

  • Der Münchner Flughafen plant wegen des coronabedingten massiven Einbruchs der Passagierzahlen einen Stellenabbau. Wie viele der 10.000 Mitarbeiter des zweitgrößten deutschen Flughafens gehen sollen, ist noch unklar. Die Flughafengesellschaft FMG will das von der Entwicklung des Luftverkehrs abhängig machen. Die Reduzierung der Belegschaft soll aber sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen. Der Flughafen ist ein Staatsunternehmen, Gesellschafter sind der Freistaat, die Stadt München und der Bund.

Coronavirus News-Update vom 9. September

  • Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sieht in der Coronapandemie auch eine Chance, den Strukturwandel in der Autoindustrie voranzutreiben. Gerade den Zulieferern fehle es noch an erfolgreichen Geschäftsmodellen, sagte Fratzscher am Mittwoch im Podcast „Corona - Das Virus und die Wirtschaft" vom Inforadio des rbb. Die Pandemie beschleunige hier den ohnehin fälligen Strukturwandel hin zu neuen Antriebsformen. So brauche ein Elektromotor deutlich weniger Teile als ein Verbrennungsmotor. Die Firmen müssten sich entsprechend neu aufstellen.

  • Der Modehandel in den deutschen Innenstädten und Einkaufszentren hat nach Berechnungen des Branchenverbands BTE von März bis August rund ein Drittel seines Geschäfts eingebüßt. „Boutiquen und Modehäuser haben damit im Vergleich zum Vorjahr etwa fünf Mrd. EUR Umsatz verloren“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil (BTE), Rolf Pangels, am Mittwoch. Die Corona-Pandemie habe dem stationären Modefachhandel damit einen historisch einmaligen Einbruch beschert.

  • Der Fahrradhandel in Deutschland hat in der Coronakrise stark zugelegt - und rechnet dank der hohen Nachfrage nach Rädern, E-Bikes und Reparaturen weiter mit guten Geschäften. „Wir gehen davon aus, dass viele Händler 2020 mit einem sehr guten Ergebnis abschließen werden - unabhängig davon, wie sich die letzten Monate noch entwickeln“, sagte Tobias Hempelmann, Vorstandsmitglied beim Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ), der Deutschen Presse-Agentur. Das Statistische Bundesamt betonte, die Branche sei - ebenso wie der Handel mit Sport- und Campingartikeln – „klarer Corona-Gewinner im Bereich Mobilität“.

  • Auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland scheint der Abwärtstrend vorerst gebremst. Das zeigt das aktuelle ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer, für das im Juli weltweit rund 38.000 Arbeitgeber befragt wurden. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick  für das vierte Quartal 2020 stieg leicht an und liegt nun bei +2 Prozent. Im Vorquartal hatte die Coronakrise auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen, die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen fiel auf ein Zehn-Jahres-Tief. Nun beträgt das kleine Plus im Vergleich zum Vorquartal zwei Prozentpunkte. Allerdings bleibt das Minus im Vergleich zum gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr bei elf Prozentpunkten.

  • Die Nobiskrug Werft in Rendsburg hat 120 Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt. Der Stellenabbau solle bereits zum Monatsende umgesetzt werden und sei notwendig, um die Werft, die auf Luxusjachten spezialisiert ist, in die Zukunft zu führen, sagte Nobiskrug-Geschäftsführer Johan Valentijn am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Damit fällt ab Oktober etwa jeder vierte der bisher 470 Arbeitsplätze weg. Zuvor hatte die „Schleswig-Holsteinische Landeszeitung“ darüber berichtet. Auf einer Betriebsversammlung wurde die Belegschaft am Mittwoch unterrichtet. Die gekündigten Mitarbeiter sollen in eine Transfergesellschaft übergeführt werden.

  • Die Corona-Pandemie hat den Klimawandel einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge nicht merklich ausgebremst. Zwar seien die weltweiten Kohlenstoffdioxid-Emissionen im April angesichts der Corona-Beschränkungen um rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, hieß es in einem am Mittwoch in New York von mehreren UN-Organisationen veröffentlichten Bericht. Schon Anfang Juni hätten die täglichen CO2-Emissionen aber nur noch rund fünf Prozent unter denen von 2019 gelegen. Für das Gesamtjahr prognostizieren die Autoren des Berichts eine Minderung von vier bis sieben Prozent gegenüber den Vorjahreswerten.

  • Als erstes Bundesland zahlt Bayern den kommunalen und privaten Verkehrsunternehmen Corona-Hilfsgelder aus. „Einschließlich vergangener Woche wurden über die Bezirksregierungen bereits Leistungen von über 100 Mio. EUR bewilligt“, teilte das zuständige Bau- und Verkehrsministerium am Mittwoch in München mit.

  • Der von der EU beschlossene Corona-Wiederaufbauplan mit einem Volumen von 55 Mrd. EUR soll nach Ansicht des saarländischen Europaministers Peter Strobel (CDU) auch die deutschen Grenzregionen erreichen. Das Wichtigste sei aber, dass die europäische Wirtschaft wieder anspringe, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur anlässlich eines Treffens der Europaminister der Bundesländer an diesem Mittwoch und Donnerstag im saarländischen Perl-Nennig.

Coronavirus News-Update vom 8. September

  • Der Flugzeugbauer Airbus hat trotz der Coronakrise auch im August keine Stornierungen für seine Passagierjets kassiert. Stattdessen ging sogar die Bestellung eines Jets der A320neo-Reihe ein, wie der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Dienstag nach Börsenschluss in Toulouse mitteilte. Allerdings geriet die Auslieferung neuer Maschinen wieder ins Stocken. Der Hersteller übergab 39 Flugzeuge an seine Kunden und damit 10 weniger als im Juli.

  • Grüne, Linke und FDP im Bundestag wollen Corona-Hilfen des Bundes für die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg vorerst stoppen. In einem gemeinsamen Antrag für den Haushaltsausschuss am Mittwoch fordern sie zunächst eine "detaillierte Übersicht der konkreten und tatsächlich entstandenen Corona-Schäden der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH". Zuerst hatte der rbb über den Antrag berichtet, er liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat vor den Folgen der Coronavirus-Pandemie in der Automobilbranche gewarnt:  „Wir brauchen jetzt das Schützen und Stützen in einer Nach-Lockdown-Phase, damit wir nicht in die nächste Krise hineinschlittern und die Krise heißt dann Massenarbeitslosigkeit", sagte der CSU-Politiker heute im ARD-Mittagsmagazin. Das Zeichen „made in Germany" und die Wirtschaft in Europa müsse geschützt werden: „Wenn sie scheitert, dann werden wir auch mit vielen, vielen Arbeitslosen zu rechnen haben und dann machen es andere und nicht wir." Die Bundesregierung müsse in der aktuellen Wirtschaftslage versuchen, Jobs zu erhalten. „Ich weiß, es ist vielleicht nicht so en vogue, über den Verbrennungsmotor und die Unterstützung des Verbrennungsmotors zu reden", verteidigte Scheuer seinen Vorstoß, den Kauf solcher Autos staatlich zu fördern. „Das ist überhaupt nicht Retro, weil wir erstens an die vielen hunderttausenden von Arbeitsplätzen denken, an die Familien, die an diesen Jobs dranhängen und an eine Schlüsseltechnologie in Deutschland."

  • Nach einem krassen Einbruch vor allem im 2. Quartal sind jetzt die ersten Zeichen einer Erholung im Außenhandel sichtbar. Die Talsohle scheint damit überwunden zu sein. Noch ist es allerdings zu früh, Entwarnung zu geben. Die Situation bleibt auch mit Blick auf die anhaltenden Reisebeschränkungen angespannt. Dies unterstreicht einmal mehr, dass es der deutschen Wirtschaft erst wieder gut gehen wird, wenn es auch ihren Handelspartnern wieder gut geht. Dies erklärt Ines Kitzing, 1. Vizepräsidentin des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.

  • Die Corona-Wirtschaftskrise dürfte in zahlreichen Ländern zu mehr Firmenpleiten führen als die Große Rezession infolge der Weltfinanzkrise vor 13 Jahren. Das geht aus der jetzt veröffentlichten Insolvenzprognose des weltweit zweitgrößten Kreditversicherers Atradius hervor. Mit Frankreich, der Schweiz, Belgien, Spanien, Portugal und Norwegen sind auch mehrere große Außenhandelspartner Deutschlands unter den Volkswirtschaften, bei denen es 2020 und 2021 zu Rekordzahlen bei den Firmenpleiten kommen könnte. Den stärksten Anstieg der Insolvenzen erwartet Atradius in diesem Jahr in der Türkei, in den USA, in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich. Der Kreditversicherer prognostiziert, dass die weltweiten Firmenpleiten bis Ende 2020 um 26 % gegenüber dem Vorjahr zunehmen.

  • Der britische Billigflieger Easyjet fährt wegen der neuen Reisewarnungen und Quarantäneregeln für wichtige Urlaubsländer sein Flugangebot zurück. Im laufenden Quartal bis Ende September werde das Unternehmen etwas weniger als die angekündigten 40 Prozent seiner Kapazität anbieten, teilte Easyjet am Dienstag in Luton bei London mit. Die neuen Beschränkungen verunsicherten die Verbraucher weiter, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren. Die Nachfrage nach Flugtickets dürfte daher noch schwächer ausfallen als bisher angenommen.

  • Der Lufthansa könnten einem Zeitungsbericht zufolge noch stärkere Kürzungen bevorstehen als gedacht. Wenn der Konzern weiterhin so viel Geld verbrenne wie derzeit, sei die Kasse trotz der neun Milliarden Euro schweren Staatshilfe in einem Jahr leer, berichtete das Handelsblatt am Dienstag unter Berufung auf Konzernkreise. Auf erneute Hilfe der Regierung wolle der MDax-Konzern aber unbedingt verzichten. Der Vorstand arbeite an einer neuen Strategie. Nun könnte die Flugzeugflotte deutlich stärker schrumpfen als bisher gedacht - mit Folgen für den Stellenabbau.

  • Deutschlands Maschinenbauer schrauben ihre Erwartungen an das laufende Jahr angesichts der Corona-Pandemie deutlich herunter. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet nun mit einem zweistelligen Rückgang der Produktion. In den ersten sieben Monaten sank der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau dem VDMA zufolge real um 16 Prozent, die Produktion lag real um 14 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.

  • Ein Mittelstandsfonds für die Automobilindustrie würde nach Worten von IG-Metall-Chef Jörg Hofmann dem Strukturwandel in der Branche zugutekommen. „Insolvente Betriebe sind nicht innovationsfähig“, sagte Hofmann am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Nur wenn die Branche stabilisiert werde, könne die Transformation hin zu klimafreundlicher Mobilität und neuen Mobilitätskonzepten funktionieren. Der Wechsel zur E-Mobilität könne nur gelingen, wenn die Firmen, die derzeit noch in der Verbrennertechnologie tätig seien, die Chance bekämen, sich umzustellen.

  • Deutschlands Exporteure arbeiten sich langsam aus dem Corona-Tief. Im Juli wurden 4,7 Prozent mehr Waren ins Ausland verkauft als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Mit einem Ausfuhrwert von 102,3 Mrd. EUR lag dies aber nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde immer noch um 11,0 Prozent unter dem Juli 2019. Zeitweise Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten hatten das Geschäft mit „Made in Germany“ in den vergangenen Monaten ausgebremst. Die allmähliche Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern kommt den Exporteuren nun zugute. Allerdings liegen die Ausfuhren immer noch um 12,1 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen.

Coronavirus News-Update vom 7. September

  • Die Ölpreise sind auch am Dienstag gesunken. Vor allem mit der Notierung für Rohöl aus den USA ging es am Morgen kräftig nach unten. Ein Barrel (159 l) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 41,91 USD. Das waren zehn Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate fiel hingegen deutlich stärker um 81 Cent auf 38,96 USD.

  • Mit einem Aktionstag an den Airbus-Standorten will die IG Metall am Dienstag (11.00 Uhr) ihrer Forderung nach einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen Nachdruck verleihen.  Außerdem will sie den Flugzeughersteller so zu Tarifverhandlungen bringen. Als Instrumente gegen den Stellenabbau schweben dem Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, unter anderem Kurzarbeit, eine Vier-Tage-Woche und Arbeitszeitverkürzungen vor. Beim Aktionstag ist am Vormittag  in Finkenwerder beispielsweise ein Autokorso vom Osttor zum Südtor geplant, in Bremen (ab 5.00 Uhr) und Stade (ab 11.00 Uhr) soll es eine Kundgebung geben.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Dienstagabend mit Vertretern der Autoindustrie über die schwierige Lage der Branche. Von 19 bis 21 Uhr ist eine Videokonferenz geplant. Konkrete Beschlüsse wurden im Vorfeld nicht erwartet. Schwerpunkte der Beratungen sollen eigentlich strategische Fragen zur Zukunft der Branche sein wie die Digitalisierung, Vernetzung und autonomes Fahren.

  • Auch die SPD hat sich dafür ausgesprochen, in Not geratene Autozulieferer mit einem teilstaatlichen Beteiligungsfonds zu unterstützen. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans sagte dem Handelsblatt: „Wir wollen dazu beitragen, dass es in und nach der Coronakrise vorwärts geht und zukunftssichere Arbeitsplätze in der Autobranche erhalten bleiben.“ Mit dem Fonds sollte vor allem den mittelständisch geprägten Zulieferern über finanzielle Engpässe hinweggeholfen und die Umstellung auf umweltfreundliche Antriebe gefördert werden.

Coronavirus News-Update vom 5. bis 6. September

  • Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie haben sich Chinas Exporte im August erneut deutlich erholt. Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft legten im Vorjahresvergleich stärker als erwartet um 9,5 Prozent zu, wie die Pekinger Zollverwaltung am Montag mitteilte. Wie schon im Vormonat fielen die chinesischen Importe allerdings erneut geringer aus. Sie gingen um 2,1 Prozent zurück. Unterm Strich verzeichnete der Außenhandel damit ein Plus um 4,2 Prozent auf einen Wert von rund 412 Mrd. USD

  • Bund und Länder machen Tempo bei der geplanten Finanzhilfe für die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB). Sie hatten dem angeschlagenen Unternehmen für dieses Jahr 300 Mio. EUR zusätzliches Eigenkapital in Aussicht gestellt. Weil die Zustimmung der EU-Kommission für die Beihilfe noch aussteht, soll das Staatsunternehmen das Geld nun zunächst als Zuschuss und als Darlehen erhalten, wie das Bundesfinanzministerium dem Haushaltsausschuss des Bundestags mitteilte..

  • Die Berliner Technikmesse IFA will im kommenden Jahr wieder mit vollem Tempo durchstarten. Das kündigte die Berlin Messe am Samstag zum Abschluss der „IFA 2020 Special Edition“ an. Die auf drei Tage verkürzte Technikschau war in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nur für Fachbesucher und akkreditierte Medienvertreter geöffnet. Nach Angaben der Messegesellschaft kamen 6.100 Besucher auf das Gelände unter dem Funkturm. Im Vorjahr hatten knapp 250.000 Menschen die IFA besucht. In diesem Jahr kamen virtuell 78.000 Besucher hinzu, die die Messe online besuchten.

  • Der Autoverband VDA sieht die Krise in der Branche noch längst nicht ausgestanden. „Die Lage vieler Unternehmen ist weiterhin angespannt“, sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, der Deutschen Presse-Agentur vor Beratungen auf Spitzenebene mit Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag. „Deswegen ist der Austausch zwischen Unternehmen, Gewerkschaften und Politik so wichtig.“ Konkrete Beschlüsse aber seien nicht zu erwarten. Es gehe vor allem um strategische Fragen zur Zukunft der Branche, wie die Digitalisierung, Vernetzung und autonomes Fahren.

  • Italien darf die angeschlagene Fluglinie Alitalia in der Corona-Krise mit 199,45 Mio. EUR unterstützen. Die EU-Kommission billigte die Finanzhilfe am Freitag. Das Geld soll direkte Pandemie-Schäden der Airline in der Zeit vom 15. März bis zum 15. Juni ausgleichen. Damals war der Flugverkehr praktisch zum Erliegen gekommen.

  • Schleswig-Holstein hat die Ankündigung Dänemarks begrüßt, die Kontrollen an der Grenze zu Deutschland deutlich zu lockern und die Übergänge so schnell wie möglich wieder zu öffnen. „Auf diese Entscheidung haben die Menschen im deutsch-dänischen Grenzland fast ein halbes Jahr sehnsüchtig gewartet“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag in Kiel. Er war am Vortag vom dänischen Außenminister Jeppe Kofod über die Entscheidung der Staatsregierung unterrichtet worden.

  • Die angeschlagene britische Fluggesellschaft Virgin Atlantic hat die Streichung von weiteren 1.150 Stellen angekündigt. Die „zerstörerische Wirkung“ der Pandemie mache es notwendig, weitere Sparmaßnahmen zu ergreifen, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Unternehmens. Zuvor hatte Virgin Atlantic bereits den Abbau von mehr als 3.500 Arbeitsplätzen beschlossen.

  • Vor dem nächsten Spitzentreffen zur schwierigen Lage der Autoindustrie hat sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil für weitere Hilfen ausgesprochen. „Impulse für die Nachfrage“ seien weiterhin „dringend erforderlich“, sagte der SPD-Regierungschef aus Hannover der „Rheinischen Post“. Es gehe dabei jedoch nicht um eine reine Neuauflage der Forderung von Abwrackprämien für ältere Autos auch beim Kauf moderner Verbrenner-Fahrzeuge. Mit dieser hatten sich Weil, Markus Söder (CSU) aus Bayern und Winfried Kretschmann (Grüne) aus Baden-Württemberg schon zuvor nicht durchsetzen können.

  • Die norwegische Reederei Color Line hat die Streichung von rund 300 Stellen angekündigt. Betroffen seien Mitarbeiter an Bord und an Land in Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Color Line sei genötigt, Kosten einzusparen und effizienter zu werden, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Hintergrund seien die Reisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Coronavirus News-Update vom 4. September

  • Eurowings-Chef Jens Bischof will das Ziel eines operativen Gewinns im kommenden Jahr trotz der Coronakrise noch nicht zu den Akten legen. „Wir wollen Eurowings so schnell wie möglich in die schwarzen Zahlen bringen. Wenn das nächstes Jahr gelingt, bin ich glücklich“, sagte der Chef der Lufthansa-Tochter beim Branchenkongress der Touristik-Fachzeitschrift "fvw" am Donnerstag in Hamburg. Laut Bischof hängt dies aber von der weiteren Entwicklung der Pandemie und des Reiseverhaltens der Kunden ab. Wenn Eurowings 2021 wieder 30, 40 oder 50 Prozent des Flugangebots streichen müsse, werde ein Gewinn schwer möglich sein.

  • Die neun Seehäfen in Niedersachsen haben wegen der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr deutlich weniger umgeschlagen. Der Rückgang lag bei elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie die landeseigene Betreibergesellschaft Seaports of Niedersachsen mitteilte. Von allen Warengruppen verzeichneten die Autotransporte über Emden und Cuxhaven mit einem Minus von 39 Prozent den stärksten Rückgang. In Cuxhaven halbierte sich der Umschlag aller Güter nahezu. Stade, Oldenburg und Papenburg waren von den coronabedingten Handelsunterbrechungen weniger betroffen und verzeichneten sogar ein leichtes Plus. Der Containerterminal Wilhelmshaven kam mit 222.400 Standardcontainern auf knapp zwei Drittel des Vorjahresumschlags.

  • Der Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine, unter anderem wichtiger Zulieferer der deutschen Automobilindustrie, setzt auf eine konjunkturelle Erholung nach der Coronakrise. Der seit März stillgelegte dritte Hochofen im Stammwerk in Linz werde in diesen Tagen wieder hochgefahren, sagte ein Konzernsprecher. Die Auslastung liege nun bei den angestrebten 80 Prozent. „Wir hoffen, dass das nachhaltig ist.“ Der österreichische Konzern mit seinen weltweit 47.000 Mitarbeitern sei einer der ersten der Branche in Europa, der ein solches Signal setze.

  • Um über weitere Hilfen für die MV-Werften-Gruppe entscheiden zu können, sind nach Ansicht des maritimen Koordinators der Bundesregierung, Norbert Brackmann (CDU), weitere Informationen vom Mutterkonzern Genting notwendig. „Der Ball liegt bei Genting“, sagte Brackmann am Donnerstag am Rande einer internationalen Tagung zu Großmotoren in der Schifffahrtsindustrie in Rostock. Aktuell geht es darum, dass mit Hilfe von Krediten und Bürgschaften über insgesamt 570 Mio. EUR die Schiffbaubetriebe über die Coronakrise gerettet werden sollen.

  • Norwegen schränkt im Zuge der Corona-Pandemie den Kreuzfahrttourismus weiter ein. Auf der Inselgruppe Spitzbergen (nrwg. Svalbard) in der Arktis dürfen See-Touristen fortan nicht mehr an Land gehen. Das teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Die Entscheidung gelte vorerst bis zum 1. November. Tagesausflüge mit Booten, die von Svalbard aus starten, seien davon ausgenommen. „Eine Infektion an Bord eines Kreuzfahrtschiffes erfordert große Ressourcen, um den Ausbruch zu begrenzen, und bringt eine Reihe praktischer Herausforderungen für den Gesundheitsapparat und die Rettungsbereitschaft mit sich“, sagte Gesundheitsminister Bent Høie laut einer Mitteilung. Das gelte besondere für Spitzbergen.

  • Die neuesten Erhebungen über die Aufkommensentwicklung in der Luftfracht geben Anlass zu Optimismus: Die Volumina stabilisieren sich auch in dem für die Luftfracht traditionell eher schwachen Monat August zunehmend. Laut Analysehaus Clive Data Services war das globale Aufkommen im August 17 Prozent geringer als im Vorjahresmonat. Damit hat sich die Volumenentwicklung im jeweiligen Vergleich zum Vorjahresmonat innerhalb von vier Monaten um 24 Prozentpunkte verbessert.

Coronavirus News-Update vom 3. September

  • Nach einer halbjährigen Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie sind am Donnerstag erstmals wieder internationale Flüge aus wenigen ausgewählten Ländern zum Pekinger Flughafen aufgenommen worden. Anfangs wurden acht Länder ausgesucht, in denen die Ansteckungszahlen vergleichsweise gering sind. Deutschland zählt nicht dazu, aus Europa aber Österreich, Dänemark, Schweden und Griechenland. Als weitere Länder wurden Thailand, Kambodscha, Pakistan sowie Kanada ausgewählt.

  • Die US-Fluglinie United Airlines will ab dem kommenden Monat wegen der Coronakrise rund 16.000 Angestellte zwangsweise beurlauben. Wegen des Einbruchs des Reisegeschäfts infolge der Pandemie könne United nicht an der bisherigen Mitarbeiterzahl festhalten, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Mit der Rückkehr einer einigermaßen normalen Nachfrage sei nicht zu rechnen, bis es allgemein zugängliche Behandlungsmethoden oder einen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe, hieß es weiter. Die Ankündigung des - normalerweise unbezahlten - Zwangsurlaubs war auch eine Botschaft an den US-Kongress, wo in diesem Monat über ein weiteres Konjunkturpaket verhandelt wird. Ein früheres Rettungspaket für die Fluggesellschaften, das Ende September ausläuft, enthielt im Gegenzug für Milliardenhilfen eine Klausel gegen Personalabbau.

  • Der Ausfall von Fluggästen in der Coronakrise kostet den Londoner Flughafen Heathrow nach eigenen Angaben seit März mehr als 1 Mrd. Britische Pfund. Das entspricht etwa 1,13 Mrd. EUR. In bereits seit Monaten andauernden Gesprächen mit Gewerkschaften will der größte britische Flughafen Lohnkürzungen der Angestellten und weitere Sparmaßnahmen durchsetzen. Bislang gibt es keine Einigung. Sollten die Gespräche scheitern, wären Berichten britischer Medien zufolge mehr als 1.000 Jobs von Ingenieuren, Sicherheitskräften und Bodenpersonal bedroht.

Coronavirus News-Update vom 2. September

  • Das Bundeskartellamt rechnet mit einer Welle von Firmenfusionen aufgrund der Coronakrise. „Wir haben bereits erste Anzeichen dafür, dass wir zahlreiche Übernahmen von Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sehen werden“, sagte der Präsident der Aufsichtsbehörde, Andreas Mundt, am Mittwoch.

  • Der Einzelhandel arbeitet sich weiter aus dem Corona-Tief. Im Juli stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresmonat bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 4,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Nominal gab es ein Plus von 5,6 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz real um 0,9 Prozent höher.

  • Der Automobilzulieferer Continental will sich im Zuge seines Sparkurses von seinem Standort im Unstrut-Hainich-Kreis trennen. Geplant sei die Schließung des Werks in Mühlhausen bis Ende 2022, sagte eine Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage. Betroffen sind 150 Stellen. Für die Mitarbeiter würden sozialverträgliche Lösungen gesucht. Dazu gehörten die Möglichkeiten der Versetzung an den Standort der Unternehmungsgruppe im 66 Kilometer entfernten Bebra (Hessen). Auch diverse Qualifizierungsmaßnahmen sollen angeboten und Vorruhestandsregelungen geprüft werden. Darüber werde mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt. Zuvor hatten regionale Medien berichtet.

  • Entgegen dem Bundestrend haben sich die Warenexporte aus Mecklenburg-Vorpommern im ersten Halbjahr 2020 merklich erhöht. Während die deutsche Exportwirtschaft insgesamt die Folgen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren bekam und in den ersten sechs Monaten 13,4 Prozent weniger Waren ins Ausland verkaufte als im Vorjahreszeitraum, legte der Außenhandel im Nordosten um 17,6 Prozent zu. Das geht aus dem Halbjahresbericht des Statistischen Amtes in Schwerin hervor.

  • Die Corona-Pandemie hat in Australien gleich für zwei historische wirtschaftliche Ereignisse gesorgt. Zum einem ist die Wirtschaft im zweiten Quartal so stark eingebrochen wie noch nie und zum anderen ist das Land erstmals seit 1991 in eine Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei zwischen April und Ende Juni im Vergleich zum ersten Quartal um sieben Prozent gefallen, teilte die nationale Statistikbehörde am Mittwoch in Canberra mit. Dies ist der stärkste Einbruch seit der 1959 gestarteten Aufzeichnung von Quartalsdaten. Der Rückgang fiel zudem etwas höher aus als Experten erwartet hatten.

  • Der Bund der Steuerzahler sieht die Entwicklung der Regionalflughäfen in Nordrhein-Westfalen mit Sorge. „Traditionell schreiben fast alle Airports rote Zahlen, wie eine Untersuchung des Deutschen Steuerzahlerinstituts vom Frühjahr 2020 zeigt“, sagte ein Sprecher des Bundes der Steuerzahler NRW. Auch die Aussichten für die Regionalflughäfen zwischen Rhein und Weser seien nicht günstig. In vier Jahren, im April 2024, ende eine Übergangsfrist der EU-Kommission. Ab dann müssten Regionalflughäfen zumindest operativ profitabel sein, also ohne Betriebszuschüsse auskommen. Es sei jetzt höchste Zeit für einige Regionalflughäfen und ihre öffentlichen Eigentümer, durchgreifende Reformen anzugehen.

Coronavirus News-Update vom 1. September

  • Für Fragen zu Gesundheit, Vorsorge und Pflege können Bürger künftig auch ein zentrales Internetportal der Bundesregierung ansteuern. „Gerade die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig seriöse Gesundheitsinformationen sind“, sagte Minister Jens Spahn (CDU) zum Start des Angebots www.gesund.bund.de am Dienstag. „Wer Gesundheit googelt, soll künftig auf dem Nationalen Gesundheitsportal landen.“ Auf den werbefreien Seiten soll für die Nutzer nachvollziehbar sein, wer einen Beitrag fachlich geprüft hat, wie aktuell der Stand ist und welche Quellen den jeweiligen Inhalten zugrunde liegen. Neben Angaben zu Corona sind demnach zum Start unter anderem Informationen zu häufigen Krankheitsbildern wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen abrufbar. Das Angebot soll schrittweise erweitert werden.

  • VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hat an die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft appelliert, einen zweiten Corona-Lockdown und weitere Abschottungen von Märkten in der Krise unbedingt zu verhindern. Darauf müssten angesichts bereits erheblicher Schäden aus der ersten Pandemie-Welle und wieder steigender Infektionszahlen nun „alle Anstrengungen ausgerichtet“ sein, sagte der oberste Kontrolleur des Wolfsburger Autokonzerns am Dienstag bei einer Veranstaltung der Deutschen Handelskammer in Wien. Der Österreicher Pötsch ist Präsident der Kammer.

  • Die MV Werften können nach Angaben von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) weiteres Geld aus der sogenannten Locked Box einsetzen. Nach der Zustimmung durch die Landesregierung in Schwerin und dem Landtags-Finanzausschuss sei von den beteiligten Banken kein Veto gekommen. Somit könnten von Mittwoch an zunächst 20 Mio. und später dann die restlichen 8 Mio. EUR fließen, sagte Glawe am Dienstag in Schwerin. Damit werde sichergestellt, dass die Werften in Wismar, Rostock und Stralsund zunächst bis Ende September handlungsfähig bleiben. Der Großteil der Schiffbauer dort ist seit Monaten in Kurzarbeit.

  • Die Unternehmen im Südwesten haben angesichts wirtschaftlicher Turbulenzen in der Corona-Pandemie viele Ausbildungsplätze abgebaut. Im Bereich der Industrie- und Handelskammern fiel der Rückgang in der Medien- und Veranstaltungsbranche, im Tourismus sowie im Verkehrs- und Transportgewerbe besonders drastisch aus, wie der baden-württembergische Dachverband BWIHK am Dienstag zum offiziellen Ausbildungsstart mitteilte. Wegen des Abbaus etlicher Lehrstellen meldeten die Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe nun insgesamt 6.280 weniger Auszubildende als noch vor einem Jahr - das entspricht einem Minus von 15,5 Prozent.

  • Vietnam will Mitte des Monats erstmals wieder Linienflüge nach Südkorea und Japan starten. Die Luftfahrtbehörden der drei Länder hätten eine Vereinbarung über zunächst jeweils vier Flugverbindungen pro Woche erzielt, die am 15. September aufgenommen werden sollen, zitierten staatliche Medien am Dienstag den Chef der örtlichen Luftfahrtbehörde, Dinh Viet Thang. Der Plan müsse noch vom Transportministerium gebilligt werden, so die Online-Zeitung „VnExpress“. Regierungschef Nguyen Xuan Phuc hatte das Ministerium vor wenigen Tagen aufgefordert, die Wiederaufnahme von Flügen in die beiden Länder voranzutreiben.

  • Der Nutzfahrzeugzulieferer Jost Werke blickt nach monatelangen Belastungen durch die Corona-Krise zuversichtlich auf den Rest des Jahres. Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) dürfte sich im zweiten Halbjahr verbessern und damit über den sieben Prozent der ersten sechs Monate liegen, wie das Unternehmen am Dienstag in Neu-Isenburg mitteilte. Im Gesamtjahr rechnen die Hessen nun mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich gegenüber den 2019 erzielten 736,7 Mio. EUR.

  • Für Lastwagen gilt in Niedersachsen wieder das Fahrverbot an Sonntagen und Feiertagen. Das Land beendete mit Monatsbeginn eine Ausnahmeregelung für die Zeit der Corona-Pandemie, wie eine Sprecherin des Verkehrsministeriums in Hannover am Dienstag sagte. Seit März hatten Lkws auch an Sonntagen fahren dürfen, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

  • In der Niederlande hat die Coronakrise zu einem großen Volumenrückgang von 13,5 Prozent im Transport- und Logistiksektor geführt, wie die Wirtschaftsabteilung der ING-Bank in den Niederlanden bekanntgab. Die Unterschiede zwischen den Teilsektoren seien dabei beträchtlich. So leide vor allem die Binnenschifffahrt unter dem Produktionsrückgang in der Industrie, der Energiewende (Kohleausstieg)  und niedrigen Wasserständen. Auffällig sei, dass die positiven und negativen Ausreißer aufgrund des Coronaschocks auch innerhalb der Sektoren größer als normal sind wie beim Straßentransport und der Logistik von Konsumgütern. So sind beispielsweise der Transport für das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Einzelhandel und der Transport für den Automobilsektor in diesem Jahr stark zurückgegangen, aber Logistikunternehmen, die in Supermärkten, Baumärkten und Gartenzentren tätig sind, profitieren vom Wachstum des Einzelhandels. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz der niederländischen Webshops um 45 Prozent, und PostNL transportierte 25 Prozent mehr Pakete. Infolgedessen verlagern sich die Aktivitäten von der Filiale ins Lager, und der Post- und Paketsektor sieht den Volumenzuwachs als einzigen Teilmarkt (+7 Prozent).  Die ING-Bank erwartet, dass das Wachstum im Transport- und Logistiksektor im Jahr 2021 wieder zunimmt (insgesamt +2,5), das Gesamtvolumen jedoch niedriger bleiben wird als im Jahr 2019.

  • Die Stimmung in Chinas Industrie ist besser als erwartet. Als Zeichen, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft von der Coronakrise erholt, stieg der Einkaufsmanager-Index (PMI) des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ auf den höchsten Stand seit mehr als neun Jahren. Das wichtige Konjunkturbarometer für das herstellende Gewerbe kletterte im August von 52,8 im Vormonat auf 53,1 Punkte und lag damit über den Vorhersagen der Experten, wie das Blatt am Dienstag berichtete. Die Produktion und neuen Aufträge entwickelten sich noch stärker als im Juli, während die Unternehmen auch den ersten Anstieg der Exporte in diesem Jahr berichteten.

Coronavirus News-Update vom 31. August

  • Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn werden nach mehreren Tagen Pause an diesem Dienstag fortgesetzt. Zuletzt hatten sich das Unternehmen und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG aufeinanderzubewegt. Auf dem Tisch liegt nach Bahn-Angaben ein Vorschlag für ein Gesamtpaket mit „moderaten Lohnsteigerungen“ und einem verbesserten Kündigungsschutz. Das Paket enthalte auch Leistungen für Wegezeiten und das Vermitteln von Wissen an Kollegen. Auch die Gewerkschaft sah Fortschritte in den Gesprächen, betonte jedoch, man sei noch lange nicht fertig.

  • Beim Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft in Papenburg ist die wegen Corona verlängerte Sommerbetriebspause zu Ende gegangen. Allerdings sei die Werft weiter in Kurzarbeit, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Um die Arbeit zu strecken, hatte die Werft an der Ems ihre Betriebsferien von vier auf sechs Wochen verlängert. Ein zweiter mehrwöchiger Produktionsstopp ist über Weihnachten geplant. In der Pandemie steht die Kreuzfahrtbranche weitgehend still, neue Schiffe werden derzeit nicht gebraucht. Die Geschäftsführung rechnet deshalb auch mit einem Personalabbau. Um das Einschleppen von Infektionen auf die Werft zu verhindern, werden die Mitarbeiter noch einmal umfassend befragt und getestet.

Coronavirus News-Update vom 29. bis 30. August

  • Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Montagmorgen 46,01 USD. Das waren 20 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um neun Cent auf 43,06 USD.

  • Die Zahl der Firmen mit Kurzarbeit sinkt weiter langsam. Im August waren es noch 37 Prozent der Unternehmen, die an der ifo Konjunkturumfrage teilnehmen. Im Juli waren es 42 Prozent. „Der Anteil an Firmen mit Kurzarbeit war über fast alle Branchen hinweg rückläufig, auch wenn es insgesamt immer noch viele sind“, sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. Spitzenreiter blieb im August die Industrie mit 53 Prozent der Firmen, nach 57 Prozent im Juli.

  • Den für die deutsche Autoindustrie wichtigen Zulieferern drohen einer Studie zufolge in diesem Jahr erhebliche Einbußen. Die Beratungsfirma PWC Strategy geht von einem globalen Umsatzrückgang großer Branchenunternehmen um 13 bis 24 Prozent aus - je nach weiterer Entwicklung der Corona-Pandemie. Schon Anfang 2020 waren die Startbedingungen nach einem für viele Betriebe schwierigen Jahr 2019 nicht einfach. Nun gerieten auch deutsche Zulieferer unter stärkeren Kostendruck: „Die aktuelle Krise wirkt wie ein Brennglas.“

  • Tausende Reiserückkehrer haben sich am Wochenende an den Teststationen an den Grenzen zu Bayern auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag kam es an den Stationen Hochfelln-Nord/Autobahn 8, Donautal-Ost/Autobahn 3 sowie Heuberg/Autobahn 93 lediglich vereinzelt zu Wartezeiten. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor. An der neuen Teststation am Omnibusbahnhof in München wurden den Angaben nach am Samstag etwa 200 Reisende getestet.

  • Wegen der geplanten Milliardenhilfen des Bundes für die Deutsche Bahn droht die Bahn-Konkurrenz im Güterverkehr mit einer Klage vor dem Gericht der Europäischen Union. Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) kündigte an, „dieser unerhörten Wettbewerbsverzerrung durch ausschließliche Unterstützung der DB-Gesellschaften nicht tatenlos“ zuzusehen. In einem am Sonntag veröffentlichten Brief forderte der Zusammenschluss die EU-Kommission dazu auf, der Bundesregierung mindestens Auflagen im Gegenzug für die geplante Eigenkapitalspritze vorzuschreiben.

  • Kolumbiens Regierung wird sich an der finanziellen Neuaufstellung der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca beteiligen - mit einem Darlehen von bis zu 370 Mio. USD (rund 310 Mio. EUR). Damit solle der Betrieb aufrechterhalten werden, hieß es in einer Mitteilung des Finanzministeriums vom Samstag (Ortszeit). Avianca hatte wegen des massiven Umsatzrückgangs infolge der Corona-Krise im Mai Insolvenz angemeldet.

  • Angesichts der Coronakrise haben deutsche Firmen in Russland zuletzt weniger investiert. Die deutsch-russische Außenhandelskammer (AHK) sprach am Samstag in Moskau von einem deutlichen Einbruch bei den Netto-Direktinvestitionen im Vergleich zu den Boom-Jahren 2018 und 2019. Es sei mehr Kapital abgezogen als investiert worden, sagte AHK-Chef Matthias Schepp. „Viele Investitionen wurden verschoben und auf Eis gelegt.“ Zahlen der Bundesbank zufolge zogen deutsche Unternehmen von März bis Juni 1,1 Mrd. EUR an Kapital aus Russland ab.

  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines will im Oktober bis zu 2.850 Piloten in unbezahlten Zwangsurlaub schicken, wenn Hilfsmaßnahmen der Regierung in der Corona-Krise nicht verlängert werden. Dies würde zunächst bis Ende November gelten, hieß es in einer E-Mail von United an die Belegschaft, die der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag. Gut 850 weitere Piloten wurden gewarnt, dass sie im Oktober und November ebenfalls in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden könnten.

  • In der schweren Krise der Luftfahrt verschärft die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft ihren Sparkurs. „Wir werden in den nächsten Jahren etwa 400 Arbeitsplätze abbauen“, kündigte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung an. Dies solle sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen geschehen. Bei dem staatlichen Unternehmen werden danach noch 1.700 bis 1.800 Menschen arbeiten.

  • Vom Landtag in Schwerin gibt es grünes Licht für weitere Finanzzuweisungen zur Rettung der MV Werften. „Wir haben heute den Beschluss gefasst, dass die Landesregierung den Weg für die Auszahlung der letzten Tranche aus der sogenannten Locked Box freimacht“, teilte die Linken-Abgeordnete Jeannine Rösler am Freitag nach einer Sondersitzung des Finanzausschusses in Schwerin mit. Dem Vernehmen nach geht es um 28 Mio. EUR aus Sicherheitsreserven in Höhe von 175 Mio. EUR, die der asiatische Mutterkonzern Genting hinterlegt hatte und die wegen Einnahmeausfällen in Folge der Corona-Krise flüssig gemacht werden.

  • Der Umschlag an den Terminals der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Nach den vorläufigen Zahlen sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund acht Prozent weniger Ladung abgefertigt worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Coronavirus News-Update vom 28. August

  • Der Bestellrekord während der Corona-Pandemie hat dem Essenslieferdienst Delivery Hero tiefrote Zahlen eingebrockt. Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr im fortgeführten Geschäft ein Verlust von rund 443 Mio. EUR und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie das seit dieser Woche im Dax gelistete Berliner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Derweil setzt der Lieferdienst seine Einkaufstour in der Welt fort. Das Unternehmen hat den Online-Lebensmittel-Marktplatz Instashop aus Dubai übernommen, der sein Geschäft im Nahen Osten und in Nordafrika betreibt. "Instashop passt perfekt zu unserer Strategie", sagte Vorstansdchef Niklas Östberg. "Wir glauben, dass die Chancen beim Lebensmittelhandel riesig sind."

  • Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce will sich nach einem Milliardenverlust in der Coronakrise mit dem Verkauf von Geschäftsteilen Geld beschaffen. Der Verkauf von Beteiligungen wie dem spanischen Hersteller ITP Aero könne mehr als zwei Mrd. britische Pfund (2,2 Mrd. EUR) einbringen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in London mit. Die Erholung des Geschäfts auf das Vorkrisenniveau dürfte einige Jahre dauern, schätzt das Management. Angesichts der schweren Krise, in die die Pandemie die gesamte Luftfahrtbranche gestürzt hat, versucht Rolls-Royce-Chef Warren East die Bilanz des Konzerns zu stärken. Einschließlich ungenutzter Kreditlinien verfügte Rolls-Royce Ende Juni über eine Liquidität von 6,1 Mrd. Pfund. Seitdem hat sich das Unternehmen einen weiteren Kredit über zwei Mrd. Pfund gesichert.

  • Die Bemühungen um die Rettung der MV Werften gehen weiter. In einer nicht öffentlichen Sondersitzung soll am Freitag (10.00 Uhr) der Finanzausschuss des Landtags durch Regierungsvertreter über die aktuelle Situation auf den Werften informiert werden. Dem Vernehmen nach soll zudem darüber beraten werden, ob auch die letzte Tranche aus den Sicherheitsreserven von insgesamt 175 Mio. EUR freigegeben wird. Dieses Geld ist nach Angaben von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) nötig, um die Werften erst einmal bis Ende September handlungsfähig zu halten.

  • Die Lufthansa fürchtet neue Unsicherheit und Buchungsrückgänge, sollten Corona-Tests für Reiserückkehrer durch eine Quarantänepflicht ersetzt werden. "Wenn wir die Tests abschaffen und jeden direkt in Quarantäne schicken, droht uns ein zweiter Lockdown, und das, obwohl wir uns große Mühe gegeben haben, diese Testzentren innerhalb kürzester Zeit aufzubauen", sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem "Spiegel" (Donnerstag). Auch Reisewarnungen führten regelmäßig zu Buchungseinbrüchen. "Deshalb sind wir auch für den September und Oktober nicht mehr so optimistisch, wie wir das noch vor Kurzem waren", so Hohmeister. Der aktuelle Plan der Bundesregierung bringe "nicht mehr Sicherheit, sondern zusätzliche Unsicherheit". Es sei nicht nachzuvollziehen, warum man die umfangreichen Teststrukturen an Flughäfen nun gefährde. Stattdessen sollten die Tests über den Winter ausgebaut werden.

Coronavirus News-Update vom 27. August

  • EU-Handelskommissar Phil Hogan hat wegen Verstößen gegen Corona-Regeln seiner Heimat Irland seinen Rücktritt erklärt. „Es wurde immer klarer, dass die Kontroverse wegen meines jüngsten Besuchs in Irland von meiner Arbeit als EU-Kommissar ablenkte und meine Arbeit in den wichtigen nächsten Monaten untergraben würde“, begründete Hogan am Mittwochabend seinen Schritt. Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat damit neun Monate nach ihrem Amtsantritt die ersten großen Turbulenzen in ihrem Team. Sie reagierte am Mittwochabend nur sehr knapp auf Hogans Erklärung. „Ich respektiere seine Entscheidung“, erklärte von der Leyen. Er sei ein wertvolles und respektiertes Mitglied der Kommission gewesen. „Für seine Zukunft wünsche ich ihm alles Gute“, fügte sie hinzu.

Coronavirus News-Update vom 26. August

  • Der Frankfurter Flughafen wird bei der Verteilung eines Corona-Impfstoffes eine wichtige Rolle spielen. Bei einem Fachkongress am größten Frachtdrehkreuz Europas zeigten sich der Betreiber Fraport und die dominierende Airline Lufthansa Cargo am Mittwoch einsatzbereit. Besonders wichtig ist bei Medikamenten eine ununterbrochene Kühlkette. Aktuell stehen laut Fraport rund 12.000 m² temperaturgeführte Umschlagkapazitäten zur Verfügung, weitere 2.000 m² seien kurz vor der Inbetriebnahme. Für den Transport über das Vorfeld könnten 20 hochmoderne Thermotransporter eingesetzt werden. Eine Vielzahl von Handlingfirmen erfülle zudem in Frankfurt die entsprechenden internationalen Zertifikate. Im vergangenen Jahr wurde an dem Flughafen rund 120.000 Tonnen Impfstoffe, Arzneimittel und andere Pharma-Produkte umgeschlagen.

