Nach Beihilfen für den Güter- und den Personenfernverkehr hat die EU-Kommission ein weiteres Hilfspaket für die Deutsche Bahn genehmigt. Diesmal profitieren die Tochtergesellschaften, die sich um die Bahninfrastruktur kümmern.
Wegen der Covid-Pandemie müssen Airlines in der EU derzeit nicht so viele ihrer Start- und Landerechte nutzen wie eigentlich vorgeschrieben. Sie laufen dennoch nicht Gefahr, ihre Rechte deswegen zu verlieren. Weil der Luftverkehr aber wieder zunimmt, möchte die EU-Kommission die Ausnahmeregelung beenden. Eine Notfallklausel soll allerdings erhalten bleiben.
Die sowieso schon angeschlagenen Fluggesellschaften werden durch die Folgen des Ukraine-Krieges weiter belastet. Wenn sich die Lage nicht bessert, sei Unterstützung nötig, sagte Markus Ferber anlässlich einer Aussprache im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments.
Die weiterhin China anfliegenden Carrier verlangen laut Stephan Haltmayer von Quick Cargo Service aktuell bis zu sechsmal höhere Kilopreise als vor dem Ausbruch der Lungenkrankheit. Die Verlader seien bereit, die extremen Preise zu zahlen.
Die Schließung chinesischer Zulieferer-Fabriken legt die Hyundai-Produktion lahm. Deutsche Hersteller und Zulieferer werden ihre Werke in China noch bis mindestens zum 10. Februar geschlossen halten.
Lufthansa Cargo behält fünf China-Verbindungen wöchentlich bei. Das entspricht einem Drittel des normalen Winterflugplans. Shanghai soll dreimal, Peking und Chengdu jeweils einmal wöchentlich angeflogen werden. Flüge in die Sonderverwaltungszone Hongkong verkehren planmäßig.
Grund für die Absagen sind vor allem der eingeschränkte Flugverkehr von und nach China infolge der Coronavirus-Ausbreitung. In Berlin erwartet worden waren rund 100 Aussteller aus dem Land. Die Leistungsschau läuft vom 5. bis 7. Februar.
Die Maßnahmen der chinesischen Administration zur Eindämmung des Coronavirus beeinträchtigen die Logistik weiterhin. Hellmann beispielsweise hat seine Büros im Reich der Mitte bis mindestens 9. Februar geschlossen und setzt auf Homeoffice-Lösungen. So verfahren auch andere Logistikdienstleister.
Durch die mittlerweile recht hohe Abhängigkeit der Weltwirtschaft von China muss das Virus als potenziell großer Risikofaktor für die Konjunktur gesehen werden, so Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Unsicherheit erzeuge zudem der handelspolitische Wettstreit zwischen den USA und China, unterstreicht sein Kollege Henning Vöpel, Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Erregers greift China jetzt auch massiv in die Logistikströme ein. Auf der Schiene geht keine Sendung mehr in die besonders betroffene Metropole und auch keine aus ihr heraus. Die Sorgen um weltweite Supply Chains wachsen.
Nach DVZ-Informationen konnte ein mittelständisches Speditionsunternehmen aus Hamburg keine Buchungen auf Zügen von Hamburg nach Wuhan vornehmen. Reeder müssen sich auf verschärfte Melde- und Berichtspflichten in chinesischen Häfen einstellen. Auch die Schließung von Häfen sei denkbar. Und Toyota stoppt den Betrieb seiner Werke in China.
An den Rohstoff- und Frachtenmärkten gibt es erste Anzeichen für eine Nachfrageabschwächung. Lieferkettenstörungen wie beim Sars-Virus in den frühen 2000er Jahren oder nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 seien bisher aber nicht absehbar, sagt der China-Experte Prof. Markus Taube.
Der Markt hat sich angesichts der saisonalen Abschwächung zu Chinesisch Neujahr bislang noch gut behauptet, aufgrund der neuen Lungenkrankheit könnte es aber bald zu Einschränkungen im Warenumschlag kommen.