Der deutsche Handelsriese öffnet im Kampf gegen den Fahrermangel in Großbritannien den Geldbeutel. Schätzungen zufolge fehlen in der von Brexit und Corona ausgelösten Versorgungskrise landesweit bis zu 100.000 Fahrer.

Schätzungsweise 90.000 Lkw-Fahrer fehlen im Vereinigten Königreich. Der Brexit hat die Lage verschlimmert. Der Transportverband Logistics UK fordert für die Logistik ähnliche Regeln wie sie jüngst für die Landwirtschaft beschlossen wurden.

Londons Ziel ist es, dass nur noch die Waren vollständig kontrolliert werden, die für Irland und den EU-Binnenmarkt bestimmt sind. Der Streit mit der EU über die Kontrollen dürfte sich durch die neuen Vorschläge weiter zuspitzen.

Die EU überzieht nach Ansicht der britischen Regierung bislang bei dem Versuch, ihren Binnenmarkt durch strenge Warenkontrollen in Nordirland zu schützen. Alternative Vorschläge sollen im Laufe dieser Woche vorgestellt werden.

Mit einer auf vier Wochen begrenzten Verkürzung der vorgeschriebenen Ruhezeiten für Lkw-Fahrer will die britische Regierung drohenden Versorgungsengpässen entgegenwirken. Die Transportbranche kritisiert die Maßnahme heftig und macht konkrete Gegenvorschläge. 

Überfüllte Rastplätze und Tankstellen sorgen im südostenglischen Kent für Auseinandersetzungen. Die Situation hat sich zugespitzt, da Lieferungen in die EU seit dem Brexit viel schärfer kontrolliert werden. Die Gewerkschaft Unite warnt vor Versorgungsengpässen.