  • Die Deutsche Bahn (DB)  und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nähern sich in den Tarifverhandlungen an. Der bundeseigene Bahnkonzern legte am Mittwoch nach eigenen Angaben einen Vorschlag für ein Gesamtpaket vor, die EVG sprach am Abend in Berlin von Bewegung und einer „Zwischenbilanz“. Das angebotene Paket enthalte alle Elemente, die auch für die EVG wichtig seien, sagte eine Bahn-Sprecherin. Teile der vorgeschlagenen Gesamtlösung seien „moderate Lohnsteigerungen mit langer Laufzeit, ein verbesserter Kündigungsschutz und die Verlängerung von Regelungen für Kinderbetreuung und Pflege in Corona-Zeiten“.

  • Der Konflikt zwischen Lufthansa und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verschärft sich weiter. Nach dem Abbruch der Verhandlungen zu einem übergreifenden Corona-Sanierungsvertrag hat das Unternehmen rund 80 Beschäftigten an den aufgegebenen dezentralen Standorten die Vereinbarungen zur Altersteilzeit gekündigt. Betroffen sind laut Verdi Beschäftigte in Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln, Bremen, Nürnberg und Hannover.

  • Am Londoner Großflughafen Gatwick werden wegen der Coronakrise etwa  600 Stellen gestrichen. Damit ist fast jeder vierte Arbeitsplatz dort betroffen. Die Zahl der Passagiere am Flughafen ist im August im Zuge der Pandemie um etwa 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen. Airportchef Stewart Wingate kündigte am Mittwoch eine „bedeutende Umstrukturierung“ an, um die Kosten zu senken. Gatwick ist nach Heathrow der zweitgrößte Flughafen in Großbritannien und liegt südlich der Hauptstadt.

  • Für die Rettung der zum asiatischen Genting-Konzern gehörenden  MV-Werften zieht Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe auch eine staatliche Beteiligung in Betracht. „Wenn der Rettungsschirm des Bundes erreicht werden soll, brauchen wir den Wirtschaftsstabilisierungsfonds. Und dann gibt es die Möglichkeit der stillen Beteiligung durch den Staat. Darüber wird in den nächsten Tagen und Wochen zu sprechen sein“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Schwerin. Nach seinen Angaben werden dazu in Kürze auch Vertreter der Genting-Geschäftsführung aus Hongkong in Deutschland erwartet. Genting-Hongkong plant einen Unternehmensumbau zur Lösung seiner Finanzprobleme. Der Betrieb auf den Werften solle den Plänen nach im vierten Quartal dieses Jahres wieder aufgenommen werden, teilte der für Finanzen und Investoren zuständige Genting-Berater Cheah Yoke Sim auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

  • Die deutschen Piloten der Ryanair-Gruppe warten bislang vergeblich auf Kurzarbeitergeld aus den Kassen der Bundesagentur für Arbeit. Die Ryanair-Tochter Malta Air und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) forderten am Mittwoch die Arbeitsagentur sowie die Bundesregierung auf, die Mitarbeiter genauso zu behandeln wie die Kollegen von anderen Fluggesellschaften. Laut VC-Tarifexperte Marcel Gröls sind die in Deutschland stationierten Malta Air-Piloten heimische Arbeitnehmer. Tatsächlich war der Flugbetrieb im vergangenen Jahr von der irischen Ryanair auf die maltesische Gesellschaft gewechselt worden, um den Beschäftigten den Zugang zu den deutschen Sozialkassen zu ermöglichen. „Sie zahlen Steuern und Abgaben an das deutsche Sozialversicherungssystem. Natürlich erwarten sie Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld“, erklärte Gröls.

  • Bei der Deutschen Bahn will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die laufenden Tarifverhandlungen an verbindliche Vereinbarungen mit dem Bund für das Unternehmen koppeln. Notwendig seien etwa konkrete Zahlen zur künftigen Personalplanung beim größten Staatsbetrieb. „Wir würden sonst einen ungedeckten Scheck unterschreiben“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. Im „Bündnis für unsere Bahn“  hatten Scheuer, der Bahn-Vorstand, die EVG und der Konzernbetriebsrat im Mai vereinbart, es solle keinen Stellenabbau geben und auch kein Ende der laufenden Einstellungsoffensive.

Coronavirus News-Update vom 25. August

  • Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Reiseflaute drohen der Belegschaft der angeschlagenen US-Fluggesellschaft American Airlines erhebliche Einschnitte. Zum 1. Oktober  könnten 17.500 Mitarbeiter in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden und 1.500 weitere ihre Jobs verlieren, erklärten die Konzernchefs Doug Parker und Robert Isom am Dienstag in dem Schreiben an die Belegschaft. Komme es dazu, hätte die Airline 40.000 Mitarbeiter weniger als vor Beginn der Pandemie, als es noch 140.000 gewesen seien.

  • Das Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RWI sieht Anzeichen für eine kräftige Erholung des Welthandels. Der Containerumschlag in den Seehäfen nähere sich dem vor der Corona-Krise erreichten Niveau an, teilte das RWI am Dienstag mit.

  • Mit freiwilligen Corona-Tests will der Autobauer Volkswagen das Risiko einer Virusausbreitung für die Belegschaft senken. In insgesamt zehn Containern an deutschen Standorten sollen bis zu 2.400 Tests pro Tag ermöglicht werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. „Zum Ende der Urlaubssaison steigt das Verbreitungsrisiko“, sagte Personalvorstand Gunnar Kilian. Da gleichzeitig die Nachfrage aber wieder anziehe, gelte es, einen neuerlichen Shutdown unbedingt zu vermeiden.

  • Die fortwährenden Finanzprobleme des asiatischen Genting-Konzerns, zu dem auch der MV Werften-Verbund gehört, sorgen in der Politik Mecklenburg-Vorpommerns zunehmend für Unruhe. Am Dienstag informierten Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) und Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) bei einem kurzfristig anberaumten Treffen die Vorsitzenden der Landtagsfraktionen über die aktuelle Situation auf den Werften.  Am Freitag solle es eine Sondersitzung des Finanzausschusses zu dem Thema geben, teilten die Sprecher beider Ministerien nach der Unterredung mit. Einzelheiten nannten sie nicht, wandten sich aber gegen Berichte über eine drohende Insolvenz.

  • Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden brauchen eine millionenschwere Finanzspritze ihrer staatlichen Eigentümer, um das weggebrochene Passagiergeschäft in der Corona-Krise auszugleichen. Geplant sind Zuschüsse von bis zu 27 Mio. EUR, wie ein Sprecher des sachsen-anhaltischen Finanzministeriums am Dienstag sagte.

  • Der finanziell schwer angeschlagene Flughafen Paderborn-Lippstadt steuert auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu. Beim Hauptgesellschafter des Flughafens, dem Kreis Paderborn, gibt es jetzt eine politische Mehrheit für einen solchen Schritt. Der Kreis- und Finanzausschuss habe sich für ein Insolvenzverfahren ausgesprochen, teilte der Kreis am Dienstag mit.

  • Einige Wochen vor der Tarifrunde in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall Küste die Sicherung der Beschäftigung in den Vordergrund gestellt. „Wir sehen verschiedene Optionen in den Betrieben“, sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. „Dazu kann auch die Vier-Tage-Woche gehören.“ Eine Verkürzung der Arbeitszeit mit einem teilweisen Lohnausgleich wäre als tarifpolitisches Instrument auch anschlussfähig für die kommenden Veränderungen in der Metallindustrie durch die Digitalisierung.

  • Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 2. Quartal 2020 gegenüber dem 1. Quartal 2020 –  preis-, saison- und kalenderbereinigt  –  um 9,7 Prozent gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fiel der massive Rückgang des BIP im 2. Quartal 2020 damit nicht ganz so negativ aus wie in der Schnellmeldung am 30. Juli 2020 berichtet (-10,1 Prozent). Der Einbruch der deutschen Wirtschaft war damit deutlich stärker als während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 (-4,7  Prozent im 1. Quartal 2009) und somit der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland ab dem Jahr 1970. Auf der Entstehungsseite des BIP war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im 2. Quartal 2020 in fast allen Wirtschaftsbereichen geringer als im 2. Quartal 2019. Den größten Rückgang gab es im Verarbeitenden Gewerbe mit einem Einbruch der Bruttowertschöpfung um 20,8 Prozent. Die Wirtschaftsleistung der Unternehmensdienstleister nahm um 16 Prozent und im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr um 12,9 Prozent  ab. Lediglich im Baugewerbe gab es im 2. Quartal 2020 einen Zuwachs der preisbereinigten Bruttowertschöpfung um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

  • Nach dem Ende der Sommerreisesaison wollen sich Bund und Länder bei den Corona-Tests verstärkt auf Krankenhäuser und Pflegeheime konzentrieren. Kostenlose Tests für Urlauber und Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollen dafür nach dem Willen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern wegfallen.

  • Trotz der Coronakrise hat der Hunsrück-Flughafen Hahn im Juli mehr Fracht als im Vorjahresmonat verbucht. Sie stieg um 34,1 Prozent auf 17.363 t, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht. Bei zahlreichen anderen deutschen Airports gab es dagegen eine rückläufige Entwicklung. Von Januar bis Juli 2020 legte das Hahn-Frachtgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29,3 Prozent auf 123.220 t zu. Transportiert wurde in der Corona-Pandemie nach Angaben des Airports Hahn im Frühling zum Beispiel viel Schutzkleidung. Zu den neuen Zahlen äußerte sich die Hahn-Geschäftsführung nicht. Der ehemalige Militärflughafen gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen.

Coronavirus News-Update vom 24. August

  • Thüringens Verkehrsminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) lehnt die vom Rechnungshof vorgeschlagene Stilllegung des Flughafens Erfurt ab. Er teile zwar die Einschätzung, dass der Flughafen in einer schwierigen Situation sei. Es gehe jedoch nicht darum, über eine Stilllegung nachzudenken, sondern darüber, wie die Arbeitsplätze gesichert werden könnten, sagte Hoff am Montag in Erfurt.

  • Die Lufthansa verschärft die Maskenpflicht an Bord ihrer Maschinen. Bislang genügte ein formloses ärztliches Attest, um an Bord keine Mund-Nase-Bedeckung tragen zu müssen. Vom 1. September an müssen Passagiere zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen, der zum geplanten Abflug nicht älter als 48 Stunden sein darf. Außerdem müssen Atteste auf einem Lufthansa-Formblatt vorgelegt werden, wie das Unternehmen am Montag in Frankfurt mitteilte. Mit den neuen Regeln werde ein besserer Schutz für alle Fluggäste sichergestellt. Sie gelten für alle Gesellschaften des Lufthansa-Konzerns.

Coronavirus News-Update vom 22. bis 23. August

  • Die Corona-Krise stellt Rheinland-Pfalz vor gewaltige Herausforderungen. Um die Wirtschaft zu stärken, will die Landesregierung im In- und Ausland die Werbetrommel für den Standort Rheinland-Pfalz rühren. Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) stellt an diesem Montag (11.00 Uhr) eine dafür neu entwickelte Standortmarke in Mainz vor.

  • Die Coronakrise hat bei den Werften weltweit und auch in Deutschland zu einem drastischen Rückgang der Produktion geführt. Nach Angaben des Branchendienstes Clarkson wurden im ersten Halbjahr weltweit 22 Prozent weniger Schiffe abgeliefert, in Deutschland sogar 28 Prozent, teilte der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) in Hamburg mit. Darin spiegele sich wider, dass viele Werften zeitweise stillstanden und die Produktion heruntergefahren wurde. Die Arbeitszeiten der Belegschaften wurden stark reduziert, Werksferien ausgedehnt und Überstunden abgebaut.

  • Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnt vor massivem Jobverlust ohne eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds in der Corona-Krise. „Dann drohen im Dienstleistungsbereich Entlassungen in hohem Maß“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Union und SPD sollten daher den Weg für eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds freimachen.

  • Der amerikanische Post-Chef Louis DeJoy hat die Sorge zurückgewiesen, dass Sparmaßnahmen bei dem Unternehmen die Präsidentenwahl im November behindern könnten. Er wolle der amerikanischen Öffentlichkeit versichern, dass die Post in der Lage sei, per Brief abgegebene Stimmen „sicher und rechtzeitig zuzustellen“, sagte DeJoy am Freitag bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Senats. „Das ist unsere heilige Pflicht.“ Die Post werde Stimmzettel bevorzugt bearbeiten, betonte DeJoy.

  • Belgien darf der in der Corona-Krise in Schieflage geratenen Lufthansa-Tochter Brussels Airlines nach einer Entscheidung der EU-Kommission mit 290 Mio. EUR unter die Arme greifen. Eine entsprechende Staatsbeihilfe genehmigten die EU-Wettbewerbshüter am Freitag in Brüssel. Die Hilfe besteht zum allergrößten Teil aus einem zinsvergünstigten Darlehen.

  • Der Hamburger Hafen hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erheblich an Boden verloren. Der Güterumschlag des größten deutschen Seehafens verringerte sich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um zwölf Prozent auf 61,2 Mio. t, teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Freitag in der Hansestadt mit. Der wichtige Containerumschlag ging um 12,4 Prozent zurück. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 4,1 Mio. Standardcontainer (TEU) über die Kaikanten gehoben.

  • In den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn (DB) zeichnet sich auch nach mehrtägigen Gesprächen noch keine Einigung mit der Gewerkschaft EVG ab. „Die Verhandlungen wurden nach fünf intensiven und konstruktiven Tagen heute unterbrochen“, teilte eine DB-Sprecherin am Freitag nach den Gesprächen in Frankfurt/Main mit. „In den nächsten Tagen wird der Stand in den jeweiligen Gremien bewertet.“

  • Die deutschen Modehersteller haben im ersten Halbjahr die Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv zu spüren bekommen. „Besonders hart trifft es die Hersteller der klassischen Business- und anlassbezogenen Bekleidung insbesondere im Herrenbereich“, berichtete am Freitag in Köln der Präsident des deutschen Modeverbandes GermanFashion, Gerd Oliver Seidensticker. „Homeoffice und Anzug passen nicht zusammen und diese Käufe werden von den Verbrauchern einfach nicht nachgeholt“, beschrieb Seidensticker am Freitag das Dilemma der Branche.

  • Der britische Einzelhandel hat sich im Juli weiter von den Rückschlägen in der Corona-Krise erholt. Die Umsätze stiegen gegenüber dem Vormonat um 3,6 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London mitteilte. Analysten hatten mit einem geringeren Anstieg von im Schnitt 2,0 Prozent gerechnet.

Coronavirus News-Update vom 21. August

  • Angesichts finanzieller Probleme des Mutterkonzerns der MV Werften, Genting, will Mecklenburg-Vorpommern den Schiffbau im Land mit Staatshilfen stützen. "Das Ziel der Landesregierung ist unverändert, dass die MV Werften unter den Rettungsschirm des Bundes kommen. Daran arbeiten alle Beteiligten intensiv weiter", teilten das Wirtschafts- und das Finanzministerium von Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag in Schwerin mit. Ein Antrag auf Gewährung der Bundeshilfen wurde dem Vernehmen nach bereits eingereicht. Der in Hongkong ansässige Mutterkonzern der MV-Werften hatte am Mittwoch angekündigt, vorübergehend alle Zahlungen an Gläubiger und Banken einzustellen. Genting leide zunehmend unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, insbesondere weil Kreuzfahrten als eines der Kerngeschäfte derzeit kaum noch möglich und auch die Gewinne aus Glücksspiel und Vergnügungsparks massiv gesunken seien.

Coronavirus News-Update vom 20. August

  • Nach dem coronabedingten starken Einbruch haben sich die Steuereinnahmen des Staates  im Juli wieder etwas erholt. Sie lagen nur noch 0,3 Prozent unter den Werten von Juli 2019, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht. Grund für die besseren Zahlen sei unter anderem, dass viele im Frühjahr gestundete Steuerzahlungen nun fällig wurden. Grundsätzlich belaste die Coronakrise das Steueraufkommen aber weiterhin, heißt es in dem Bericht. So sei die Lohnsteuer unter anderem durch Kurzarbeit erheblich zurückgegangen.  Nach Einschätzung von Ökonomen rutscht Deutschland infolge der Krise und massiver Beschränkungen in die bisher schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg.

Coronavirus News-Update vom 19. August

  • Die Corona-Pandemie hat im ersten Halbjahr tiefe Spuren in der deutschen Luftverkehrswirtschaft hinterlassen. Nach Einschätzung des Branchenverbandes BDL vom Mittwoch ist jeder zweite der rund 1,1 Millionen direkt und indirekt mit der Fliegerei verbundenen Jobs akut bedroht. Noch härter seien die Folgen für Beschäftigte in Spanien und Großbritannien. Der internationale Passagierverkehr war Mitte März wegen der Pandemie-Reisebeschränkungen abrupt zusammengebrochen und danach nur sehr schleppend wieder angelaufen. Im April und Mai ruhte der Verkehr fast vollständig. Insgesamt fehlten laut BDL an den deutschen Flughäfen im ersten Halbjahr rund 66 Prozent der Passagiere. Im Frachtgeschäft gab es geringere Einbrüche, allerdings fehlten die Beilademöglichkeiten in den Passagierflugzeugen. Die beförderte Menge sei global um 15 Prozent gesunken. Die deutschen Frachtflughäfen mit Frankfurt, Leipzig und Köln an der Spitze schnitten mit einem Rückgang um nur 10 Prozent besser ab und hielten ihre Stellung im europäischen Markt.

  • Die Lufthansa und ihre Piloten von der Vereinigung Cockpit haben sich auf eine kurzfristige Lösung zur Kostensenkung geeinigt. Die grundlegenden Tariffragen zur Bewältigung der Coronakrise sollen in weiteren Verhandlungen geklärt werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit.

  • Die wirtschaftlichen Corona-Folgen drohen sich nach Einschätzung von Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann nochmals zu verschärfen. Der CDU-Politiker sagte dem NDR, er gehe für das Land inzwischen von einer um 8 bis 10 Prozent geringeren Wirtschaftsleistung in diesem Jahr aus. Das wäre ein stärkerer Abschwung als in etlichen bisher angenommenen Szenarien. So gingen etwa die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern (IHKN) für 2020 von einem Minus von bis zu 8 Prozent aus.

  • Der Luftverkehrsverband BDL hat ein Pilotprojekt mit Corona-Schnelltests vorgeschlagen, um wieder Passagierverkehr zwischen Europa und den USA zu ermöglichen. Die Tests sollten auf beiden Seiten des Atlantiks gegenseitig anerkannt werden und höchstens 48 Stunden alt sein, sagte BDL-Präsident Peter Gerber am Mittwoch. Bislang gibt es zwischen der EU und den USA scharfe Einreiseverbote mit Ausnahmen nur für wenige Personengruppen.

  • Mit einem 20 Mio. EUR schweren „Zukunftsfonds“ will die Thüringer Landesregierung Start-ups unterstützen, die wegen der Coronakrise in Not geraten sind. Über den Fonds biete das Land für Unternehmen jeder Größe Beteiligungen in Höhe von maximal fünf Mio. EUR sowie Darlehen bis maximal zwei Mio. EUR, teilte das Thüringer Wirtschaftsministerium am Mittwoch mit.

  • Nach der zigtausendfachen Panne bei den Corona-Tests von Urlaubsrückkehrern baut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sein Kabinett um: Zur Verbesserung des Pandemie-Krisenmanagements wechselt der bisherige Bau- und Verkehrsstaatssekretär Klaus Holetschek ab diesem Donnerstag unbefristet ins Gesundheitsministerium. Der Jurist soll die zuletzt in die Kritik geratene Ministerin Melanie Huml (beide CSU) im Kampf gegen das Virus unterstützen, wie die Deutsche Presse-Agentur in München aus Regierungskreisen erfuhr.

Coronavirus News-Update vom 18. August

  • Der von der Coronakrise schwer getroffene Motorenhersteller Deutz hat für sein geplantes Sparprogramm eine Einigung mit dem Betriebsrat erzielt. Ein am Dienstag beschlossenes Eckpunktepapier sehe den sozialverträglichen Abbau von bis zu 350 Mitarbeitern im Rahmen eines Freiwilligenprogramms für die deutschen Standorte vor, teilte Deutz am Abend mit. Begleitet werde das Programm durch eine Transfergesellschaft und einen Sozialplan. Dafür werde das Unternehmen noch im laufenden Quartal 35 bis 40 Mio. EUR zurückstellen.

  • In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten. Überall, wo sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen können, werde die Maske verpflichtend – ausgenommen seien Einzelbüros, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Betroffen von der neuen Regelung seien etwa Besprechungsräume, Freiflächen, Korridore, Umkleideräume oder Gemeinschaftsbüros.

  • Über die Folgen der Coronakrise für die deutsche Luftverkehrswirtschaft berichtet an diesem Mittwoch (10.30 Uhr) der Branchenverband BDL in Berlin. Reisebeschränkungen in Folge der Pandemie hatten im März zum nahezu kompletten Zusammenbruch des internationalen Passagierverkehrs geführt - mit weitreichenden Konsequenzen für die beteiligten Fluggesellschaften, Flughäfen sowie ihre Lieferanten und Dienstleister.

  • Eine neue Umfrage des globalen Personalvermittlers DSJ Global ergab, dass Arbeitgeber möglicherweise mit einer Kündigungswelle von Supply-Chain-Fachkräften rechnen müssen. Während 50 Prozent der Befragten angaben, dass sie Vertrauen oder sehr großes Vertrauen in Bezug auf die Jobsicherheit haben, gaben 41 Prozent weltweit an, dass sie in den nächsten Monaten ihren aktuellen Arbeitgeber wahrscheinlich verlassen werden. Trotz der schlechten wirtschaftlichen Aussichten und des schwierigen Arbeitsmarktes möchten viele ihren Arbeitgeber wechseln, um bessere Karrierechancen oder ein höheres Gehalt zu erreichen.

  • Der angeschlagene Lufthansa-Konzern kann neben Staatshilfen aus Deutschland auch öffentliche Mittel anderer Länder bekommen. Der in der Coronakrise eingerichtete Wirtschaftsstabilisierungsfonds habe das Unternehmen am Montag darüber informiert, dass es die Finanzierungszusagen aus Österreich, der Schweiz und Belgien annehmen darf, teilte das Bundesfinanzministerium am Dienstag in Berlin mit. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds umfasst ein Volumen von bis zu 600 Mrd. EUR und stellt deutschen Unternehmen Hilfe in der Corona-Krise zur Verfügung.

  • Die Südwest-Unternehmen beobachten bei ihren Auslandsgeschäften allmählich eine Erholung von den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Zwar lag der Wert der baden-württembergischen Exporte im ersten Halbjahr mit 90,6 Mrd. EUR 11,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Allerdings verzeichnen die Datensammler mit jedem weiteren Monat immer deutlichere Anzeichen für eine Normalisierung der Lage.

Coronavirus News-Update vom 17. August

  • Die Schweizer Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiß bekommen ihre staatlich garantierten Kredite: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Mrd. Franken (1,4 Mrd. EUR) zugestimmt, teilte die Swiss am Montag mit. Die Regierung in Bern hatte die Garantie bereits im Mai versprochen. Die Schweizer Staatshilfe hing aber vom deutschen Rettungspaket für die Lufthansa ab. Die Verhandlungen hatten sich hingezogen.

  • Die Billigfluglinie Easyjet gibt wegen der Coronakrise drei ihrer elf Basen in Großbritannien auf. Betroffen sind die Flughäfen Stansted und Southend in der Nähe von London sowie Newcastle im Nordosten Englands. Die Stützpunkte werden ab 31. August geschlossen, teilte Easyjet-Chef Johan Lundgren am Montag mit. Die gesamte Branche leidet unter einem Einbruch der Passagierzahlen.

  • Bei der Deutschen Bahn haben am Montag vorzeitig Tarifverhandlungen begonnen. Der Konzern will im Gegenzug für staatliche Hilfe in den nächsten Jahren bis zu zwei Mrd. EUR Euro bei Personalkosten einsparen. Es soll aber keinen Stellenabbau geben und auch kein Ende der laufenden Einstellungsoffensive, wie der Konzern und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) schon vorab in einem  „Bündnis für unsere Bahn“ vereinbart hatten. Die Bahn hat 211.000 Beschäftigte in Deutschland. Den Kollegen dürften nicht die Lasten der Corona-Krise aufgebürdet werden, mahnte die EVG zum Auftakt.

  • Die Exporte der bayerischen Wirtschaft sind im ersten Halbjahr um 18 Prozent eingebrochen. Die Talsohle sei aber nun durchschritten: Im Juni habe der Rückstand auf den Vorjahresmonat nur noch 12 Prozent betragen, teilte das Bayerische Landesamt für Statistik am Montag mit. Demnach exportierten die Unternehmen im ersten Halbjahr für 78,8 Mrd. EUR Maschinen, Autos und andere Waren. Hauptabnehmer waren die USA, gefolgt von China und Österreich.

  • Die Wirtschaft des Urlaubsparadieses Thailand ist von der Coronakrise härter getroffen worden als bisher gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des südostasiatischen Landes werde in diesem Jahr voraussichtlich um 7,3 bis 7,8 Prozent schrumpfen, sagte der Generalsekretär des Ausschusses für wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Tossaporn Sirisamphan, am Montag. Eine frühere Prognose war von einem Rückgang von fünf bis sechs Prozent ausgegangen. Es wäre der größte Einbruch seit der asiatischen Finanzkrise 1998.

Coronavirus News-Update vom 15. bis 16. August

  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz will die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate ausweiten, wie der Vizekanzler der Zeitung „Bild am Sonntag“ mitteilte. Die Bundesregierung hatte wegen der Coronakrise bereits im März den Bezug erleichtert. Seitdem ist Kurzarbeitergeld für jeden Betrieb möglich, auch für Beschäftigte in Zeitarbeit. Außerdem müssen mindestens zehn Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sein, statt wie sonst üblich mindestens ein Drittel. Das Kurzarbeitergeld beträgt in Deutschland 60 Prozent des fehlenden Nettoentgelts – für Eltern mit Kindern 67 Prozent. Nach sieben Monaten erhöhen sich die Ansprüche noch. Beiträge für die Sozialversicherungen werden von der Bundesagentur für Arbeit vollständig erstattet.

  • Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) scharf für seine Politik in der Coronakrise attackiert. Mit kostenlosen Tests an den Grenzen habe der CSU-Chef „zu viel versprochen“, sagte Hofreiter der Passauer Neuen Presse. Mit der Testpanne und den Tausenden nicht informierten Personen über eine Corona-Infektion werde Vertrauen der Bevölkerung verspielt, kritisierte er. Söder sei es darum gegangen „sich als Klassenprimus im Krisenmanagement darzustellen“. Hofreiter fügte hinzu: „Bei Söder gehen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander.“

  • Japans Wirtschaft hat im Zuge der Coronakrise einen Rekordeinbruch erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sank im zweiten Quartal dieses Jahres, auf das Jahr hochgerechnet, um real 27,8 Prozent, wie die Regierung in Tokio am Montag auf vorläufiger Basis bekanntgab. Japan war bereits in den beiden Vorquartalen geschrumpft und steckt damit in einer Rezession. Ökonomen hatten erwartet, dass der Einbruch diesmal noch viel heftiger ausfallen würde. Im laufenden Quartal rechnen sie wieder mit einem deutlichen Aufschwung. Doch dürfte es laut Experten noch lange dauern, bis sich das Land vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholen wird.

  • Um seine laufenden finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können, erhält der Flughafen Rostock-Laage 750.000 EUR. Diese sogenannte Covid-19-Beihilfe komme aus dem Landeshaushalt, teilte das Verkehrsministerium am Freitag in Schwerin mit. Außerdem werden dem Flughafen demnach rund 383.000 EUR zur Verfügung gestellt. Dies sei der noch nicht ausgezahlte Restbetrag des jährlichen Landeszuschusses in Höhe von einer Mio. EUR.

  • Die Lufthansa hat mit einer ersten Mitarbeitergruppe konkrete Spar-Vereinbarungen erreicht, mit denen die Krise überwunden werden soll. Die Flugbegleiter haben in einer Urabstimmung der Kabinengewerkschaft Ufo mit einer Mehrheit von 87,9 Prozent dem entsprechenden Krisen-Tarifvertrag zugestimmt. Das teilte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies am Samstag in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt mit. Mit den Piloten hat sich Lufthansa hingegen noch nicht geeinigt und beim Bodenpersonal sogar die Verhandlungen abgebrochen. 

  • FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie die Berufung eines Wirtschaftskabinetts unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert. „Wenn es die Bundesregierung tatsächlich mit der neuen Prioritätensetzung auf Wirtschaft und Bildungsbetriebe ernst meint, muss Frau Merkel Wirtschaftspolitik in der schwersten Wirtschaftskrise des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg zur Chefsache machen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Coronavirus News-Update vom 13. und 14. August

  • Bei der Lufthansa sind die Tarifverhandlungen über Corona-Sparbeiträge des Bodenpersonals vorerst gescheitert. Das Unternehmen hat die Verhandlungen einseitig abgebrochen, bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin in Frankfurt. Verdi sei aufgefordert, mit neuen Vorschlägen zu signifikanten Personalkosteneinsparungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die bislang angebotenen Einsparungen in Höhe von rund 600 Mio. EUR reichten zur Bewältigung der sich verschärfenden Krise nicht aus. „Die Verweigerungshaltung ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Vize-Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats, Christine Behle. Sie wies auf die Staatshilfen in Höhe von rund neun Milliarden Euro hin, mit denen der Konzern gerettet werden musste. „Gerade auch vor diesem Hintergrund ist es absolut inakzeptabel, dass der Konzern gravierende Einkommensverzichte der Beschäftigten fordert, ohne im Gegenzug Garantien zum Beschäftigungsschutz oder zu Maßnahmen eines sozialverträglichen Arbeitsplatzabbaus zu geben.“ Die Bundesregierung müsse nun ihren Einfluss geltend zu machen, verlangte Behle.

  • Der Licht- und Elektronikspezialist Hella hat wegen hoher Abschreibungen infolge der Coronakrise im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 (Ende Mai) wie erwartet einen hohen Verlust eingefahren. Der auf die Aktionäre entfallende Fehlbetrag lag bei minus 431 Mio. EUR, wie das MDax-Unternehmen am Freitag in Lippstadt bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Hella noch einen Überschuss von 630 Mio. EUR erwirtschaftet.

  • Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hat den Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert. Nach einem ordentlichen Start ins neue Geschäftsjahr seien die Transportmengen im zweiten Quartal wegen der Corona-Pandemie zwar deutlich zurückgegangen, dennoch verbesserte sich das Konzernergebnis in den ersten sechs Monaten auf 285 Mio. EUR - das war fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Konzern am Freitag in Hamburg mit und verwies auf niedrigere Kosten und Sparmaßnahmen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im selben Zeitraum um 31 Prozent auf 511 Mrd. EUR. Der Umsatz hielt sich mit 6,4 Mrd. EUR fast stabil.

  • Die Coronakrise hat auch dem Wiesbadener Kohlefaserspezialisten SGL Carbon zugesetzt. Im ersten Halbjahr sank der Umsatz um fast 19 Prozent auf gut 456 Mio. EUR, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Unter dem Strich stand ein Verlust auf 13,8 Mio. EUR nach einem Gewinn von 10,1 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Grund waren allgemein die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und schwächere Geschäfte unter anderem mit Fasern etwa für die Auto- und Luftfahrtindustrie.

  • Der Elektronikhändler Ceconomy sieht sich mit den Ketten Media Markt und Saturn trotz der Herausforderungen durch die Coronakrise wieder auf Kurs. „Nach dem Ende der Marktschließungen haben wir im Mai schnell wieder Fuß gefasst“, sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann am Donnerstag bei der Präsentation der Quartalszahlen in Düsseldorf. Wesentlichen Anteil daran habe der Erfolg des Online-Geschäfts, das im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni bereits mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz beigetragen habe. Für das Gesamtjahr rechnet der Elektronikhändler trotz der Ladenschließungen im April nun nur noch mit einem leichten Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes.

  • Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke ist trotz der Corona-Pandemie im zweiten Quartal in der Gewinnzone geblieben. Der SDax-Konzern aus Neu-Isenburg bei Frankfurt erwirtschaftete von April bis Juni unterm Strich einen Gewinn von 4,8 Mio. EUR, wie er am Donnerstag berichtete. Ein Jahr zuvor hatte es einen Quartalsgewinn von 9,1 Mio. EUR gegeben. Der Umsatz war trotz der Übernahme der schwedischen Ålö Gruppe um 13,3 Prozent auf 175 Mio. EUR eingebrochen. Ohne die Übernahme und weitere positive Währungseffekte wären es nur 128,4 Mio. EUR gewesen. Der Grund waren zahlreiche Werkschließungen von Lkw-Herstellern rund um den Globus.

Coronavirus News-Update vom 12. August

  • Die Lufthansa ist bei den Verhandlungen zu Corona-Sparbeiträgen der Belegschaft einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat an diesem Mittwoch die Urabstimmung über eine Übereinkunft für die rund 22.000 Flugbegleiter der Kernmarke Lufthansa begonnen, mit der die Streichung von rund 2.600 Stellen verhindert werden soll. Der Ufo-Vorstand empfiehlt den Mitgliedern die Zustimmung, nachdem er zuvor die weiterhin ungeklärten Rahmenbedingungen etwa für zusätzliche Teilzeit und Vorruhestand kritisiert hatte. Auch zur Verlängerung der Kurzarbeitszuschläge habe der Konzern bislang keine konkreten Vorschläge gemacht, kritisierte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies. In der Urabstimmung will sich der Gewerkschaftsvorstand daher mit einer zusätzlichen Frage absichern, auch zu einem späteren Zeitpunkt zu Arbeitskampfmaßnahmen greifen zu können. Der Krisen-Tarifvertrag soll die Beschäftigten bis Ende 2023 vor betriebsbedingten Kündigungen schützen, sofern keine dramatisch schlechtere wirtschaftliche Situation eintritt.

  • Die Geschäftsführung der MV Werften hat die Betriebsräte über den Start des Programms zur Neuausrichtung des Unternehmens informiert. Ziel sei es, die MV Werften wirtschaftlich zu stabilisieren, teilte ein Werftensprecher am Mittwoch in Wismar mit. Das Unternehmen solle in die Lage versetzt werden, Kreuzfahrtschiffe der Universal Class für 2.000 Passagiere unter den neuen Marktgegebenheiten zu bauen. Zu Einzelheiten des neuen Programms und zu Auswirkungen auf die gut 3.000 Mitarbeiter machte das Unternehmen keine Angaben.  Parallel dazu wollen die MV-Werften bis Ende August 570 Mio. EUR aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes beantragen. Um den Kredit zu erhalten, müsse das Unternehmen nachweisen, dass es nicht mit den gleichen Kosten wie bisher weiterarbeite, sagte der Sprecher.

  • Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat den Einbruch des Flugverkehrs trotz der jüngst gelockerten Reisebestimmungen auch im Juli weiter stark zu spüren bekommen. Sowohl an Deutschlands größtem Airport als auch an seinen Flughäfen im Ausland lag die Zahl der Fluggäste im abgelaufenen Monat nur bei einem Bruchteil des Vorjahresniveaus, wie aus einer am Mittwoch auf der Internetseite des Konzerns verfügbaren Statistik hervorgeht. Im Vergleich zu den beiden Vormonaten besserte sich die Lage aber etwas. So ging die Zahl der Passagiere am Flughafen Frankfurt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar immer noch um 81,0 Prozent auf gut 1,3 Mio.  zurück. Im April, Mai und Juni hatte der Rückgang noch bei mehr als 90 Prozent gelegen.

  • Aus Sorge vor einem stärkeren Anstieg der Corona-Zahlen weitet Norwegen seine Reisebeschränkungen für vereinzelte Länder auf eine Reihe weiterer Staaten und Regionen in Europa aus. Man stehe an einem Kipppunkt und wolle nicht in Zeiten wie im März und April zurückgeworfen werden, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo. Wie Gesundheitsminister Bent Høie sagte, gelten die norwegischen Beschränkungen ab Samstag auch für Polen, die Niederlande, Malta, Zypern und Island, die zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln sowie mehrere Regionen in Schweden und Dänemark. Wer aus diesen Ländern und Gebieten nach Norwegen einreisen will, muss für zehn Tage in Quarantäne.

  • Der chinesische Digitalkonzern Tencent hat im zweiten Quartal unerwartet stark von der gestiegenen Internetnutzung im Zuge der Corona-Pandemie profitiert. Die Erlöse seien im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf 114,9 Mrd. Yuan (14,4 Mrd. EUR) gestiegen, teilte der Betreiber des in China dominierenden Messengerdienstes WeChat am Mittwoch in Hongkong mit. Tencent ist in den USA von Sanktionen bedroht.

  • Hamburgs neuer Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, Malte Heyne, sieht wegen der Corona-Pandemie schwere Zeiten auf die Vertretung der Hamburger Wirtschaft zukommen. „Unsere Mitglieder zum Beispiel in der Außenwirtschaft, im Hafen, in der Luftfahrt, im Tourismus und Einzelhandel sind extrem hart getroffen“, sagte Heyne in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Das bedeutet für uns, dass wir jetzt im Worst-Case-Szenario mit Mindereinnahmen von 20 Prozent rechnen.“ Bei einem Beitragsaufkommen von rund 40 Mio. EUR im Jahr bei den etwa 160.000 Mitgliedsunternehmen mache dies rund acht Mio. EUR aus.

Coronavirus News-Update vom 11. August

  • Deutschland darf von der Coronakrise heftig getroffene Flughäfen nach einer Entscheidung der EU-Kommission mit Zuschüssen unter die Arme greifen. Entsprechende Beihilferegelungen genehmigten die europäischen Wettbewerbshüter, wie die EU-Behörde am Dienstag mitteilte. „Diese Regelung wird es den deutschen Behörden (...) ermöglichen, deutsche Flughäfen für Verluste, die ihnen infolge des Coronavirus-Ausbruchs entstanden sind, zu entschädigen. Gleichzeitig wird sie den Flughäfen helfen, ihre Liquiditätsengpässe zu überwinden und die Krise zu überstehen“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Der Flughafenbetrieb müsse gesichert werden, um Anbindung, Mobilität und Luftverkehr zu gewährleisten.

  • Jeder vierte Sachsen-Anhalter bestellt Essen über Online-Lieferdienste nach Hause. Das ergab eine Befragung zur Internetnutzung im ersten Quartal 2020, bei der erstmals auch die Nutzung von Essenslieferungen abgefragt wurden, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Halle mitteilte. Demnach gaben 27,5 Prozent der Befragten zwischen Januar und März an, in den vergangenen zwölf Monaten Essen von Restaurants, Fast-Food-Ketten und ähnlichen Anbietern online bestellt zu haben. Fast jeder fünfte Sachsen-Anhalter hat laut Statistik zuletzt auch Lebensmittel, Tierfutter oder Getränke über Internetangebote bestellt. Damit lag das Land etwa im Bundesschnitt.

  • Nach schweren Verlusten aufgrund der Coronakrise will der Motorenhersteller Deutz bis zu 1.000 Stellen abbauen. Mit dem Personalabbau wollen die Kölner den Großteil ihres Umbau- und Sparprogramms ermöglichen. Konkret will das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen von 2022 an jährlich insgesamt rund 100 Mio. EUR einsparen. Deutz beschäftigte laut eigenen Angaben Ende Juni 2020 weltweit 4.673 Mitarbeiter.

  • Die Wirtschaft des asiatischen Stadtstaates Singapur ist von der Coronakrise härter getroffen worden als bisher gedacht. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 13,2 Prozent im Jahresvergleich gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag mit. In einer ersten Erhebung war für die Monate April bis Juni nur ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 12,6 Prozent im Jahresvergleich gemeldet worden. Auf das Jahr hochgerechnet sei die Wirtschaft des Stadtstaates und wichtigen Finanzzentrums im zweiten Quartal um 42,9 Prozent eingebrochen.

  • Der Motorenhersteller Deutz hat die Folgen der Coronakrise im zweiten Quartal stark zu spüren bekommen und erneut rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand ein Verlust von 42,3 Mio. EUR, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Köln mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Deutz noch einen Gewinn von 24,4 Mio. EUR Euro erwirtschaftet. Bereits im ersten Quartal hatten die Kölner wegen der Pandemie einen Fehlbetrag ausgewiesen, der nun nochmals deutlich höher ausfiel.

  • Das Logistikgewerbe hat die Gläubiger im ersten Halbjahr trotz der Coronakrise weniger belastet und weist geringere Zahlungsverzögerungen auf als in der Vorjahreshälfte. Das zeigt eine Analyse von Creditreform.

  • Die Jungheinrich AG hat im ersten Halbjahr 2020 einen Auftragseingang im Wert um 12,3 Prozent auf 1.811 Mio. EUR verzeichnet. Der Umsatz ging um 7,9 Prozent auf 1.801 Mio. EUR zurück. In Q1 von 2020 wurde ein Ebit in Höhe von 95 Mio. EUR (Vorjahr: 125 Mio. EUR) erzielt. Das Unternehmen in der Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik hat seinen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verdoppelt, seine Nettoverschuldung (momentan bei 36 Mio. EUR)  reduziert und rechnet für 2020 mit einem Auftragseingang zwischen 3,4 Mrd. Euro und 3,6 Mrd. EUR.

  • Der Logistik- und Transportsektor sowie wichtige Verladerbranchen rechnen wegen Corona noch für weitere 8 Monate mit einer Einschränkung des öffentlichen Lebens. Nur die Unternehmen der Kep-Branche sind wesentlich optimistischer.

  • Der Modehändler Zalando hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Nettogewinn stieg von 45,5 Mio. EUR auf 122,6 Mio. EUR, wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wurde mit 211,9 Miio. EUR mehr als verdoppelt. Zalando profitierte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von deutlich mehr Bestellungen der Kunden über das Internet. Der Umsatz stieg daher um 27,4 Prozent auf gut 2 Mrd. EUR Euro. Die Prognose für 2020 bekräftigte das Unternehmen.

Coronavirus News-Update vom 10. August

  • Angesichts der guten Geschäftsentwicklung bei der Deutschen Post AG fordert die Gewerkschaft Verdi für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten Einkommenserhöhungen von 5,5 Prozent. Der Post-Konzern habe sein Ergebnis in der Corona-Pandemie deutlich steigern können, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Montag. Daran hätten vor allem die Beschäftigten, die Briefe und Pakete bearbeiten, einen wesentlichen Anteil. Sie hätten in den vergangenen Wochen und Monaten bis zu 40 Prozent mehr Paketvolumen bewältigt.

  • Gewerkschaften und Betriebsräte haben den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport aufgefordert, bei seinen Reaktionen auf die Coronakrise auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Er sehe dabei die Hauptanteilseigner, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, in der Verantwortung, sagte Hessens DGB-Chef Michael Rudolph am Montag in Frankfurt. Fraport-Chef Stefan Schulte hatte angekündigt, wegen des langfristigen Corona-Einbruchs 3.500 bis 4.000 der rund 22.000 Jobs dauerhaft streichen zu müssen und dabei betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen.

  • Die deutschen Konsumenten haben ihre Ausgaben während der Krise über nahezu alle Produktkategorien hinweg reduziert. Nur wenige Branchen gehen, zumindest geringfügig, als Gewinner hervor: Lediglich Anbieter von Hygiene- und Gesundheitsprodukten sowie Streamingdienste, Lebensmittel-Händler und -Produzenten haben vom Ausbruch der Pandemie profitiert. Eine internationale Studie von Simon-Kucher & Partners im Juni 2020 mit mehr als 12.000 weltweit befragten Verbraucher zeigt, dass das veränderte Konsumverhalten der Deutschen auch nach der Krise weiter anhalten wird – mit deutlichen Folgen über alle Branchen hinweg. Alle Branchen außer essentiellen Gütern (Lebensmittel und Reinigungsprodukte) müssen mittel- und langfristig mit drastischen Verlusten rechnen: Die deutschen Konsumenten geben an, ihre Ausgaben in fast allen Branchen um bis zu 50 Prozent zu reduzieren.

  • Corona hinterlässt deutliche Spuren bei Finnlines: Das Konzernergebnis ist im ersten Halbjahr 2020 um 32 Prozent zurückgegangen. Der geringere Handelsaustausch wirkte sich auch auf Im- und Exportmengen von und nach Finnland aus.

  • Unerwartet große Bestellungen aus dem Inland lassen die deutsche Elektroindustrie auf eine Erholung von der Coronakrise hoffen. Kräftige Zuwächse wurden in einzelnen Bereichen wie Messtechnik, Prozessautomatisierung, Schienenfahrzeugen und Batterien registriert, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt in seinem Konjunkturbarometer mitteilte.

  • Beim Entwicklungsdienstleister für die Auto- und die Luftfahrtbranche Bertrandt belastet die Corona-Krise wie erwartet Umsatz und Gewinn. Der Erlös sank in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres, das immer am 30. September endet, um neun Prozent auf 714 Mio. EUR, wie das Unternehmen am Montag in Ehningen mitteilte. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug der Rückgang 58 Prozent auf 19,4 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern sank um knapp 70 Prozent auf rund 9,1 Mio. EUR.

Coronavirus News-Update vom 8. bis 9. August

  • In der Coronakrise macht Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen-Aufsichtsrat Stephan Weil sich mehr Sorgen um Zulieferer als um den Autobauer selber. „Meiner Einschätzung nach könnte Volkswagen zu denjenigen Unternehmen gehören, die aus dieser Coronakrise stärker herausgehen werden, als sie hereingegangen sind - nicht zuletzt auch deshalb, weil zahlreiche Konkurrenten noch deutlich größere Probleme haben“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

  • Die Bahntochter Cargo will in Zukunft noch mehr Güterverkehr auf Schienen verlagern und Straßen entlasten. Das geht aus Angaben von Stefan Winkler, Standortleiter Halle der DB Cargo, hervor. Durch Corona habe es nur einen leichten Knick im Geschäft gegeben. Die Anzahl der bearbeiteten Züge im Rangierbahnhof Halle befindet sich den Angaben zufolge deutlich über Vorjahresniveau. Nur in einer Woche dieses Jahres sei das nicht der Fall gewesen.

  • In den deutschen Ford-Werken in Köln und Saarlouis läuft nach fast sechswöchigen Werksferien an diesem Montag (10.8.) die Produktion wieder an. Wegen der gestiegenen Zahl der Neubestellungen könne die Fertigung der Modelle Fiesta und Focus von Beginn an im Zwei-Schicht-Betrieb erfolgen, teilte Ford am Freitag mit. Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen und von Gewerbekunden liege bereits wieder auf Vorjahresniveau.

  • Trotz anziehender Geschäfte wird die Coronakrise die Exportwirtschaft nach Einschätzung des Außenhandelsverbands BGA noch länger in Atem halten. „Auch im kommenden Jahr werden wir noch massiv mit den Folgen der Krise beschäftigt sein“, sagte der designierte BGA-Präsident Anton Börner der Deutschen Presse-Agentur. Eine Export-Prognose für das laufende Jahr wagte der Verband nicht. Die Exporte waren im Juni im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen. Im Jahresvergleich gab es aber erneut ein Minus.

Coronavirus News-Update vom 7. August

  • Der Autobauer Daimler ist im Juli knapp an einem Pkw-Absatzplus bei der Stammmarke Mercedes-Benz vorbeigeschrammt. Die Stuttgarter verkauften 185.836 Autos an Händler und direkt an Endkunden, das waren noch 2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie am Freitag einer Webseite des Dax-Konzerns zu entnehmen war. Daimler hat dennoch in jedem Jahresmonat weniger Mercedes-Benz Pkw abgesetzt, in den ersten sieben Monaten beläuft sich der Rückgang nun auf 16,2 Prozent. Den Tiefpunkt hatte Mercedes-Benz in der Coronakrise im April mit einem Absatzminus von fast der Hälfte Prozent markiert, danach besserte sich der Trend kontinuierlich.

  • Nach millionenschweren Verlusten im Zuge der Coronakrise blickt der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller Adidas zuversichtlich auf die nächsten Monate. „Wir sind noch nicht zurück zur Normalität, aber es ist Licht am Ende des Tunnels“, sagte Vorstandschef Kasper Rorsted am Donnerstag. Der Herzogenauracher Konzern rechnet im dritten Quartal wieder mit Gewinnen, einen Ausblick auf das Gesamtjahr traut er sich wegen der Unsicherheiten in der momentanen Situation jedoch nicht zu. 

  • Nach einem erneut milliardenschweren Quartalsverlust hat die Lufthansa ihrem Personal erstmals mit betriebsbedingten Kündigungen gedroht. Bei Vorlage der Halbjahreszahlen zeigte sich Vorstandschef Carsten Spohr am Donnerstag enttäuscht über die weiter heftigen Corona-Einschränkungen im Luftverkehr sowie über die schleppenden Verhandlungen zu Sparbeiträgen des Personals in Deutschland. Es sei daher nicht mehr realistisch, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, erklärte der Chef der mit neun Mrd. EUR Staatshilfe gestützten Lufthansa. Das zweite Quartal hat der inzwischen teilverstaatlichten Airline hohe Verluste beschert. Ausgerechnet das Frachtgeschäft, vor der Coronakrise das Sorgenkind im Konzern, sorgt nun aber wieder für ein wenig Auftrieb.

  • Siemens wird am Donnerstag schlechte Quartalszahlen vorlegen - das hat Vorstandschef Joe Kaeser bereits angekündigt. Mit der „deutlichen Eintrübung des Geschäftsverlaufs“ werde Ende Juni allerdings auch die Talsohle erreicht sein, hatte Kaeser im Mai erklärt. Das Geschäft mit der Digitalisierung mit Kunden aus dem Maschinen, Auto- oder Flugzeugbau lief schlechter. Spannend dürfte sein, welches Ergebnis Siemens für das im September endende Gesamtjahr erwartet - da steht eine Prognose noch aus.

Coronavirus News-Update vom 6. August

  • Der Zusammenbruch des Flugverkehrs in der Coronakrise hat der Lufthansa im zweiten Quartal einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Unter dem Strich stand ein Minus von rund 1,5 Mrd. EUR nach einem Gewinn von 226 Mio. ein Jahr zuvor, wie der inzwischen vom Staat gestützte Konzern am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

  • Die Corona-Pandemie macht nun auch den Veranstaltern des air cargo forum Miami und der transport logistic Americas 2020 einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der Ausbreitung des Virus wurden beide Veranstaltungen abgesagt. Stattdessen soll im Herbst 2021 ein neues Veranstaltungsformat mit dem Namen „2 plus 2“ in Kalifornien stattfinden, um die Luftfracht- und Supply-Chain-Management-Branche zusammenzubringen. Geplant ist eine zweitägige Konferenz, gefolgt von zwei Tagen Innovationsaustausch.

  • Der Corona-Ausbruch bei der Werft Blohm+Voss könnte nach Einschätzung der IG Metall möglicherweise mit unzureichenden Wohnbedingungen von osteuropäischen Arbeitern zusammenhängen. Nach Informationen der Gewerkschaft seien unter den positiv Getesteten auf der Werft kaum Mitglieder der Stammbelegschaft zu finden, sagte Emanuel Glass, Geschäftsführer IG Metall Region Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur. Infiziert seien dagegen zahlreiche Arbeiter von Subunternehmen, die mit Werkverträgen auf dem Gelände arbeiten.

  • Die deutsche Industrie erwartet wegen der weiterhin schweren Folgen der Coronakrise keine schnelle Erholung der Wirtschaft und fordert Nachbesserungen bei staatlichen Hilfen. Lesen Sie mehr dazu im Konjunktur-Update.

  • Angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie haben der BGL-Aufsichtsrat und -Vorstand beschlossen, die diesjährige Jahrestagung am 19. Oktober in Berlin abzusagen. Die interne Mitgliederversammlung werde als Präsenzveranstaltung im kleinen Rahmen mit begrenzter Teilnehmerzahl in Frankfurt am Main abgehalten, teilte der Bundesverband mit.

Coronavirus News-Update vom 5. August

  • Zum ersten Mal seit elf Jahren schreibt BMW wieder rote Zahlen. Unter dem Strich stand ein Quartalsverlust von 212 Mio. EUR. Trotz des schwachen zweiten Quartals sei im ersten Halbjahr noch ein Gewinn erwirtschaftet worden, sagte Vorstandschef Oliver Zipse. „Einen klaren Lichtblick signalisiert der Monat Juli: Unser Absatz Automobile auf Group-Ebene lag hier deutlich über Vorjahr“, sagte Zipse. „In China verläuft die Marktentwicklung positiver als erwartet“, ergänzte Finanzvorstand Nicolas Peter. Auch in anderen wichtigen Märkten wie Deutschland oder den USA sei inzwischen eine leichte Erholung spürbar. Im zweiten Quartal verkaufte BMW ein Viertel weniger Autos als vor einem Jahr. Die Werke und die Autohäuser in Europa und in den USA waren lange geschlossen. In China dagegen lagen die Verkäufe bereits wieder deutlich über Vorjahr.

  • Bei den Elektronikketten Media Markt und Saturn droht ein massiver Stellenabbau. Der Mutterkonzern Ceconomy prüft das Streichen von bis zu 3.500 Vollzeitstellen, wie er am Mittwoch mitteilte. Betroffen wären Ceconomy zufolge vorwiegend Arbeitsplätze im europäischen Ausland. Doch ist das nicht alles. „Angesichts rückläufiger Kundenfrequenzen infolge der Covid19-Pandemie prüft der Konzern ferner, europaweit in begrenztem Umfang defizitäre Stores zu schließen“, wie er ankündigte. Insgesamt erhofft sich die Konzernführung von den Maßnahmen Einsparungen von knapp über 100 Mio. EUR pro Jahr. Eine Entscheidung über Durchführung und Umfang der Maßnahmen soll am 12. August fallen.

  • Nach einem größeren Corona-Ausbruch bei der Werft Blohm+Voss warten das Unternehmen und die Gesundheitsbehörden auf die Auswertung weiterer Tests. Anschließend werde beraten, ob die seit Monaten geltenden strengen Hygienekonzepte nachgeschärft oder welche anderen Maßnahmen möglicherweise ergriffen werden, teilte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch mit. Das sei gegenwärtig noch nicht absehbar.

  • Der größte Flughafen Skandinaviens, der Airport Kopenhagen-Kastrup, will etwa ein Viertel seiner Stellen abbauen. Um sich an die aus der Coronakrise resultierende längere Zeit mit verringertem Passagieraufkommen anzupassen und wettbewerbsfähig zu bleiben, sollen 650 der rund 2.600 Vollzeitstellen wegfallen, wie die Flughafenbetreiber am Mittwoch mitteilten.

  • Die Deutsche Post DHL trotzt den Herausforderungen der Coronakrise. Während große Teile der Wirtschaft mit Absatzeinbrüchen zu kämpfen haben, steigerte der „gelbe Riese“ zwischen April und Juni Umsatz und Gewinn, wie der Dax-Konzern am Mittwoch bei der Präsentation seiner Halbjahreszahlen in Bonn mitteilte. Die Post profitierte dabei nicht nur vom E-Commerce-Boom, sondern auch von drastisch gestiegenen Preisen im internationalen Luftfracht-Geschäft.

  • Die Coronakrise setzt Deutschlands Maschinenbauern hart zu. Im ersten Halbjahr sanken die Bestellungen bereinigt um Preiserhöhungen (real) deutlich um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Branchenverband VDMA am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Weniger Aufträge gingen vor allem aus dem Ausland ein. „Dieser Rückgang geht auf eine durch Handelsstreitigkeiten und politische Verwerfungen geschwächte Weltkonjunktur zurück, die durch die Covid-19 Pandemie zusätzlich heftig getroffen wurde“, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Lesen Sie hier mehr News zur Konjunktur.

Coronavirus News-Update vom 4. August

  • Auf der Hamburger Werft Blohm+Voss sind bei einem Massentest 49 weitere Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Einige Testergebnisse stünden noch aus, teilte die Bremer Lürssen Werft als Muttergesellschaft am Dienstagabend mit. Bei Blohm+Voss waren am Montag rund 500 Mitarbeiter eines gut abgrenzbaren Bereichs auf freiwilliger Basis getestet worden, nachdem Ende vergangener Woche dort bei sechs ihrer Kollegen das Virus festgestellt worden war.

  • Die Coronakrise hat dem Onlinehandel mit Möbeln einen kräftigen Wachstumsschub beschert. Allein in den Monaten März und April habe das Wachstum im Internethandel bei rund 25 Prozent gelegen, teilte das Kölner Wirtschaftsforschungsinstitut EHI am Dienstag mit. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2019 legte der E-Commerce mit Möbeln „nur“ um gut 11 Prozent auf 4,7 Mrd. EUR zu. Der stationäre Möbelhandel musste dagegen im März und April coronabedingt Umsatzeinbußen von 30 bis 40 Prozent hinnehmen.

  • Der große Wumms ist ausgeblieben: Einen Monat nach der Senkung der Mehrwertsteuer überwiegen im deutschen Einzelhandel Zweifel am Nutzen des milliardenschweren Steuergeschenks an die Verbraucher. Bei einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) bewerteten nur 13 Prozent der Unternehmen abseits des Lebensmittelhandels die Steuersenkung als eine wirksame Hilfe zur Belebung des Konsums. Doch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

  • Der Einbruch des Flugverkehrs in der Coronakrise hat den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von rund 182 Mio. EUR nach 127 Mio. EUR Gewinn ein Jahr zuvor, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Coronavirus News-Update vom 3. August

  • Die Regierung in London hat Lieferanten von Medizinprodukten im Land wegen des bevorstehenden Auslaufens der Brexit-Übergangsphase dazu aufgerufen, Vorräte anzulegen. Ziel sei es, auf britischem Boden Medikamente und andere Medizinprodukte für sechs Wochen vorzuhalten, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums am Montag. Das sei umso wichtiger, weil durch die Coronavirus-Pandemie die Versorgung mit vielen Gütern bereits jetzt schon schwierig sei.

  • Der Großmotorenhersteller MAN Energy Solutions  will nach einer Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern weniger Jobs streichen als zunächst geplant. Wie das Augsburger Unternehmen am Montag berichtete, sollen nun 1.650 Arbeitsplätze in Deutschland und 950 im Ausland wegfallen. Noch im Juli hatte der Hersteller von Dieselmotoren für Fracht- und Kreuzfahrtschiffe den möglichen Abbau von nahezu 4.000 seiner weltweit etwa  14.000 Arbeitsplätze angekündigt. Nunmehr ist diese Zahl auf 2.600 reduziert worden. Ursprünglich standen allein in der Bundesrepublik 3.000 Jobs auf der Kippe. Nunmehr ist diese Zahl auf 2.600 reduziert worden. Ursprünglich standen allein in der Bundesrepublik 3.000 Jobs auf der Kippe.

  • Nach Erhöhung der Kaufprämie für Autos mit Elektroantrieb ist die Zahl der Förderanträge auf ein Rekordhoch geklettert. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte, wurde im Juli 19.993 mal die sogenannte Innovationsprämie für ein E-Auto oder einen Plugin-Hybrid beantragt. Das war der höchste Stand seit Einführung der Kaufprämie im Jahr 2016. Seit Jahresbeginn seien 69.606 Anträge gestellt worden, 78,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die bestehende Kaufprämie für Autos, die elektrisch fahren können, hatte die Bundesregierung als Teil ihres Pakets gegen die Coronakrise erhöht.

  • Nach mehr als viermonatiger Zwangspause durch die Corona-Pandemie ist der Flughafen Dresden seit Montag wieder mit dem internationalen Drehkreuz Amsterdam-Schiphol verbunden. KLM Royal Dutch Airlines fliegt die Strecke zunächst fünf Mal pro Woche, ab September sind sechs wöchentliche Verbindungen geplant, ab Oktober dann tägliche, teilte die Mitteldeutsche Flughafen AG mit. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sprach von einem positiven Signal für Wirtschaft, Forschung und Tourismus in beiden Ländern. Die Niederlande zählten zu den wichtigsten touristischen Märkten für Sachsen. Die Verbindung werde die Zusammenarbeit weiter beflügeln.

  • Der Triebwerksbauer MTU hat sich im zweiten Quartal gerade noch in der Gewinnzone gehalten und erwartet eine jahrelange Durststrecke. Weiterhin seien 6.400 der 8.000 Mitarbeiter in Deutschland „in Kurzarbeit, mit einem Tag pro Woche“, sagte Vorstandschef Winkler am Montag in München. In Deutschland will MTU Aero Engines bis Ende nächsten Jahres 800 bis 1.200 Stellen abbauen.

  • Die Lufthansa rechnet in einer längeren Corona-Krise mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach Luftfracht. Wichtigster Grund sei die auf absehbare Zeit deutlich geringere Zahl an Passagierflügen, die sonst auch viel Fracht mitnehmen, sagt Lufthansa-Cargo-Chef Peter Gerber. Er rechne daher für die kommenden Monate mit einem deutlichen Nachfrage-Überhang in der Luftfahrtbranche. „Innerhalb von zwei Wochen war die Hälfte der Kapazität weg“, beschreibt Gerber die heftige Marktstörung durch die Pandemie im März. Bis dahin war etwa die Hälfte der globalen Luftfracht als Belly-Fracht befördert worden. Gleichzeitig seien die Bestellungen von bestimmten Gütern wie medizintechnischer Ausrüstung oder Schutzmasken sprunghaft gestiegen, so dass sich auf bestimmten Verbindungen die Frachtraten stark erhöht hätten.

  • Die Otto Group beobachtet seit Ausbruch der Corona-Pandemie ein strukturell verändertes Einkaufsverhalten der Versandhandelskunden. Dadurch ist die Retourenquote in den vergangenen Corona-Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent gesunken. Trotzdem steigt das Retourenvolumen insgesamt, da auch die verkauften Mengen steigen, teilt der Hamburger Konzern mit. Ob sich womöglich ein generell bewussterer Einkauf etablieren wird, der nachhaltig zu weniger Rücksendungen führt, sei aber noch offen. Die Online-Shopper kauften aktuell vor allem bewusster und nah am Bedarf ein, spontane und vor allem teure Anschaffungen würden dagegen zurückgestellt, heißt es. Beliebt seien vor allem Artikel aus den Sortimenten Haushalt, Elektronik, Möbel, Baumarkt und Garten sowie Produkte wie Wäsche, Heimtextilien und basisorientierte Mode mit geringeren Retourenquoten.

Coronavirus News-Update vom 31. Juli

  • Amazon hat inmitten der Corona-Pandemie weiter stark vom Shopping-Boom im Internet profitiert. Im zweiten Quartal schoss der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 40 Prozent auf 88,9 Mrd. USD in die Höhe, wie der weltgrößte Onlinehändler am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Der Gewinn betrug 5,2 Mrd. USD, was im Jahresvergleich in etwa einer Verdopplung entspricht. Die Ergebnisse lagen erheblich über den Prognosen der Analysten, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit kräftigen Kursaufschlägen. Dass Amazon mit seinen Lieferdiensten zu den großen Profiteuren der Coronakrise zählt, hatte sich bereits im Vorquartal gezeigt. Zudem floriert das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Netz weiter, auch wenn Amazons Flaggschiff AWS die hohen Erwartungen zuletzt nicht ganz erfüllen konnte.

  • Der Volkswagen-Konzern hat die Coronakrise bei Umsatz und Ergebnis voll zu spüren bekommen und ist wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Im zweiten Quartal fuhr VW einen auf die Aktionäre entfallenden Nettoverlust von 1,6 Mrd. EUR ein, nachdem der Konzern hier im Vorjahreszeitraum noch knapp 4 Mrd. EUR Gewinn gemacht hatte. „Das erste Halbjahr 2020 war durch die Covid-19-Pandemie eines der herausforderndsten in unserer Unternehmensgeschichte“, sagte Finanzvorstand Frank Witter am Donnerstag in Wolfsburg. VW will nun nach einem deutlichen Abfluss finanzieller Mittel aus dem laufenden Geschäft die Dividende für das vergangene Jahr spürbar kürzen, um die Kasse zu schonen. VW hatte schon durchblicken lassen, dass der ursprüngliche Dividendenvorschlag von 6,56 EUR je Vorzugsaktie nicht das letzte Wort sein musste - nun soll es 4,86 Euro und damit 1,70 EUR weniger geben. Das ist soviel wie im Jahr zuvor. Auch große Investoren hatten angesichts der schnell schmelzenden Finanzpolster in der besonders von der Krise betroffenen Autobranche geradezu dazu geraten, doch lieber mehr Geld in der Kasse zu behalten.

  • Auch der Sportwagenbauer Porsche büßt in der Coronakrise kräftig Gewinn ein und sieht seine langfristigen Renditeziele erst einmal in weite Ferne rücken. Das operative Ergebnis der Porsche AG sackte im ersten Halbjahr um mehr als ein Viertel auf gut 1,2 Mrd. EUR ab, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht der Konzernmutter Volkswagen hervorgeht. Bei einem Umsatz von rund 12,4 Milliarden Euro ergibt sich eine Rendite von knapp 10 Prozent. Mindestens 15 Prozent hat sich Porsche eigentlich als Maßstab gesetzt - und hält daran auch fest. Dafür werde man weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergreifen, kündigte Finanzvorstand Lutz Meschke an.

  • Wegen des Geschäftseinbruchs in der Coronakrise will die Fluggesellschaft Air France-KLM bei ihrem niederländischen Ableger KLM bis zu 5000 Vollzeitstellen abbauen. Die Erholung des Flugverkehrs werde lange dauern und sei mit vielen Unsicherheiten verbunden, teilte KLM am Freitag in Amsterdam mit. Das Unternehmen müsse seine Struktur und seine Größe in den kommenden Jahren weiter und radikal verändern. Das Management richtet seine Pläne auf den voraussichtlichen Flugbetrieb der kommenden beiden Jahre aus. Im Laufe des Jahres 2021 müsse die Zahl der Vollzeitstellen in der KLM-Gruppe um 4500 bis 5000 auf dann noch 28 000 sinken, hieß es in der Mitteilung.

  • Entscheidung über die Zukunft der vor der Insolvenz stehenden Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG): Zu einem Spitzentreffen in Flensburg auf Einladung der IG Metall wird neben Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) und Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) auch Investor Lars Windhorst erwartet. Anschließend soll über die Pläne informiert werden. Die Eröffnung des Insolvenzverfahren über das FSG-Vermögen ist für Samstag geplant. Die FSG hatte im April einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Flensburg gestellt. Die Produktion stand wegen der Corona-Pandemie monatelang still, die 650 Mitarbeiter waren in Kurzarbeit. Die Werft war 2019 von Windhorst übernommen worden.

  • Der britische Luftfahrt- und Rüstungskonzern BAE Systems hat im ersten Halbjahr besser abgeschnitten als erwartet. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp fünf Prozent auf 9,9 Mrd. Pfund (10,9 Mrd. EUR) stieg, lag das bereinigte operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) mit 895 Mio. Pfund rund zehn Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Der Überschuss brach sogar um fast ein Drittel auf 532 Mio. Pfund ein, nachdem BAE ein Jahr zuvor von einer Steuergutschrift profitiert hatte.

Coronavirus News-Update vom 30. Juli

  • Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat unter dem Strich wegen der Coronakrise im zweiten Quartal rote Zahlen eingefahren. Der Verlust betrug 17,1 Mio. EUR nach einem Gewinn von 125,2 Mio. EUR ein Jahr zuvor, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Zahlen zu Umsatz, operativem Ergebnis und Auftragseingang hatte Kion bereits Mitte Juli genannt und dabei von deutlichen Belastungen des Betriebs insbesondere im April und Mai gesprochen. Die Hessen setzen aber auf spürbar anziehende Bestellungen von Kunden aus dem Onlinehandel, die insbesondere bei automatisierten Lager- und Sortiersystemen kräftig orderten.

  • Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert von der Deutschen Bahn, sich besser auf eine mögliche zweite Corona-Infektionswelle vorzubereiten. „Die ist dort noch nicht eingepreist“, sagte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende, Klaus-Dieter Hommel, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er verlangte einen Plan dafür, wie der bundeseigene Konzern in einem solchen Fall reagieren wolle.

  • Mitten in der Luftfahrtkrise legt der Flugzeugbauer Airbus seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vor. Die coronabedingte Bestellflaute setzt dem Konzern mit Schaltzentrale im französischen Toulouse zu. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte immer wieder betont, dass die Corona-Pandemie die Luftfahrtbranche in ihre schlimmste Krise überhaupt gestürzt habe. Airbus hatte vor rund einem Monat angekündigt, rund 15.000 Stellen weltweit streichen zu wollen. Eine Überraschung war das nicht. Der Konzern hatte zuvor erklärt, für zwei Jahre die Produktion und Auslieferungen um 40 Prozent zu drosseln. Im Juni und Mai hatte der Flugzeugbauer keine neuen Flugzeug-Bestellungen eingesammelt.

Coronavirus News-Update vom 29. Juli

  • Der Airbus-Erzrivale Boeing hat nach einem Quartal mit tiefroten Zahlen weitere Personaleinschnitte signalisiert. „Bedauerlicherweise bedeuten die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die zu weiteren Produktionskürzungen und sinkender Nachfrage nach Flugzeugen führen, dass wir die Anzahl unserer Mitarbeiter überdenken müssen“, schrieb Boeing-Chef Dave Calhoun am Mittwoch in einem Memo an die Belegschaft. Der US-Luftfahrtkonzern hatte im April angekündigt, die Mitarbeiterzahl um rund zehn Prozent zu reduzieren, was ungefähr 16.000 Stellen entsprechen würde.

  • Die Monopolkommission hat der Bundesregierung geraten, auch in der Krise die Voraussetzungen für einen fairen Wettbewerb zu schaffen. „Der Druck zusammenzuarbeiten, ist recht hoch“, sagte der Vorsitzende des Expertengremiums, Achim Wambach, am Mittwoch bei der Vorstellung eines Gutachtens. Es sei gut, dass der Staat Unternehmen helfe - er müsse dies allerdings zeitlich befristen und bestimmte Regeln aufstellen, damit der Wettbewerb nicht langfristig leide. Das Gleiche gelte für Kartellbehörden, die Unternehmen erlaubten, in der Krise temporär zu kooperieren. Zuvor hatte die Kommission das Gutachten an Bundeswirtschaftminister Peter Altmaier (CDU) übergeben.

  • In der Coronakrise versuchen viele Einzelhändler in Nordrhein-Westfalen, online Kontakt zu ihren Kunden zu behalten. „Auch kleinere und mittelgroße Geschäfte bauen verstärkt auf die digitalen Kanäle“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer NRW, Ralf Mittelstädt, am Mittwoch. Dazu zählten unter anderem die Kommunikation über soziale Netzwerke und der Aufbau eigener Online-Präsenzen. Einer IHK-Umfrage zufolge setzt fast ein Drittel der Händler verstärkt oder neu auf digitale Vertriebskanäle wie Onlineshops.

  • Der Münchner Mischkonzern Baywa ist von der Coronakrise weitestgehend verschont geblieben. Im ersten Halbjahr sei der Konzern nur in sehr geringem Umfang von der Pandemie betroffen gewesen, und auch im zweiten Halbjahr würden keine größeren Auswirkungen erwartet, sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz am Dienstag auf der Online-Hauptversammlung in München. Lutz stellte den Aktionären ein operatives Ergebnis „mindestens auf dem Niveau des Vorjahres“ in Aussicht, als die Baywa 256 Mio. EUR erwirtschaftet hatte.

  • Auch für die Beschäftigten des Autobauers Daimler bringt die Coronakrise nun finanzielle Einbußen mit sich – im Gegenzug bleiben aber ihre Jobs gesichert. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat hätten sich auf Eckpunkte zur Reduzierung der Personalkosten und zur Beschäftigungssicherung geeinigt, teilte Daimler am Dienstag mit. Wesentliche Punkte: Die Arbeitszeit wird reduziert, die Prämie gestrichen und das sogenannte tarifliche Zusatzgeld automatisch in freie Tage umgewandelt.

  • In der Coronakrise setzen immer mehr Konsumenten in Deutschland nach einer Umfrage auf Onlineshopping. Fast jeder zweite Verbraucher (48 Prozent) gab an, häufiger online zu bestellen als zuvor, wie aus einer Befragung des Marktforschungsinstituts „Heute und Morgen“ im Auftrag des Paket-Dienstleisters Hermes hervorgeht. Jeder Zehnte hat der Auswertung zufolge Onlineshopping während dieser Zeit zum ersten Mal genutzt. 39 Prozent der Befragten gaben zudem an, insgesamt seit Beginn der Pandemie häufiger Pakete zu empfangen.

  • Der internationale Luftverkehr kommt aufgrund der Corona-Pandemie nicht recht in Schwung. Der neue Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber, sieht die Testpflicht für Reisende aus Corona-Risikogebieten als erste Grundlage zur Wiederbelebung des weltweiten Flugverkehrs. „Wir müssen das Reisen wieder stärker ermöglichen, mit einem Instrumentarium, das es uns erlaubt, verantwortlich und flexibel auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens zu reagieren“, sagte Gerber den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Gerber plädiert für Regeln und Instrumentarien wie die neuen Corona-Tests an Flughäfen, um die Einreise in Zeiten der Pandemie für die Kunden sicher und verlässlich zu machen. Klare weltweite Regeln seien auch wichtig für die Zukunft – für den Fall, dass es noch einmal so ein Ereignis wie die Pandemie gebe.

  • Die wegen der Coronakrise bereits vom Frühling auf den Herbst verschobene Messe für Schwergutlogistik, Breakbulk Europe 2020, in Bremen ist endgültig abgesagt worden. Die Entscheidung des Veranstalters Hyve Group sei außerordentlich bedauerlich, jedoch vor dem Hintergrund der bestehenden Corona-Hygieneregeln absehbar gewesen, teilte die Hafenmanagementgesellschaft Bremenports am Dienstagabend mit. Die weltweit größte Messe der Hafenwirtschaft war vom 29. September bis 1. Oktober geplant. Erwartet wurden 600 Aussteller und 10.000 Fachbesucher.

Coronavirus News-Update vom 27. Juli

  • Die Wirtschaftsministerin in Baden-Württemberg, Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), hat Unternehmensgründern im Südwesten erneut Unterstützung in der Coronakrise zugesagt. „Wir wissen, es ist eine große Unsicherheit im Markt“, sagte sie am Montag bei einem Besuch im Karlsruher „Cyberforum“, in dem Start-up-Firmen aufgebaut und gefördert werden. Die jungen Unternehmen seien auf Bankdarlehen und Risikokapital von Investoren angewiesen. Das bedeute schon unter normalen Umständen oft das Aus für viele Geschäftsideen. Durch die Coronakrise sei es nun noch schwieriger geworden, an Geld zu kommen. Das Land hat ein Hilfsprogramm unter dem Namen „Start-up BW Pro-Tect“ aufgelegt: Firmengründer können ein Darlehen von bis zu 200.000 EUR erhalten, um Engpässe infolge der Coronakrise zu überbrücken können.

  • Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Rheinland-Pfalz hat wegen des deutlich verringerten Verkehrs in der Corona-Lockdown-Zeit manche Straßenbauarbeiten vorgezogen. Dazu gehörten beispielsweise Tagesbaustellen oder die Einrichtung größerer Baustellen auf Autobahnen in der Osterzeit, teilte LBM-Sprecherin Birgit Küppers der Deutschen Presse-Agentur mit. „Wir konnten gerade auf hochbelasteten Strecken einfacher bauen, da aktuell deutlich weniger Verkehr unterwegs war.“

  • Für Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) ist eine staatliche Beteiligung an dem von Corona schwer getroffenen Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft kein Thema. „Für eine staatliche Beteiligung gibt es bei der Meyer Werft derzeit meines Erachtens keinerlei Anlass“, sagte Althusmann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Schlüssel zur Bewältigung der Krise sei ein kluges und austariertes Kostensenkungs- sowie Restrukturierungsprogramm. Für Ende August erwartet Althusmann konkretere Angaben dazu, ob und in welchem Umfang Arbeitsplätze auf der Werft wegfallen sollen.

  • Im ersten Halbjahr hat die Deutsche Bahn eigenen Angaben zufolge rund 17.000 Bewerbern eine Stelle zugesagt. Damit sieht sie sich auf gutem Weg, das selbst gesteckte Ziel von 25.000 Neueinstellungen im laufenden Jahr zu erreichen. Der Konzern habe trotz der enormen wirtschaftlichen Corona-Schäden seine Zusage eingelöst und auf Rekordniveau eingestellt, teilte Personalvorstand Martin Seiler der Deutschen Presse-Agentur mit. Schwerpunkte bei den Einstellungen lagen demnach im Instandhaltungs- und Bauprojektbereich.

  • Unternehmen und Arbeitnehmer können voraussichtlich auch künftig leichter auf Kurzarbeit zurückgreifen. „Ich kann mir vorstellen, dass wir die erweiterten Möglichkeiten für Kurzarbeit verlängern“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Diese Möglichkeit habe ich per Rechtsverordnung. Darüber werden wir im September entscheiden.“ Die Hürden dafür waren im März im Zeichen der Coronakrise gesenkt worden.

  • Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat der Bundesregierung unzureichende Hilfen für Unternehmen in der Coronakrise vorgeworfen. „Die Politik hat sich verzettelt“, sagte der Leiter des Prognosezentrums am IfW in Kiel, Stefan Kooths, der Deutschen Presse-Agentur. „Das Konjunkturprogramm hat 57 Positionen. Aus stabilisierungspolitischer Sicht ist es nicht zweckmäßig, weil es nicht dort ansetzt, wo die Unternehmen die größten Probleme haben.“

  • Nach mehr als vier Monaten ohne internationalen Flugverkehr wird Russland erstmals wieder reguläre Verbindungen mit dem Ausland aufnehmen. Angeflogen würden vom 1. August an zunächst die Türkei, Großbritannien und Tansania, sagte Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa am Freitag in Moskau. Besonders die Türkei ist für Russen wegen der deutlich günstigeren Urlaubsangebote als in der Heimat ein attraktives Reiseziel. Das Verkehrsministerium in Moskau teilte mit, dass Verhandlungen mit 30 weiteren Ländern über eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs liefen.

  • Für die Zukunft der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG), die im April einen Insolvenzantrag gestellt hatte, besteht nach Einschätzung der IG Metall Grund für „verhaltenen Optimismus“. Dieses Resümee zog Heiko Messerschmidt, Sprecher der IG Metall Küste, am Freitag nach einer Betriebsversammlung. Dort war über den aktuellen Sachstand informiert worden. Zuvor hatte NDR1 Welle Nord berichtet.

  • Der private Zuganbieter Flixtrain will die geplante milliardenschwere Staatshilfe für die Deutsche Bahn nicht klaglos hinnehmen. In einem Schreiben an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager setzt sich der Konkurrent dafür ein, die Unterstützung für den Marktführer mit Auflagen zu versehen. So sollten Wettbewerber ihre Fahrkarten über Buchungskanäle der Bahn verkaufen können und günstigere Gebühren sowie umfassendere Rechte für die Schienennutzung erhalten. „Wir ziehen auch in Erwägung zu klagen, sollte es keinerlei Auflagen geben“, sagte Geschäftsführer André Schwämmlein dem „Handelsblatt“.

  • Die Corona-Pandemie lastet nach einer Handelskammer-Umfrage weiter schwer auf dem Geschäftsklima in Bremen. Die Talsohle sei erreicht, aber noch nicht durchschritten, folgerte die Kammer aus den Antworten der befragten Firmen. Drei Viertel aller Unternehmen rechneten für das Geschäftsjahr 2020 mit Umsatzeinbußen, teilte die Kammer am Freitag mit. Gegenüber dem Frühjahr sei diese Zahl gestiegen, auch die erwarteten Umsatzverluste seien höher, sagte Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger.

  • Arbeitsministerin Carolina Trautner will möglichst viele der geplanten Stellenstreichungen beim Industriekonzern MAN in Augsburg abwenden. „Wir müssen alles versuchen, um möglichst viele Arbeitsplätze zu retten“, sagte die schwäbische CSU-Politikerin am Freitag. Als Arbeitsministerin und als Augsburgerin sei es ihre Pflicht und ihr persönliches Anliegen, sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Familien einzusetzen.

Coronavirus News-Update vom 24. Juli

  • Die Flugstreichungen wegen der Coronakrise haben die US-Fluggesellschaft American Airlines tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Verlust von fast 2,1 Mrd. USD nach einem Gewinn von 662 Mio. USD ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag im texanischen Fort Worth mitteilte. „Es war eines der schwierigsten Quartale in der Geschichte von American“, sagte Airline-Chef Doug Parker. Weil die Zahl der Fluggäste im Jahresvergleich um 86 Prozent auf weniger als 5,5 Mio. USD einbrach, sackten die Erlöse im gleichen Maß auf 1,6 Mrd. USD nach unten. Die Betriebskosten gingen hingegen nur um 62 Prozent zurück.

  • Der angeschlagene Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni traut sich in Anbetracht der andauernden Unsicherheiten wegen der Coronakrise nach wie vor keinen Ausblick für 2020 zu. Konzernchef Aldo Kamper rechnet für das kürzlich abgeschlossene zweite Quartal mit erheblichen finanziellen Belastungen, setzt aber darauf, dass der Tiefpunkt mittlerweile überschritten ist. Obwohl Kamper im weiteren Jahresverlauf eine schrittweise Erholung erwartet, sei aktuell noch nicht klar, wie schnell und nachhaltig sich die Nachfrage der Kunden tatsächlich bessern werde.

Coronavirus News-Update vom 23. Juli

  • Die deutsche Wirtschaft in Russland hat mit Nachdruck eine Öffnung der seit 30. März geschlossenen Grenzen und eine Wiederaufnahme des regulären Flugverkehrs gefordert. Die Beschränkungen führten bei vielen Unternehmen zu großen Schwierigkeiten und laut einer aktuelle Umfrage zu Verlusten in Milliardenhöhe, sagte der Chef der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK), Matthias Schepp, der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. „Der freie Reiseverkehr von Managern und Technikern wird wie ein zweites Konjunkturprogramm wirken und dringend nötiges Wirtschaftswachstum schaffen.“

Coronavirus News-Update vom 22. Juli

  • Der Großmotorenhersteller MAN Energy Solutions will fast 4.000 seiner weltweit etwa 14.000 Arbeitsplätze abbauen. Allein in Deutschland sollen rund 3.000 Mitarbeiter gehen, teilte das Augsburger Unternehmen am Mittwoch mit. Im Ausland sind 950 Beschäftigte betroffen. Das Unternehmen begründete dies hauptsächlich mit der Corona-Pandemie. Es erwartet auch in den kommenden Jahren stagnierende Umsätze und will die Kosten deswegen um 450 Mio. EUR senken. Das Unternehmen hat mehr als 120 Standorte weltweit.

  • Die Gewerkschaft Verdi hat die angekündigte Schließung von Standorten der Billigairline Ryanair in Deutschland scharf kritisiert. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Gewerkschaften mit der Ankündigung in den laufenden Verhandlungen unter Druck gesetzt werden sollen“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Sven Bergelin der Deutschen Presse-Agentur. Von den Plänen sind nach seinen Angaben etwa 350 der circa 1.000 Flugbegleiter der Ryanair-Tochter Malta Air in Deutschland betroffen, der Großteil vermutlich am Berliner Standort Tegel. „Von den in Summe 350 Stellen könnten 150 bis 200 in Tegel wegfallen“, sagte Bergelin.

  • Nach dem beispiellosen Einbruch des Luftverkehrs in der Coronakrise steht die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB) vor dem Abbau Hunderter Arbeitsplätze. Sowohl in der Verwaltung, im Betrieb und der Operation müsse erheblich gespart werden, heißt es in einem Mitarbeiterbrief vom Mittwoch, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Nach unserer Einschätzung geht es um einen Abbau von 400 Stellen in den nächsten Jahren“, schreiben Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup und Personalchef Michael Halberstadt. Derzeit hat das staatliche Unternehmen rund 2.170 Stellen.

  • In Brandenburg sind im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich weniger Kraftfahrzeuge neu zugelassen worden. Die Zahl der Neuzulassungen sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24,4 Prozent auf knapp 33.000 Fahrzeuge, wie das Landesamt für Statistik am Mittwoch mitteilte. Besonders deutlich war der Rückgang bei Autos, wo die Zahl der Neuzulassungen um fast 29 Prozent von rund 33.300 auf gut 23.700 sank. Einen kräftigen Zuwachs hatten dagegen die Neuzulassungen von Autos mit alternativen Antrieben, deren Zahl um 67,3 Prozent auf knapp 4.000 stieg. Daran hatten die Hybrid-Autos mit knapp 3.000 Fahrzeugen (plus 78,0 Prozent) und die Elektroautos mit rund 900 Neuzulassungen (plus 97,2 Prozent) den größten Anteil.

  • Europas größte Billigairline Ryanair will zum 1. November seine Basis am Hunsrück-Airport Hahn schließen. Auch den Standorten in Berlin-Tegel und im nordrhein-westfälischen Weeze drohe noch vor dem Winter das Aus, teilte die Ryanair-Tochter Malta Airline am Dienstag in einem internen Schreiben mit, das der Deutschen Presse-Agentur in London vorliegt. Darin spricht die Airline auch für weitere Standorte von einem erheblichen Personalüberhang. Zuvor hatte es einen heftigen Streit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) über Gehaltskürzungen in der Corona-Krise gegeben. Die bei der Ryanair-Tochter Malta Air beschäftigten Piloten aus Deutschland hatten die Vorschläge der Airline abgelehnt.

Coronavirus News-Update vom 21. Juli

  • Die Corona-Pandemie hat die US-Fluggesellschaft United Airlines im zweiten Quartal weiter heftig belastet. In den drei Monaten bis Ende Juni gingen pro Tag rund 40 Mio. Dollar verloren, wie United am Dienstag nach US-Börsenschluss in Chicago mitteilte. Insgesamt lag das bereinigte Nettoergebnis mit 2,6 Mrd. Dollar (2,3 Mrd. EUR) im negativen Bereich. Im Vorjahr hatte die Airline noch über eine Milliarde Dollar verdient. Der Umsatz brach um 87 Prozent auf 1,5 Mrd.  Dollar ein. Es sei „das schwierigste Quartal in der 94-jährigen Unternehmensgeschichte“ gewesen, erklärte United Airlines.

  • Die Chefs großer Fluggesellschaften dringen darauf, den Luftverkehr zwischen den USA und Europa wieder in Gang zu bringen. Die Antwort auf die Corona-Pandemie benötige weiterhin eine Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Bürgern und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks, heißt es in einem offenen Brief der Gesellschaften United, American Airlines, Lufthansa und International Airlines Group an US-Vizepräsident Mike Pence und EU-Innenkommissarin Ylva Johansson.

  • Der Nachfrageeinbruch und der wochenlange Produktionsstopp der Autobauer in der Corona-Pandemie haben tiefe Spuren bei Continental hinterlassen. Der Autozulieferer und Reifenhersteller musste im zweiten Quartal deutliche Verluste hinnehmen. Vor Zinsen und Steuern sowie um Sondereffekte bereinigt lag die operative Marge bei minus 9,6 Prozent vom Umsatz. Das heißt: Je 100 EUR Umsatz machte Conti im laufenden Betrieb rund 9,60 EUR Verlust. Insgesamt dürfte Continental damit einen operativen Verlust im oberen dreistelligen Millionenbereich eingefahren haben.

  • Die Beschlüsse des EU-Gipfels werden aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den europäischen Binnenmarkt enorm stärken. Der Aufschwung nach der Coronakrise nicht nur in Deutschland könne nun schneller stattfinden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin. Er erwarte, dass in Deutschland ab Oktober ein vorsichtiger Aufschwung einsetze. Die EU habe sich in der Krise bewährt und übe Solidarität. Die EU-Länder seien die wichtigsten Handelspartner Deutschlands, eine Stärkung des Binnenmarkts kräftige auch die deutsche Volkswirtschaft.

  • BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Logistikmarkt für das 1. Halbjahr 2020: Der aktuell registrierte bundesweite Flächenumsatz von 2,73 Mio. m² markiert das schwächste Halbjahresergebnis seit 2014 und liegt gut 17 % unter dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr. Der Blick auf den langjährigen Vergleich verrät allerdings, dass es sich hierbei weniger um einen Einbruch des gesamten Marktes, als vielmehr um eine Delle in den Umsatzzahlen handelt.

  • Die Coronakrise bremst weiterhin die Kauflust der Verbraucher in Deutschland. Jeder fünfte Deutsche gebe beim Shoppen aktuell bewusst weniger Geld aus als normalerweise, berichtete das Marktforschungsunternehmen Nordlight Research in seinem am Dienstag veröffentlichten Trendmonitor Deutschland gestützt auf eine Umfrage unter 1.067 Verbrauchern. Vor allem größere Anschaffungen würden zurückgestellt.

  • Wegen der anhaltenden Flaute der Luftfahrtbranche fordern die Abfertigungsfirmen an Flughäfen eine Verlängerung der Kurzarbeit. Der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) fordert daher, das Instrument der Kurzarbeit müsse auf eine mögliche Dauer von 24 Monaten verlängert werden. Coronabedingt ist in einigen Fällen derzeit bereits eine Ausweitung der Maßnahme von zwölf auf 21 Monate möglich. Nur so könnten ausreichend Mitarbeiter in den Unternehmen gehalten werden, um den Betrieb bei steigender Nachfrage auch wieder hochfahren zu können.

  • Im Zuge der Coronakrise ist der Konsum in China so stark eingebrochen wie nie zuvor in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Der Umsatz der Einzelhändler fiel im ersten Quartal 2020, das vom Lockdown geprägt war, um 19 Prozent. Die von der Pandemie verunsicherten Chinesen hielten sich selbst beim Kauf von Artikeln des täglichen Bedarfs zurück. Dies sind Ergebnisse des „China Shopper Report 2020“ der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company.

Coronavirus News-Update vom 20. Juli

  • Der schwedische Autobauer Volvo Cars blickt nach einem Verlust in den ersten sechs Monaten mit mehr Optimismus auf das restliche Jahr. In den Monaten Januar bis Juni sackte der Umsatz im Jahresvergleich um 14,1 Prozent auf 111,8 Mrd. schwedische Kronen (10,8 Mrd. EUR) ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Göteborg mitteilte. Unter dem Strich stand ein Verlust von fast 1,2 Mrd. Kronen, nachdem Volvo Cars ein Jahr zuvor noch einen Gewinn von 3,4 Mrd. Kronen eingefahren hatte.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will am Donnerstag mit EU-Amtskollegen und Branchenvertretern über die angespannte Lage der Luftfahrt in der Coronakrise beraten. Thema seien Wege aus der Krise, teilte das Ministerium am Montag mit. An den Beratungen nehmen demnach EU-Amtskollegen sowie Spitzenvertreter aus Industrie, Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugsicherungen teil. Ziel seien ein geordneter Übergang zum Normalbetrieb und ein „klimafreundlicher sowie krisenfester Luftverkehr" in Europa.

  • Großbritannien und die Europäische Union versuchen in einer neuen Gesprächsrunde, endlich ihren Streit um ein Brexit-Anschlussabkommen beizulegen. Doch die Aussichten sind alles andere als rosig: Bei einer Reihe wichtiger Themen gebe es noch Differenzen, sagte ein Regierungssprecher am Montag in London. Sie Gespräche sollen bis in den Herbst hineingezogen werden. Vor allem viele britische Unternehmen fürchten ein Scheitern der Gespräche. Sie leiden bereits wegen der Corona-Krise unter starken wirtschaftlichen Einbußen. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf den Ausbruch reagiert zu haben.

  • Der SPD-Landtagsabgeordnete Tilo Gundlack sieht die Zukunft der MV-Werften im Bau kleinerer Kreuzfahrtschiffe und erwartet dazu vom malaysischen Werfteigner rasch die erforderlichen Kurskorrekturen. „Die Coronakrise hat gezeigt, wie anfällig die klassischen Kreuzfahrtbetreiber sind. Große Schiffe mit zu vielen Menschen an Bord, das wird nach Corona nicht mehr funktionieren“, erklärte Gundlack am Montag in Schwerin. Der Umbruch müsse als Chance begriffen und die Produktion umgestellt werden. „Um die Zukunft von tausenden Arbeitsplätzen, Fachwissen und Tradition in MV zu sichern, fordern wir jetzt zügiges Handeln“, so Gundlack.

  • Beim Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft haben die wegen Corona verlängerten Betriebsferien begonnen. Wegen der Auftragsflaute in der Coronakrise haben Firmenleitung und Betriebsrat sechs Wochen Betriebsferien für die Stammbelegschaft bis Ende August vereinbart. Der Mitarbeiterstamm zähle noch mehr als 3.500 Personen, sagte ein Firmensprecher. Die Beschäftigten müssten aber auf ihr Urlaubsgeld warten. Vereinbart ist, dass die Werft erst zahlt, wenn die britische Reederei P&O das Schiff „Iona“ im Spätsommer abgenommen und bezahlt hat.

  • Der hessische Einzelhandel hat im Mai trotz der Coronakrise bessere Geschäfte gemacht. Wie das Statistische Landesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, stiegen die Erlöse im Jahresvergleich preisbereinigt um 3,4 Prozent. Vor allem das Internet- und Versandhandelsgeschäft legte kräftig zu. Auch der Einzelhandel mit Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf setzte mehr um als im Vorjahresmonat. Sportausrüstungen und Spielwaren seien ebenfalls gut verkauft worden.

  • Der Überschuss der Leistungsbilanz in der Eurozone ist in der Coronakrise auf den niedrigsten Wert seit etwa fünf Jahren gefallen. Nach Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Montag betrug der Überschuss im Mai 7,95 Mrd. EUR. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2015. Während der Überschuss in der Handelsbilanz stieg, fiel der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz zurück. Die Salden der Einkommensbilanzen verstärkten den Trend in der Leistungsbilanz.

  • Die norddeutschen Unternehmen des Groß- und Außenhandels stecken in einer tiefen Rezession. Der Umsatz fiel im zweiten Quartal um nominal 5 Prozent, nach einem nominalen Umsatzminus von 1,1 Prozent im Vorquartal, wie der AGA Unternehmensverband als Ergebnis einer Umfrage unter seinen Mitgliedern am Montag in Hamburg mitteilte. Doch gebe es erste Hinweise auf eine Besserung bis zum Jahresende.

  • Die Coronakrise hat die Ausfuhren der deutschen Elektroindustrie auch im Mai um etwa ein Fünftel schrumpfen lassen. Die Exporte sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21,2 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. „Der Rückgang fiel damit mehr oder weniger gleich hoch aus wie im April“, erläuterte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes ZVEI, Andreas Gontermann, am Montag. Zusammengerechnet verringerten sich die Ausführen seit Jahresanfang um 9,2 Prozent auf 80,9 Mrd. EUR.

Coronavirus News-Update vom 18. bis 19. Juli

  • Die deutsche Wirtschaft ist aus Sicht von DIHK-Präsident Eric Schweitzer trotz der Lockerungen in der Coronakrise noch lange nicht über den Berg. Schweitzer sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Als es Deutschland gut ging, hatte man immer das Gefühl, die Stimmung ist schlechter als die Lage. Derzeit hat man das Gefühl, die Stimmung ist besser als die Lage. Der Einbruch ist tief, der Weg heraus führt nicht so steil wieder nach oben, wie viele im Frühjahr gehofft haben.“ Schweitzer sprach sich für zusätzliche milliardenschwere staatliche Hilfen aus.

  • Japans Exporte sind in der ersten Jahreshälfte wegen der Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie so stark eingebrochen wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Wie die Regierung am Montag bekanntgab, verringerten sich die Ausfuhren der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zwischen Januar und Juni im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 15,4 Prozent auf rund 32,4 Billionen Yen (261 Mrd EUR). Das ist der schwerste Einbruch auf Halbjahresbasis seit einem Exportrückgang von 22,8 Prozent in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 im Zuge der globalen Finanzkrise. Hintergrund ist die stark gesunkene Nachfrage in Übersee nach japanischen Autos und anderen Industriegütern wegen der Pandemie.

  • Die Überbrückungshilfen des Bundes für Selbstständige in der Coronakrise sind Verbänden zufolge nur bedingt hilfreich. Sie seien „extrem bürokratisch“ und durch die Nicht-Anerkennung von Lebenshaltungskosten realitätsfern, kritisierte Andreas Lutz, Sprecher des Verbands der Gründer und Selbstständigen. Schon die Soforthilfe des Bundes habe vielen Soloselbstständigen nicht ausreichend geholfen, weil nur bestimmte Kosten bezuschusst wurden - wie etwa die Büromiete, sagte Lutz. Die meisten Selbstständigen arbeiteten aber zu Hause oder beim Arbeitgeber. „Die Überbrückungshilfe jetzt ist noch weniger hilfreich“, sagte Lutz.

  • Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet infolge der Coronakrise spätestens vom Herbst an mit einer Welle von Firmenpleiten rund um den Globus. Für Deutschland sagen die Experten einen Anstieg der Insolvenzen in den Jahren 2020 und 2021 um insgesamt 12 Prozent im Vergleich zu 2019 voraus –- auf dann etwa 21.000 Fälle, wie aus Daten von Euler Hermes hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Der Löwenanteil dürfte mit 8 Prozent auf 2021 entfallen. Für dieses Jahr wird ein Zuwachs um 4 Prozent erwartet.

  • Die Coronakrise führt zu weniger Einnahmen für den Staat bei der LKW-Maut. Wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sank im ersten Halbjahr der Mautumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 148 Mio.EUR auf rund 3,59 Mrd. EUR. Hintergrund ist ein Rückgang der Lkw-Fahrleistung angesichts der Corona-Beschränkungen.

  • Nach der Lufthansa nimmt Ende August auch Eurowings den Flugverkehr auf zwei Linien zum Flughafen Heringsdorf auf Usedom wieder auf. Vom 29. August bis zum 24. Oktober können Passagiere aus Stuttgart und Düsseldorf die Ostseeinsel wieder auf dem Luftweg erreichen, wie der Flughafen am Freitag mitteilte. Eurowings fliege einmal wöchentlich am Samstag mit dem Airbus 319 und jeweils 145 Sitzplätzen. Der Flugverkehr war wegen des Corona-Lockdowns noch nicht wieder aufgenommen worden.

  • Trotz einer Ausweitung der Flüge der Lufthansa-Gruppe nach China bleibt es für Bundesbürger in der Corona-Krise schwierig, ins Reich der Mitte zu fliegen. Wie die Lufthansa-Gruppe am Freitag mitteilte, wird die Zahl ihrer wöchentlichen Flüge bis Monatsende von zwei auf vier verdoppelt. Neben zwei Lufthansa-Flügen von Frankfurt nach Shanghai und einem nach Nanjing bietet die Tochter Swiss Airlines dann noch einen Flug von Zürich nach Shanghai an.

  • Im VW-Konzern hat sich der Verkaufseinbruch durch die Coronakrise im Juni etwas abgeschwächt. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, gingen die weltweiten Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,5 Prozent auf etwa 804.000 Fahrzeuge zurück. Das entspricht einer Stabilisierung gegenüber dem Mai, als das Minus noch rund ein Drittel (33,7 Prozent) betragen hatte. Für das gesamte erste Halbjahr steht eine Abnahme der Verkäufe um 27,4 Prozent auf knapp 3.900.000 Wagen in der Absatzstatistik. Betrachtet man nur das zweite Quartal 2020, liegen die Einbußen bei 31,6 Prozent.

  • Der Autobauer Daimler kann trotz eines operativen Milliardenverlusts im zweiten Quartal wohl auf einen schnellen Kaltstart aus der Krise setzen. Zugleich ist ein größerer Stellenabbau geplant. Dank einer überraschend guten Erholung aus dem Lockdown von Fabriken und Autohäusern rund um die Welt schnitt der Konzern im Zeitraum April bis Juni besser ab als befürchtet. Im Juni sei die Entwicklung sogar „stark“ verlaufen, hieß es am Donnerstagabend nach Börsenschluss aus Stuttgart. Die Aktien legten am Freitag deutlich zu.

  • Die Fluggesellschaft British Airways legt ihre komplette Boeing-747-Flotte mit sofortiger Wirkung vorzeitig wegen der Coronavirus-Krise still. Die Airline war bislang der größte Betreiber der 747-400. Eigentlich sollten die 31 Jumbo-Jets, die als Kerosinfresser gelten, erst im Jahr 2024 aus dem Verkehr gezogen werden. Die Pandemie habe jedoch schnellere Maßnahmen notwendig gemacht, teilte das britische Unternehmen am Freitag in London mit.

Coronavirus News-Update vom 17. Juli

  • Der schwedische Nutzfahrzeugbauer Volvo hat im zweiten Quartal schwer unter der Coronakrise gelitten. Der Umsatz brach um gut 39 Prozent auf 73,2 Mrd. schwedische Kronen (7,1 Mrd. EUR) ein, wie das Unternehmen am Freitag in Göteborg mitteilte. Volvo hat zwischen April und Ende Juni 57 Prozent weniger Lkw ausgeliefert, und auch bei Baumaschinen und Bussen machte sich die Virus-Krise deutlich bemerkbar, wie Vorstandschef Martin Lundstedt sagte. Auch weil das Unternehmen für die weitere Streichung von 4100 Stellen viel Geld in die Hand nahm, stand unter dem Strich für die Aktionäre ein Verlust von 282 Millionen Kronen (27 Mio. EUR) - nach einem Gewinn von 11,1 Mrd. Kronen ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vorjahr hatte der Konzern die Zahl von Mitarbeitern und Beratern bereits um 10.000 reduziert.

  • Die Coronakrise hat die asiatische Fluggesellschaft Cathay Pacific im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich rechnet die Airline mit einem Verlust von 9,9 Mrd. Hongkong-Dollar (1,1 Mrd EUR) nach 1,3 Mrd. Gewinn ein Jahr zuvor, wie sie am Freitag in Hongkong mitteilte. Das Geschäft des Unternehmens, das sich auf Langstreckenflüge spezialisiert hat, läuft nur sehr langsam wieder an. Im Juni lag das Passagieraufkommen mit 27.106 Fluggästen nur bei rund einem Prozent des Vorjahreswerts. Im August sollen höchstens zehn Prozent der Flüge wieder stattfinden.

  • Der Autobauer Daimler hat im zweiten Quartal in der Coronakrise trotz eines operativen Milliardenverlusts nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Der Verlust vor Zinsen und Steuern lag bei 1,68 Mrd. EUR, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss auf Basis vorläufiger Zahlen in Stuttgart mitteilte. Das war auch nur etwas mehr als im Vorjahreszeitraum mit 1,56 Mrd. EUR Minus - damals hatte der Konzern aber milliardenschwer die Rückstellungen für Dieselaltlasten und Takata-Airbags erhöhen müssen.

  • Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse hat im zweiten Quartal während der Coronakrise besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Während die Erlöse im Zeitraum April bis Juni bei rund 1,4 Mrd. EUR liegen dürften (Vorjahr: 1,8 Mrd. EUR), rechnet Knorr-Bremse mit einer bereinigten Ebitda-Marge - also dem Anteil des Gewinns am Umsatz - von rund 17 Prozent, nach 19,1 Prozent ein Jahr zuvor. Damit liegt der Bremsenspezialist bei beiden Kennziffern zwar unter den Werten des Vorjahresquartals, Analysten hätten laut Unternehmensangaben aber jeweils mit schwächeren Werten gerechnet.

  • Die österreichische Airline Laudamotion verlässt den Flughafen in Stuttgart und kündigt dort allen Beschäftigten. Die Ryanair-Tochter schließe den Standort nach der Sommersaison am 30. Oktober, wie aus einem Brief des Unternehmens an seine Mitarbeiter hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur seit Donnerstag vorliegt. Bereits Ende Mai war bekanntgeworden, dass die Airline ihren mehr als 200 Piloten und Flugbegleitern in Stuttgart und Düsseldorf vorerst das Mai-Gehalt nicht zahlen konnte, weil man nicht die nötigen Mittel habe.

  • Die angeschlagene israelische Fluggesellschaft El Al setzt ihre Passagierflüge einen weiteren Monat bis Ende August aus. Da das Einreiseverbot nach Israel weiter gelte und international auch für Israelis in der Coronakrise Einreisebeschränkungen verhängt worden seien, sei derzeit keine Wiederaufnahme des El-Al-Flugbetriebs abzusehen, schrieb Vorstandschef Gonen Usischkin am Donnerstag in einer Mitteilung an die Beschäftigten. Seit Israel im März wegen der Coronavirus-Ausbreitung die Grenzen geschlossen hat, sind bereits nahezu alle Passagiermaschinen der Linie am Boden geblieben.

  • Mit einer schriftlichen Finanzierungszusage hat Südafrikas Regierung den Weg freigemacht für eine Rettung der angeschlagenen Fluggesellschaft South African Airways (SAA). Nach jahrelangen Verlusten war für die SAA ein Rettungsverfahren eingeleitet worden, aus dem sie nun als umstrukturierte, geschrumpfte Airline hervorgehen soll. Ein entsprechender Rettungsplan war diese Woche von den Gläubigern unter der Bedingung einer schriftlichen Finanzzusage der Regierung angenommen worden. Das zuständige Ministerium für Staatsbetriebe legte am späten Mittwochabend ein entsprechendes Schreiben vor.

  • Nach deutlichen Gewinnen sind die Ölpreise am Donnerstag weiter gesunken. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern wurden die Preise unter anderem durch die Ankündigung des Verbunds Opec+ belastet, die Tagesförderung von August an um etwa zwei Mio. Barrel (je 159 Liter) anzuheben. Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 43,47 USD. Das waren 32 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 42 Cent auf 40,78 USD.

  • Die Hapag-Lloyd AG hat vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2020 bekanntgegeben.  Demnach liegen die zentralen Steuerungsgrößen Ebitda und Ebit mit etwa 1.150 Mio. EUR (Ebitda) und 500 Mio. EUR (Ebit) trotz den wirtschaftlicher Folgen der Coronakrise jeweils über den entsprechenden Vorjahreswerten (Ebitda H1 2019: 956 Mio. EUR; Ebit H1 2019: 389 Mio. EUR).

  • Der Straßengüterverkehr leidet unter den Folgen der Coronakrise. So sehr, dass es selbst in den traditionell frachtstarken Monaten April und Mai europaweit zu einem heftigen Einbruch bei den Transportleistungen kam. „Insgesamt verzeichnet unser Transportbarometer im zweiten Quartal 2020 einen Rückgang an Frachten um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, sagt Gunnar Gburek, Unternehmenssprecher von Timocom.

  • Noch nie zuvor gab es so wenige Totalverluste auf hoher See wie im vergangenen Jahr. Im Jahr 2019 sind 41 Schiffe verloren gegangen, im Jahr zuvor waren es noch 53, ein Rückgang von knapp 23 Prozent. Das ist eines der Ergebnisse der Studie Safety & Shipping Review 2020 des Schiff- und Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS). Im Vergleich zum Durchschnitt des zurückliegenden Jahrzehnts beträgt der Rückgang der Totalschäden fast 70 Prozent.

Coronavirus News-Update vom 16. Juli

  • Die Corona-Epidemie hat die langjährige Krise des traditionellen Sportgeschäfts schlagartig verschärft: Der Online-Anteil im Sporthandel hat sich innerhalb weniger Monate fast verdoppelt. Die Epidemie wirke wie ein Turbobeschleuniger, sagte Stefan Herzog, Generalsekretär des Verbands Deutscher Sportfachhandel, der Deutschen Presse-Agentur. „Vorher hatten wir einen Online-Anteil von etwa 25 bis 30 Prozent. Dieser hat sich auf etwa 50 Prozent erhöht.“

  • Trotz Corona will die neue Autobahngesellschaft des Bundes auch in Rheinland-Pfalz, Südhessen und im Saarland pünktlich am 1. Januar 2021 an den Start gehen. Die künftig dafür zuständige Niederlassung West in Montabaur im Westerwald soll nach eigenen Worten „in den Folgejahren das größte Autobahnbestandsnetz aller bundesweit zehn Niederlassungen betreuen“.  

  • Die US-Fluggesellschaft American Airlines bereitet angesichts der anhaltenden Belastungen durch die Corona-Pandemie tiefe Personaleinschnitte vor. Rund ein Fünftel der Beschäftigten könnten ab Oktober in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden, wie aus einem internen Memo vom Mittwoch (Ortszeit) hervorgeht. 25.000 Angestellte erhielten demnach bereits entsprechende Warnungen.

Coronavirus News-Update vom 15. Juli

  • Der Internet-Modehändler Zalando hat nach einem erfolgreichen zweiten Quartal seine Jahresprognose angehoben. Das Umsatzwachstum dürfte 2020 bei 15 bis 20 Prozent liegen, teilte das Unternehmen mit. Anfang Mai hatte Zalando noch ein Ziel von 10 bis 20 Prozent ausgegeben. Das bereinigte Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) soll nun 250 bis 300 Mio. EUR erreichen (zuvor: 100 bis 200 Mio. EUR).

  • Beim britischen Triebwerksbauer Rolls-Royce werden am Standort Dahlewitz (Teltow-Fläming) wegen der Coronakrise 550 Stellen abgebaut. Im zweiten deutschen Werk des Unternehmens in Oberursel bei Frankfurt/Main seien es 250 Stellen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch auf Anfrage. Rolls-Royce hatte aufgrund der mittelfristigen Auswirkungen auf die Kunden-Nachfrage den weltweiten Abbau von 9.000 der 52.000 Stellen angekündigt.

  • Die Corona-Pandemie hat Industrie und Maschinenbau in den vergangenen Monaten zu schaffen gemacht. Zahlreiche Unternehmen verbuchen Umsatzeinbußen und Auftragsrückgänge. Wie der Verband Deutscher Maschinenbauer (VDMA) Ost am Mittwoch in Leipzig mitteilte, bewerteten zwei von drei Unternehmen im zweiten Quartal ihre aktuelle Geschäftslage als negativ. Hinsichtlich der Erwartungen für die nächsten Monate zeigten sich aber gut 70 Prozent der Firmen wieder zuversichtlicher. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des VDMA Ost unter 350 Mitgliedern in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.

  • Der Einzelhandel in Deutschland rechnet angesichts der Coronakrise mit einer langen Durststrecke. Voraussichtlich werde erst 2022 wieder das Umsatzniveau des Vorkrisenjahres 2019 erreicht, prognostizierte am Mittwoch der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth. „Der Einzelhandel wird sich erholen, aber es wird eine langsame Erholung sein, nicht das schnelle Aufleben des Konsums.“ Lesen Sie mehr dazu im Konjunktur-Update.

  • Die Corona-Pandemie setzt die weltweite Schifffahrt nicht nur wirtschaftlich stark unter Druck, auch die Schiffssicherheit kann im erheblichen Maße gefährdet sein. Das ist das Ergebnis einer Studie des Industrieversicherers AGCS, einer Tochter der Allianz, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Eine der Folgen sei das Aussetzen von turnusmäßigen Crewwechseln, was sich negativ auf Wohlergehen und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auswirken kann. Unter anderem wegen des nahezu kompletten Ausfalls des Luftverkehrs hätten die Wechsel oft nicht erfolgen können. „Die Crews sind nun teilweise schon zehn oder zwölf Monate an Bord, das kann zu Ermüdungserscheinungen führen“, sagt Volker Dierks, AGCS-Experte für die Schiffs- und Transportversicherung.

  • Der Mittelstand in Deutschland erwartet wenig von der seit Monatsanfang geltenden vorübergehenden Absenkung der Mehrwertsteuer. Nur wenige Mittelstandsverbünde aus Branchen wie Schuhe und Textil oder dem Bauhandwerk rechnen mit positiven Auswirkungen, wie aus einer Umfrage des Mittelstandverbunds ZBV hervorgeht: Rund 17 Prozent erwarten einen positiven Effekt und einen Konjunkturimpuls. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen schätzen die vorübergehende Absenkung als negativ ein und beklagen zusätzlichen Aufwand und Kosten. Der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandverbunds, Ludwig Veltmann, sagte, die Senkung sei gut gemeint, aber schlecht umgesetzt. „Für den Mittelstand ist durch die extrem kurze Zeit, die zur Umsetzung blieb, ein hoher Verwaltungsaufwand entstanden – etwa weil stationäre Händler ihre Auspreisungen verändern und ihre Kassensysteme umstellen mussten.“

Coronavirus News-Update vom 14. Juli

  • Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA schlägt seinen Aktionären in Anbetracht der Coronavirus-Pandemie eine Wahldividende vor. Damit sollen die Anteilseigner in Zeiten von Null- bzw. Negativzinsen die Möglichkeit erhalten, ihr Kapital schnell und unkompliziert wieder in das Unternehmen zu investieren, teilte der SDax-Konzern am Dienstag in Hamburg mit. Zudem könne HHLA seine finanzielle Liquidität auch in schwierigen und unsicheren Zeiten weiter stabil halten, hieß es weiter. Ein entsprechender Vorschlag, der von der Freien und Hansestadt Hamburg als Großaktionärin unterstützt werde, soll den Aktionären auf der Online-Hauptversammlung am 20. August unterbreitet werden.

  • Die in der Coronakrise in Schieflage geratene britische Fluggesellschaft Virgin Atlantic hat mit ihren Anteilseignern, weiteren Investoren und Gläubigern einen Rettungsdeal vereinbart. Wie Virgin Atlantic am Dienstag mitteilte, soll der Airline mit einem 2,1 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 2,3 Mrd. EUR) schweren Rettungspaket wieder auf die Beine geholfen werden. Das Geld soll teilweise von den beiden Anteilseignern Virgin Group und Delta Air Lines und teilweise von einem Hedgefonds kommen. Zudem stimmten mehrere Gläubiger demnach einer Stundung von Krediten zu.

  • Die Corona-Pandemie hat die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gebracht. In den drei Monaten bis Ende Juni fiel unterm Strich ein Verlust in Höhe von 5,7 Mrd. Dollar (5 Mrd. EUR) an, wie das Unternehmen am Dienstag in Atlanta mitteilte. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Delta noch 1,4 Mrd. Dollar verdient. Der Umsatz brach um fast 90 Prozent auf 1,5 Mrd. EUR Dollar ein.

  • Als Maßnahme des Konjunkturpakets gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, soll die Mehrwertsteuersenkung auf 16 beziehungsweise 5 Prozent die Konsumlaune der Deutschen beflügeln. Doch kommen niedrigere Preise überhaupt bei den Konsumenten an? Während Preise im stationären Handel eine gewisse Stabilität haben, ist die Preisgestaltung im Online-Handel vergleichsweise dynamisch. Ein eindeutiger Effekt durch eine geringe Mehrwertsteuersenkung lässt sich daher nicht genau feststellen. Die Shopping- und Vergleichsplattform Idealo hat deshalb über 2,5 Mio. Produkte analysiert und stellt fest: ja, die Preise im Online-Handel sind Anfang Juli gesunken. Vieles spricht für einen Effekt durch die Mehrwertsteuersenkung. Durchschnittlich sind die Preise um 1,9 Prozent gefallen.

  • Flugzeuge bleiben am Boden, Container- und Kreuzfahrtschiffe im Hafen; der Reiseverkehr ist stark eingeschränkt und viele Fabriken haben zeitweise ihre Produktion heruntergefahren: Die Coronakise trifft die Transport- und Logistikbranche besonders hart. Die Bruttowertschöpfung im europäischen Frachtverkehr und in der Logistik wird einer PWC-Szenarioanalyse zufolge im Jahr 2020 um 8,6 Prozent einbrechen und sich langsam in einem U-Szenario erholen. Zu diesen Ergebnissen kommt die PwC-Analyse „Transport and logistics barometer", in der die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft die aktuellen Entwicklungen, M&A Deals, Joint Ventures und strategischen Allianzen in der Transport- und Logistikindustrie im ersten Halbjahr 2020 untersucht.

  • Nach erneut schwachen Passagierzahlen für den Juni hat der Flughafenverband ADV vor dem Verlust Zehntausender Arbeitsplätze gewarnt. „Es herrscht Alarmstufe Rot für die Beschäftigten im Luftverkehr“, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel am Dienstag in Berlin. Notwendig sei eine Verlängerung der Kurzarbeit bis 2022, da nach dem Corona-Einbruch bestenfalls für das Jahr 2023 eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau zu erwarten sei. Bei den deutschen Flughäfen und den angeschlossenen Unternehmen und Dienstleistern arbeiten 180.000 Mitarbeiter. Aktuell darf nach den geltenden Gesetzen Unternehmen Kurzarbeit nur für zwölf Monate gewährt werden.

  • Trotz der globalen Coronakrise hat sich Chinas Außenhandel überraschend gut erholt. Exporte und Importe der größten Handelsnation lagen im Juni erstmals wieder im Plus, wie Chinas Zoll am Dienstag in Peking berichtete. Die Ausfuhren in US-Dollar berechnet stiegen um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren wuchsen unerwartet stark um 2,7 Prozent. Eigentlich hatten Experten mit einem starken Minus der Importe wie in den Vormonaten gerechnet.

Coronavirus News-Update vom 13. Juli

  • Niedersachsen darf durch eine Darlehensgarantie und ein staatliches Darlehen dafür sorgen, dass die Fluggesellschaft KLM liquide bleibt. Die EU-Kommission hat die Beihilfen, die sich zusammen auf 3,4 Mrd. EUR belaufen, genehmigt. Die Covid-Pandemie hat KLM wie vielen anderen Airlines hohe Verluste beschert. Seit der schrittweisen Lockerung der Einschränkungen erhole sich der Flugverkehr seit Anfang Juni zwar langsam, KLM verfüge aber nicht über genügend liquide Mittel, um sein Angebot schrittweise wieder zu erweitern, wurde der Beihilfeantrag begründet.

  • Die jüngsten Daten der britischen Marktforschungsfirma Container Trades Statistics (CTS) bestätigen offiziell, was die meisten im Seefrachtgeschäft längst vermuteten. Demnach hat der Containerverkehr die schwersten Einschläge der Coronakrise hinter sich. Im Mai hat sich bei den weltweiten Containerverladungen der Rückstand gegenüber dem Vorjahr bereits verringert. Laut CTS lagen die von den Carriern gemeldeten Volumina 11,4 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahresmonat.

  • Bundesinnenminister Horst Seehofer hat sich für den Fall ansteigender Covid-19-Zahlen gegen neue Grenzkontrollen zu den Nachbarländern ausgesprochen. Es habe sich gezeigt, dass Europa sich in den vergangenen Jahrzehnten vor allem in den Grenzregionen positiv entwickelt habe, etwa was den Austausch im Bildungssystem, im wirtschaftlichen oder menschlichen Bereich angehe.

  • Bis zu 300 Mio. EUR haben die Eigentümer der Berliner Flughäfen für dieses Jahr in Aussicht gestellt, um die schweren Corona-Verluste dort auszugleichen – doch nicht alles davon werden die Betreiber nach eigener Einschätzung benötigen. Der Grund: „Weil wir zwar etwa 300 Mio. EUR an Einnahmen verlieren, aber doch um die 50 bis 60 Mio. eigenen Sparbeitrag erbringen“, sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Montag vor dem Sonderausschuss des Brandenburger Landtags zum geplanten Flughafen BER. Dennoch seien die Flughäfen auch in den Folgejahren auf staatliche Hilfe angewiesen, betonte er.

  • Der Hersteller von Logistiktechnik Kion hat im zweiten Quartal dieses Jahres eine kräftige Umsatzeinbuße hinnehmen müssen. Wegen der weltweit unterschiedlichen Abwehrmaßnahmen gegen das Corona-Virus seien die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 16 Prozent auf 1,9 Mrd. EUR gesunken, berichtete der MDax-Konzern am Montag in Frankfurt. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sank nach den vorläufigen Zahlen von 225 Mio. auf knapp 61 Mio. EUR. Das Unternehmen konnte aber höhere Auftragseingänge verbuchen als ein Jahr zuvor. Ihr Wert stieg um 11 Prozent auf 2,3 Mrd. EUR.

Coronavirus News-Update vom 11. bis 12. Juli

  • Die Ölpreise sind am Montag gesunken. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 42,91 USD. Das waren 33 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 32 Cent auf 40,23 USD. Marktbeobachter erklärten den Preisrückgang mit Spekulationen über die künftige Förderpolitik der in der sogenannten „Opec+“ zusammengefassten Ölstaaten. In dem Verband sind Mitgliedsländer der Opec vertreten und andere wichtige Förderstaaten wie Russland. Am Markt kursierten unbestätigte Meldungen, wonach große russische Ölkonzerne im kommenden Monat wieder einen Anstieg der Ölproduktion vorbereiten.

  • Die Corona-Pandemie belastet den Flughafenbetreiber Fraport trotz der Lockerungen bei den Reisebestimmungen weiter stark. Zumindest besserte sich die Lage im Juni aber im Vergleich zu den beiden Vormonaten etwas. So ging die Zahl der Passagiere am Flughafen Frankfurt, dem größten Airport Deutschlands, im Juni im Vergleich zum Vorjahr zwar immer noch um knapp 91 Prozent auf 599.314 zurück, wie der im MDax notierte Flughafenbetreiber am Montag in Frankfurt mitteilte. Im April und Mai war die Passagierzahl allerdings noch um fast 97 Prozent beziehungsweise 96 Prozent gefallen. Im ersten Halbjahr, das ab Mitte März von der Corona-Krise geprägt war, sank die Zahl der abgefertigten Passagiere in Frankfurt um knapp 64 Prozent auf 12,2 Mio..

  • Olymp fährt ein besonderes Geschäftsmodell: Der Hemdenhersteller erzielt die Hälfte seines Umsatzes mit Waren, die er vorproduziert und dann jederzeit abrufbereit für den Handel zur Verfügung stellt. Die andere Hälfte kommt vier Mal im Jahr als Kollektion für die jeweilige Jahreszeit auf den Markt. Die Folge in Zeiten von Corona ist ein „wahnsinniger Warenstau“, sagt Inhaber Mark Bezner - durch den hohen „Never-Out-of-Stock“-Anteil mit sofort verfügbarer Lagerware sei man besonders stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen.

  • Der Autobauer Daimler will wegen der Corona-Krise noch deutlich mehr Stellen streichen als bisher bekannt. Personalvorstand Wilfried Porth nennt zwar weiterhin keine Zahl. Mit den bisher kolportierten 10.000 oder 15.000 Arbeitsplätzen, die Berichten zufolge wegfallen sollen, komme man jedenfalls nicht aus. „Die neue Zahl ist auf jeden Fall größer als die beiden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Und die bräuchten wir, um betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu verhindern.“ Dem Betriebsrat warf er mangelndes Entgegenkommen vor.

  • Der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) sieht sich in der Corona-Krise nur unzureichend von Stadt und Staat unterstützt. Während andere Hafenverwaltungen auf die Hafenunternehmen zugegangen seien und Mieten und Pachten sowie Konzessionsgebühren für Terminalflächen gesenkt hätten, habe die Hamburg Port Authority keine entsprechende Initiative gestartet, schrieb UVHH-Präsident Gunther Bonz im Jahresbericht des Verbandes.

  • Nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr erholt sich der Luftverkehr in Deutschland nur langsam. Das zeigt die Halbjahres-Bilanz der Deutschen Flugsicherung (DFS), die am Freitag veröffentlicht wurde. Danach gab es im Juni im deutschen Luftraum knapp 66.000 Bewegungen größerer Jets im Instrumentenflug, 78,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

  • EU-Ratspräsident Charles Michel will eine fünf Milliarden Euro schwere Brexit-Notfallreserve einrichten. Mit dem Geld könnten im Fall der Fälle unvorhergesehene Folgen für besonders schwer vom Brexit betroffene EU-Staaten und Wirtschaftsbereiche abgefedert werden, erklärte Michel am Freitag in Brüssel. Der Vorschlag soll nun Ende kommender Woche bei einem EU-Sondergipfel diskutiert werden. Er ist Teil eines großen Kompromissvorschlags von Michel zum Corona-Wiederaufbauplan und zum EU-Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis Ende 2027.

  • Wegen der Corona-Pandemie sind die Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen im ersten Halbjahr 2020 erwartungsgemäß stark eingebrochen. "Nach wie vor sind wir in einer schwierigen Situation", sagte Geschäftsführer Walter Schoefer am Freitag in Stuttgart. Er fordert gemeinsam mit dem Verband deutscher Flughäfen (ADV) Hilfe von der Bundesregierung. Insgesamt zählte der Airport 1,8 Mio.Fluggäste - das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Minus von 68 Prozent.

  • Der Boden- und Sicherheitsdienstleister Wisag will an den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel rund die Hälfte der Arbeitsplätze streichen. „Der dramatisch eingebrochene Luftverkehr in Berlin und die Schließung von Tegel zwingen uns zu einem Stellenabbau über alle unsere Berliner Gesellschaften hinweg“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Das Magazin „Business Insider“ hatte zuvor berichtet, 800 von 1500 Stellen könnten betroffen sein. „Genaue Zahlen können wir heute nicht nennen, die Größenordnung ist jedoch im Ansatz richtig“, hieß es von Wisag. Das Unternehmen stehe am Anfang der Gespräche mit den Beteiligten und Gewerkschaftsvertretern, „um möglichst viele Arbeitsplätze in Berlin erhalten zu können“.

Coronavirus News-Update vom 9. bis 10. Juli

  • Der Münchner Flughafen verzeichnete zwei Drittel weniger Passagiere in der Coronakrise: Im ersten Halbjahr starteten und landeten 7,8 Mio. Passagiere, das sind 15 Mio. Fluggäste weniger als im Vorjahr. Das teilte die Flughafen München GmbH (FMG) am Donnerstag mit. Das Fluggastaufkommen sank um 98 Prozent, die Anzahl der Starts und Landungen ging in diesem Zeitraum um rund 92 Prozent zurück. Inzwischen steigen die Passagierzahlen wieder. In der ersten Juliwoche wurden über 100.000 Fluggäste befördert. Flughafenchef Jost Lammers rechnet mit einer „mehrjährigen Phase der Konsolidierung“.

  • Bei der Lufthansa gehen die Verhandlungen um Personaleinsparungen in der Coronakrise weiter. Der Konzern mit weltweit rund 138.000 Beschäftigten hat nach dem Corona-Einbruch seinen weltweiten Personalüberhang auf rund 22.000 Vollzeitstellen beziffert, von denen rund 11.000 auf Deutschland entfallen. Die für Donnerstag geplanten Gespräche für das Bodenpersonal wurden auf die kommende Woche vertagt. Einer Verdi-Sprecherin zufolge verliefen die Verhandlungen in konstruktiver Atmosphäre. Auch bei den Piloten konnte deren Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Donnerstag noch keinen Abschluss präsentieren. Das Unternehmen will sich nach den Worten eines Sprechers erst inhaltlich äußern, wenn Vereinbarungen tatsächlich unterschrieben sind.

  • Der Boden- und Sicherheitsdienstleister Wisag will an den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel rund die Hälfte der Arbeitsplätze streichen. „Der dramatisch eingebrochene Luftverkehr in Berlin und die Schließung von Tegel zwingen uns zu einem Stellenabbau über alle unsere Berliner Gesellschaften hinweg“, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Genaue Zahlen gab Wisag nicht bekannt. Das Magazin „Business Insider“ hatte zuvor von 800 von 1500 betroffenen Stellen berichtet.

  • Der LKW-Verkehr in Deutschland nimmt langsam wieder Fahrt auf. Von Mai auf Juni wurde ein saisonbereinigter Zuwachs der Lkw-Maut-Fahrleistung um 4,7 Prozent verzeichnet. Im Mai war die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen um 6,2 Prozent gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

  • Der Einbruch der deutschen Exporte in der Coronakrise hat sich im Mai fortgesetzt, dennoch gibt es einen ersten Hoffnungsschimmer. Der Wert der Warenausfuhren sank im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 30 Prozent auf 80,3 Mrd. EUR. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Gegenüber dem Vormonat, der bislang den Tiefpunkt markiert hatte, stiegen die Exporte um neun Prozent. Die Importe verringerten sich im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 21,7 Prozent auf 73,2 Mrd. EUR. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie um 3,5 Prozent. „Die Krise ist bei Weitem nicht überwunden", sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).

  • Die Bauindustrie in Deutschland setzt ihr Umsatzwachstum in der Coronakrise fort. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die Erlöse im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent. „Wie schon im März zeigten sich auch im April 2020 noch keine erkennbaren Effekte der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe“, konstatierte die Wiesbadener Behörde am Freitag.

  • Die von der Europäischen Union festgelegten CO2-Grenzwerte für neue Fahrzeuge sind für deutsche Automobilhersteller erreichbar. So lautet die Einschätzung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PWC. Für den europäischen Automobil-Gesamtmarkt rechnen die Experten mit einem Einbruch zwischen ca. 25 und 30 Prozent für 2020 im Vergleich zum Vorjahr. Dies betreffe allerdings nicht die E-Fahrzeuge. Aufgrund der längeren Lieferzeit der E-Fahrzeuge waren diese meist schon vor der Coronakrise bestellt worden. Die Neuzulassungen der E-Fahrzeuge werden daher, so die Experten, auch im laufenden Jahr weiter stark wachsen und beispielsweise in Deutschland bei über 100.000 elektrischen Pkw liegen. „Die Coronakrise hilft also praktisch, die CO2-Grenzwerte zu erfüllen", folgert Felix Kuhnert von PWC. Die Zulassungen von Elektrofahrzeugen waren gemäß Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) im Mai 2020 um 56 Prozent höher als im Vorjahresmonat, während der Gesamtmarkt in der Coronakrise um 60 Prozent einbrach.

Coronavirus News-Update vom 8. Juli

  • Europas größter Softwarehersteller SAP hat in der Coronakrise ein unerwartet starkes zweites Quartal hingelegt. Nachdem das Unternehmen die Pandemie im ersten Quartal vor allem in Asien so stark zu spüren bekommen hatte, dass Vorstandschef Christian Klein und Finanzchef Luka Mucic die Prognosen hatten stutzen müssen, fuhr SAP nun überraschend viel Umsatz und Gewinn ein, wie aus der überraschenden Mitteilung des Dax-Schwergewichts vom späten Mittwochabend hervorgeht.

  • Umsatzeinbrüche, Probleme bei Lieferketten, weniger Investitionen, Reisebeschränkungen: Die Coronakrise hat erhebliche Folgen für das Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen. 43 Prozent der Firmen sehen sich gezwungen, Stellen zu streichen. Das ergab eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Sonderumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). 2021 drohe ein „großer Aderlass“ an deutschen Standorten im Ausland, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier am Mittwoch in Berlin. Zu rechnen sei mit einem Rückgang von 200.000 Jobs, sagte Treier. Der Aderlass im Ausland könnte vor allem bei exportstarken Unternehmen auch Arbeitsplätze an deutschen Standorten gefährden.

  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat wegen der Coronakrise gewarnt, über ein Drittel seiner Mitarbeiter in unbezahlten und unfreiwilligen Zwangsurlaub zu schicken. Rund 36.000 Beschäftigte würden in Kenntnis gesetzt, dass ihnen ab Oktober dieses Schicksal drohen könnte, teilte das Unternehmen der Belegschaft am Mittwoch in einem Rundschreiben mit. Nicht alle, die eine solche Warnung erhielten, werde es zwangsläufig treffen, so United. Zunächst will das Unternehmen weiter auf freiwillige Lösungen setzen.

  • Mit einem bundesweiten Aktionstag hat die IG Metall am Mittwoch gegen den geplanten Stellenabbau beim Flugzeugbauer Airbus protestiert. Kundgebungen gab es demnach etwa in Hamburg, im niedersächsischen Nordenham, Stade und Varel, in Bremen sowie an mehreren Standorten in Bayern.

  • Die heute veröffentlichte Studie zum Zahlungsverhalten in Nordamerika zeigt bereits die ersten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Die diesjährigen Umfrageergebnisse von Unternehmen im B2B-Geschäft in den USA, Mexiko und Kanada zeigen eine Beeinträchtigung des Cashflows und eine zunehmende Abhängigkeit von Bankfinanzierungen. Die Unternehmen kämpfen mit den Einschränkungen durch die Lockdowns und der Zahlungsverzug steigt massiv.

  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental sieht ein weiterhin bedrohliches Umfeld für die Industrie in der Coronakrise. „Wir rechnen jetzt mit einem sehr schwierigen dritten Quartal“, hieß es im am Mittwoch vorab veröffentlichten Redetext von Vorstandschef Elmar Degenhart zur Hauptversammlung des Dax-Konzerns. „Zwar sehen wir steigende Bauzahlen für Autos. Das deutet auf einen höheren Umsatz als im zweiten Quartal hin“, erklärte der Manager. „Aber er wird deutlich unter dem im dritten Quartal 2019 liegen.“

  • Die Bundesregierung ist nach Aussage von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit rund 50 Unternehmen über Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds im Gespräch. Altmaier sagte am Mittwoch in Berlin, er gehe davon aus, dass die Zahl steigen werde. Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission hatten zuvor den von der Bundesregierung eingerichteten Rettungsschirm für Unternehmen genehmigt. Ziel des WSF ist es, Firmen mit Kapital zu versorgen, die in der Coronakrise unverschuldet in Schwierigkeiten geraten sind. Der Staat kann sich notfalls auch direkt an Unternehmen beteiligen.

  • Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler geht nach einem Verkaufseinbruch in den ersten sechs Monaten 2020 zuversichtlicher in den Rest des Jahres. „Knapp 870.000 Autos der Marke Mercedes-Benz haben wir seit Jahresbeginn abgesetzt“, sagte Vorstandschef Ola Källenius am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns laut Redetext. „Das sind fast 19 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.“ Im zweiten Quartal habe man jedoch bereits wieder etwas Boden gutgemacht. Im Juni lagen die Pkw-Auslieferungen an die Endkunden laut Källenius wieder leicht über dem Vorjahresniveau.

Coronavirus News-Update vom 7. Juli

  • Die Deutsche Post blickt nach einem Gewinnanstieg im zweiten Quartal wieder mit etwas mehr Gewissheit auf das laufende Jahr. 2020 strebt das Unternehmen nun auf Konzernebene ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 3,5 bis 3,8 Mrd. EUR an, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Bonn mitteilte. Im Vorjahr hatte das operative Ergebnis noch bei 4,1 Mrd. EUR gelegen, ursprünglich hatte die Post für dieses Jahr - ohne die Corona-Folgen – mit mehr als 5 Mrd. EUR Ergebnis gerechnet. Die Post hatte ihren Ausblick Anfang April zurückgezogen. Auch für das Jahr 2022 setzte sich die Post neue Finanzziele.

  • Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat zu mehr Eile bei der Umsetzung des europäischen Wiederaufbauplans in der Coronakrise aufgerufen. „Aktuell sieht es so aus, dass die Mittel frühestens im Jahr 2021 zur Verfügung stehen“, sagte sie am Dienstag vor Journalisten. Die EU ringt derzeit um Grundsatzpunkte für ein milliardenschweres Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise. Mitte Juli soll ein Sondergipfel über eine Einigung verhandeln. Der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, 750 Mrd. EUR an den Finanzmärkten aufzunehmen und das Geld dann in ein Konjunktur- und Investitionsprogramm zu stecken. 500 Mrd. EUR könnten demnach als Zuschüsse an die EU-Staaten fließen, der Rest als Kredite.

  • Die Lufthansa treibt ihren radikalen Sparkurs in der Coronakrise voran. In der Verwaltung der Lufthansa AG sollen 1.000 von insgesamt etwa 5.000 Stellen entfallen, wie die Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Anzahl der Jobs für Führungskräfte soll konzernweit um 20 Prozent beziehungsweise 200 Stellen verringert werden. Auch die Topetage bleibt von dem vom Vorstand beschlossenen zweiten Paket des Umbauprogramms nicht verschont. Nach der Verkleinerung des Vorstands der Lufthansa AG soll auch das Management der Töchter schrumpfen. Im ersten Schritt wurde die Anzahl der Mitglieder der Vorstands- und Geschäftsführungsgremien bei Lufthansa Cargo AG, der Cartering-Tochter LSG Group und Lufthansa Aviation Training um jeweils eine Position verringert, wie der Konzern mitteilte.

  • Die Rezession wegen der Corona-Pandemie wird nach der neuesten Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr noch stärker ausfallen als angenommen. Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone könnte demnach 2020 um 8,7 Prozent einbrechen, in der Europäischen Union als Ganzes um 8,3 Prozent, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Sie sieht aber auch erste Anzeichen, dass der Tiefpunkt durchschritten sein könnte und es nun aufwärts geht.

  • Die Nachfrage nach Transportleistungen erholt sich langsam. Allerdings bewerten viele Unternehmen ihre Geschäftsaussichten noch zurückhaltend. Das geht aus dem neusten Sonderbericht des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) hervor, in dem es die Transportwirtschaft zweiwöchentlich nach ihrer Lage befragt. „Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen allerdings nach wie vor viele Befragte geringere Auftragsvolumina“, schreibt das BAG. Die Zurückhaltung bei ihren Geschäftsaussichten erklären die Unternehmen mit angekündigten Werksferien, beispielsweise in der Automobilindustrie, die zeitlich begrenzten staatlichen Hilfeleistungen sowie die Gefahr einer möglichen zweiten Infektionswelle.

  • Im ersten Halbjahr haben sich Kunden erneut deutlich häufiger über die Deutsche Post und ihre Wettbewerber beschwert als im Jahr zuvor. Bei der Bundesnetzagentur gingen bis Ende Juni mehr als 10.000 schriftliche Beschwerden ein, wie die Behörde der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. 2019 waren es im gleichen Zeitraum rund 8.700 Beschwerden. Rund die Hälfte der kritischen Meldungen betrafen Pakete, häufigstes Thema waren Probleme bei der Zustellung. Das ist erstaunlich, da nach Aussagen von Paket-Dienstleistern die Zustellung bei Privathaushalten in den Hochzeiten der Coronakrise besser klappte als in anderen Zeiten, da viele Menschen sich mehr zuhause aufhielten.

Coronavirus News-Update vom 6. Juli

  • Österreich darf der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines mit einer Finanzspritze von 150 Mio. EUR helfen. Die EU-Kommission genehmigte am Montag das nachrangige Darlehen, das in einen Zuschuss umgewandelt werden kann. Es soll die Fluggesellschaft für Einbußen entschädigen, die direkt auf Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie von Anfang März bis Mitte Juni zurückgehen. Das Geld ist Teil eines größeren Hilfspakets im Wert von 600 Mio. EUR, das Anfang Juni verabredet worden war. Die beiden anderen Elemente: weitere 150 Mio.  Kapital vom Mutterkonzern Lufthansa sowie 300 Mio. EUR an Bankkrediten.

  • Bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec sind in Augsburg rund 1.000 und in Norddeutschland weitere 1.800 Jobs in Gefahr. Das Unternehmen konkretisierte am Montag einen bereits in der vergangenen Woche angekündigten möglichen Abbau von bis zu 2.800 Arbeitsplätzen. In dieser Größenordnung müsse der Zulieferer die Kapazitäten anpassen, hieß es.

  • Deutschland ist nun größter Anteilseigner an der Deutschen Lufthansa AG. Über den in der Coronakrise neu eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds hält der Staat 20,05 Prozent der Anteile an dem MDax-Konzern, wie das Unternehmen am Montag in einer Börsen-Pflichtmitteilung berichtete.  Die Beteiligung ist Teil des neun Mrd. EUR schweren Rettungspakets, zu dem noch ein KfW-Kredit und eine verzinsliche stille Einlage gehören.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will rasch Klarheit über neuen Regeln für Fahrverbote als Strafe für zu schnelles Fahren schaffen. Die „überzogenen Fahrverbote“ müssten weg, sagte der CSU-Politiker der Passauer Neuen Presse –  und zwar gemeinsam mit den vergangene Woche bekannt gewordenen Formfehlern in der neuen Straßenverkehrsordnung. Alle anderen Punkte sei weitgehend unstrittig. „Ich will eine klare, faire und zügige Lösung“, sagte Scheuer.

  • Der Triebwerkshersteller MTU streicht mehr als 1.000 Jobs. Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die internationale Luftfahrt werde man bis Ende 2021 die Personalkapazität um 10 bis 15 Prozent verringern, erklärte das Unternehmen am Montag. Diese Zahl auf Personen umzurechnen sei schwierig, sagte ein Sprecher. Angesichts von gut 10.700 Mitarbeitern müsse man aber von einem Abbau von mehr als 1.000 Jobs ausgehen. Dieser soll sich auf die deutschen und internationalen Standorte des Unternehmens verteilen.

Coronavirus News-Update vom 4. bis 5. Juli

  • Die Flughäfen in Niedersachsen und Bremen haben im ersten Halbjahr einen dramatischen Rückgang der Passagierzahlen erlitten. In der Corona-Krise wurde sowohl in Hannover als auch in Bremen und Münster-Osnabrück nur gut ein Drittel der Fluggäste des Vorjahres gezählt. Zusammengerechnet fiel der Wert um rund 2,9 Millionen auf knapp 1,4 Millionen Passagiere. Immerhin: Mittlerweile ist der Luftverkehr langsam wieder angelaufen. Ein Plus gab es dagegen bei der Luftfracht, die der Airport Hannover-Langenhagen von 4200 auf fast 8800 Tonnen mehr als verdoppelte.

  • Die Coronakrise hat dem Online-Handel in Deutschland eine kräftigen Wachstumsschub beschert. Vor allem Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Tierbedarf, Medikamente oder Drogerieprodukte werden viel häufiger im Internet als vor der Pandemie. Das geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Marktstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) hervor.

  • Viele Unternehmen in Deutschland haben nach Darstellung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags infolge der Coronakrise nach wie vor akute Liquiditätsengpässe. Es sei deshalb für viele Betriebe vordringlich, Überbrückungshilfen schnell und möglichst unbürokratisch zu erhalten, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. Die Beantragung solle in der kommenden Woche über ein zentrales Portal möglich sein. Auch viele Logistikunternehmen stehen kurz vor der Insolvenz.

  • Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben eine staatliche Finanzspritze für die lettische Fluggesellschaft Air Baltic genehmigt. Das Eigenkapital der von dem Deutschen Martin Gauss geführten Fluglinie kann damit von der Regierung in Riga mit bis zu 250 Mio EUR unterstützt werden. Die Rekapitalisierungsmaßnahme werde Air Baltic dabei helfen, die von der Corona-Pandemie ausgelöste Krise zu überstehen, hieß es einer Mitteilung der EU-Kommission vom Freitagabend.

  • Laster dürfen in Niedersachsen weiterhin ausnahmsweise auch sonntags fahren. Damit soll in der Corona-Pandemie die Versorgung der Menschen im Land gewährleistet werden, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Im März war das LKW-Fahrverbot erstmals ausgesetzt worden, nun wurde die Ausnahmeregelung bis Ende August verlängert.

  • Seit Ende des Corona-Lockdowns ist in Deutschland mehr als 20 Prozent mehr Elektroschrott entsorgt worden als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. „Die weitgehende Reduzierung des Lebens auf das häusliche Umfeld scheint insgesamt zu verstärkten „Aufräumaktionen“ geführt zu haben“, sagte Bernhard Jehle, Vorsitzender vom Bundesverband für Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) der Deutschen Presse-Agentur. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 sei die entsorgte Menge an alten Elektrogeräten um 20 bis 30 Prozent angewachsen. Besonders dort, wo viele Wertstoffhöfe coronabedingt geschlossen hatten, komme nun besonders viel Elektroschrott an, der zwischenzeitlich wohl zu Hause gelagert worden sei. Auch der Neustart in der Industrie sorgt für wachsende Mengen.

  • Die Fluggesellschaft Air France will bis Ende 2022 wegen der Luftfahrtkrise rund 7.500 Stellen streichen. Das betreffe 6.560 Stellen bei Air France selbst, wie die Airline am Freitagabend mitteilte. Hinzu kämen 1.020 Stellen bei der Regionalfluggesellschaft Air France Hop. Durch viele altersbedingte Abgänge werde der Abbau aber abgefedert - bei Air France werde "mehr als die Hälfte dieses Stellenabbaus dank einer günstigen Alterspyramide ausgeglichen." Bei Hop bleibt der Überschuss aber dennoch recht hoch.

  • Der geplante Stellenabbau beim Flugzeugbauer Airbus trifft den Norden Deutschlands hart. In Hamburg inklusive Buxtehude und Fuhlsbüttel sollen 2325 Stellen wegfallen, wie Airbus am Freitag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. In Bremen geht es demnach um 445, in Stade um 365 und an weiteren Standorten um 40 Stellen. Damit könnten im Norden 3175 Jobs gestrichen werden. Die IG Metall Küste spricht von höheren Zahlen. Noch im vergangenen Jahr war am Standort Hamburg die Zahl der Mitarbeiter um 1000 auf knapp 14 000 aufgestockt worden.

  • Die Corona-Krise hat die Zahl der Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2020 um 34,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrechen lassen. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lag der Rückgang im Juni bei 32,3 Prozent. Im Gebrauchtwagenhandel hat sich die Lage etwas aufgehellt. So wuchs die Zahl der Besitzumschreibungen im Juni um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Halbjahresbilanz stellt sich mit einem Minus von 11,4 Prozent negativ dar.

  • Die Situation der Fischerei in den Gewässern der EU ist nach Einschätzung des Verbands der deutschen Kutter- und Küstenfischer von erfreulich positiven Entwicklungen geprägt. „Die nachhaltige Bewirtschaftung zeigt messbare Erfolge in Form von Fisch für den Verbraucher und Geld für den Fischer“, sagte Verbandssprecher Claus Ubl am Freitag.

  • Europas größter Billigflieger Ryanair will die ausstehenden Erstattungen für in der Corona-Krise abgesagte Flüge schneller bearbeiten. Mehr als 90 Prozent der zwischen März und Juni betroffenen Kunden sollen ihr Geld bis Ende Juli erhalten, versprach Manager Eddie Wilson laut einer Mitteilung des irischen Unternehmens vom Freitag. Man habe zusätzliche Mitarbeiter geschult, um den Stau zu beseitigen.

  • Die Corona-Krise hat die Konjunkturerwartungen der maritime Wirtschaft abstürzen lassen. Sowohl Schiffbau, Hafenwirtschaft als auch Schifffahrt in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein verzeichneten enorme Einbrüche beim Geschäftsklimaindex, wie aus der am Freitag veröffentlichten Frühjahrsumfrage der IHK Nord hervorgeht. Das Konjunkturbarometer in der Werftindustrie stürzte demnach von 123,7 auf 38,9 Punkte ab, das der Hafenwirtschaft um über 50 auf nunmehr 24,4 Punkte und in der Schifffahrt verlor der Index knapp 80 Punkte und steht nun bei 8,8 Punkten.

  • England lockert seine wegen der Corona-Pandemie getroffenen Quarantäne-Vorschriften für Einreisende aus etwa 60 Ländern und Überseegebieten. Das berichtete der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Freitag dem Nachrichtensender Sky News. Besucher unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien müssen sich ab dem 10. Juli bei ihrer Ankunft nicht mehr selbst für 14 Tage isolieren. Eine Liste aller Länder, die von der Quarantäne ausgenommen werden, sollte noch am Freitag veröffentlicht werden. Die neue Regelung gilt nur für England - in Wales, Schottland und Nordirland sind weiter die alten Vorschriften in Kraft.

Coronavirus News-Update vom 3. Juli

  • Die Lufthansa Cargo rechnet in den kommenden Jahren mit einer steigenden Nachfrage im Frachtgeschäft. Das gab Cargo-Vertriebschefin Dorothea von Boxberg am Donnerstag bekannt. Rund die Hälfte des angebotenen Frachtraumes sei während der Coronakrise entfallen, sagte Boxberg auf einer Konferenz des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Donnerstag in Frankfurt.

  • Die große Koalition will mehr Geld in den Straßenbau investieren. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise zu stemmen, plant die Bundesregierung mit einer Rekordverschuldung von 217,8 Mrd. EUR in diesem Jahr. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag. Für Autobahnen und Baustellen auf Bundesstraßen seien nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur rund 680 Mio. EUR mehr vorgesehen. Diese hohe Verschuldung sei angesichts der Schwere des wirtschaftlichen Einbruchs unverzichtbar, sagte der  Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg (CDU). „Für dieses Ausmaß gibt es kein Kürzungspotenzial im Bundeshaushalt, jedes Hinterhersparen wäre ökonomisch verheerend“, sagte Rehberg. Der Bund müsse aber zu ausgeglichenen Haushalten zurückfinden, betonte Rehberg.

  • Die Umsatzerwartungen der deutschen Maschinenbau-Manager erreichen ein historisches Tief. Das ergab eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhousecoopers (PWC). Nach der Panelbefragung „Maschinenbau-Barometer“ blicken die Maschinenbau-Manager pessimistisch auf die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Die durchschnittliche Auslastungsquote der Unternehmen im Maschinenbau liege bei 73,9 Prozent. Lediglich 8 Prozent der Maschinenbauer arbeiten noch am Auslastungslimit.

  • Im ersten Halbjahr der Coronakrise verzeichnete der Dortmunder Flughafen einen Einbruch der Passagierzahlen um mehr als die Hälfte. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Im April und Mai sei der Flugverkehr vollständig zum Erliegen gekommen. Jetzt starte man „voller Zuversicht in die zweite Jahreshälfte“, teilte Flughafen-Chef Udo Mager mit. Für Juli wird mit einer Steigerung auf 30 Prozent des Vorjahresniveaus gerechnet, im August wird 50 Prozent Steigerung zum Vorjahresniveau erwartet.

  • Der portugiesische Staat rettet die nationale Fluglinie TAP Air Portugal. Er übernehme die Kontrolle über die in der Coronakrise schwer angeschlagene Fluggesellschaft, sagte Finanzminister João Leão am Donnerstag in Lissabon. Mit den privaten Aktionären sei ein Abkommen zur Erhöhung des Staatsanteils am Aktienkapital der Airline von bisher 50 Prozent auf 72,5 Prozent vereinbart worden. Die Regierung hatte eine Zwangsverstaatlichung der Fluggesellschaft angedroht, wenn keine Einigung mit den privaten Investoren zustande gekommen wäre. „TAP ist für Portugal zu wichtig, als dass das Land sich den Luxus leisten könnte, das Unternehmen zu verlieren“, sagte der Minister für Infrastruktur Pedro Nuno Santos.

Coronavirus News-Update vom 2. Juli

  • Wegen der Coronakrise plant die Bundesregierung in diesem Jahr mit Rekordschulden von rund 218 Mrd. EUR. Der Bundestag will an diesem Donnerstag den Nachtragshaushalt beschließen, mit dem das Konjunkturpaket finanziert werden soll. Mit dem Geld werden Hilfen für die Wirtschaft und die Kommunen, aber auch Erleichterungen für Verbraucher und besonders Familien bezahlt.

Coronavirus News-Update vom 1. Juli

  • Airbus übt angesichts der geplanten Stellenstreichungen Druck auf die Bundesregierung aus. Der Flugzeugbauer versucht die Politik zu einer Verlängerung der Kurzarbeit-Regelung zu bewegen, um deutlich weniger Stellen streichen zu müssen. Während an den deutschen Standorten nun die Sorge vor Entlassungen wächst, bekommt der Konzern Gegenwind von Gewerkschaften und Politik.

  • Der Bund will mit Millionenhilfen den unter der Coronakrise leidenden Nord-Ostsee-Kanal stützen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe am Mittwoch für den zweiten Nachtragshaushalt entsprechende Finanzhilfen beschlossen, teilte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesfinanzminister, Bettina Hagedorn (SPD), mit. Demnach sollen zur Kompensation der Einnahmeausfälle der Lotsen 8 Mio. EUR fließen. Zudem setze der Bund die Befahrungsabgaben für den Kanal bis Jahresende aus und verzichte damit auf Gebühren in Höhe von 10 Mio. EUR.

  • Die Große Koalition will in diesem Jahr mehr Geld in den Straßenbau investieren - und trotzdem weniger Schulden machen, als von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) geplant. Der Haushaltsausschuss des Bundestags nahm am Mittwoch noch einige Änderungen am zweiten Nachtragshaushalt vor, den der Finanzminister zur Finanzierung des Konjunkturpakets in der Coronakrise vorgelegt hatte. Am Donnerstag stimmt der Bundestag über die Pläne ab.

  • Egal ob Galeria Karstadt Kaufhof, Esprit oder Tom Tailor: Bekannte Namen schützen in der Textilbranche nicht mehr vor dem Absturz. Fast im Wochentakt mussten seit Ausbruch der Coronakrise namhafte Modehersteller und Textilhändler Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen oder gleich Insolvenzanträge stellen. „Wir laufen große Gefahr, dass Traditionshäuser, die unsere Innenstädte seit vielen Jahrzehnten prägen, in die Insolvenz gehen“, warnte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), angesichts der Krise.

  • Der angekündigte Jobabbau beim Flugzeugbauer Airbus trifft nach Angaben von Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) alle norddeutschen Standorte. Die Konzernleitung habe signalisiert, möglichst keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen, sagte Althusmann am Mittwoch in Hannover der dpa. Geprüft werden sollen Vorruhestands- und Kurzarbeitsregelungen sowie flexible Arbeitszeitmodelle, um Airbus über die Krise zu helfen. Insgesamt sollen in Deutschland 5.100 Stellen wegfallen. Welcher Standort in welchem Umfang betroffen ist, sagte Althusmann nicht.

  • Die Fluggesellschaft Easyjet will ihre Präsenz in Berlin reduzieren, das ihr größten Standort außerhalb Großbritanniens ist. Das Unternehmen habe Gespräche mit der zuständigen Personalvertretung „zur Verringerung der Zahl der in Berlin stationierten Flugzeuge und Mitarbeiter“ aufgenommen, teilte das ein Sprecher am Mittwoch auf Anfrage mit. Zuvor hatte der RBB darüber berichtet. Zur Höhe des geplanten Abbaus machte das Unternehmen zunächst keine Angaben.

  • Frankreichs Regierung kritisiert die geplanten Stellenstreichungen bei Airbus. Der Konzern habe in seiner Planung nicht alle staatlichen und betrieblichen Maßnahmen berücksichtigt, sagte der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Jean-Baptiste Djebbari, am Mittwoch dem Sender BFMTV. Mit andauernder Kurzarbeit könne man etwa 1.500 Stellen retten, mit der Arbeit an einem umweltfreundlicheren Flugzeug 500. Er forderte Airbus dazu auf, so wenig wie möglich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen. Gleichzeitig betonte Djebbari, dass der Flugzeugbauer schwere Zeiten durchmache.

  • Industriepräsident Dieter Kempf hat die Bundesregierung aufgefordert, sich bei der EU-Ratspräsidentschaft nicht zu verzetteln und stattdessen stärker Prioritäten zu setzen. Die nächsten sechs Monate drohten angesichts von unrealistischen Erwartungen, einer Vielzahl brisanter Kommissionsvorschläge und begrenzten Entscheidungsmöglichkeiten im Rahmen von Videokonferenzen zu einem „Verhandlungs- und Abstimmungs-Alptraum“ zu werden, so der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie.  Deutschland hat ab Mittwoch für sechs Monate den Vorsitz der 27 EU-Staaten. Als wichtige Themen sieht die Bundesregierung die Verhandlungen über einen Handelspakt mit Großbritannien, Fortschritte bei Digitalisierung und Klimaschutz –  vor allem aber eine rasche Einigung auf den geplanten milliardenschweren EU-Haushalts- und Wiederaufbauplan.

  • Erst am Montag war der Genfer Autosalon 2021 abgesagt worden. Die meisten Aussteller hätten mitgeteilt, dass sie wahrscheinlich nicht kommen würden, teilten die Veranstalter mit. Die IAA in München soll im September 2021 stattfinden - mit einem ganz anderen Konzept als die bisherige, traditionelle Autoschau in Frankfurt am Main. Das Konzept wird am Mittwoch vorgestellt. Die Münchner IAA will auf die Bevölkerung zugehen und die Innenstadt zur Bühne machen –  mit Vorführungen, Flugtaxis, Umweltforen und Konzerten.

Coronavirus News-Update vom 30. Juni

  • Der US-Paketdienstleister Fedex steckt die Coronakrise bislang besser weg als erwartet. Im jüngsten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) sanken die Erlöse im Jahresvergleich nur um überraschend geringe zwei Prozent auf 17,4 Mrd. Dollar (15,5 Mrd. EUR), wie der Deutsche-Post-Rivale am Dienstag nach US-Börsenschluss in Memphis mitteilte. Analysten hatten mit deutlich stärkeren Einbußen gerechnet. Anleger reagierten erfreut und ließen die Aktie nachbörslich zunächst um über neun Prozent steigen.

  • Die britische Pilotenvereinigung Balpa hat die Fluggesellschaft Easyjet am Dienstag vor übereilten Entlassungen gewarnt. Die britische Billig-Airline hatte Ende Mai mitgeteilt, wegen der Coronavirus-Pandemie bis zu 4.500 der insgesamt 15.000 Arbeitsplätze zu streichen. Auch die Standorte London Stansted, London Southend and Newcastle sollen wegfallen. Anfliegen will Easyjet die drei Flughäfen aber weiterhin. Nun haben die Verhandlungen begonnen.

  • Der Flugzeugbauer Airbus will wegen der Luftfahrt-Krise weltweit 15.000 Stellen streichen. Allein in Deutschland sollen etwa 5.100 Stellen betroffen sein, teilte der Flugzeugbauer mit Schaltzentrale im französischen Toulouse am Dienstagabend mit. „Die Branche befindet sich in einer beispiellosen Krise“, hieß es in einer Mitteilung. Es werde erwartet, dass sich der Luftverkehr nicht vor 2023 erholen werde und möglicherweise erst 2025 wieder auf dem Niveau von vor Corona sein werde.

  • Die Fluggesellschaft Air France will Berichten zufolge wegen der Coronakrise 7.500 Stellen bis Ende 2022 abbauen. Davon sollen auch rund 1.000 Stellen bei der Regionalfluggesellschaft Air France Hop betroffen seien, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstag unter Berufung auf Gewerkschafter. Die Airline äußerte sich auf Nachfrage nicht dazu.

  • Rund drei Monate nach dem Beginn der starken Corona-Einschränkungen in der Produktion hat die Kurzarbeit in den deutschen Volkswagen-Werken ein Ende. Ab Mittwoch (1. Juli) sollen die Schichtpläne wieder vollständig besetzt werden. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. An einigen Standorten und in manchen Bereichen waren die Beschäftigten schon seit längerem zurück im Einsatz. Nun werde das volle Arbeitsvolumen für die Kernmarke VW, leichten Nutzfahrzeuge und interne Zuliefersparte wiederhergestellt.

  • Corona-Hilfen für Start-ups kommen bei Unternehmen noch nicht schnell genug an, kritisiert der Digitalverband Bitkom. Nicht einmal jede zweite Firma habe bislang finanzielle Unterstützung erhalten, teilte der Verband am Dienstag mit. Einer Umfrage unter 112 Unternehmen habe demnach gezeigt, dass 43 Prozent der befragten Start-ups von den Hilfen profitiert hätten, für knapp ein Drittel habe es kein Angebot gegeben. Rasche Hilfe sei dringend nötig, die bisherigen Maßnahmen hätten ihr Ziel oft noch nicht erreicht.

  • Der Rettungsplan für die skandinavische Fluggesellschaft SAS in der Coronakrise steht. Im Gegenzug zur Finanzspritze von rund 12 Mrd. schwedischen Kronen (1,1 Mrd. EUR) muss das Unternehmen in den nächsten Jahren allerdings seine Betriebskosten deutlich senken und 5.000 Arbeitsplätze abbauen, wie es am Dienstag in Stockholm mitteilte. Ein Großteil des Geldes kommt von den beiden größten Anteilseignern, den Regierungen von Schweden und Dänemark. Auch der drittgrößte Aktionär, die Knut and Alice Wallenberg Foundation, unterstützt die Rettung.

  • Viele Wirtschaftsverbände erwarten nach dem Konjunkturabsturz in der Coronakrise schon 2021 wieder kräftiges Wachstum. Allerdings werden nach Einschätzung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW/Köln) die Zuwächse nicht überall ausreichen, um auf Vorkrisenniveau zurückzukehren. „Das Produktionspotenzial dürfte in der Industrie und auch im Dienstleistungsbereich wohl auch in 2021 vielfach deutlich unterausgelastet bleiben“, schreibt das IW auf Grundlage einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage unter Wirtschaftsverbänden. In einigen Bereichen werde die Wirtschaftsleistung erst im Jahr 2022 wieder das Niveau von vor der Coronakrise erreichen.

Coronavirus News-Update vom 29. Juni

  • Die tschechische Fluggesellschaft Smartwings hat wegen der Coronakrise Massenentlassungen angekündigt. Bis zu 600 Piloten, Flugbegleiter und Bodenangestellte könnten bis Anfang nächsten Jahres ihren Job verlieren, bestätigte eine Sprecherin am Montag in Prag. Das wäre knapp ein Viertel der gesamten Belegschaft.

  • Banken und Bürgen haben 175 Mio. EUR für die Zwischenfinanzierung der in die Krise geratenen MV-Werften freigegeben. Eine Zwischenfinanzierung sei erforderlich, um in den Monaten Juli bis September den Finanzierungsbedarf abzudecken, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Schwerin mit. Das Geld sei aus einem Guthabenkonto - der so genannten „locked box“ freigegeben worden. Dort befänden sich den Angaben zufolge rund 260 Mio. EUR, von denen der Genting-Konzern 175 Mio. EUR freigegeben haben wollte.

  • Knapp 1.600 Mitarbeiter der skandinavischen Fluggesellschaft SAS in Dänemark hatten am Montag laut einem Agenturbericht ihre Kündigung im Postkasten. Dabei handele es sich hauptsächlich um Piloten, Kabinenpersonal und Mitarbeiter in den Flughafenterminals, berichtete die dänische Nachrichtenagentur Ritzau. Die Airline bestätigte ihr die Zahlen. SAS hat im Zuge der Coronakrise starke Einbußen verzeichnen müssen und bereits im April angekündigt, ihre Personalstärke um bis zu 5.000 Stellen nahezu halbieren zu wollen.

  • Die Beschäftigten der Deutschen Bahn müssen sich aus Sicht von Konzernchef Richard Lutz trotz sich allmählich erholender Fahrgastzahlen auf schwierige Zeiten einstellen. „Operativ sind wir mit der Eisenbahn in Deutschland seit März in die Verlustzone geraten, und zwar jeden Monat in dreistelliger Millionenhöhe“, schreibt Lutz in einem internen Brief an die Belegschaft, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Das wird trotz der erwarteten und erhofften Erholungen bis zum Jahresende so bleiben und im laufenden Geschäftsjahr zum größten operativen Verlust in der Geschichte der DB führen.“

  • Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer ist aus Sicht des Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH) in Halle eine zu ungenaue Maßnahme, um negative Coronafolgen abzufedern. Es werde eine „ganz große Gießkanne“ herausgeholt, sagte IWH-Vizechef Oliver Holtemöller dem Sender MDR Aktuell . Dabei würden auch viele Menschen und Branchen profitieren, die gar nicht negativ von der Krise betroffen seien. Als Beispiel nannte Holtemöller den Online-Handel. Zudem werde die Steuersenkung in absoluten Zahlen vor allem jenen nutzen, die besonders viel Geld ausgeben könnten.

  • Bei den Verhandlungen zu einem Sparpaket bei der angeschlagenen Lufthansa verlangt die Gewerkschaft Verdi einen besseren Schutz vor Jobverlusten. Bei den Beschäftigten gebe es eine große Bereitschaft, für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens einzustehen, erklärte die Verdi-Vizevorsitzende Christine Behle am Montag. Sparbeiträge seien bereits angeboten worden. Die Menschen erwarteten aber im Gegenzug Sicherheit. Auch existenzgefährdende Lohnverluste will die Gewerkschaft für die von ihr vertretenen rund 35.000 Beschäftigten nicht hinnehmen. Einem weiteren Auseinanderfallen des Konzerns müsse entgegengewirkt werden.

  • Dem Flugzeugbauer Airbus droht ein drastischer Stellenabbau. Als Reaktion auf die Luftfahrt-Krise will der Konzern für zwei Jahre seine Produktion und seine Auslieferungen um 40 Prozent kürzen, wie Airbus-Chef Guillaume Faury der Welt am Montag sagte. „Wir können uns von der Entwicklung bei den Airlines nicht abkoppeln“, so Faury. Die IG Metall warnt vor einem Kahlschlag und schlägt vor, die wenige Arbeit auf mehrere Köpfe zu verteilen.

  • Mitarbeiter des Online-Händlers Amazon haben mit Beginn der Nachtschicht von Sonntag auf Montag nach Angaben der Gewerkschaft Verdi an mehreren Standorten die Arbeit niedergelegt. Streiks hätten in Bad Hersfeld und Koblenz, in Rheinberg und Werne sowie in Leipzig begonnen, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Lesen Sie hier mehr dazu.

Coronavirus News-Update vom 27. bis 28. Juni

  • Im stark von der Corona-Pandemie geprägten Mai hat der Hunsrück-Flughafen deutlich mehr Fracht verbucht als im gleichen Vorjahresmonat. Das Frachtgeschäft steigerte sich um 81,5 Prozent auf 22.168 t, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht. Bei zahlreichen anderen größeren deutschen Airports gab es dagegen eine rückläufige Entwicklung. Von Januar bis Mai 2020 legte das Hahn-Frachtgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20,9 Prozent auf 84.878 t zu.

  • Der Flugzeugbauer Airbus wird als Reaktion auf die Luftfahrt-Krise für zwei Jahre seine Produktion und seine Auslieferungen um 40 Prozent kürzen und Tausende Stellen abbauen. „Wir können uns von der Entwicklung bei den Airlines nicht abkoppeln“, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury der Welt (Montag). Während der Konzern bisher von einer Kürzung um rund 30 Prozent sprach, ist jetzt von 40 Prozent die Rede, weil sich die Differenz zum zuvor geplanten Produktionsausbau in 2020/21 vergrößert.

  • Die Hälfte der deutschen Unternehmen erwartet nach einer Umfrage des DIHK frühestens im nächsten Jahr eine Rückkehr zur geschäftlichen Normalität. Nur etwa ein Drittel rechnet damit bereits in diesem Jahr, wie aus einer DIHK-Befragung unter rund 8.000 Unternehmen aller Branchen und Regionen hervorgeht, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Dienstag in Berlin vorstellen will. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber berichtet.

  • Eine Entscheidung der Banken zur Hilfe für die ins Taumeln geratenen MV-Werften wird erst Anfang kommender Woche erwartet. Am Freitag verhandelten Banken über die Freigabe von 175 Mio. EUR aus einem Guthabenkonto - der so genannten "locked box" - für die Werften. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) zufolge ist aufgrund der Corona-Pandemie eine Zwischenfinanzierung für das Unternehmen erforderlich, um in den Monaten Juli bis September den Finanzierungsbedarf abzudecken. Landesregierung und Landtag hatten Mitte des Monats Grünes Licht für eine weitere Millionen-Hilfe gegeben.

  • 2021 und 2023 wird die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in München stattfinden, zum ersten Mal in ihrer 123-jährigen Geschichte. Der Freistaat Bayern und seine Hauptstadt haben sich vorgenommen, der Welt zu zeigen, wie die Mobilität der Zukunft aussieht, obwohl die Stadt heute vor allem unter Staus und dicker Luft leidet. Laut frohlockt haben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Clemens Baumgärtner (CSU), Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt.

  • Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) hat wegen der Corona-Krise im zweiten Geschäftsquartal ein deutliches Minus eingefahren. Das zweite Quartal des Geschäftsjahres begann Anfang März und lief bis Ende Mai, es umspannt damit die bisherige Hochphase der Corona-Krise in Europa. Im Berichtszeitraum belief sich der Verlust nach Steuern auf 4,9 Mrd. schwedische Kronen (470 Mio. EUR), wie H&M am Freitag in Stockholm mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte H&M noch einen Gewinn von 4,5 Mrd. schwedische Kronen eingefahren.

Coronavirus News-Update vom 26. Juni

  • Die US-Investmentfirma Bain Capital  übernimmt die australische Fluggesellschaft Virgin Australia. So will sich das Unternehmen in der Coronakrise finanziell neu aufstellen. Bislang war bekannt, dass Virgin Australia Schulden in Milliardenhöhe habe. Eine Kaufsumme war am Freitag nicht bekannt. Die Finanzgesellschaft Cyprus Capital Partners hatte ein zuvor angebotenes Kaufangebot zurückgenommen.

  • Microsoft schließt seine 82 eigene Läden  und zieht sich aus dem Einzelhandel zurück. Das gab der Konzern am Freitag bekannt. Geschäfte in der Nähe der Firmenzentrale in London, New York, Sydney und Redmond sollen zunächst bestehen bleiben. Wie viele Arbeitsplätze in der Coronakrise und danach weiter betroffen sind, gab der Konzern nicht bekannt.

  • Die Entscheidung der Banken zu den MV-Werften wird auf kommende Woche verschoben. Um den Finanzierungsbedarf des Unternehmens von Juli bis September abzudecken, sei eine Zwischenfinanzierung erforderlich um Arbeitsplätze zu erhalten, sagte der Wirtschaftsminister Harry Glawe. Die Landesregierung und der Landtag hatten bereits Mitte des Monats Hilfen im Millionenhöhe zugesagt.

  • Deutsche Exporteure, darunter sowohl die Industrie- als die Konsumgüterbranche verzeichnen deutlich geringere Ausfuhren. Das ergaben Untersuchungen des Kreditversicherer Atradius. Für die zweite Jahreshälfte werden Liquiditätsengpässe und Unternehmensinsolvenzen erwartet. Während das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Atrius-Schätzungen um rund 4,8 Prozent einbrechen könnte, wird auch für das globale Handelsvolumen ein Rückgang von einem Prozent erwartet.

  • Um die Coronakrise zu überstehen, erhält die niederländische KLM Royal Dutch Airlines einen Staatskredit in Höhe von 3,4 Mrd. EUR. Der Verwaltungsrat der Fluggesellschaft habe das Unterstützungspaket der Niederlande akzeptiert, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

  • Die sächsische Wirtschaft verzeichnete während der Coronakrise starke Exporteinbußen. Die Unternehmen hatten Waren in einem Wert von rund zwei Mrd. EUR exportiert, das bedeute für den Exportwert 42 Prozent Verlust, gab das Statistische Landesamt am Donnerstag bekannt. Es waren jedoch nicht alle Branchen gleich stark betroffen. Im Vergleich zu anderen Branchen wuchsen die Umsätze der exportieren Bauelemente um 19 Prozent.

  • Volkswagen Zwickau bleibt in der Coronakrise bei seiner Planung und übernimmt ab November eine Halle in Meerane. Am Donnerstag wurde der Grundstein für die rund 25.000 m2 große Halle gelegt. In der Halle sollen Bauteile von Lieferanten zwischengelagert werden, darunter zum Beispiel E-Motoren oder Panoramadächer, gab das Unternehmen bekannt. Rund 2.000 Arbeitsplätze sind für den Industriepark geplant, sagte Cathleen Frost, Geschäftsführerin der Metawerk Besitzgesellschaft.

  • Mit der Wiederaufnahme des Flugverkehrs wird die Landebahn Nordwest am Frankfurter Flughafen im Juli in Betrieb genommen. Es wird ein erhöhter Flugverkehr erwartet, teilte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS) am Donnerstag mit.

  • Im Rahmen eines neuen Sparprogrammes streicht die amerikanische Kaufhauskette Macy`s rund 3900 Jobs. Das Unternehmen wolle während der Coronakrise die Kosten senken und rund 630 Mio. Dollar (561 EUR) pro Jahr einsparen, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. „Wir wissen, dass wir auf absehbare Zeit ein kleineres Unternehmen sein werden und unsere Kostenbasis wird dies weiter widerspiegeln müssen“, sagte Macy's-Chef Jeff Gennette.

Coronavirus News-Update vom 25. Juni

  • Das Bundeskabinett hat die geplanten „Azubi-Prämien“ für Unternehmen auf den Weg gebracht, die in der Coronakrise in Schwierigkeiten geraten sind und trotzdem weiter ausbilden. Kleine und mittelständische Firmen, die mit großen Umsatzeinbrüchen und Kurzarbeit zu kämpfen haben, aber ihre Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen, sollen demnach staatliche Prämien von bis zu 3.000 EUR pro Ausbildungsplatz bekommen. Die Pläne sehen außerdem Zahlungen für Unternehmen vor, die Azubis von anderen Firmen übernehmen, wenn diese pandemiebedingt Insolvenz anmelden müssen.

  • Die deutsche Wirtschaft in Russland fordert von der EU eine Lockerung des wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreiseverbots. „Es ist an der Zeit, dass Deutschland und die Europäische Union nun auch die Visavergabe für russische Geschäftsleute wieder aufnehmen“, sagte der Chef der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK), Matthias Schepp, am Donnerstag in Moskau. Das gelte auch umgekehrt für Russland, dass deutsche und europäische Geschäftsreisende wieder einreisen könnten.

  • Die australische Fluggesellschaft Qantas hat kurz vor ihrem 100. Geburtstag die Streichung Tausender Stellen angekündigt. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie müssten 6.000 Stellen gestrichen werden, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Qantas müsse sich für mehrere Jahre mit deutlich niedrigeren Umsätzen neu positionieren, sagte Konzernchef Alan Joyce. „Und das bedeutet, kurzfristig eine kleinere Fluggesellschaft zu werden.“ Mindestens 100 Maschinen sollen bis zu einem Jahr lang am Boden bleiben. Dazu gehört ein Großteil der internationalen Flotte.

  • Unmittelbar vor der wichtigen Hauptversammlung der Lufthansa haben sich das Unternehmen und die Gewerkschaft Ufo auf ein Krisenpaket für die Flugbegleiter mit Einsparungen von mehr als einer halben Milliarde Euro verständigt. Das teilten Lufthansa und Kabinengewerkschaft Ufo in der Nacht zum Donnerstag mit. Das Paket umfasst laut UFO einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von über einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023. Die Lufthansa teilte mit, unter anderem würden Vergütungsanhebungen ausgesetzt sowie die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung zeitweise reduziert. Das Unternehmen steht an diesem Donnerstag an einer Wegscheide. Die Aktionäre des Unternehmens entscheiden bei der außerordentlichen Hauptversammlung (Beginn 12.00 Uhr) darüber, ob sie den Staat für rund 300 Mio. EUR als Anteilseigner einsteigen lassen wollen oder nicht. Damit fest verbunden ist das neun Mrd. EUR schwere Rettungspaket, das in den Wochen zuvor mühsam zwischen Frankfurt, Berlin und Brüssel ausgehandelt worden war.

Coronavirus News-Update vom 24. Juni

  • Der Flughafendienstleister Swissport will wegen der Coronavirus-Pandemie rund die Hälfte seiner 8.500 Stellen in Großbritannien streichen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in London mit. Der Verband der britischen Flughäfen AOA (Airports Operators Association) warnte unterdessen vor dem Verlust von 100.000 Arbeitsplätzen landesweit in der Branche als Folge der Coronakrise. Anfang kommender Woche will sich die britische Regierung zu Ausnahmeregelungen für die umstrittene Quarantänepflicht für Reisende nach Großbritannien äußern.

  • Erst der Kampf gegen das Virus, dann gegen die Konjunkturkrise - und dann kommt das große Ganze: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will Deutschland als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähiger machen. Die Coronakrise nehme das Land sehr in Beschlag, aber es müssten auch langfristige, strukturelle Änderungen angegangen werden, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Dort beriet er mit Vertretern der Industrie, der Gewerkschaften und der Wissenschaft. Es brauche Maßnahmen für Wettbewerbsfähigkeit, die über das 130 Mrd. EUR schwere Konjunkturpaket gegen die Coronakrise hinausgingen,  sagte Altmaier. „Dann können wir eine wirtschaftliche Erholung und stabiles Wachstum auch langfristig sicherstellen.“

Coronavirus News-Update vom 23. Juni

  • Nach der Zwangspause wegen des Coronavirus-Ausbruchs nimmt der Lufthansa-Konzern wieder Linienflüge auf das chinesische Festland auf. Wie die Fluggesellschaft mitteilte, soll es ab Mittwoch (24. Juni) jeweils einmal pro Woche eine Verbindung von Frankfurt nach Shanghai geben. Ein weiterer Flug ist jeden Freitag von Shanghai nach Frankfurt angesetzt. Laut Lufthansa sind es die ersten regulären Flüge der Gruppe nach Festlandchina seit Ende Januar. 

  • Die Coronakrise hat Lebensmittelerzeuger dazu gebracht, alte Vertriebswege zu überdenken. Den Online-Marktplatz für nachhaltige Lebensmittel „Pielers“ hätten vor Corona 300 Erzeuger als Plattform zur Direktvermarktung genutzt, sagt Pielers-Gründerin Julia Köhn. Mit Corona seien 100 neue Interessenten dazu gekommen. Viele Erzeuger hätten Restaurants als Abnehmer verloren. Andere wollten sich die Preise nicht von Handelspartnern diktieren lassen

  • Der Konjunkturabsturz in 2020 wird heftig –  darin sind sich Volkswirte einig. Auch die Wirtschaftsweisen, die die Bundesregierung beraten, müssen ihre Prognose nach unten korrigieren. An diesem Dienstag veröffentlicht der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seine überarbeiteten Schätzungen für die Jahre 2020 und 2021. Die entscheidenden Fragen: Wann erholt sich Europas größte Volkswirtschaft von der tiefsten Rezession der Nachkriegsgeschichte? Und was tragen die milliardenschweren staatlichen Hilfspakete für Unternehmen und Verbraucher dazu bei? Der Sachverständigenrat hatte Ende März als wahrscheinlichstes Szenario angenommen, dass es einen fünfwöchigen Lockdown gibt und anschließend die Einschränkungen für Unternehmen sowie Konsumenten wieder gelockert werden.

Coronavirus News-Update vom 22. Juni

  • Der LKW-Maut-Index sinkt leicht: Nach einer stetigen Erholung in den Vorwochen, weist der 7-Tage-Durchschnitt für den LKW-Maut-Fahrleistungsindex in der Woche vom 8. bis 14. Juni wieder eine leicht sinkende Tendenz auf und verbleibt weiterhin unter dem Niveau vor der Krise. Während sich die Rückgänge laut aktuellem Sonderbericht des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) bis zum 7. Juni stetig verkleinert hatten und nahezu das Vorkrisenniveau erreichten, fielen die Rückgänge mit Ausnahme des Feiertags Fronleichnam wieder stärker aus.

  • Mecklenburg-Vorpommerns Außenhandel hat im ersten Quartal ungeachtet der Coronakrise zugelegt. Die Exporte wuchsen im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 19,2 Prozent auf 2,1 Mrd. EUR, wie das Statistische Landesamt am Montag in Schwerin mitteilte. Die Importe legten um 1,2 Prozent auf gut 1,6 Mrd. EUR zu.

  • Die CDU-Fraktion hat eine Änderung des Ladenöffnungsgesetzes vorgeschlagen, um den unter der Coronakrise leidenden Einzelhandel zu unterstützen. Kernpunkt sind vier verkaufsoffene Sonntage im zweiten Halbjahr ohne besonderen Anlass. „Wir wollen damit erreichen, dass die Innenstädte gestärkt werden, dass vor allem der kleine Einzelhandel vor Ort gestärkt wird, es geht jetzt auch ums Überleben“, sagte am Montag Fraktionsvorsitzender Christian Baldauf.

  • Bei der schwer angeschlagenen Lufthansa geht das Ringen um Einsparungen beim Personal weiter. Unternehmen und Gewerkschaftsvertreter bestätigten am Montag in Frankfurt die Fortsetzung der Verhandlungen, wollten aber keinen Zeitpunkt für eine mögliche Einigung mehr nennen. Ursprünglich war Montag als Termin avisiert worden, um die Ergebnisse noch vor der für Donnerstag angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung (25. Juni) präsentieren zu können.

Coronavirus News-Update vom 20. bis 21. Juni

  • Die Hamburger Wirtschaftsbehörde will den im Hafengebiet ansässigen Unternehmen auch in den kommenden Monaten weiterhin flankierend zur Seite stehen. Die für 2020 geplante reguläre Erhöhung der Mieten bleibt aus.

  • Der Flughafen Köln/Bonn verzeichnet im Zuge der Coronaviruspandemie wachsende Frachtverkehre. In einer Zwischenbilanz der Effekte der Gesundheitskrise auf die Frachtverkehre des Airports wurden laut Flughafen seit Beginn der Krise 9.700 Cargo-Flüge mit einer Gesamttonnage von circa 240.000 t abgefertigt.

  • Auf die verheerenden Folgen der Corona-Krise will die Lufthansa mit einem Sparpaket reagieren. Da die Pandemie die Geschäfte mit Ausnahme der Fracht fast zum Erliegen gebracht hat, meldet die größte deutsche Airline zu viele Stellen an Bord. Sie sprach von einem rechnerischen Überhang von 22 000 Vollzeitstellen, davon die Hälfte in Deutschland. Verhandlungen über einen Job-Abbau mit den Gewerkschaften sollten bis diesen Montag Ergebnisse bringen.  Auch die Staatshilfen könnten in diesem Zusammenhang erneut diskutiert werden.

  • Die Akkumulatorenfabrik Moll GmbH & Co. KG, bekannt als innovationsstarkes, mittelständisches Traditionsunternehmen, hat Sondierungsgespräche mit potentiellen Investoren aufgenommen. Das Unternehmen, das bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie volle Auftragsbücher hatte und unter Vollauslastung arbeitete, beantragte am 30. März 2020 Insolvenz. Das Verfahren wurde am 1. Juni eröffnet. Aktuell befindet sich MOLL in einem geordneten Restrukturierungsprozess.

  • Die erwogene Verschärfung des EU-Klimaziels für 2030 bedeutet einer Studie zufolge eine drastische Energie- und Verkehrswende. So müssten in zehn Jahren 60 bis 88 Prozent aller Neuwagen ohne klimaschädliche Abgase fahren, wolle die Europäische Union ihre Treibhausgase um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 drücken, heißt es in der Studie im Auftrag der European Climate Foundation. Bei einem Klimaziel von minus 65 Prozent wären es 93 Prozent klimafreundliche Neuwagen. Auch in Gebäuden, Fabriken, Kraftwerken und der Landwirtschaft wären für beide Szenarien große Anstrengungen nötig.

  • Pakistans Behörden haben nach drei Monaten den Stopp internationaler Flüge in das Land wieder aufgehoben. Damit sei der Flugbetrieb von sofort an von und nach Pakistan von allen internationalen Flughäfen aus wieder erlaubt, teilte die zivile Luftfahrtbehörde am Samstag mit. Internationale Verbindungen aus dem Land sind seit dem 30. Mai wieder möglich, die Maschinen kehrten bisher jedoch leer zurück. Fluggäste, die nach Pakistan reisen wollten, mussten sich bisher gedulden. Die Entscheidung wurde auch damit begründet, vielen Pakistanern, die im Ausland feststecken, die Heimreise zu ermöglichen.

  • Deutschlands mittelständische Unternehmen rechnen einer Umfrage zufolge mit einem langen Weg aus der Corona-Krise. Trotz Lockerungen der Beschränkungen gehen 60 Prozent der etwa 3,8 Millionen Firmen davon aus, dass sie die Krisenfolgen noch lange spüren werden. Das geht aus einer zweiten repräsentativen KfW-Sonderbefragung zu dem Thema hervor. Im Schnitt erwarten diese Unternehmen eine Normalisierung ihrer Geschäftslage erst in gut acht Monaten - also ungefähr im März 2021. „Der Weg aus dem Corona-Tal wird ein langer, mühsamer sein“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib voraus.

  • Das Fahrverbot für LKW ab 7,5 Tonnen an Sonn- und Feiertagen gilt wieder. Die Aussetzung der Regelung in der Coronakrise sei beendet, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag. „Das Infektionsgeschehen ist zuletzt sehr deutlich zurückgegangen, die Güterversorgung in Bayern läuft problemlos. Das erlaubt uns jetzt eine Rückkehr zum Normalzustand auf Bayerns Straßen.“ In der Corona-Krise war das Fahrverbot zwischenzeitlich außer Kraft gesetzt worden, um die Versorgung der Bevölkerung bestmöglich zu sichern. Es gilt Sonn- und Feiertags von 0 bis 22 Uhr für den Transport vieler Güter mit schweren Lkw.

Coronavirus News-Update vom 19. Juni

  • Der europäische Luftverkehr könnte stärker als erwartet unter den Auswirkungen der Coronakrise leiden. Das gab der Branchenverband Iata bekannt und korrigierte die Prognose für Deutschland: Rund 113 Mio. Passagiere fehlen und rund 530.000 Arbeitsplätze seien gefährdet.

  • Deutschlands mittelständische Unternehmen rechnen erst ab März 2021 mit einem normalisierten Geschäftsbetrieb. Von 3,8 Mio. befragten Firmen erwartet über die Hälfte langfristige Krisenfolgen. Das ergab eine Befragung der KfW-Bank. Ersten Hochrechnungen zufolge belaufen sich die Umsatzeinbußen von März bis Mai diesen Jahres auf rund 250 Milliarden EUR, das sind rund 5 Prozent der üblichen Jahresumsätze.

  • Die deutschen Zulieferer der Schiffbau- und Offshore-Industrie erwarten schwere Zeiten. Jedes vierte Unternehmen geht von Umsatzeinbußen aus, teilte der Branchenverband VDMA am Donnerstag mit. Eine Prognose für das kommende Jahr gab es nicht. Die geringere Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen und Frachtschiffen betreffe 15 bis 20 Prozent des Geschäfts der Zulieferer, so der VDMA.

  • Karstadt Galeria Kaufhof plant die Schließung von 62 Filialen in 47 Städten. Von den einst 172 Filialen werden 110 Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof übrig bleiben, 5.317 Mitarbeiter werden ihre Jobs verlieren. Das gab das Unternehmen in einer internen Liste bekannt. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur werden Umsatzeinbußen von bis zu 1,4 Milliarden EUR erwartet. Die Geschäftsführung bezeichnete den Schritt als unvermeidlich. „Diese Filialen gefährden den Gesamtbestand des Unternehmens“, sagte der GKK-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz. Noch im März hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass keine Schließungen geplant seien.

  • Die Auswirkungen der Coronakrise haben die sächsische Wirtschaft schwer getroffen. Im März verzeichnete die Wirtschaft Sachsens 5.000 Arbeitsplätze weniger, im Vergleich zum Januar 2018 gab es 50 Prozent weniger Aufträge. Das gab die Vereinigung Sächsischer Wirtschaft (VSW) auf einer Wirtschaftskonferenz am Freitag bekannt. Die Regierung plant dafür ein landeseigenes Konjunkturpaket zu entwickeln.

Coronavirus News-Update vom 18. Juni

  • Der Autoclub ADAC fordert, die Corona-Ausfälle bei den Einnahmen aus der Lkw-Maut aus dem Bundeshaushalt auszugleichen, damit Straßenbau-Projekte nicht auf der Strecke bleiben. Der Bund müsse die Finanzierung sicherstellen, „denn wir können uns eine mangelhafte Infrastruktur schlichtweg nicht leisten“, sagte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand der Deutschen Presse-Agentur. „Daher sollte der Bund die Lücke bei der Lkw-Maut im Nachtragshaushalt 2020 aus Etatmitteln schließen.“ Für die Versorgung der Bevölkerung und eine funktionsfähige Wirtschaft sei „die Straße unverzichtbar“.

  • Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern berät heute (14.00 Uhr) in einer Dringlichkeitssitzung über die neuen Hilfen für die MV-Werften, die das Kabinett am Dienstag beschlossen hat. Dabei geht es um 175 Mio. EUR verpfändeter Guthaben bei Banken, die der Genting-Konzern als Eigentümer der MV-Werften auslösen will, um Liquidität für die Schiffbaubetriebe in den kommenden Monaten zu bekommen. Damit soll die Zeit überbrückt werden, bis sie unter den Schutzschirm des Bundes schlüpfen können. Dort hoffen die MV-Werften auf 570 Mio. EUR.

Coronavirus News-Update vom 17. Juni

  • Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport rechnet wegen der Coronakrise mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze. „So hart es auch ist, wir werden etwa 3.000 bis 4.000 Menschen weniger beschäftigen können“, sagte Vorstandschef Stefan Schulte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dies seien die Perspektiven für die Jahre 2023 und 2024. Die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite sollten bald beginnen, sagte Schulte. Ende vergangenen Jahres hatte Fraport rund 22.500 Mitarbeiter beschäftigt.

  • Kurz vor der entscheidenden Hauptversammlung liegen die Nerven bei der angeschlagenen Lufthansa blank. Das Unternehmen schloss am Mittwoch eine Insolvenz in Eigenverwaltung nicht aus, sollten die Aktionäre dem milliardenschweren Rettungspakt kommende Woche nicht zustimmen. Hintergrund ist die Kritik des Großaktionärs Heinz Hermann Thiele, der seinen Anteil auf gut 15 Prozent überraschend aufgestockt hat. Die Fluggesellschaft befürchtet, dass Thiele angesichts der üblicherweise schwachen Präsenz von Aktionären auf Hauptsammlungen den Rettungsplan blockieren könnte.

  • Trotz der hohen Nachfrage im Onlinehandel während der Coronakrise erwartet die Paket-Branche keinen rasanten Zuwachs der Sendungsmengen. Grund dafür sind die Rückgänge im Business-Bereich, wie aus einer Studie des Branchenverbands Biek (Bundesverband Paket & Express Logistik) hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. So erwartet die Branche für 2020 maximal 1,5 Prozent mehr Paket-, Express- und Kurier-Sendungen als im Jahr zuvor, in einem pessimistischeren Szenario vielleicht sogar ein Prozent weniger.

  • Der Internet-Modehändler Zalando rechnet mitten in der Coronakrise mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und operativem Gewinn. Anleger reagierten hoch erfreut: Der Kurs der Zalando-Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um sechs Prozent zu.

  • Zahlreiche Unternehmen haben Anträge auf Geld aus einem staatlichen Förderprogramm für Start-ups in der Coronakrise beantragt. „Das Programm stößt auf sehr reges Interesse“, sagte Jörg Goschin, Geschäftsführer von KfW Capital, der Zeitung „Die Welt“. Der öffentliche Dachfondsinvestor KfW Capital ist für das Programm zuständig, mit dem die Bundesregierung innovative und zukunftsträchtige Start-ups in der Krise stützen will. Finanz- und Wirtschaftsministerium hatten angekündigt, mit 2 Mrd. EUR die Wagniskapitalfinanzierung zu erweitern.

  • Die Corona-Pandemie hat die japanischen Exporte im Mai noch stärker belastet als in den Vormonaten. Der Wert der Ausfuhren sank im Jahresvergleich um 28,3 Prozent auf 4,2 Bio. Yen (rund 35 Mrd. EUR), wie die japanische Regierung am Mittwoch in Tokio mitteilte. Damit beschleunigte sich der Rückgang bei den Exporten deutlich. Im März hatte das Minus bei den Ausfuhren noch knapp 12 Prozent betragen und im April knapp 22 Prozent.

  • Deutsche Unternehmen in Südafrika sind in Sorge wegen akuter Beeinträchtigungen durch die Covid-19-Restriktionen des Landes. Sie drohen bei Deutschlands wichtigstem Handelspartner auf dem afrikanischen Kontinent, Produktionserweiterungen und wichtige Wartungen lahmzulegen. Benötigt werden Hunderte Techniker und Experten aus dem Ausland, die aber wegen der geschlossenen Grenzen nicht ins Land können. Das geht aus einer Umfrage der für das südliche Afrika zuständigen Auslandshandelskammer (AHK) hervor.

Coronavirus News-Update vom 16. Juni

  • Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo baut im Zuge der Coronakrise weltweit rund 4.100 Stellen ab. Die Pandemie und die in aller Welt ergriffenen Corona-Maßnahmen hätten zu einer Marktsituation geführt, die die Nutzfahrzeugbranche hart treffe, erklärte der Chef der Volvo-Gruppe, Martin Lundstedt, am Dienstag. Man rechne kurz- bis mittelfristig mit einer weiterhin geringeren Nachfrage und müsse sich dementsprechend aufstellen. Gleichzeitig wolle man sich stärker auf neue Technologien und Geschäftsmodelle fokussieren.

  • Bund und Länder wollen bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch die Umsetzung des Konjunkturpakets und weiterer Pläne gegen die Corona-Krise voranbringen. Unter anderem wollen sie verabreden, wie sich die Länder finanziell und organisatorisch an den Maßnahmen beteiligen.

  • Österreich stockt die Hilfen für die Wirtschaft wegen der Coronakrise auf. In Summe stünden nun 50 Mrd. EUR zur Verfügung, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag nach einer zweitägigen Regierungsklausur von ÖVP und Grünen. Bisher war von einem Rettungspaket in Höhe von 38 Mrd. EUR die Rede. Nun kämen noch Maßnahmen zur Erleichterung von Investitionen hinzu, sagte Kurz. So seien 3,7 Mrd. EUR für Investitionen und Investitionsanreize sowie für Umweltmaßnahmen vorgesehen.

  • Das Bundeswirtschaftsministerium prüft Hilfen für den angeschlagenen Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft an der Ems. Dazu stehe man im Kontakt mit der Werft, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage des Linken-Bundestagabgeordneten Victor Perli.

  • Die Corona-Krise bringt Geschäftspartner des Lufthansa-Konzerns in schwere Bedrängnis. Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) mit 354 Beschäftigten, die im Auftrag der Lufthansa-Tochter Eurowings unterwegs war, steht vor dem Aus. «Leider ist es bislang nicht gelungen, einen Käufer oder Investor zu finden», sagte ein Sprecher des Berliner Mutterkonzerns Zeitfracht am Dienstag. Sollte dies bis Ende Juni nicht gelingen, müsse zum 1. Juli das Insolvenzverfahren eingeleitet werden. LGW hatte Ende April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und eigenen Angaben zufolge mehrere hundert potenzielle Käufer kontaktiert - ohne Erfolg.

Coronavirus News-Update vom 15. Juni

  • Die Bundesregierung hat das geplante Rettungspaket für die Lufthansa offiziell bei der EU-Kommission angemeldet. Das bestätigte die Brüsseler Behörde am Montag. Demnach wird die sogenannte Notifizierung nun wie alle Corona-Maßnahmen als vorrangige Angelegenheit eingestuft und bewertet. Da strittige Punkte bereits im Vorfeld geklärt wurden, wird mit einer zügigen Freigabe gerechnet. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums erfolgte die Notifizierung bereits am Freitag. Der 9 Mrd. EUR umfassende Rettungsplan für die Lufthansa sieht vor, dass der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) im Zuge einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnet, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Fluggesellschaft aufzubauen. Zudem sind stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro sowie ein Kredit in Höhe von bis zu 3 Milliarden Euro geplant.

  • Die skandinavische Airline SAS soll unter Klimaschutz-Auflagen neue staatliche Corona-Hilfen erhalten. Die schwedische Regierung bat das Parlament am Montag um Zustimmung dafür, die von der Corona-Krise betroffene Fluggesellschaft im laufenden Jahr mit bis zu 5 Mrd. schwedischen Kronen (rund 475 Mio. EUR) an Kapitalzuschüssen unterstützen zu dürfen. Außer dem Parlament muss auch die EU-Kommission den Plan absegnen.

  • Die spanische Regierung hat ein Hilfspaket im Umfang von 3,75 Mrd. EUR für die stark unter der Corona-Krise leidende Automobilbranche angekündigt. Insbesondere solle es dabei um die Förderung von Elektroautos gehen, sagte Regierungschef Pedro Sánchez. Einzelheiten der Maßnahmen sollten am Montag vorgestellt werden. Die Automobilindustrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Spaniens. Sie trägt rund 10 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und sichert etwa 2 Mio. Arbeitsplätze.

Coronavirus News-Update vom 13. bis 14. Juni

  • Der Flughafenbetreiber Fraport hat auch im Mai stark rückläufige Geschäfte verbucht - der Einbruch bei den Passagierzahlen durch die Corona-Krise fiel teils aber etwas geringer aus. So wurden in Frankfurt, dem größten Airport Deutschlands, wieder mehr Passagiere abgefertigt als noch im April - und auch am Beteiligungsflughafen im chinesischen Xi'an belebte sich das Passagieraufkommen.

  • Die seit rund 15 Wochen laufende Aktion, in deren Rahmen die sanitären Anlagen von Sanifair sowie die Fernfahrerduschen an den Betrieben von Tank & Rast auf der Autobahn unentgeltlich zugänglich waren, läuft aus und Sanifair geht wieder in den Normalbetrieb. Für die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer der Mitgliedsunternehmen des BGL bleibt aber für weitere drei Monate alles beim Alten. Um sich für ihre engagierte Arbeit zu bedanken, haben Tank & Rast sowie der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. die Weiterführung der bestehenden Kooperation bis zum 15. September 2020 beschlossen.

  • Deutschland hat um Mitternacht die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen beendet. Die Mitte März verhängten Kontrollen an den deutschen Grenzen zu den Nachbarländern wurden bereits seit einigen Tagen schrittweise zurückgefahren. „Die Grenzkontrollen werden mit Ablauf des Sonntags, 14. Juni, beendet", hatte das Bundesinnenministerium am Samstag angekündigt.

  • US-Außenminister Mike Pompeo hat die Kommunistische Partei Chinas als wachsende Herausforderung für „alle freien Menschen» bezeichnet. Pompeo äußerte sich am Sonntag in einem Grußwort bei einer virtuellen Konferenz des American Jewish Comittee."Wir alle müssen uns der Bedrohung der chinesischen Kommunistischen Partei für unsere Lebensweise bewusst sein“, sagte er weiter. Die Corona-Pandemie hat die Stimmung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt erheblich eingetrübt. Spannungen gibt es aber auch wegen einer Vielzahl anderer Themen, etwa wegen Visa für Journalisten und Studenten, der Sicherheitspolitik im Indopazifik-Raum sowie Beschränkungen bei Technologieexporten.

  • Von Montag an dürfen Touristen unter anderem aus Deutschland wieder nach Dänemark einreisen. Die dänische Polizei rechnet mit Wartezeiten und empfiehlt Urlaubern, Verkehrsnachrichten zu verfolgen und wenn machbar zu Tageszeiten einzureisen, in denen möglicherweise nicht so viel Verkehr herrscht.  Zudem werde kontinuierlich - unter anderem mit Tweets in dänischer, deutscher und englischer Sprache - über die Verkehrssituation informiert werden, teilte die dänische Polizei mit. Um die Kontrollen möglichst zügig vornehmen zu können, wurde zusätzliches Personal angefordert, wie die dänische Polizei mitteilte.

  • Der Berliner Flughafen Tegel hat auch in seinem letzten vollständigen Betriebsjahr Gewinn abgeworfen. Unterm Strich stand 2019 ein Plus von knapp 131 Millionen Euro. Das waren etwa 11 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, wie aus dem Konzernabschluss der Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft hervorgeht. Er wurde am Freitagabend veröffentlicht. Tegel soll im November schließen, dann soll der neue Hauptstadtflughafen BER am Netz sein.

  • Von nächster Woche an fällt für viele europäische Länder die Reisewarnung der Bundesregierung weg - entsprechend werden wieder vermehrt Flieger von Stuttgart aus ins Ausland starten. Am Flughafen werden die Reisenden dabei etliche Änderungen erleben. Unter anderem soll nach Angaben des Airports nur jeder zweite Check-in-Schalter besetzt sein, um die Corona-Abstandsregelungen einzuhalten. Auch Plexiglasscheiben wurden aus Sicherheitsgründen angebracht und Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Zudem gilt am Flughafen überall Maskenpflicht.

  • Nach knapp drei Monaten hat Polen seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern in der Nacht zum Samstag wieder geöffnet. Bereits seit Freitag waren die Kontrollen an der litauisch-polnischen Grenze weggefallen. Seit Samstag um Mitternacht gilt dies auch für die Grenzen zu Deutschland, Tschechien und der Slowakei. Die Auflagen für Reisende aus Nicht-EU-Staaten wurden gelockert. Kontrollen an den Grenzen zur Ukraine, Weißrussland und zur russischen Exklave Kaliningrad (Königsberg) bleiben dagegen erhalten.

  • In der Coronavirus-Krise machen sich die Vereinten Nationen Sorgen um Hunderttausende auf den Weltmeeren gestrandete Seefahrer. Aufgrund von Reisebeschränkungen hätten Hunderttausende der insgesamt rund zwei Millionen Seefahrer weltweit seit bis zu 15 Monaten ihre Schiffe nicht verlassen können, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Freitag laut Mitteilung in New York. Das sei „eine sich vergrößernde humanitäre Krise und eine Sicherheitskrise“. Guterres rief alle Länder dazu auf, die Arbeit der Seefahrer als systemrelevant anzusehen und sicherzustellen, dass Crews sicher ausgetauscht werden könnten.
     
  • Der Chef des britischen Billigfliegers Easyjet, Johan Lundgren, hat Staatshilfen für angeschlagene Fluggesellschaften kritisiert. „Es kann nicht sein, dass Milliarden und Abermilliarden über einige der ineffizientesten, klimaschädlichsten, schlechtesten Airlines Europas ausgeschüttet werden. Wir rufen die EU auf, das zu verhindern“, sagte Lundgren dem Magazin Spiegel. Staatliche Unterstützung müsse allen Airlines offenstehen, alles andere sei „eine Wettbewerbsverzerrung zulasten von Passagieren und Steuerzahlern“.

Coronavirus News-Update vom 12. Juni

  • Der für Oktober in Südkorea geplante Weltkongreß des Weltspeditionsverbands Fiata findet angesichts der Covid-19-Pandemie nicht statt. Dieser war  ursprünglich für den 19. bis 24. Oktober in Busan vorgesehen. Busan wird nun 2022 Gastgeber der Fiata-Delegierten aus aller Welt sein, haben die Fiata und die Korea International Freight Forwarders Association (Kiffa) gemeinsam beschlossen. Im kommenden Jahr soll der Weltkongress in Brüssel wie geplant vom 26. bis 29. Oktober in Brüssel stattfinden, 2023 dann treffen sich die Spediteure in Panama City. Auf dem Kongreß im kommenden Jahr soll über die Folgen der Covid-19-Pandemie diskutiert werden. Dazu haben die Fiata und der belgische Verband Forward Belgium ein neuen Kongreßprogramm entwickelt, kündigen sie an. Ziel sei es eine Branchenplattform zu bieten, auf der Branchenführer, Zollagenten und Logistikdienstleister zusammengebracht werden können – um sich zu vernetzen und um die für die Speditionsbranche wichtigsten Themen zu diskutieren.

  • Die von der Coronakrise schwer getroffene Meyer Werft überlegt eine Aussetzung der Produktion für Sommer und Winter in diesem Jahr. Nach Angaben des NDR beraten sich der Betriebsrat und die Werftleitung heute dazu. Mit dem ausbleibenden Kreuzfahrttourismus durch die Coronakrise fehlen der Werft die Aufträge. Die Mitarbeiter des Papenburger Unternehmens sind seit Mai in Kurzarbeit.

  • Die geplante Kfz-Steuerreform für Verbrennermotoren schade deutschen Autobauern in der Krise, da die Branche bereits vor der Coronakrise Liquiditätsprobleme hatte. Das warf die FDP der großen Koalition vor. Die FDP sprach sich für die Aufnahme von Kraftstoffen in den Emissionshandel aus. Die Koalition plant, den Umstieg auf klimafreundliche Fahrzeuge zu fördern, indem die Höhe des Spritverbrauchs und der CO2-Ausstoß verglichen wird.

  • Das skandinavische Telekommunikationsunternehmen Telia und der Telematikanbieter Fleet Complete haben sich in der Coronakrise zur Partnerschaft zusammengeschlossen. Gemeinsam soll der Ausbau vernetzter Fahrzeuge vorangetrieben werden. Für Firmen mit großer Fahrzeugflotte sollen Lösungen für die Effizienz und CO2 Emissionen entwickelt werden. Der Zusammenschluss wird unter dem Namen „Telia Fleet Management powered by Fleet Complete" geführt. Für die Logistikbranche könnte das eine vielversprechende Entwicklung sein. Der Nutzfahrzeughersteller MAN und das Logistikunternehmen DB Schenker testen bereits seit 2018 die Vernetzung von LKW-Kolonnen.

Coronavirus News-Update vom 11. Juni

  • Nach fast dreimonatiger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie nimmt die norwegische Reederei Color Line ab 17. Juni wieder mit der „Color Fantasy“ den Verkehr auf der Strecke Kiel-Oslo auf. Am 24. Juni folgt das Schwesterschiff „Color Magic“. Frachttransporte mit Fahrerbegleitung sind möglich. Im Passagierverkehr werden aufgrund der Reisebeschränkungen vorerst aber nur norwegische Reisende befördert. Ein Landgang in Kiel sei derzeit allerdings noch nicht möglich, heißt es von Seiten der Reederei.  

  • Die Coronakrise hat schon in den ersten drei Monaten des Jahres riesige Löcher in die Kassen der weltgrößten Autokonzerne gerissen. Zusammengenommen verbuchten die Hersteller im operativen Geschäft nur noch rund 7,5 Mrd. EUR Gewinn, wie das Beratungsunternehmen EY in seiner regelmäßigen Branchenanalyse berechnet hat. Das ist ein Einbruch um mehr als die Hälfte im Vergleich zum ersten Quartal 2019 und der niedrigste Stand seit 2009. Die Verkaufszahlen gingen um 21 Prozent zurück, der Umsatz immerhin nur um 9 Prozent.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät an diesem Donnerstag (10.00 Uhr) mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang über Konsequenzen aus der Coronakrise. In der Videokonferenz soll es nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert auch um die bilateralen Beziehungen, wirtschaftspolitische und internationale Themen gehen. Dabei dürfte auch die Absage des geplanten EU-China-Gipfels Mitte September in Leipzig zur Sprache kommen.

Coronavirus News-Update vom 10. Juni

  • Lufthansa und die Gewerkschaften ringen weiter um ein Sparpaket für die angeschlagene Fluggesellschaft. Tausende Stellen stehen auf der Kippe. Lufthansa bezifferte den rechnerischen Überhang auf 22.000 Vollzeitstellen, wie das Unternehmen am Mittwoch nach einem Tarifgipfel mit den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Ufo und Verdi mitteilte. Zuletzt war von deutlich mehr als 10.000 Stellen die Rede. Ziel sei es, durch Kurzarbeit und Krisenvereinbarungen möglichst betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, erklärte Lufthansa.

  • Angesichts des angekündigten harten Sparkurses bei der Fluggesellschaft Tuifly will Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) zwischen Konzernspitze und Arbeitnehmerseite vermitteln. Ziel eines Treffens am kommenden Montag, zu dem auch Tui-Chef Fritz Joussen eingeladen ist, sei, die Auswirkungen auf den Standort Hannover abzumildern, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch. Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Fluggesellschaft künftig auf etwa die Hälfte ihrer Jets verzichten und mindestens drei Basen dichtmachen will. Hunderte weitere Stellen im Tui-Konzern könnten dabei abgebaut werden. Joussen hatte die Mitarbeiter bereits über Eckdaten der Kürzungspläne informiert.

  • Der US-Krisensoftwarehersteller Everbridge hofft im Zuge der Corona-Pandemie auf eine rasante Expansion in Europa. Das in Boston ansässige mittelständische Unternehmen hat achtzig Prozent seiner Kunden bisher in den heimatlichen USA, startet nun aber mit dem Vertrieb seiner Krisenmanagement-Plattform inklusive Corona-Tracking für Unternehmen auch in Europa, wie die deutsche Tochtergesellschaft am Mittwoch in München mitteilte.

  • Der spanische Textilhändler Inditex ist wegen der Corona-Pandemie erstmals seit vielen Jahren in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich betrug der Verlust im bis Ende April gelaufenen ersten Geschäftsquartal 409 Mio. EUR, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 734 Mio. EUR erwirtschaftet worden war, wie der Eigner von Modeketten wie Zara am Mittwoch in Arteixo mitteilte. Zu dem hohen Minus trug auch eine Rückstellung für den weiteren Konzernumbau bei. Ohne diese hätte der Verlust bei 175 Mio. EUR gelegen. Für die Spanier ist es der erste Quartalsverlust seit ihrem Börsengang 2001.

  • Europäische Unternehmen in China haben ihren Betrieb weitgehend normalisiert, kämpfen aber mit dem wirtschaftlichen Abschwung durch die Coronakrise und den Handelskrieg mit den USA. Zudem sind große chinesische Staatsunternehmen wieder auf dem Vormarsch und verdrängen ausländische und private Firmen, wie aus der Mittwoch in Peking vorgelegten jährlichen Umfrage der europäischen Handelskammer in China zum Geschäftsklima hervorgeht.

  • Die Opposition rügt die Pläne der Bundesregierung für eine Reform der Kfz-Steuer. „Die Bundesregierung schnürt ein Paket zur Abwicklung der Automobilindustrie“, sagte der FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die Erhöhung der Kaufprämie für E-Autos in Kombination mit einer Kfz-Steuererhöhung für Benziner und Diesel wird die Krise im Automobil- und Zulieferbau massiv verschärfen und beschleunigen“, warnte Luksic.

  • Die Piloten der Lufthansa bieten dem angeschlagenen Unternehmen weiter einen freiwilligen Gehaltsverzicht an. Vor einem Treffen des Lufthansa-Managements mit Gewerkschaften an diesem Mittwoch erneuerte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihr Angebot zu Kosteneinsparungen von etwa 350 Mio. EUR. „Wir wollen den Kranich in der Luft halten“, sagte VC-Präsident Markus Wahl. „Wegen der bestehenden Schwierigkeiten sind wir bereit, unser Paket im angebotenen Umfang und ohne weitere Bedingungen zunächst bis Ende 2020 umzusetzen.“ Die Lufthansa hat die VC sowie die Gewerkschaften Verdi und Ufo (Kabinenpersonal) für diesen Mittwoch zum „Tarifpartnergipfel“ eingeladen. Ein erstes Treffen Ende April zum Konzernumbau in der Corona-Krise war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

  • Der Verkauf von Elektroautos in Deutschland bekommt nach Einschätzung der Unternehmensberatung Deloitte durch das Konjunkturpaket der Koalition kräftig Rückenwind. Dadurch dürfte die Nachfrage auf dem deutschen Markt dieses Jahr um 40.000 auf bis zu 200.000 E- und Hybridautos steigen, während der Absatz von Benzinern und Dieselautos unter Vorjahr bleibe. Die deutschen Autobauer erfüllten damit die CO2-Vorgaben, und nächstes Jahr dürften Strafzahlungen dank der Maßnahmen geringer ausfallen, sagte Deloitte-Branchenexperte Harald Proff.

Coronavirus News-Update vom 9. Juni

  • Der milliardenschwere EU-Wiederaufbauplan nach der Coronakrise steht noch vor hohen Hürden. Die EU-Staaten hätten viele Fragen aufgeworfen, sagte EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Dienstagabend nach Beratungen der Wirtschafts- und Finanzminister. Bundesfinanzminister Olaf Scholz stellte unter anderem die Größe des Programms in Frage: Der SPD-Politiker plädierte für einen Umfang von 500 Mrd. EUR - während die EU-Kommission 750 Mrd. anpeilt. Trotzdem sehen Scholz und auch Dombrovskis Einigungschancen.

  • Die Slowakei öffnet ab Mittwoch ihre Grenzen auch für Bürger Deutschlands und 15 anderer Staaten Europas. Diese Länder seien vom slowakischen Corona-Krisenstab als ausreichend sicher eingestuft worden, gab Regierungschef Igor Matovic am Dienstag bekannt. Seit vergangener Woche waren bereits die slowakischen Grenzen für Bürger der drei Nachbarländer Tschechien, Österreich und Ungarn offen.

  • Die EU will wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie ihre Handelspolitik überprüfen. Ziel sei, die richtige Balance zu finden zwischen einem Europa, das „offen für Geschäfte“ ist und einem Europa, das seine Bürger und Unternehmen schütze, sagte EU-Handelskommissar Phil Hogan am Dienstag bei einem Online-Treffen der Handelsminister der EU-Staaten. So solle zum Beispiel sichergestellt werden, dass die EU die richtigen Instrumente habe, um sich vor unfairen Wettbewerbspraktiken zu schützen.

  • Das Bundeskartellamt hat der Automobilbranche firmenübergreifende Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise erlaubt. Eigentümer, Mitarbeiter, Kunden, Kreditgeber und staatliche Organe dürfen sich über die Liquidität, Kredite, Hilfsmaßnahmen oder auch operative Probleme eines Unternehmens austauschen und gemeinsam den Wiederaufbau von Lieferketten koordinieren. Ein vom Verband der Automobilindustrie (VDA) angekündigter Leitfaden dürfe aber keine unternehmensspezifischen Informationen etwa über Warenumfänge oder Verträge einzelner Unternehmen enthalten, teilte das Bundeskartellamt am Dienstag mit.

  • An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld sind im Mai knapp 52.000 Passagiere abgefertigt worden. Damit gab es im ganzen Monat so viele Fluggäste wie sonst an einem halben Tag. „Auch der Mai war für die Flughafengesellschaft ein verlorener Monat“, bemerkte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup.

  • Die FDP-Bundestagsabgeordnete Renata Alt hat die Bundesregierung aufgerufen, sich für eine möglichst rasche Öffnung der Grenze mit Polen einzusetzen. Die Kontrollen auf polnischer Seite schadeten den bilateralen Beziehungen. Sie seien ein Hindernis für Berufspendler und Unternehmen, die in Polen tätig sind. Wegen der Coronavirus-Pandemie hatte Polen seine Grenzen am 15. März für ausländische Staatsbürger geschlossen. Die Regelung gilt derzeit bis zum 12. Juni.

  • Mit einem 15 Mrd. EUR schweren Rettungspaket will Frankreich seine wegen Corona in eine schwere Krise geratene Luftfahrtindustrie stützen. „Heute Morgen rufen wir also den Ausnahmezustand aus, um unsere Luftfahrtindustrie zu retten“, sagte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Dienstag. In den kommenden Monaten seien 100.000 Arbeitsplätze in Gefahr. „100.000 Arbeitsplätze, die verschwinden könnten, wenn wir jetzt nicht handeln“, warnte der Minister. An den Hilfen für die gebeutelte Industrie hängen auch ehrgeizige Pläne für umweltfreundlichere Flugzeuge.

  • Die Industrie rechnet trotz des milliardenschweren Konjunkturpaketes der Bundesregierung in diesem Jahr mit einer schweren Rezession in Deutschland. „Die Wirtschaftsleistung dürfte um real 6,5 Prozent sinken. Die Erholung wird sich bis weit ins Jahr 2022 erstrecken“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. Das Konjunktur- und Wachstumspaket der großen Koalition kommt nach Einschätzung des BDI zur rechten Zeit. Ein Großteil der beschlossenen Maßnahmen werde noch in diesem Jahr Wirkung entfalten. Vor allem die Stützung der privaten Konsumausgaben solle den Konjunktureinbruch deutlich abmildern. Einen massiven Rückgang von preisbereinigt (real) 15 Prozent erwartet der BDI beim Export von Waren und Dienstleistungen in diesem Jahr. Da das wirtschaftliche Wachstum bei nahezu allen Handelspartnern dramatisch einbreche, werde auch die Nachfrage nach „Made in Germany“ deutlich sinken. Die Importe dürften um ungefähr 12 Prozent zurückgehen.

Coronavirus News-Update vom 8. Juni

  • Bis zu 200.000 Seeleute sitzen nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wegen Corona-Schutzvorschriften weltweit auf Schiffen fest. Die Situation werde jeden Tag schlimmer, berichtete die UN-Organisation am Montag in Genf. Viele Seeleute hätten ihren Einsatz eigentlich schon vor Wochen beendet, müssten aber wegen der Reisebeschränkungen nun an Bord weiter arbeiten. Sie seien ausgelaugt und auch psychisch angeschlagen - das seien keine guten Voraussetzungen, um die Sicherheit an Bord zu gewährleisten.

  • Frankreichs Regierung will einen Hilfsplan für die wegen Corona in die Krise geratene Luftfahrtbranche vorstellen. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire wird die Pläne am Dienstag (9.00 Uhr) präsentieren. Die Luftfahrtbranche ist ein extrem wichtiger Industriezweig in Frankreich - knapp 200 000 Menschen sind in diesem Bereich beschäftigt, davon allein 48 000 bei Airbus. Der Chef des Luft- und Raumfahrtkonzerns mit Schaltzentrale im südwestfranzösischen Toulouse, Guillaume Faury, hatte in der Vergangenheit von einer existenziellen Bedrohung gesprochen.

  • Die österreichische Ryanair-Tochter Laudamotion will ihre durch die Coronakrise verstärkten Turbulenzen überwinden. Die Fluglinie starte mit 1. Juli von Wien aus wieder zu 23 Zielen in Europa, teilte sie am Montag mit. Die Sozialpartner hatten sich vergangene Woche auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, den die Geschäftsführung und nun auch die Mehrheit der Piloten und Flugbegleiter akzeptiert hätten. Die angedrohte Schließung der Lauda-Basis in Wien sei damit vom Tisch. Wegen der Corona-Krise würden im Juli aber nur drei und im August nur zehn der ursprünglich geplanten 16 Airbus A320 in Wien eingesetzt, hieß es. Es würden dadurch zwar Mitarbeiter ihre Jobs verlieren, aber nicht alle 500, wie es bei Schließung der Basis der Fall gewesen wäre. Laudamotion, hervorgegangen aus der Insolvenz der Air-Berlin-Tochter Niki, ist in tiefroten Zahlen.

  • Trotz Kritik aus den Gewerkschaften schließt die SPD-Spitze aus, dass eine generelle Autokaufprämie nachträglich ins Konjunkturpaket kommt. „Es geht nicht um Nachverhandlungen“, betonte der Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans am Montag bei einer Videokonferenz in Berlin. Er verwies darauf, dass es nicht nur eine Prämie für Elektroautos gebe, sondern dass der Fahrzeugsektor auch durch steuerliche Erleichterungen massiv unterstützt werde. Die Co-Parteichefin Saskia Esken hob das Ziel hervor, die Mobilitätswende zu fördern und die Branche auf die Zukunft auszurichten.

  • Das Rettungspaket für die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) steht Medienberichten zufolge. Wie die Zeitungen Kurier und Der Standard berichten, soll die AUA insgesamt 600 Millionen Euro an Unterstützung bekommen. Die Hälfte davon entfalle auf staatlich garantierte Bankkredite. 150 Mio. EUR erhalte die AUA von der Republik als frisches Eigenkapital, so der Kurier. 150 Mio. EUR schieße die Mutter Lufthansa zu. Im Gegenzug erhalte Österreich eine zehnjährige Standortgarantie für die AUA. Die Marke Austrian Airlines bleibe bestehen. Österreich bekomme obendrein zwei Sitze im Aufsichtsrat der AUA, schreibt Der Standard.

  • Die Erholung des chinesischen Automarkts hat im Mai nach dem Einbruch in der Corona-Krise weiter Fahrt aufgenommen. Der Absatz sei zum ersten Mal nach fast einem Jahr wieder gestiegen, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Montag in Peking mit. Demnach legten die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent auf 1,64 Mio. Fahrzeuge zu. Damit verzeichnete der größte Automarkt der Welt laut PCA-Angaben den ersten Zuwachs seit Juni 2019. Im Vergleich zum Vormonat habe das Absatzplus bei 12,3 Prozent gelegen, hieß es.

  • Zwei Töchter des Flughafendienstleisters Swissport in Belgien beantragen Insolvenz. Das teilte die Muttergesellschaft Swissport am Montag in Zürich mit. Die belgischen Töchter Swissport Belgium und Swissport Belgium Cleaning verbuchten seit Jahren Verluste, und in Zeiten der Corona-Pandemie könne die Muttergesellschaft sie nicht weiter bezuschussen.

  • Der Kreditversicherer Coface hat in einem bisher noch nie erlebten Umfang Länder-und Branchenrisiken aktualisiert. 71 von 162 Volkswirtschaften wurden herabgestuft. Darunter auch Deutschland in A3. Das ist die niedrigste Ländernote, die Deutschland in über 20 Jahren bei Coface je hatte. Erst im Juli 2019 hatte die Bundesrepublik die Bestnote A1 verloren. „Die Note A3 steht bei Coface dafür, dass das Risiko für Forderungsverluste und Insolvenzen in dem Land zwar noch befriedigend ist, jedoch nicht mehr niedrig", erklärt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. Ganz überraschend kam die Herabstufung nicht. So prognostiziert Coface für 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 7,2 Prozent zum Vorjahr. „Dies ist der stärkste Konjunktureinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik, 2009 ging die Wirtschafsleistung um 5,7 Prozent zum Vorjahr zurück. Allerdings erwartet Coface für Deutschland auch eine deutliche Erholung im kommenden Jahr. So sollte das BIP 2021 um 5,8 Prozent zum Vorjahr zulegen.

Coronavirus News-Update vom 6. bis 7. Juni

  • Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess hat das Topmanagement des weltgrößten Autokonzerns in der Corona-Pandemie auf weitere Sparbemühungen eingeschworen. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte am Sonntag, dass Diess auf einer internen Veranstaltung in der vergangenen Woche darüber gesprochen habe, wie weiter gespart werden könne. Konkrete Beschlüsse gebe es aber noch nicht.

  • Der chinesische Außenhandel ist im Mai um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen. Die Exporte gingen in US-Dollar berechnet um 3,3 Prozent zurück, während die Importe sogar um 16,7 Prozent absackten, wie der chinesische Zoll am Sonntag in Peking berichtete. Die Ausfuhren entwickelten sich trotz der schlechten weltweiten Nachfrage durch die Corona-Krise gleichwohl besser als erwartet, während die Einfuhren schlechter als von Experten vorhergesagt ausfielen.

  • Die Corona-Pandemie verzögert auch ein Gutachten für die geplante Mittelrheinbrücke. Die Ergebnisse einer Verkehrszählung im vergangenen Jahr waren ursprünglich im Frühjahr 2020 erwartet worden. Nun geht das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium in Mainz nach eigenen Angaben davon aus, dass alle Unterlagen, die für das Raumordnungsverfahren nötig sind, bis Ende dieses Jahres vorliegen. Dazu gehörten neben der Verkehrsabschätzung auch eine Umweltverträglichkeitsstudie, Untersuchungen zu Tieren im Tal, Bewertungen der visuellen Wirkungen einer Brücke und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung.

  • Mit einer Rückflug-Garantie" will die Lufthansa Sorgen vor Reisen in der Corona-Krise entgegentreten. Man führe eine „Home-Coming-Garantie" ein, sagte Konzernchef Carsten Spohr der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Wer zurückwill nach Deutschland, den bringen wir zurück. Sei es, weil er wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, er dort in Quarantäne müsste oder weil im Gastland das Virus ausbricht - für alle diese Fälle wird es eine abgesicherte Rückflug-Garantie geben." Weitere Details nannte er nicht. Spohr äußerte sich zuversichtlich, dass die Nachfrage nach Privatreisen sehr schnell zurückkommen werde.

  • Vor den Verhandlungen über den geplanten Stellenabbau bei der Tui-Airline Tuifly bahnt sich ein heftiger Konflikt zwischen Belegschaft und Unternehmensführung an. „Den Plänen des Managements, massenhaft Personal freizusetzen, werden wir gemeinsam mit allen Mitteln entgegentreten und für jeden einzelnen Arbeitsplatz, egal an welcher Stelle unseres Unternehmens, kämpfen“, heißt es in einem internen Brief eines Krisenstabs der Arbeitnehmervertreter von Tuifly. Das Schreiben ist unter anderem unterzeichnet von Betriebsräten sowie Mitgliedern der Gewerkschaften Verdi und Vereinigung Cockpit.

  • Der Ende März wegen Corona geschlossene Seemannsclub Duckdalben im Hamburger Hafen ist wieder geöffnet. 72 Tage sei geschlossen gewesen, nun sei der Club wieder täglich offen, wenn auch eingeschränkt, teilte Leiterin Anke Wibel mit. „Wir sind zurück, und das ist gut so für die Seeleute.“ Mit der Unterbrechung des Clubbetriebs habe man es sich nicht leicht gemacht - auch weil das Bedürfnis der Seeleute nach einer Auszeit vom Schiffsalltag und nach Seelsorge und Betreuung in der Corona-Zeit ja nicht ausgefallen sei, sagte Wibel am Freitagabend. „Jetzt aber können die Seeleute wieder von Bord - und gegen die Monotonie hier angehen. Sie können um Rat fragen, Telefonkarten kaufen oder einfach nur chillen. Der Seemannsclub bietet wieder diese kleinen Fluchten.“

  • Unter dem Druck wegbrechender Aufträge in der Corona-Krise bangt die Chemieindustrie um die Zukunft vieler mittelständischer Betriebe und verlangt Entlastungen beim Strompreis. Verschärfe sich die Lage bei gleichbleibend hohen Kosten weiter, könnten etliche Firmen komplette Standorte in Frage stellen. „Alle Unternehmen versuchen, nach Möglichkeit den Beschäftigungsstand zu halten. Aber im Moment kann noch niemand absehen, ob das am Ende funktioniert“, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands VCI für Norddeutschland, Jochen Wilkens, der Deutschen Presse-Agentur.

  • Argentinien nimmt den Export von koscherem Rindfleisch nach Israel wieder auf. Zuletzt reisten 98 Rabbiner aus Israel in das südamerikanische Land, um das Fleisch in sechs Schlachthöfen als koscher zu zertifizieren, wie das Außenministerium in Buenos Aires am Freitag mitteilte. Ohne eine Bestätigung, dass das Fleisch entsprechend den jüdischen Speisegesetzen verarbeitet wurde, kann es nicht nach Israel eingeführt werden. Wegen der Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Krise geriet die Zertifizierung in Argentinien zuletzt ins Stocken.

Coronavirus News-Update vom 5. Juni

  • Die Lufthansa-Tochter Eurowings plant einen Stellenabbau in der Verwaltung von rund 300 Stellen, um trotz der Coronakrise im Jahr 2021 die Gewinnschwelle zu erreichen. „Unsere Ambition bleibt, im nächsten Jahr den Break-even zu schaffen“, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof gegenüber der Zeitschrift „fvw“. Nach eigenen Angaben plane das Unternehmen neue Beschäftigungsmodelle. Die Lufthansa hatte zuvor „harte Einschnitte“ angekündigt.

  • VW-LKW-Beteiligung: Vor der geplanten Übernahme gab der US-Truckhersteller Navistar einen Verlust von 38 Millionen US-Dollar für das zweite Jahresquartal während der Coronakrise bekannt. Ein Jahr zuvor waren es 48 Millionen US-Dollar Verlust, umgerechnet 34 Mio. EUR. „Wir konzentrieren uns auf den Erhalt der finanziellen Mittel und auf Einsparungen, aber nicht auf Kosten unserer Zukunft“, sagte Finanzchef Walter Borst.

  • Die jahrelang umstrittene Elbvertiefung kann realisiert werden. Das entschied am Donnerstag das Bundesverwaltungsgericht. Der Fluss soll ausgebaut werden, damit auch Containerschiffe mit einem Tiefgang bis zu 13,50 Meter flutunabhängig passieren können. Die Planungen dafür liefen bereits seit 18 Jahren. Umweltschützer sehen die Entscheidung kritisch: „Die Entscheidung ist ein Meilenstein für die Zerstörung der Natur“, sagte Beatrice Claus Gewässer-Expertin beim WWF Deutschland.

  • Die Türkei  öffnet ihre Grenzen zum Iran und Irak für Frachttransporte. Die Handelsministerin Ruhsar Pekcan gab am Donnerstag über Twitter bekannt, dass die großen Übergänge Gürbulak mit dem Iran und Habur mit dem Irak geöffnet sind. Auch der Iran bestätigte die Grenzöffnung. Unter Auflage der Hygienemaßnahmen könnten LKW-Fahrer die Grenze wieder passieren.

  • Deutsche Autobauer profitieren nicht von der Kaufprämie für Elektroautos, die im Konjunkturpaket am Mittwoch verabschiedet wurde. Die Unterstützung der Bundesregierung in der Coronakrise reiche nicht für die Antriebswende. Nach Ansicht von Ellen Enkel, Professorin am Lehrstuhl für Mobilität an der Universität Duisburg-Essen, stammen nur knapp ein Viertel der förderfähigen Elektroautos aus Deutschland. Erst bei einer Förderung von Autos mit Verbrennermotoren würde die deutsche Industrie profitieren, da zwei Drittel der neuen Elektroautos von Firmen gekauft werde, so Enkel gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Die Absenkung der Mehrwertsteuer hilft da nicht, nur eine entsprechende Förderung könnte den Mehrpreis für einen umweltfreundlichen Verbrenner ausgleichen“, so Enkel. Auch der Autohandel kritisiert die Konjunkturmaßnahme. Autobauer Daimler dagegen begrüßte das Konjunkturpaket. „Die im Zukunftspaket enthaltenen Maßnahmen für klimafreundliche Mobilität von Nutzfahrzeugen und Pkw sind sinnvoll und unterstützen unsere zentralen Aufgaben der Transformation der Automobilindustrie: Digitalisierung und CO2-Neutralität.“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

  • Amazon vergrößert seine Frachtflugzeug-Flotte: Der US-Konzern baut seine Frachtairline Amazon Air aus und will 2021 mit zwölf zusätzlichen Maschinen ausliefern. Experten hatten bereits im Mai eine rasante Expansion des Konzerns angekündigt. Demnach wird bis 2025 ein Wachstum auf 200 Flugzeuge erwartet.

Coronavirus News-Update vom 4. Juni

  • Dem Logistikzentrum des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof in Dietzenbach droht im Herbst 2020 nach Gewerkschaftsangaben die Schließung. Vor kurzem lagen die Hoffnungen des Galeria-Logistik-Standorts noch auf dem geplanten Drittkundengeschäft.

  • Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität St. Gallen sieht bei den geplanten Hilfen der großen Koalition mit Blick auf die Autoindustrie Licht und Schatten. „Bei der Elektromobilität sind die 6000 EUR für die rein batteriegetriebenen Autos ein sehr kräftiger Impuls“, schreibt er zum Paket der Koalitionsspitzen. „Mal sehen, inwieweit die Autobauer ihre heutigen Zuschüsse zu den Elektroautoprämien zurückfahren. Das würde ich nicht ausschließen.“ Mit dem staatlichen Rabatt fördere man zudem nur einen kleinen Teilmarkt. „Es fehlt der große Schub für die restlichen 90 Prozent, und genau die 90 Prozent bewegen unsere Wirtschaft und unser Sozialprodukt.“ Die geplante Mehrwertsteuer-Senkung um 3 Prozentpunkte von 19 auf 16 Prozent für ein halbes Jahr sei eine gute Sache, die den deutschen Autobauern genauso nütze wie den Importeuren, schreibt Dudenhöffer weiter. „Freilich sind die Ersparnisse überschaubar, es hätte schon kräftiger ausfallen können, um deutliche Kaufimpulse auszulösen.“ Bei einem Kaufbetrag von brutto 30.000 EUR heute betrage die Ersparnis rund 756 EUR.

  • Nach der Verschiebung des in Leipzig geplanten EU-China-Gipfels wegen der Corona-Pandemie hat Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping seinen Willen zur engen Kooperation mit Deutschland und Europa unterstrichen. In einem Telefonat mit Kanzlerin Angela Merkel sagte der chinesische Präsident nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua vom Donnerstag, China sei bereit, mit Deutschland und der EU zusammenzuarbeiten, „um die strategische Zusammenarbeit zu stärken, den Multilateralismus aufrechtzuerhalten und globale Herausforderungen anzugehen“. Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen mit den USA sagte Xi Jinping weiter, China wolle mit der EU „in dieser Welt der Unsicherheit gemeinsam zur Berechenbarkeit beitragen“, wie Xinhua zitierte. Die Verschiebung des Gipfels wurde in dem Bericht nicht ausdrücklich erwähnt. Xi Jinping hob hervor, dass „eine Reihe bedeutender Ereignisse im Austausch zwischen China und Deutschland sowie der Europäischen Union diskutiert werden“. China sei zu engen Konsultationen bereit, um den Erfolg dieser Vorhaben sicherzustellen und die Beziehungen auf ein höheres Niveau zu heben.

  • Der Sportartikelhersteller Adidas kommt in China nach dem Lockdown wieder gut aus den Startlöchern. Zwar sei auch im Mai das Kundenaufkommen geringer gewesen als im Vorjahresmonat, teilte der Dax-Konzern mit. Da die Kunden aber mehr kauften sowie der Onlinehandel außerordentlich wuchs, konnten die Franken das mehr als ausgleichen. „Infolgedessen konnte in China für den Monat Mai ein Umsatzwachstum erzielt werden“, heißt es weiter. Wegen der unerwartet schnellen Rückkehr zu Wachstum geht das Unternehmen jetzt davon aus, dass der Umsatz in China im zweiten Quartal in etwa auf Höhe des Vorjahres liegen wird. Auch außerhalb von China seien in Asien und den Schwellenländern fast alle Läden wieder in Betrieb. In Europa sind nach derzeitigem Stand rund drei Viertel der Geschäfte offen, wenn auch meist mit verkürzten Geschäftszeiten.

  • Hellmann Worldwide Logistics transportiert für Vivantes, den kommunalen Krankenhausbetreiber des Landes Berlin, medizinische Güter von China in die Bundeshauptstadt. Der Berliner Senat hatte Vivantes beauftragt, die zentrale Beschaffung von Schutzausrüstung zu unterstützen. Bis Ende Juni werden under anderem rund 3 Mio. FFP Schutzmasken, 30 Mio. Exemplare Mund-Nasen-Schutz, 137 Mio. Untersuchungshandschuhe und rund 8 Mio. Schutzkittel nach Berlin gebracht. Insgesamt werden nach Hellmann-Angaben rund 1000 Kubikmeter Fracht für Vivantes nach Europa geflogen.  Dafür habe der Dienstleister mehrere Flugzeuge gechartert. Mittelfristig sieht das Logistikkonzept vor, die Produkte via „eiserne Seidenstraße“ mit dem Zug von China direkt nach Deutschland zu verbringen.

  • Die geplante Erhöhung der Kaufprämie für Autos mit Elektroantrieb hat nach Ansicht von Umweltschützern noch zu große Schlupflöcher. „Die zusätzliche Förderung von Fahrzeugen mit Plug-in-Hybrid-Technologie ist eine Kaufprämie für Verbrenner durch die Hintertür“, sagte der Verkehrsexperte der Umweltorganisation BUND, Jens Hilgenberg. Es brauche einen Nachweis, wie die Plug-in-Hybride bewegt würden, etwa über das Auslesen von Verbrauchsdaten bei der Hauptuntersuchung. Wenn nicht mindestens 70 bis 80 Prozent der Strecke elektrisch gefahren würden, sei das Auto ein Verbrenner. Förderungen sollten dann erst nachträglich gewährt werden. Die Spitzen von Union und SPD beschlossen am Mittwoch deutlich höhere Prämien für Elektroautos bis Ende 2021 „im bestehenden System“ - dabei werden auch Plug-ins über einen „Umweltbonus“ beim Kauf gefördert. Die Frage „des optimierten Nutzungsgrades des elektrischen Antriebs bei Plug-in- Hybridfahrzeugen“ soll dem Kompromisspapier zufolge diskutiert werden.

  • Im Streit mit den USA über Passagierflüge in der Corona-Pandemie lockert China die Beschränkungen für ausländische Fluggesellschaften. Einen Tag nach dem Verbot der USA für alle Passagierflüge aus China ab 16. Juni zeigte die chinesische Luftverkehrsbehörde am Donnerstag Entgegenkommen und erlaubte ausländischen Airlines mehr Flüge nach China. Seit März waren amerikanischen Fluggesellschaften praktisch alle Passagierflüge nach China unmöglich, obwohl chinesische Airlines weiter zwischen China und den USA mit Reisenden fliegen könnten. Aus diesem Grund hatte das Verkehrsministerium in Washington am Mittwoch das Ende der chinesischen Passagierflüge angekündigt. Das Ministerium äußerte aber die Hoffnung, bald eine Einigung zu erzielen.

  • Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, sagte zu dem umfassenden Konjunkturprogramm der großen Koalition, gut seien Liquiditätshilfen für kleine und mittlere Firmen sowie steuerliche Erleichterungen für Investitionen. Die Bundesregierung versäume es aber, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nachhaltig zu stärken, etwa mit einer Unternehmensteuerreform. Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA begrüßte die Senkung der Mehrwertsteuer. Dies sei eine gute Nachricht für viele Millionen Beschäftigte und ein wichtiger Schritt zur Rettung der Innenstädte, so ZIA-Präsident Andreas Mattner.

Coronavirus News-Update vom 3. Juni

  • Die Spitzen der großen Koalition haben sich auf ein riesiges Konjunkturpaket geeinigt. Mit einem 130 Mrd. EUR für die Jahre 2020 und 2021 will die schwarz-rote Koalition die Wirtschaft und den Konsum ankurbeln. Union und SPD streben zudem einen „Modernisierungsschub“ an und wollen Zukunftstechnologien etwa für mehr Klimaschutz fördern. So soll zum Beispiel der Kauf von klimafreundlicheren Lastwagen, Flugzeugen und Schiffen gefördert werden. Die Prämien für den Kauf klima- und umweltfreundlicher Elektrofahrzeuge werden verdoppelt. Für Zukunftsinvestitionen der Autohersteller und der Zulieferindustrie soll für die Jahre 2020 und 2021 ein „Bonus-Programm“ in Höhe von 2 Mrd. EUR aufgelegt werden. Für Mittelständler wird ein 25 Mrd. EUR schweres Programm für Überbrückungshilfen aufgelegt. Diese sollen für die Monate Juni bis August gewährt werden. Firmen sollen bei Energiepreisen entlastet werden. Unternehmen in Schieflage erhalten steuerliche Entlastungen. Anstehende Investitionen in die Infrastruktur werden vorgezogen. Unternehmen erhalten Prämien für Ausbildungsplätze. Insolvenzverfahren sollen auf drei Jahre verkürzt werden. Der Deutschen Bahn will der Bund weiteres Eigenkapital in Höhe von 5 Mrd. EUR zur Verfügung stellen. Vom 1. Juli bis zum 31. Dezember wird der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 16 Prozent und der ermäßigte Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt. Sozialversicherungsbeiträge werden bis 2021 bei maximal 40 Prozent gedeckelt. Explizit für die Logistikbranche ist zwar nichts dabei. Aber natürlich profitieren auch ihre Unternehmen.

  • Die Beschäftigten der Lufthansa müssen sich auf Stellenabbau und harte Einschnitte einstellen. Rein rechnerisch hat das Unternehmen deutlich mehr als 10.000 Stellen zu viel, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch in Frankfurt sagte. Wie viele Jobs gestrichen würden, hänge auch von den Verhandlungen mit den Gewerkschaften ab, man wolle eine gemeinsame Lösung mit ihnen finden. Kündigungen will Lufthansa so weit wie möglich vermeiden. Das Management will die Stückkosten im Vergleich zum Niveau vor der Krise „deutlich“ senken. Ziel sei nun eine Reduktion um jährlich 2 bis 4 Prozent, sagte Spohr. Das wäre doppelt so viel wie in den vergangenen Jahren. Der Lufthansa-Chef will der Hauptversammlung, die am 25. Juni dem rund 9 Mrd. EUR schweren Rettungspaket einschließlich Beteiligung des Bundes zustimmen muss, einen entsprechenden Vorschlag präsentieren. Dazu soll kommende Woche ein Spitzengespräch mit den Gewerkschaften Verdi, VC Cockpit (Piloten) und Ufo (Flugbegleiter) stattfinden.

  • Der für Mitte September in Leipzig geplante EU-China-Gipfel wird wegen der Corona-Pandemie verschoben. Das teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, am Mittwochabend nach Telefonaten von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping sowie dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, mit. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands und der EU.

  • Das Containerschifffahrts-Konsortium The Alliance entzieht wegen der Coronakrise dem Markt weiter Kapazität. Besonders stark fallen die Streichungen auf der Transpazifikroute in Richtung Westküste von Nordamerika aus.

  • Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) hat angekündigt, das 55. Symposium Einkauf und Logistik in der zweiten November-Woche als Online-Konferenz auszurichten. Weitere Details zum Programm würden in den nächsten Wochen veröffentlicht. Am Dienstag hatte bereits das Fraunhofer-Institut Materialfluss und Logistik (IML) bekannt gegeben, den Zukunftskongress Logistik (Dortmunder Gespräche) im September als rein digitale Veranstaltung auszurichten.

  • Die französische Regierung will sehr bald einen Hilfsplan für die von der Coronakrise besonders getroffene Luftfahrtindustrie vorlegen. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye sagte am Mittwoch in Paris nach einer Kabinettssitzung, dass solle „in einigen Tagen“ passieren – ein genauer Termin blieb jedoch offen. Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist mit Hunderttausenden Jobs ein wichtiger Wirtschaftszweig im Land. Der Airbus-Konzern hat im südwestfranzösischen Toulouse seine Schaltzentrale.

  • Beim Autobauer Opel in Eisenach ist am Mittwoch die Produktion schrittweise wieder hochgefahren worden. „Vorerst können wir noch nicht mit normaler Geschwindigkeit arbeiten“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Zunächst einmal müssten sich die Mitarbeiter mit den strengen Hygienemaßnahmen vertraut machen, die nun im Werk gelten. Opel hatte im März in Eisenach das Werk heruntergefahren. Zunächst werde im Ein-Schicht-Betrieb gearbeitet. Dabei wird die Nachfrage den Takt vorgeben, wie Opel-Chef Michael Lohscheller bereits Mitte Mai angekündigt hatte. „Wir werden keine teuren, zusätzlichen Bestände aufbauen, sondern sehr präzise und zielgerichtet steuern, um unser Geschäft zu sichern“, hieß es damals in einer Mitteilung Lohschellers an die Beschäftigten.

  • Die „Wirtschaftsweise“ Monika Schnitzer hält Kaufprämien für Autos für wenig wirksam. Die sogenannte Abwrackprämie in der Finanzkrise 2009 habe 5 Mrd. EUR gekostet, hinterher hätten Studien ergeben, dass sie teuer und ineffektiv gewesen sei, sagte Schnitzer, die Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist, am Mittwoch dem Bayerischen Rundfunk. „Von dem Geld hat man vor allem ausländische Autos gekauft und es wurden Käufe vorgezogen. Der Nettoeffekt für die deutsche Automobilindustrie war also sehr gering.“

  • Der Welthandel wird 2020 deutlich schrumpfen. Die deutschen Ausfuhren sind bereits massiv eingebrochen. Im Mai sehen die Exporteure aber zumindest nicht mehr ganz so schwarz.

  • Die Lufthansa bereitet ihre Mitarbeiter trotz ihrer geplanten Rettung durch den Staat in der Corona-Krise auf herbe Einschnitte vor. „Angesichts der absehbar nur sehr langsam verlaufenden Erholung der Nachfrage müssen wir nun mit tiefgreifenden Restrukturierungen gegensteuern“, sagte Vorstandschef Carsten Spohr bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal am Mittwoch in Frankfurt. Vorstandschef Carsten Spohr reagiert - mit "tief greifenden Restrukturierungen", die alle Mitarbeiter treffen werden.

  • Aus der Fraktion der Linken im Bundestag kommt Kritik am Vorschlag von Parteichef Bernd Riexinger für eine Zusammenlegung von Deutscher Bahn und Lufthansa. Er halte diese Forderung für abwegig, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Klaus Ernst, der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei in der Bundestagsfraktion nicht diskutiert worden. „Die Beschäftigten haben berechtigte Sorge, wie es nach Corona mit ihren Jobs weiter geht. Es wäre die erste Fusion, in der hinterher nicht deutlich weniger Arbeitsplätze übrig blieben als vorher vorhanden waren.“

  • Das Ringen der großen Koalition um ein milliardenschweres Konjunkturprogramm geht in die Verlängerung. Angesichts großer Differenzen unterbrachen die Spitzen von CDU, CSU und SPD ihre Verhandlungen im Kanzleramt am Dienstag kurz vor Mitternacht. An diesem Mittwoch sollen die Gespräche fortgesetzt werden und dann auch zu einem Ergebnis kommen - es könnte aber erneut bis tief in die Nacht gehen.

Coronavirus News-Update vom 2. Juni

  • Nach mehreren Corona-Fällen in einem Duisburger DPD-Paketzentrum hat die Feuerwehr rund 400 Beschäftigte des Unternehmens auf das Virus getestet. Zuvor waren bei sieben Mitarbeitern am Standort Corona-Infektionen bestätigt worden, wie Unternehmenssprecher Peter Rey am Dienstag sagte. Zuvor hatte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtet.

  • Fluggesellschaften aus Armenien dürfen wegen Sicherheitsmängeln nicht mehr in der Europäischen Union fliegen. Das gab die EU-Kommission am Dienstag bekannt. Zuvor seien die Sicherheitsaufsicht überprüft und Gespräche mit Behörden und Luftfahrtunternehmen im Land geführt worden.

  • Die Fluggesellschaft Turkish Airlines will ab 18. Juni zusätzliche Direktflüge aus Deutschland und aus fünf weiteren europäischen Ländern in türkische Städte anbieten. Insgesamt würden dann Direktflüge aus Europa zu 14 Zielen auf dem Flugplan stehen, darunter erstmals auch Städte in Anatolien und in der Südosttürkei.

  • Die Linke fordert eine Verschmelzung von Bahn und Lufthansa zu einem „Mobilitätskonzern Deutsche Bahn-Lufthansa“. Das geht aus einem Konzept von Parteichef Bernd Riexinger hervor, das dieser am Dienstag vorgelegt hat. In der Coronakrise spitze sich auch die Krise im Verkehr zu, heißt es darin. Die Bundesregierung pumpe Milliarden in Autokonzerne, Lufthansa und Bahn, ohne ein integriertes Verkehrskonzept und ohne die soziale und ökologische Wende anzugehen.

  • 100 Tage nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg haben SPD und Grüne ihren Koalitionsvertrag für die kommenden fünf Jahre vorgestellt. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betonte am Dienstag, dass die Corona-Pandemie der Stadt die schwerste Krise aller Zeiten gebracht habe. Dies habe die Koalitionsverhandlungen geprägt. Es gehe nicht nur um den Klimawandel und soziale Themen, sondern darum, die Corona-Krise gut zu überstehen.

  • Die niederländische Fluggesellschaft KLM baut ihr Angebot allmählich wieder aus und erhöht im Juli vor allem die Flugverbindungen nach Südeuropa. Nach Angaben vom Dienstag wird das Unternehmen im Juli 73 Ziele anfliegen, darunter Alicante, Ibiza und Porto. Das ist eine Verdopplung gegenüber dem Mai, als KLM aufgrund der Corona-Krise nur noch 30 Destinationen im Angebot hatte. Im Juni sollen 45 Ziele angeflogen werden. Trotz des Ausbaus wird KLM aber auch im Juli immer noch nur 25 bis 30 Prozent der normalen Anzahl von Flügen absolvieren.

  • Nach der Einigung auf ein Rettungspaket für die Lufthansa sind die Anteilseigner am Zug. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) warb am Dienstag bei den Aktionären um Zustimmung. „Für die Lufthansa ist der eingeschlagene Weg alternativlos“, erklärte VC-Präsident Markus Wahl. „Die nun gefundene Einigung ist ein schwerer, aber tragbarer Kompromiss. Ein Schutzschirmverfahren wäre mit unkalkulierbaren Risiken für alle Stakeholder verbunden gewesen. Die Aktionäre sollten den Entschlüssen von Vorstand und Aufsichtsrat folgen und den Maßnahmen zustimmen, damit die verbleibenden Unsicherheiten beendet werden.“

  • Wie schon in den Vormonaten konnten die Autofahrer auch im Mai von dem niedrigen Preisniveau an den Tankstellen profitieren. Besonders Dieselfahrer hatten Grund zur Freude, sank doch im Monatsmittel der zuletzt von einer hohen Heizölnachfrage beeinflusste Preis für einen Liter Diesel im Vergleich zum April um 3,2 Cent auf 1,050 EUR. Praktisch keine Veränderungen registrierte der ADAC in seiner monatlichen Auswertung der Kraftstoffpreise hingegen beim Benzin: Der Preis für einen Liter Super E10 lag im Monatsschnitt bei 1,170 EUR und damit nur um 0,1 Cent unter dem Wert vom April.

  • Der CDU-Wirtschaftsrat hat die Bundesregierung aufgefordert, bei Anreizen für die Automobilindustrie nicht auf „alte und wenig wirksame Rezepte wie eine pauschale Abwrackprämie“ zurückzugreifen. Vielmehr sollte sie auf die Förderung von Innovationen setzen, sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: „Wenn weiteres Steuergeld für konjunkturelle Maßnahmen eingesetzt werden, wie es bei Kaufanreizen für Autos überlegt wird, darf die Bundesregierung dabei auch die mittelständischen Unternehmen und Zulieferer nicht vergessen.“

  • Ob der Berliner Flughafen Tegel wie geplant im Juni vom Netz geht, steht nach Angaben der Betreiber noch immer nicht fest. Seit einigen Tagen belebe sich der Verkehr an den beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld, sagte Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup der Berliner Morgenpost. Die Frage sei, ob diese Belebung anhalte. „Von mir wird es keine leichtfertige Schließungsentscheidung geben“, sagte der Flughafenchef.

  • Der Konsumgüterkonzern Henkel sieht trotz der Coronakrise keinen Grund für Kurzarbeit oder Jobabbau. „Wir hatten bislang keine Kurzarbeit oder Kündigungen wegen der Coronakrise. Aktuell sehen wir dafür auch keinen Anlass bei uns“, sagte Vorstandschef Carsten Knobel dem Handelsblatt. Allerdings belasteten die Folgen der Pandemie auch Henkel. „Wir werden uns aber nicht davon abbringen lassen, unsere Strategie umzusetzen, unabhängig von der Krise“.

  • Aufliegende Schiffe kosten Reedereien Millionenbeträge: Mehr als 11 Prozent der weltweiten Containerflotte stehen still und der Containertransport verzeichnet eine der schlechtesten Entwicklung seit mehr als 40 Jahren. Die Allianz-Tochter AGCS warnt vor den Risiken für aufliegende Schiffe.

  • Mit dem geplanten Corona-Konjunkturprogramm sollte die Bundesregierung nach Vorstellung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) vor allem Kaufkraft und Beschäftigung stärken. „Des Weiteren muss die kommunale Handlungs- und Investitionstätigkeit dauerhaft gestärkt werden“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Wie auch die SPD plädierte er für eine Tilgung kommunaler Altschulden. An diesem Dienstag wollen die Spitzen der Koalition aus CDU, CSU und SPD über Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft beraten. Die drei Transportverbände BGL, Amö und BWVL haben konkrete Wünsche an die Bundesregierung, welche bei der Beratung des Konjunkturprogramms berücksichtigt werden sollen .

  • 225 früher hochrangige Politiker, Gesundheitsexperten und Forscher haben einen zeitnahen G20-Gipfel gefordert, um armen Ländern in der Coronakrise zu helfen. Die Pandemie treibe Millionen Menschen in die Armut, erklärten die Unterzeichner am Dienstag in einem offenen Brief. Zu ihnen zählen auch der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer, der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, die britischen Ex-Premierminister Gordon Brown, Tony Blair und John Mayor sowie der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon.

Coronavirus News-Update vom 1. Juni

  • Die Ukraine will die wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Flugverbindungen ins Ausland in zwei Wochen wieder aufnehmen. Der zweitgrößte Flughafen der Hauptstadt Kiew kündigte am Montag an, ab dem 16. Juni wieder Ziele in Deutschland anzufliegen, darunter Berlin, Nürnberg, Hannover und Bremen. Infrastrukturminister Wladislaw Krikli sagte im ukrainischen Fernsehen, der Termin sei allerdings abhängig von der Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

  • Der Aufsichtsrat der schwer angeschlagenen Lufthansa akzeptiert die von der EU-Kommission gestellten Auflagen für ein staatliches Rettungspaket. Das teilte die Fluggesellschaft am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit. Lufthansa muss Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgeben. Die Hauptversammlung muss aber noch zustimmen. Die Aktionärsversammlung ist laut Mitteilung für den 25. Juni geplant. Auch die förmliche Genehmigung aus Brüssel steht noch aus.

  • Hilfen für Familien, Wirtschaft und Kommunen, dazu neue Anreize für den Klimaschutz: Die große Koalition will an diesem Dienstag ein milliardenschweres Konjunkturprogramm vereinbaren, um die Folgen der Corona-Krise in Deutschland abzufedern. Vor den mit Spannung erwarteten Beratungen machten Parteien, Gewerkschaften, Verbände und Experten über Pfingsten noch einmal ihre Forderungen deutlich. Im Fokus stehen unter anderem eine von der SPD ins Spiel gebrachte Sonderzahlung für Familien mit Kindern und Kaufprämien für Autos.

  • Trotz eines Infektionsfalles an Bord des ersten Sonderfluges der deutschen Wirtschaft nach China wird es am Mittwoch wie geplant den zweiten geben. „Der Flug nach Shanghai steht nicht in Frage“, berichtete der Geschäftsführer der deutschen Handelskammer in China, Jens Hildebrandt am Montag nach Konsultationen mit den chinesischen Behörden in Peking. Zuvor hatte sich die Infektion eines Mitreisenden auf dem ersten Flug am Freitag nach Tianjin in einem neuerlichen Test bestätigt.

  • Die polnische Fluglinie Lot hat ihren Inlandsflugverkehr nach zweieinhalb Monaten wiederaufgenommen. Er war wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen worden. Der erste Flug aus Warschau landete am Montagmorgen in Stettin (Szczecin). Es bestehen Verbindungen zwischen der Hauptstadt und sechs weiteren Städten. Zudem gibt es Flüge zwischen der Hafenstadt Danzig (Gdansk) und Krakau (Krakow).

  • Der Infektionsfall mit dem Coronavirus auf dem Sonderflug der deutschen Wirtschaft nach China hat sich bestätigt. Auch der zweite Test zur Überprüfung der Ansteckung des Passagiers auf dem Charterflug nach Tianjin war positiv, wie der Geschäftsführer der deutschen Handelskammer in China, Jens Hildebrandt, am Montag der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Es handelt sich nach Angaben der Gesundheitskommission der nordchinesischen Stadt um einen 34-jährigen Ingenieur aus Blaustein im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.

  • Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat vor den Beratungen der Koalition über ein Konjunkturpaket einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Zum einen müssten Liquiditätsprobleme von Firmen überbrückt, zum anderen der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt werden: „Wichtig ist, sich nicht in Einzelmaßnahmen zu verzetteln“, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Spitzen der Koalition wollen am Dienstag über ein Konjunkturpaket entscheiden.

Coronavirus News-Update vom 31. Mai

  • Der Wirtschaftsexperte Frank Riemensperger hat vor milliardenschweren Hilfen für die Autoindustrie zulasten der Digitalisierung gewarnt. Die Coronakrise hat laut dem Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Accenture deutliche Defizite bei der Digitalisierung in Deutschland aufgezeigt. „Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir in der digitalen Infrastruktur fünf bis zehn Jahre zurück“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Riemensperger sieht die Politik in der Verantwortung: „Das ist eine Frage der Industrie- und der Wirtschaftspolitik. Subventioniert man den Kauf von Autos oder subventioniert man die Digitalisierung von 10.000 Unternehmen in Deutschland.“

  • Wegen der Coronakrise haben die Reedereien so viele Schiffe stillgelegt wie noch nie. Weltweit seien gegenwärtig 11,3 Prozent der Containerflotte ungenutzt, heißt es in einem internen Bericht des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg. 524 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 2,65 Millionen Standardcontainern (TEU) sind nicht auf den Weltmeeren unterwegs, sondern liegen vor den Häfen auf Reede, meist in Asien. An Bord leben oft noch die Besatzungen.

Coronavirus News-Update vom 30. Mai

  • Zur Ankurbelung der Konjunktur will Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) unter anderem Bahnverkehr, Straßenbau und digitale Infrastruktur mit 28 Mrd. EUR Euro fördern. Das geht aus einem Konzept seines Ministeriums mit dem Titel Investition Zukunft Mobilität hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag) darüber berichtet. Scheuer will das Papier am Dienstag in den Koalitionsausschuss einbringen.   

  • Einer aktuellen Umfrage zufolge schwindet die in der Coronakrise starke Kaufzurückhaltung der Deutschen bei Autos wieder etwas. Von 100 Personen, die vor der Covid-19-Pandemie ein neues Auto kaufen wollten, verfolgten derzeit 79 weiterhin diesen Plan, ergab eine Befragung durch die Unternehmensberatung McKinsey. Dazu wurden zwischen dem 9. und dem 17. Mai mehr als 1.000 Bürger befragt. Anfang April hatten nur 58 Prozent der Kaufinteressenten ihren Plan zum Erwerb eines neuen Autos weiterverfolgt, Mitte April waren es 68 Prozent.

  • Im stark von der Corona-Pandemie geprägten April hat der Hunsrück-Flughafen Hahn mehr Fracht verbucht als im Vorjahresmonat. Das Frachtgeschäft steigerte sich um 47,3 Prozent auf 20.281 t, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht. Bei vielen anderen größeren deutschen Airports gab es dagegen eine rückläufige Entwicklung. Von Januar bis April 2020 legte das Hahn-Frachtgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf 62.710 t zu.

  • Die EU-Kommission hat eine Einigung mit der Bundesregierung über Auflagen für Staatshilfe an die Lufthansa bestätigt. Man nehme die von Deutschland vorgeschlagenen Zusagen zur Sicherung des Wettbewerbs zur Kenntnis, erklärte eine Sprecherin am frühen Samstagmorgen in Brüssel.

  • Diese enthielten Verpflichtungen der Lufthansa, bestimmte Start- und Landerechte und Vermögenswerte an den Flughäfen Frankfurt und München zur Verfügung zu stellen, sobald diese Airports wieder voll ausgelastet seien. Zugesagt sei zudem, den Einstieg oder die Ausweitung von Aktivitäten anderer Fluglinien an diesen Flughäfen möglich zu machen, zugunsten der Verbraucher und eines wirksamen Wettbewerbs, hieß es weiter.

  • Die schwer angeschlagene Lufthansa will Auflagen der EU-Kommission für das geplante milliardenschwere Rettungspaket der Bundesregierung annehmen. Wie der Konzern in der Nacht zu Samstag mitteilte, beschloss der Vorstand, einen zuvor zwischen Berlin und Brüssel ausgehandelten Kompromiss zu akzeptieren. Demnach muss die Lufthansa Start- und Landerechte an den Flughäfen Frankfurt und München an Wettbewerber abgeben.

Coronavirus News-Update vom 29. Mai

  • Bundesregierung und EU-Kommission haben sich bei Verhandlungen über ein Rettungspaket für die schwer angeschlagene Lufthansa auf Eckpunkte geeinigt. Demnach soll die Lufthansa Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgeben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitagabend aus Regierungskreisen erfuhr. Das Handelsblatt berichtete, der Kompromiss sehe vor, dass Lufthansa insgesamt acht Flugzeuge mitsamt der dazugehörigen 24 Start- und Landerechte abgeben soll.

  • Die mehr als 200 Piloten und Flugbegleiter der österreichischen Airline Laudamotion an den deutschen Standorten in Stuttgart und Düsseldorf müssen weiter um ihr Mai-Gehalt bangen. Die Ryanair-Tochter teilte den Mitarbeitern in einem Brief mit, man habe nicht die nötigen Mittel. Man hoffe, das Mai-Gehalt so schnell wie möglich im Juni auszahlen zu können. Das Schreiben vom Donnerstag liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

  • Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert zur Bewältigung der Coronakrise in Thüringen ein zweites umfassendes Hilfsprogramm des Landes – zusätzlich zu dem, das in der kommenden Woche vom Landtag beschlossen werden soll. Dabei gehe es neben gezielten öffentlichen Investitionen um Unterstützung für die von krisenbedingten Einnahmeausfällen gebeutelten Kommunen und Hilfen für die private Wirtschaft, sagte der Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, am Freitag.

  • Auf dem Flughafen Rostock-Laage wird am Samstagmittag der erste Linienflug der Lufthansa aus München seit dem Aussetzen des Luftverkehrs wegen der Coronakrise erwartet. Wie Flughafen-Geschäftsführerin Dörthe Hausmann am Freitag sagte, werde der Verkehr zunächst im Wesentlichen bei den touristischen Flügen jeweils samstags begrenzt bleiben. Bis zur Aufnahme der Geschäftsverbindungen mit zehn Flügen pro Woche wie vor der Krise werde es noch geraume Zeit dauern.

  • Mit dem Abbau von rund 15.000 Stellen und milliardenschweren Kostensenkungen will der französische Autobauer Renault aus der Krise kommen. Ein kleineres Werk für mechanische Teile in der Nähe von Paris soll bis 2022 dichtgemacht werden, kündigte Renault-Präsident Jean-Dominique Senard am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris an. Weitere Schließungen seien nicht geplant, auch nicht im Ausland: „Das ist kein Plan für Fabrikschließungen, das ist ein Sparplan.“ Renault hat bisher allein in Frankreich 14 Standorte.

  • Die ZF Friedrichshafen, einer der wichtigsten Arbeitgeber am Bodensee, will in den kommenden vier Jahren massiv Stellen abbauen – bis zu 15.000 Arbeitsplätze sind bedroht, die Hälfte davon im Inland. Dazu erklärt Alice Weidel, Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag: „Die Menschen ernten die Früchte einer völlig desolaten Politik der Regierung. Hatte diese zunächst dem Automobil den Kampf angesagt, folgte mit dem Corona-Shutdown der nächste Streich: Massive Umsatzeinbrüche, denen man sich bei ZF 'nicht entziehen' könne, erfordern harte Einschnitte. Das schließt auch Kurzarbeit bis Ende des Jahres ein.“

  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will den Spitzen der schwarz-roten Koalition einem Bericht zufolge umfassende Maßnahmen für ein Konjunkturprogramm vorlegen. Wie der Spiegel berichtete, will Scholz etwa ein Nachfolgeprogramm für die Hilfe in Höhe von 50 Mrd. EUR für Kleinstunternehmen und Soloselbstständige vorschlagen. Davon sollen insbesondere das Gastgewerbe, Reisebüros, die Veranstaltungslogistik und die Messebranche profitieren.

  • Die EU-Kommission hat ihre Forderung nach Auflagen für das Lufthansa-Rettungspaket der Bundesregierung verteidigt. Es gehe nicht darum, zusätzliche Hindernisse zu schaffen, sondern darum, Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern, sagte die zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager am Freitag in Brüssel. Zu Details der laufenden Gespräche äußerte sie sich nicht, sagte aber: „Es hat hohe Priorität, eine Einigung zu erzielen. Wir sind in sehr engem Kontakt, aber ich kann nicht sagen, wann wir fertig sein werden.“

  • Der Trend zu Online-Bestellungen hält an: Auch bei geöffneten Geschäften steigt die Anzahl der Pakete. DPD verzeichnet einen Anstieg der Sendungen im Business-Bereich und plant die Neueinstellung von weiterem Personal. Auch bei DHL liegen die Paket-Zustellungen „deutlich über dem Vor-Corona-Durchschnitt“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der Anstieg sei im zweistelligen Prozentbereich. Das konkurrierende Unternehmen Hermes stellte rund 40 Prozent mehr Sendungen zu.

  • Aufgrund der Coronakrise verschiebt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die geplanten Drohnenflüge, mit denen die Schwefelemissionen von Schiffen vor deutschen Küsten gemessen werden sollten. Das ergab eine Anfrage der Linksfraktion an die Bundesregierung. Nach einer Antwort des Verkehrsministeriums, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sollen die Drohnen drei Monate lang eingesetzt werden.
  • Der Automobilzulieferer ZF plant bis 2025 einen Abbau von 15.000 Stellen weltweit, die Hälfte davon in Deutschland. Das geht aus einem internen Schreiben des Vorstandes hervor, schreibt die Deutschen Presse-Agentur. Nach Brexit-Umsatzeinbußen und einem schwachen Wachstum in China, habe die Coronakrise dem Autobauer besonders zugesetzt.

  • Volkswagen und der Autobauer Ford vertiefen die Zusammenarbeit in der Coronakrise. Der VW-Aufsichtsrat stimmte in einer Sitzung am Donnerstag mehreren Projekten zu. Nach Angaben des Unternehmens wollen beide Partner den Ausbau von E-Mobilität und autonomen Fahrzeugen vorantreiben.

  • Der Hamburger Hafenkonzern HLLA plant die Zusammenarbeit mit zwei konkurrierenden Unternehmen. Nach Angaben des Unternehmens werden erste Gespräche mit Eurokai und BLG Logistics geführt. Es gehe um eine „engere Kooperation im Containergeschäft in der deutschen Bucht“.

 

Coronavirus News-Update vom 28. Mai

  • Eine Normalisierung der Logistik für 2021 scheint immer wahrscheinlicher: Das Ifo Institut hat seine Konjunkturprognose aktualisiert. Demnach dürfte es im Schnitt acht bis neun Monate dauern, bis sich die Lage in der Transport- und Logistikbranche wieder normalisiert.

  • Der Entwicklungsdienstleister für die Auto- und die Luftfahrtbranche Bertrandt hat im ersten Geschäftshalbjahr (bis Ende März) die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Der Gewinn unter dem Strich brach um knapp die Hälfte auf rund 12 Millionen Euro ein. Der Umsatz gab um 3,2 Prozent auf 508,2 Mio. EUR nach, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Ehningen mitteilte

  • Die EU-Kommission hat ihre Recovery Programm für die Zeit nach der Coronakrise vorgelegt. Damit sollen mehr Milliarden in die Wirtschaft fließen, als Deutschland und Frankreich kürzlich vorgeschlagen hatten.

  • Die IG Metall fordert vom Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft in Papenburg Informationen zum drohenden Stellenabbau. „Die Arbeitnehmerseite muss über die Auswirkungen informiert werden“, sagte der Bevollmächtigte der Gewerkschaft für Leer und Papenburg, Thomas Gelder, der Deutschen Presse-Agentur. „Um gemeinsam durch die Krise zu kommen, muss die Werft die Sozialpartnerschaft ernst nehmen.“

  • Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Verdi und die IG Metall stellen am Donnerstag ein „Maßnahmenpaket Mobilität für eine nachhaltige konjunkturelle Belebung“ vor. Es geht dabei um einen ersten Teil einer Reihe konkreter Vorschläge, wie die Wirtschaft in der Coronakrise unter Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaschutz sowie gerechter Arbeit gefördert werden kann. Konjunktur- und Investitionsprogramme müssten solche Kriterien beinhalten – ein Ziel ist unter anderem ein CO2-freier Straßenverkehr. In Hannover wollen der Chef des DGB in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt, Mehrdad Payandeh, Verdi-Bezirksleiter Detlef Ahting und IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger das Konzept näher erläutern.

Coronavirus News-Update vom 27. Mai

  • Der angeschlagene Flugzeugbauer Boeing macht in der Coronakrise mit seinem großen Stellenabbau ernst. Rund 6.770 Mitarbeiter in den USA erhalten diese Woche ihre Entlassungsschreiben, wie der Airbus-Rivale am Mittwoch mitteilte. Die Kündigungen kommen demnach zusätzlich zu etwa 5.520 Angestellten, die Abfindungsangebote angenommen haben und den Konzern in den nächsten Wochen verlassen. In den kommenden Monaten werde es Tausende weitere Abgänge geben, erklärte Boeing-Chef Dave Calhoun in einem Memo an die Mitarbeiter.

  • Die Lufthansa hat die Entscheidung über das milliardenschwere Corona-Rettungspaket des Staates verschoben. Als Grund wurden am Mittwoch mögliche Auflagen der EU-Kommission genannt, welche die Drehkreuzfunktion an den Heimatflughäfen Frankfurt und München schwächen würden. Alternativszenarien müssten nun geprüft werden, hieß es in einer Pflichtmitteilung an die Börse. Eine außerordentliche Hauptversammlung wurde zunächst nicht einberufen.

  • Die angeschlagene Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) plant nach Angaben ihres Generalbevollmächtigten für die zweite Junihälfte die Wiederaufnahme der Produktion. Dabei geht es unter anderem um den Bau des Schiffs mit der Nummer 774.

  • Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen zwischen den Balkannachbarn Serbien und Montenegro hat Belgrad der montenegrinischen Luftfahrtgesellschaft Montenegro Airlines die Landerechte entzogen. Außenminister Ivica Dacic sprach am Mittwoch im regierungsnahen Fernsehsender TV Prva von einer Maßnahme, die Wechselseitigkeit herstellen soll. Begründet sei dies darin, dass serbische Staatsbürger nach Abklingen der Corona-Pandemie nicht nach Montenegro reisen dürften. 

  • Der Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group rechnet wegen der Coronakrise mit Ertragseinbußen. In dem Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 waren Umsatz und Gewinn noch kräftig gestiegen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstandschef Alexander Birken zwar mit weiterem Zuwachs beim Umsatz - aber mit einem rückläufigen Gewinn. Eine konkrete Prognose wollte der Konzern nicht geben.

  • Mit einem höheren Mindestlohn, niedrigeren Krankenkassenbeiträgen und Investitionen in den ökologischen Umbau der Industrie will die SPD-Landtagsfraktion Anreize für einen Aufschwung nach der Corona-Krise setzen. Die NRW-Sozialdemokraten fordern ein Konjunkturprogramm des Bundes in Höhe von insgesamt 100 Mrd. EUR für dieses und kommendes Jahr, das ergänzt werden soll durch 20 Milliarden Euro aus Landesmitteln. Das Programm sollte sowohl den Menschen als auch den Unternehmen eine Perspektive nach der Corona-Krise aufzeigen, heißt es in einem SPD-Antrag, über den der Landtag am Donnerstag debattieren will.

  • Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie erwartet nach einem robusten ersten Quartal ein schweres Jahr. Angesichts der Corona-Krise rechnet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit schlechteren Aussichten und einem „deutlichen Produktions- und Umsatzrückgang“ 2020. Eine genaue Prognose werde man erst nach dem zweiten Quartal geben, teilte der Verband am Mittwoch mit. Noch im März hatte die Branche mit rund 464 000 Beschäftigten hierzulande bestenfalls eine Stagnation bei Produktion und Umsatz erwartet und sich für die Chemie allein auf Rückgänge eingestellt.

  • EU-Auflagen bei der Lufthansa-Rettung würden nach Auffassung der Kabinengewerkschaft Ufo Tausende tarifgebundene Arbeitsplätze in Deutschland vernichten. Etablierte Airlines wie Lufthansa, Eurowings und Condor schrumpften unverschuldet aufgrund der Corona-Krise, erklärte der Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr am Mittwoch in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt. „Sollten nun auch noch wichtige Start- und Landerechte wegen der existenzsichernden Staatshilfen entzogen werden, kann diese Lücke nur durch Dumping-Anbieter wie Ryanair und Co. gefüllt werden, die weder sozial fair noch nachhaltig arbeiten“, kritisierte die Gewerkschaft.

  • Die französisch-japanische Autoallianz von Renault, Nissan und Mitsubishi setzt vor dem Hintergrund der Coronakrise auf milliardenschwere Kostensenkungen. Mit einer verstärkten Zusammenarbeit könnten Kosten für neue Automodelle um bis zu 40 Prozent sinken, sagte Renault-Präsident Jean-Dominique Senard am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz.

  • Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil fordert eine rasche Entscheidung für eine staatliche Autokaufprämie. Der SPD-Politiker begründete dies mit der schwierigen Lage der Zulieferer. „Für viele kleine und mittlere Firmen tickt die Uhr“, sagte Weil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wenn nicht schnell die Nachfrage anspringt, werden viele bald die Bücher zuklappen und sagen: Sorry, aber das war's.“ Diese Firmen hätten weniger Reserven als große Konzerne und seien vielfach schon geschwächt in die Krise hineingegangen. Die Forderung nach einer Kaufprämie kommt vor allem von den Autobauern und den Autoländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Weil sprach sich für umweltorientierte Prämien aus.

  • Mögliche Autokaufprämien müssen nach Ansicht des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) auf umweltfreundliche Fahrzeuge begrenzt sein. Im „Automobilland Saarland“ sei ihm die Unterstützung der Autoindustrie wichtig, sagte Hans in Saarbrücken der Deutschen Presse-Agentur. Kaufprämien könnten „ein Aspekt sein in einem großangelegten Konjunkturpaket“. Dabei müsse man sich im Gegensatz zu der früheren „Abwrackprämie“ jetzt an der Umweltfreundlichkeit des Fahrzeugs orientieren. „Es wäre völlig falsch, als Folge eines Gesundheitsnotstandes den Notstand des Planeten noch zu verschärfen“, sagte Hans. Deswegen müsse man auf die „ökologischen Komponenten des Paketes achten“. Dies müsse jedoch „technologieoffen“ geschehen. Ein milder Dieselhybrid könne dann genauso gefördert werden wie ein reines Elektroauto.

Coronavirus News-Update vom 26. Mai

  • Frankreich will seine Autobranche mit einem Hilfspaket von mehr als 8 Mrd. EUR stützen. Davon werde über 1 Mrd. EUR fließen, um die wegen der Coronakrise eingebrochene Nachfrage wieder in Schwung zu bringen. Das kündigte Staatschef Emmanuel Macron am Dienstag an. Der Staatschef forderte einen nationalen Schulterschluss, um die nach seinen Worten beispiellose Krise zu meistern. Dazu müssten Hersteller, Zulieferer, Staat und Beschäftigte zusammenarbeiten. Es müsse hochwertige Produktion ins Land geholt werden.

  • Die coronagebeutelten Airlines haben zusammen bislang staatliche Hilfen von 123 Mrd. USD (112 Mrd. EUR) bekommen. Das geht aus einer Kalkulation vor, die der Dachverband der Fluggesellschaften (Iata) am Dienstag vorstellte. Dabei geht es unter anderem um Kredite sowie Zuschüsse, Steuernachlässe oder Lohnkostensubventionen. Darin sind die geplanten deutschen Staatshilfen für die Lufthansa im Umfang von 9 Mrd. EUR noch nicht enthalten. Allerdings seien rund 55 Prozent der Hilfen Kredite und Kreditgarantien oder aufgeschobene Steuern, sagte der Chefökonom des Verbands, Brian Pearce. Das mache die Erholung der Fluggesellschaften von dem finanziellen Einbruch schwierig, weil sie hohe Schulden anhäuften. Der Verband geht davon aus, dass die Fluggesellschaften weltweit Ende des Jahres zusammen 550 Mrd. USD Schulden haben, nach 430 Mrd. USD Ende 2019.

  • Die geplanten Milliardenhilfen für die Deutsche Bahn in der Coronakrise stoßen beim Bundesrechnungshof auf Bedenken. Der Bund müsse sicherstellen, dass unternehmerische Fehlentwicklungen der letzten Jahre nicht fortgesetzt werden, fordert die Kontrollbehörde in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages. Es habe schon vor der Coronakrise großen Handlungsdruck gegeben, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nachhaltige Verlustquellen etwa beim Güterverkehr müssten beseitigt werden, Investitionen nur noch der Eisenbahn in Deutschland dienen, Töchter im Ausland verkauft werden. Die bundeseigene Bahn müsse wirtschaftlicher aufgestellt werden. „Ein ‚Weiter so‘ darf es angesichts der sich in der Krise nochmals verstärkt offenbarenden wirtschaftlichen Defizite und Fehlentwicklungen des Konzerns nicht mehr geben“, warnt der Rechnungshof.

  • Das milliardenschwere Corona-Hilfspaket für die Lufthansa bleibt umstritten. Während CSU-Chef Markus Söder und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport am Dienstag dem heimischen Luftverkehrskonzern den Rücken stärkten, kritisierte Ryanair-Chef Michael O'Leary die angepeilten Staatshilfen über 9 Mrd. EUR scharf. Die Gewerkschaft Verdi und SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich mahnten einen besseren Umgang mit den Beschäftigten und die Sicherung der Arbeitsplätze an. Bei Aktien-Analysten standen noch einmal die möglichen Zinsbelastungen im Mittelpunkt.

  • Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben bislang nicht mit der abschließenden Prüfung des Lufthansa-Rettungspakets begonnen. Die dafür notwendige Notifizierung sei bislang nicht erfolgt, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Brüssel. Es gebe noch keine Entscheidung. Zu Auflagen, die die Kommission für ihre Zustimmung zum Rettungspaket verlangen könnte, wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Aus CDU-Kreisen hatte es zuletzt geheißen, die Kommission wolle die Lufthansa zur Abgabe von Start- und Landerechten an den Drehkreuzen München und Frankfurt bewegen.

  • Nach der Ankündigung der Deutschen Post, mehreren Tausend Angestellten einen Corona-Test zu ermöglichen, bleibt der Bonner Konzern damit derzeit eher die Ausnahme in der Branche. „Reihentests sind nicht geplant“, sagte auch ein Sprecher der Paketdienstes DPD. Stattdessen sollten Mitarbeiter sich anlassbezogen testen lassen, wenn ein Verdacht auf eine Infektion auftritt. Tests in größerem Rahmen seien nur sinnvoll, wenn man sie regelmäßig durchführe, wandte der Sprecher ein. Schließlich könne sich das Infektionsgeschehen schnell ändern. Von UPS hieß es lediglich, dass Kontakt zu den Gesundheitsbehörden bestehe und man in Verdachtsfällen mit diesen kooperiere.

  • Nach gut zwei Monaten Zwangspause wegen der Corona-Pandemie fährt Mercedes-Benz seine Produktion in Argentinien wieder hoch. Am Dienstag nahm der Autohersteller die Fertigung in dem Werk in Virrey Del Pino in der Provinz Buenos Aires wieder auf, wie der Konzern mitteilte. Zunächst werde nur im Ein-Schicht-Betrieb gearbeitet.

  • Inmitten der Coronakrise hat die chilenische Fluggesellschaft Latam Insolvenz angemeldet. Die Unternehmensgruppe und die Tochterunternehmen in Chile, Peru, Kolumbien, Ecuador und den Vereinigten Staaten beantragten am Dienstag Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts, wie die Airline mitteilte. Die Töchter in Argentinien, Brasilien und Paraguay waren zunächst nicht betroffen.

  • Rund 2 Mrd. EUR muss die Bahn beim Personal in den kommenden vier Jahren wegen der Coronakrise sparen – einen Stellenabbau oder ein Ende der vielen Neueinstellungen soll es aber nicht geben. Darauf einigte sich Konzernchef Richard Lutz am Dienstag mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), dem Konzernbetriebsrat sowie Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). „Das Management steht weiterhin mit voller Tatkraft hinter der erfolgreichen Dachstrategie der Starken Schiene“, heißt es in dem gemeinsamen Papier, das die Beteiligten in Berlin vorstellten. Der EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel bezeichnete die Vereinbarung als „Bündnis der Vernunft“.

  • Die Lufthansa-Tochter Eurowings rechnet mit einer längeren Flaute im Flugverkehr. Es könne bis 2023 dauern, ehe die Luftfahrtbranche wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen werde, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof am Montagabend bei einer Online-Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Eurowings werde voraussichtlich statt der 139 Maschinen im kommenden Jahr „nur gut 90 Flugzeuge in der Luft haben“.

  • Unternehmen der Automobilindustrie in Sachsen sehen ihre Geschäfte durch die Coronakrise massiv beeinträchtig. Laut einer Kurzumfrage des Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) schätzt rund ein Drittel der Zulieferer das Risiko einer „akuten wirtschaftlichen Notlage“ als hoch ein, 11 Prozent sogar als sehr hoch. Zwar seien die Zulieferer erleichtert, dass die Automobilproduktion nun langsam wieder anlaufe, sagte Netzwerkmanager Dirk Vogel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

  • Die nordrhein-westfälische Exportwirtschaft hat schon im März die Coronakrise voll zu spüren bekommen. Die Ausfuhren der NRW-Betriebe waren mit 15,6 Mrd. EUR um 8,4 Prozent niedriger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Der Wert der Importe nach NRW lag mit 19,7 Mrd. EUR um 8,2 Prozent unter dem Ergebnis von März 2019.

  • UTA, einer der führenden Anbieter von Tank- und Servicekarten in Europa, unterstützt in Zusammenarbeit mit DocStop, der Initiative für eine bessere medizinische Versorgung für Berufskraftfahrer, und der Service 24 Notdienst GmbH, einem Servicedienstleister für die Nutzfahrzeugbranche, LKW-Fahrer auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen mit Mund-Nasen-Schutzmasken und Desinfektionsmitteln. Mehrere Tausend Schutzmasken und Desinfektionsmittelspender werden dazu in den kommenden drei Wochen durch ein mobiles Einsatzteam auf Raststätten und an Grenzstationen in ganz Österreich an Trucker ausgegeben.

  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat das Rettungspaket für die Lufthansa gegen Kritik verteidigt, der Staat hätte sich im Gegenzug für Hilfen über 9 Mrd. EUR mehr Mitsprache bei der Airline sichern müssen. Man könne mit dem Paket weit mehr als 100.000 Arbeitsplätze sichern, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im „ZDF heute journal“. Zudem würde ein wichtiges Unternehmen erhalten, das weltweit tätig sei und für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft eine „herausragende Rolle“ spiele.

  • Vor dem Hintergrund der Krise beim Hersteller Renault will Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Dienstag einen Plan zur Unterstützung der heimischen Autobranche ankündigen. Der Präsident werde am Vormittag (10.00 Uhr) im Pariser Élyséepalast Vertreter der Branche empfangen, am Nachmittag (15.00 Uhr) sei dann ein Besuch beim Zulieferer Valéo im nordfranzösischen Étaples geplant, teilte das Präsidialamt mit. Der 42-Jährige werde sich von Étaples aus dann zu dem Plan äußern.

  • In der Coronakrise haben viele Menschen in Deutschland zum ersten Mal neue digitale Dienste ausprobiert – und wollen sie laut einer Umfrage größtenteils weiternutzen. Gut drei Viertel der Erstnutzer digitaler Kanäle (77 Prozent) kündigten das an, wie die Erhebung des Beratungsunternehmens McKinsey ergab. Am höchsten war dabei die Absicht zum Bleiben beim Online-Banking mit 86 Prozent und am Niedrigsten beim Lebensmittelkauf übers Internet mit 63 Prozent.

  • Der Bund stellt für seinen Einstieg bei der schwer angeschlagenen Lufthansa Bedingungen unter anderem zum Umweltschutz. Die Lufthansa verpflichtet sich nach Angaben des Finanzministeriums zur Erneuerung ihrer Flotte, um Emissionen zu reduzieren. In das operative Geschäft der Airline will sich der Bund nicht einmischen, aber Übernahmen aus dem Ausland verhindern.

  • Nach einem Corona-Ausbruch im Zusammenhang mit einem Restaurantbesuch in Ostfriesland sind auch Mitarbeiter der Papenburger Meyer-Werft in Quarantäne. Einen entsprechenden Bericht des NDR bestätigte ein Firmensprecher am Montagmorgen. Dem NDR zufolge müssen „Mitglieder der Werft-Geschäftsführung und fast der gesamte Betriebsrat“ zu Hause bleiben. „Wir sind ganz normal handlungsfähig auf der Management- wie auf der Betriebsratsebene“, sagte ein Sprecher der Meyer-Werft.

  • Viele Thüringer Zulieferer der Autoindustrie gehen einer Branchenumfrage zufolge davon aus, als Folge der Coronakrise Stellen streichen zu müssen. „Diese zu erwartenden Arbeitsplatzverluste werden weitere, negative Folgen für die Region mit sich bringen“, sagte der Geschäftsführer von Automotive Thüringen, Rico Chmelik, am Montag. Laut der Verbandsumfrage unter 80 Zulieferunternehmen erwarten 75 Prozent von ihnen einen Abbau an Arbeitsplätzen.

  • Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schlägt in der Coronakrise weitere Milliardenhilfen für den Mittelstand vor, um eine Pleitewelle zu verhindern. Bereits ab Juni sollten Firmen eine Überbrückungshilfe bekommen, wie aus einem Eckpunktepapier hervorgeht. Es lag der Deutschen Presse-Agentur am Montag vor. Das Programm soll einen Umfang von mindestens 25 Mrd. EUR haben.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich nach einem Zeitungsbericht gegen mögliche Pläne der EU-Kommission stellen, die Rettung der Lufthansa nur unter hohen Auflagen zu genehmigen. Wie das „Handelsblatt“ am Montag berichtete, plant die Kommission, der Lufthansa wertvolle Start- und Landerechte an den Hauptstandorten Frankfurt und München zu nehmen.

  • Der staatlich gerettete Ferienflieger Condor hofft trotz der Coronakrise auf eine schnelle Lösung bei der Suche nach einem neuen Investor. Nach Angaben des Airline-Chefs Ralf Teckentrup wird derzeit ein neuer Schutzschirmplan erarbeitet, der weitgehend dem früheren Plan entsprechen werde. „Wenn es gut läuft, können wir den Schutzschirm in den nächsten drei Monaten verlassen“, sagte der Manager dem Fachmagazin fvw. Allerdings müsse sich zunächst der Markt beruhigen, bevor Condor wieder zum Verkauf angeboten werde.

  • Die Bundesregierung und das Lufthansa-Management haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur grundsätzlich auf milliardenschwere Staatshilfen für die Fluggesellschaft geeinigt. Zustimmen müssen aber noch der Lenkungsausschuss des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds, die Gremien der Lufthansa sowie die EU-Kommission.

  • Die letzte der drei großen Autofabriken in Tschechien hat ihre Produktion wiederaufgenommen. Beim Kleinwagen-Spezialisten TPCA liefen am Montag die Fließbänder an, wie ein Sprecher des Gemeinschaftsunternehmens von Toyota und der französischen PSA-Gruppe mitteilte. In den ersten Tagen sollen die Mitarbeiter intensiv in den neuen Hygienevorschriften geschult werden. In Kolin, knapp 60 km östlich von Prag, werden die Modelle Toyota Aygo, Peugeot 108 und Citroën C1 hergestellt.

  • Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte am Montag in Berlin, der Neustart der Wirtschaft  müsse dafür genutzt werden, um die Gesellschaft klimafreundlicher, gerechter und krisenfester zu machen. Wissenschaftler stellten eine Studie im Auftrag des Ministeriums vor. Darin plädieren Institute für eine „sozial-ökologisch“ ausgerichtete Konjunkturpolitik. Die Bundesregierung will nach Pfingsten ein umfassendes Konjunkturprogramm vorlegen, um die Wirtschaft in der Coronakrise anzukurbeln.

Coronavirus News-Update vom 23. bis 25. Mai

  • Nach dem Corona-Ausbruch im Zusammenhang mit einem Restaurantbesuch in Ostfriesland sind auch Mitarbeiter der Papenburger Meyer-Werft in Quarantäne. Einen entsprechenden Bericht des NDR bestätigte ein Firmensprecher am Montagmorgen. Dem NDR zufolge müssen Mitglieder der Werft-Geschäftsführung und fast der gesamte Betriebsrat zu Hause bleiben. Es gebe bisher 18 bestätigte Infizierte.

  • Der Flughafen Hannover rechnet wegen der Coronakrise mit einem deutlichen Verlust im laufenden Geschäftsjahr. „Wir werden in diesem Jahr voraussichtlich einen mittleren zweistelligen Millionenverlust hinnehmen müssen. Das hat es so noch nie gegeben“, sagte Flughafenchef Raoul Hille im Interview des Politikjournals „Rundblick Niedersachsen“ (Montag). Die Liquidität sei dennoch ohne öffentliches Geld sichergestellt. Allerdings werde es „sicherlich noch zwei bis drei Jahre dauern, bis wir das alte Verkehrsniveau aus dem vergangenen Rekordjahr 2019 wieder erreichen werden“. In den vergangenen Wochen habe es Tage komplett ohne Passagiere gegeben. Jetzt gingen die Reisen aber langsam wieder los.

  • Die Coronakrise scheint die Baulust in Deutschland zu dämpfen. Im März sank der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 10,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Solche Rückgänge seien nicht ungewöhnlich. Dennoch deute die Entwicklung darauf hin, „dass Unternehmen geplante Bauvorhaben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit in der Coronakrise zurückgestellt haben“. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verringerten sich die Bestellungen (real) um 10,3 Prozent.

  • Der Bund will seine Anteile nach einem Einstieg bei der Lufthansa nur dann über die Sperrminorität heben, wenn eine Übernahme aus dem Ausland droht. Das sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Sonntagabend in der Sendung „Berlin direkt“ des ZDF. „Nur wenn es darum geht, Übernahmeversuche zu verhindern“, antwortete er auf die Frage, wann man auf 25 Prozent plus eine Aktie aufstocken werde.

  • In einem Postverteilerzentrum in Stahnsdorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) haben sich vier Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Eine Person stammt aus Potsdam-Mittelmark, eine aus Potsdam und zwei aus Berlin, wie der Landkreis am Samstag mitteilte. Der Kreis kündigte an, die Beschäftigten auf das Virus zu testen: „Beginnend mit der Nachtschicht von Sonntag auf Montag werden alle Mitarbeiter/innen abgestrichen.“ Pro Schicht arbeiteten rund 100 Menschen in dem Postverteilzentrum. Zuvor hatte die „Märkische Allgemeine“ (online) berichtet.

  • Die Lufthansa will ab Juni wieder mehr Flüge anbieten und hat dazu konkrete Ziele genannt. Ein Sprecher der Lufthansa bestätigte am Sonntag einen Bericht der „Bild am Sonntag“. Demnach sollen in der zweiten Junihälfte aus Frankfurt rund 20 Ziele wieder angeflogen werden - darunter Heraklion (Kreta), Rhodos, Dubrovnik, Faro, Venedig, Ibiza und Malaga.

  • Für einen Wiederhochlauf der Wirtschaft in der Coronakrise fordert die deutsche Industrie einen weitreichenden Abbau staatlicher Bürokratie. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) legte einen umfassenden Katalog mit 66 Forderungen vor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtete. Das wird eilig, denn Deutschland rutscht in eine Rezession.

  • Volkswagen und Audi dürfen ihre Autoproduktion in Mexiko nach dem Corona-bedingten Stopp erst einmal nicht wie geplant wieder aufnehmen. Der Gouverneur des Bundesstaates Puebla Miguel Barbosa erließ am Freitagabend ein entsprechendes Dekret, um die Zunahme von Corona-Infektionen zu vermeiden. Darin heißt es, in Puebla herrschten keine Bedingungen für die Wiederaufnahme der Aktivitäten in der Automobilindustrie. Die mexikanische Regierung hatte die Automobilindustrie in eine Liste der wirtschaftlich essenziellen Aktivitäten aufgenommen.

  • Eine am Freitagnachmittag begonnene Blockade des einzigen Autobahngrenzübergangs von Österreich in die Slowakei ist am Samstagmittag friedlich zu Ende gegangen. Heimkehrende Slowaken hatten dagegen protestiert, dass sie nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland in eines der umstrittenen staatlichen Quarantäne-Zentren gebracht werden sollten, anstatt die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne auch zu Hause verbringen zu dürfen.

  • Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Lufthansa über ein milliardenschweres Rettungspaket dauern an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Samstag ist unklar, wann genau es zu einem Ergebnis kommt. Fraglich war, wann genau der maßgebliche Ausschuss des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zusammenkommt. Darin sitzen vor allem Vertreter der federführenden Bundesministerien.

  • China wird internationale Flüge wegen der Pandemie mit dem neuen Coronavirus noch mindestens bis Oktober stark beschränken. Während der innerchinesische Luftverkehr nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ vom Samstag wieder die Hälfte des Vorkrisenniveaus erreicht hat, hält die Luftverkehrsbehörde an den Einschränkungen für Flüge aus dem Ausland fest.

  • Der US-Autovermieter Hertz hat in der Coronakrise Insolvenz angemeldet. Der Rückgang von Reisen durch die Krise habe zu einem plötzlichen und dramatischen Einbruch bei Umsätzen und bei Buchungen geführt, teilte das Unternehmen mit Sitz in Estero im US-Bundesstaat Florida am Freitagabend (Ortszeit) mit. Während der durch die Krise notwendig gewordenen Umstrukturierungen würden die Geschäfte weitergeführt. Das Unternehmen habe mehr als 1 Mrd. USD an Barbeständen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die internationalen Operationen des Autovermieters in Europa, Australien und Neuseeland seien nicht von dem Insolvenzantrag betroffen.

  • Mangelhafte Kommunikation zwischen der slowakischen Regierung und den IT-Konzernen Google und Apple hat ein Chaos an slowakischen Grenzübergängen verursacht. Am einzigen Autobahngrenzübergang von Österreich in die Slowakei gipfelte die Unzufriedenheit Hunderter Rückkehrer aus dem Ausland in einer Blockadeaktion, die ab Freitagnachmittag zu kilometerlangen Staus auf österreichischer Seite führte. „30 Leute, die die Regeln ignorierten, blockieren jetzt Tausende Menschen, die sich an die Regeln halten“, spielte der konservative Regierungschef Igor Matovic die Zahl der Protestierenden herunter.

Coronavirus News-Update vom 21. und 22. Mai

  • Der französische Autohersteller Renault kämpft ums Überleben. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire gab am Freitag bekannt, dass der Autohersteller ein Staatsdarlehen von fünf Mrd. EUR beantragt habe. Die Regierung habe es noch nicht unterzeichnet. Das Unternehmen soll drei Verpflichtungen eingehen: "beim Elektrofahrzeug, beim Respekt gegenüber ihren Zulieferern und bei der Lokalisierung ihrer technologisch fortschrittlichsten Aktivitäten in Frankreich", so der Wirtschaftsminister.

  • Die Ryanair-Tochter Laudamotion schließt ihre Basis in Wien zum 29. Mai 2020. Nach Unstimmigkeiten weigerte sich die Gewerkschaft vida einen neuen Tarifvertrag mit Lohnkürzungen für die Mitarbeiter in der Coronakrise zu unterzeichnen. Nach Angaben des Unternehmens sind 300 Arbeitsplätze betroffen.

  • Trotz rückläufigen Nutzerzahlen von Sharing-Angeboten um mehr als 50 Prozent, sieht der Frankfurter Mobilitätsforscher Martin Lanzendorf die Chance für eine Verkehrswende. Weltweit gebe es Beispiele, in denen für Fahrräder und Fußgänger mehr Platz geschaffen werde, damit das Abstandsgebot auf Bürgersteigen und Radwegen eingehalten werden könne.

  • Facebook-Chef Mark Zuckerberg prognostiziert einen langfristigen Wandel in seinem Unternehmen durch die Coronakrise. Zuckerberg gab am Donnerstag in einem Interview bekannt, dass seine Mitarbeiter zukünftig bis zu 50 Prozent im Homeoffice arbeiten. Internen Unternehmensumfragen zufolge, hatte sich jeder fünfte Mitarbeiter für die dauerhafte Arbeit von zu Hause ausgesprochen.

  • Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft rechnet mit Übernahmen durch chinesische Firmen in der Coronakrise. Präsident Mario Ohoven befürchtet eine große Anzahl an Insolvenzen im Mittelstand und fordert ein befristetes Übernahme-Moratorium, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

  • Amazon musste seine Logistik-Prozesse deutlich anpassen, nachdem bis Ende April 53 Corona-Infektionen am Standort Winsen an der Luhe bekannt wurden. Unter anderem wird nun die Körpertemperatur von jedem Mitarbeiter mit Wärmebildkameras und Infrarotthermometern gemessen. Insgesamt arbeiten rund 1800 Menschen an dem Standort. Dem Unternehmen zufolge sind im Mai keine neuen Infektionen entstanden.

  • Die Mitarbeiter der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) verzichten zeitweise auf 15 Prozent ihres Gehaltes. Bis zum Jahr 2024 will das Unternehmen so rund 300 Mio. EUR Euro Personalkosten einsparen. Die Airline hatte den Linienflugbetrieb am 19. März eingestellt und Staatshilfen in Österreich beantragt.

  • Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Lufthansa um Staatshilfen in Millardenhöhe dauern an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird demnächst ein offizielles Angebot des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erwartet. Insgesamt neun Millarden Euro Steuergelder sollen für den Rettungsplan von Europas größer Airline vorgesehen sein. Zusätzlich will sich der Bund mit 20 Prozent an der Airline beteiligen.

  • Japan, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, verzeichnet den stärksten Exportrückgang seit 2009. Aufgrund des Nachfragerückgangs aus Übersee fielen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 22 Prozent auf 5,2 Billionen Yen (44 Mrd. EUR). Das gab die Regierung am Donnerstag bekannt und rechnet mit weiteren Einbußen für den Monat Mai.

  • Auch das britische Unternehmen Easyjet nimmt ab Mitte Juni wieder erste Flüge auf. Das Unternehmen gab am Donnerstag bekannt, wieder Flughäfen innerhalb von Großbritannien anzufliegen, darunter London-Gatwick, Edinburgh, Glasgow und Belfast. Als Sicherheitsmaßnahme sollten Passagiere, Besatzung und Bodenpersonal Atemschutzmasken tragen.

  • Der Flughafen Hahn nimmt ab 14. Juni schrittweise wieder den Betrieb auf. Die Hygieneregeln würden dabei beachtet werden, teilte Christoph Goetzmann, Mitglied der Geschäftsführung der Deutschen Presse-Agentur mit. Hahn besitzt eine Genehmigung für Nachtflüge und habe sich während der Pandemie zu "einem der führenden deutschen Frachtflughäfen" entwickelt, sagt Goetzmann.

Coronavirus News-Update vom 20. Mai

  • Dem britischen Triebwerkhersteller Rolls-Royce brechen die Aufträge aus der Luftfahrtindustrie weg. Der Konzern kündigt nun einen harten Stellenabbau an, will von den weltweit 52.000 Jobs mindestens 9.000 streichen, wie Rolls-Royce am Mittwoch erklärte.

  • Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) sieht die Entscheidung für eine vorübergehende Außerbetriebnahme des Berliner Flughafens Tegel als guten Kompromiss für alle Beteiligten.

  • Voraussetzung sei, dass eine bedarfsgerechte Bedienung des zivilen Luftverkehrs gewährleistet sei und die Nutzerinteressen des Bundes am Regierungsflugbetrieb gewahrt werde, sagte Lange der Deutschen Presse-Agentur.

  • Bis Ende 2024 stehen für die Güterbahnen Investitionshilfen in Höhe von insgesamt 102 Mio. EUR zur Verfügung. Förderanträge können ab sofort beim Eisenbahn-Bundesamt gestellt werden.

  • Der Berliner Flughafen Tegel kann am 15. Juni vorübergehend außer Betrieb gehen. Das haben der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg am Mittwoch in einer Gesellschafterversammlung beschlossen, wie eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen sagte.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat in der Coronakrise eine Millionenförderung für den Schienengüterverkehr angekündigt. Allen Wettbewerbern sollten in einem Programm 30 Mio. EUR jährlich zur Verfügung gestellt werden – damit könnten die Unternehmen in Digitalisierung, Automatisierung und moderne Fahrzeugtechnik investieren. „Wir wollen mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene bringen“, so Scheuer.

  • Facebook will zur Plattform für den Online-Handel werden - und könnte mit seiner gewaltigen Reichweite die Branche aufmischen. Über eine neue Funktion sollen Händler unkompliziert Online-Shops erstellen können, die über Facebook und Instagram erreichbar sind. Dazu kommt Live Shopping  – die Möglichkeit, Waren in einem Video-Livestream zu verkaufen. Deutschland wird unter den ersten Ländern sein, in denen die Facebook-Shops verfügbar sind, wie das Online-Netzwerk am Dienstag mitteilte.

  • Die Lufthansa und ihre Betriebsräte haben schnelle Entscheidungen zu der geplanten Staatshilfe in Milliardenhöhe gefordert. Die Arbeitnehmervertreter warnten am Dienstag in einem Offenen Brief vor einer Insolvenz oder einem Schutzschirmverfahren für den Dax-Konzern. Beides berge unkalkulierbare Risiken und würde wirtschaftlich und politisch das falsche Signal setzen, argumentierten die Beschäftigten.

  • Die französische Fluggesellschaft Air France will bis Ende Juni schrittweise wieder mehr Flüge anbieten. Dies gelte vorbehaltlich der Aufhebung der Reisebeschränkungen, teilte die Airline mit. Dabei sollen die Zahl der Frequenzen und Ziele, insbesondere nach Frankreich, in die französischen Überseegebiete und innerhalb Europas schrittweise erhöht werden. Von Paris aus sollen demnach auch Ziele in Deutschland angeflogen werden - das sind Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover und München. London, Wien, Madrid oder Mailand sind ebenfalls im Flugplan, der täglich aktualisiert werden soll.

  • Nach einem Streit über Coronavirus-Schutzmaßnahmen hat der Online-Versandhändler Amazon mehrere französische Logistikzentren wieder geöffnet. Die Arbeit werde über drei Wochen schrittweise begonnen, sagte Frankreich-Chef Frédéric Duval am Dienstag der Nachrichtenplattform Franceinfo. In der ersten Woche geschehe das auf freiwilliger Basis für die Angestellten, so Duval. Dass es wegen der Schließung der Versandzentren Verstimmungen zwischen dem Konzern und Frankreich gegeben habe, verneinte Duval.

  • Die angeschlagene staatliche Fluggesellschaft Thai Airways soll unter Aufsicht eines Konkursgerichts restrukturiert werden. Das teilte der thailändische Premierminister Prayut Chan-o-cha am Dienstag mit. Diesem Plan habe die Regierung zugestimmt. Der Premier sagte, er habe drei Möglichkeiten gehabt: mehr Geld für die Airlines aufzutreiben, sie in Konkurs gehen lassen oder eben den Restrukturierungsplan zu wählen.

  • Die deutsche Seeschifffahrt segelt in eine tiefe Krise. Die Umsätze der Reedereien seien im März und April im Durchschnitt um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen, teilte der Verband Deutscher Reeder (VDR) am Dienstag als Ergebnis einer Umfrage bei rund 50 Schifffahrtsunternehmen mit, darunter die 30 größten deutschen Reedereien. Fast die Hälfte spüre schon jetzt eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Liquidität und die Charterraten für Schiffe seien um bis zu 40 Prozent zurückgegangen. Fast 500 Schiffe weltweit seien ohne Beschäftigung und fahren deshalb nicht, so viele wie noch nie.

  • Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann, hat Befürchtungen um einen Stellenabbau bei der Deutschen Bahn in der Coronakrise zurückgewiesen. „Wir stehen klipp und klar zur Strategie der Bahn“, sagte Ferlemann der Wochenzeitung Die Zeit. Diese sehen eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 sowie 70 Prozent mehr Güter im Schienengüterverkehr vor. „Wenn das Bahnmanagement diese Ziele erfüllen soll, dann können wir keine Stellen abbauen, sondern brauchen das Personal, das die Bahn derzeit einstellen möchte.“

  • In der Metall- und Elektroindustrie in Mecklenburg-Vorpommern droht einer Umfrage des Branchenverbandes Nordmetall zufolge eine Kündigungswelle. Jedes vierte der befragten Unternehmen (26 Prozent) befürchtet in den nächsten vier Monaten betriebsbedingte Kündigungen, wie Nordmetall am Dienstag mitteilte. An der Blitzumfrage nahmen den Angaben zufolge 37 Unternehmen mit zusammen rund 6.000 Beschäftigten teil. Sie sei repräsentativ.

  • Die Corona-Pandemie hat im März deutliche Auswirkungen auf die weltweite Nachfrage nach Autos und Maschinen aus Baden-Württemberg gehabt. Während die Exporte aus dem Südwesten im ersten Quartal dieses Jahres nur leicht zurückgingen, mussten Autobranche und Maschinenbauer einen Rückgang von 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Das lag neben Corona auch an der schwächeren Weltkonjunktur, hieß es bei den Statistikern. Branchenübergreifend exportierten die Südwestunternehmen zwischen Januar und März Waren im Wert von 51,7 Milliarden Euro. Vor allem pharmazeutische Produkte waren gefragt  – im Vergleich zum März 2019 stieg ihr Export um mehr als 55 Prozent.

  • Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet mit einem noch schwereren Wirtschaftseinbruch in Deutschland als die Bundesregierung. Nach einer neuen Prognose sinkt das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um mindestens zehn Prozent, wie DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Dienstag bei einer Videokonferenz in Berlin sagte. Die Nachfrage nach Produkten „Made in Germany“ sei massiv eingebrochen, der deutsche Export geht laut Prognose um 15 Prozent zurück. Es gebe mittlerweile alle Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise.

Coronavirus News-Update vom 19. Mai

  • Große Teile der deutschen Autozulieferindustrie stellen sich laut einer Mitgliederumfrage des Branchenverbands VDA im Fall anhaltend schwacher Fahrzeugverkäufe auf drastische Jobverluste ein. Allein in den 132 teilnehmenden Firmen sollen demnach schon bis zu 12.500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, falls die Nachfrage nicht bald anzieht. Die Ergebnisse der Befragung mittelständischer Zulieferer lagen der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend vor. Die analysierte Stichprobe steht für zusammen rund 187.000 Beschäftigte.

  • Der Autobauer Opel fährt seine Produktion nach dem coronabedingten Stopp vor rund zwei Monaten schrittweise wieder hoch. Das berichteten die Tageszeitungen der VRM-Gruppe unter Berufung auf eine Mitteilung von Opel-Chef Michael Lohscheller an die Beschäftigten. Ein Opel-Sprecher bestätigte den Bericht.

  • Der Flughafen Leipzig/Halle hat in der Coronakrise das Frachtaufkommen erhöht. Wie die Mitteldeutsche Flughafen AG am Montag mitteilte, stieg der Umschlag im April gegenüber dem Vorjahresmonat um sieben Prozent auf 107.671 t. Den Angaben zufolge wurden in den Monaten Januar bis April fast 405.000 t Fracht umgeschlagen und damit 0,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

  • Der Hauptstadt-Flughafen BER könnte nach dem Start noch länger auf Zuschüsse angewiesen sein in Folge des Einbruchs bei den Passagierzahlen in der Coronakrise. „Wir werden auch in 2021, 22, 23 möglicherweise noch Unterstützung benötigen“, sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Montag im Sonderausschuss des Brandenburger Landtags.

  • Wegen einer Häufung von Coronavirus-Infektionen helfen rund 400 Soldaten derzeit in einem Logistikzentrum der österreichischen Post aus. Das teilte Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag mit. Am Wochenende sei das Areal im Bundesland Niederösterreich desinfiziert worden, in der Nacht hätten die Soldaten und Zivilbediensteten dann mit der Arbeit begonnen. Sie ersetzten dabei die gesamte Mannschaft der Post in der Logistikhalle in Hagenbrunn. Der Einsatz sei vorerst auf zwei Wochen befristet.

  • Nach dem Corona-Ausbruch in einem Depot des Paketzustellers DPD im Kreis Heinsberg sind 82 der 400 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. „Es hat uns erwischt, aber es hat uns nicht so erwischt, dass wir dramatische Verhältnisse haben“, sagte der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) in einer Videobotschaft am Montag. Der Kreis liege mit rund 24 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner immer noch weit unter der 50er-Grenze, ab der regional wieder härtere Maßnahmen ergriffen werden müssen. Nun muss DPD sein Hygienekonzept nachbessern.

  • Die tschechische Fluggesellschaft Smartwings lehnt eine Beteiligung des Staates an dem Unternehmen ab. Man habe nie einen entsprechenden Wunsch geäußert, teilte eine Sprecherin am Montag in Prag mit. Zu der Gruppe zählt neben dem Billigflieger Smartwings auch Czech Airlines. Die Firma sprach sich stattdessen für einen staatlich garantierten Kredit aus.

  • Ein Großteil der Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts rechnet trotz der zunehmenden Lockerungen mit deutlichen Umsatzeinbrüchen durch die Corona-Pandemie. Aktuell erwarten vier von fünf befragten Unternehmern ein Minus für dieses Jahr, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau am Montag unter Berufung auf eine regelmäßige Online-Umfrage mitteilte. Dieser Anteil ist so hoch wie zu Beginn der Corona-Beschränkungen.

  • Die Flughäfen Hannover-Langenhagen und Bremen wollen nach mehreren Wochen fast kompletter Corona-Ruhe schrittweise in den Betrieb zurückkehren. Am Montag nahm die Lufthansa wieder ihre Verbindung zwischen der niedersächsischen Landeshauptstadt und München auf. Die erste Maschine sei am Morgen gestartet, berichtete ein Airport-Sprecher. Anfang Juni sollen Flüge nach Frankfurt hinzukommen.

  • Die Coronakrise bremst das Exportgeschäft deutscher Maschinenbauer. Die Ausfuhren sanken im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,6 Prozent auf 41,9 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte. Ein deutliches Minus von 11 Prozent gab es im März, als sich die Pandemie in Europa ausbreitete.

Coronavirus News-Update vom 18. Mai

  • Europas größter Billigflieger Ryanair gerät in der Coronavirus-Krise noch schwerer in Bedrängnis und wird im ersten Geschäftsquartal einen höheren Verlust einfliegen als gedacht. So dürfte zwischen April und Juni ein Verlust von mehr als 200 Millionen Euro anfallen, teilte das Unternehmen am Montag mit den Zahlen zum vorigen Geschäftsjahr mit. Der Konzern mit Sitz in Dublin hatte bisher mit einem Fehlbetrag von mehr als 100 Millionen Euro gerechnet. Die Iren erwarten dieses Geschäftsjahr weniger als 80 Millionen Passagiere - und damit nur fast die Hälfte der ursprünglich angepeilten 154 Millionen Fluggäste.

  • Auch wenn andere europäische Länder ihre Grenzen schrittweise wieder öffnen wollen, bleibt die Slowakei bei strengen Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen. Das stellte die Regierung in Bratislava am Wochenende klar. „Es sieht sehr hoffnungsvoll für weitere bedeutende Lockerungen bei uns in der Slowakei aus, aber mit dem Schutzwall an unseren Grenzen müssen wir weiterhin wachsam und vorsichtig bleiben“, schrieb der konservative Regierungschef Igor Matovic am Sonntag auf Facebook.

  • Wegen der Corona-Krise sind bei der Deutschen Bahn nach Einschätzung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mehr als 10.000 Arbeitsplätze in Gefahr. „Es droht ein dramatischer Stellenabbau“, zitierte die „Bild am Sonntag“ den amtierenden EVG-Vorsitzenden Klaus-Dieter Hommel.

  • Nach einer Corona-bedingten Unterbrechung nimmt Volkswagen auch an seinem zweiten Standort in Argentinien die Produktion wieder auf. Das Werk in General Pacheco bei Buenos Aires, werde am Montag wieder in Betrieb gehen, teilte das Tochterunternehmen des deutschen Autobauers am Samstag mit. Dies geschehe schrittweise, zunächst nur in einem Ein-Schicht-Betrieb.

  • Thailand hat den Stopp für internationale Passagierflüge in das südostasiatische Land um einen Monat bis zum 30. Juni verlängert. Das teilte die Luftfahrtbehörde am Samstag mit. Es ist bereits das vierte Mal in der Corona-Krise, dass diese Frist verlängert wird. Ausnahmen gelten unter anderem für Fracht-, Hilfs- und Militärflüge sowie für Notlandungen. Für Passagiere an Bord solcher Flüge sei eine 14-tägige Quarantäne vorgesehen.

  • In Tschechien läuft der wegen der Coronavirus-Pandemie verhängte Ausnahmezustand in der Nacht von Sonntag zu Montag aus. Doch der Einreisestopp für Touristen aus Deutschland und anderen Ländern bleibe auf anderer Grundlage bestehen, stellte ein Sprecher des Innenministeriums in Prag auf dpa-Anfrage klar. Das tschechische Gesundheitsministerium veröffentlichte am Samstag eine diesbezügliche Verordnung zum „Schutz vor einer Einschleppung von Covid-19“. Sie gilt ab dem 18. Mai vorerst unbefristet.

  • Der Paketzusteller DPD hat seinen Standort in Hückelhoven im Kreis Heinsberg mit hunderten Mitarbeitern wegen eines Corona-Ausbruchs vorübergehend geschlossen. Bislang seien 42 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden, erklärte ein Unternehmenssprecher am Samstag. Es seien aber noch nicht alle Proben ausgewertet worden. Alle 400 Mitarbeiter sind demnach in zweiwöchiger Quarantäne. Zuvor hatte der WDR berichtet.

  • Die Coronakrise hat die traditionsreiche US-Warenhauskette J.C. Penney nach einem jahrelangen Niedergang schließlich in die Knie gezwungen. Das 118 Jahre alte Unternehmen meldete Insolvenz an und will sich mit der Aufgabe von Läden neu aufstellen sowie nach einem Käufer suchen. Nach den Insolvenzanträgen der Ladenketten Neiman Marcus und J. Crew ist J.C. Penney das bisher größte Corona-Opfer im US-Einzelhandel. Für die Firma arbeiten rund 85.000 Menschen. Es blieb zunächst offen, wie viele Läden J.C. Penney dauerhaft dichtmachen wird.

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